Wann schmilzt Zink Druckguss ???

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.428 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. November 2010 um 20:42) ist von Vogelspinne.

  • Ich wollte meiner Jaguar 80 einen neuen Anstrich ( Hitzebeständig) verpassen.

    Sämtliche Vorarbeiten sowie Lakierung sind nach allen Regeln der Kunst durchgeführt worden.

    Das Ergebnis könnt ihr hier bestaunen....



    Die Beulen waren vorher nicht da.
    Meine Frage, genügt ein normaler Backofen um eine SSW zu schmelzen ?????

  • reines Zink ist mit über 400 Grad angegeben,
    allerdings sollte man jetzt wissen um welche Legierung es sich handelt.

    Aber 160 Grad sollte das Zeug aushalten.

    Ich habe mal eine drefekte SSW mit einem Gasbrenner eingeschmolzen,
    dass hat recht lange gedauert.
    Dicht mit der Flamme über dem Guss versteht sich.

  • ... also ich könnte mir vorstellen, daß an der ausgebeulten Stelle eine Materialveränderung oder eine Art Materialeinschluss vorlag.

    tool.

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Laut Temperasturanzeige 200 ° C

    Mein Backofen kann laut Hersteller nur 250°C

    Ein ganz normaler Umluftbackofen ( von der Stange)

  • Wenn auf der anderen Seite nichts zu sehen ist, würde ich auf Lufteinschlüsse im Material tippen die sich ausgedehnt haben. Ähnlich wie beim Atuoreifen. Ein warm gefahrener Reifen hat etwas mehr Druck als ein kalter.

  • Zinkpresspappe, manche gebrauchen auch den Begriff "Zinkdruckguss", schmilzt soweit
    ich das mitbekommen habe bei etwas unter 400°. Es kann aber schon bei niederen
    Temperaturen in einen plastischen Zustand kommen und seine Formbeständigkeit verlieren.
    Ich meine mich erinnern zu können, dass die Qualität eines Druckgusses nicht nur vom
    Werkstoff abhängt, sondern auch wie es gepritzt wird, wie die Gussformgeometrie beschaffen
    wie die Kühlung funktioniert, usw. Da lassen sich die Hersteller nur ungern in die Karten
    schauen.
    Das könnte die Beulen erklären.

    Gruß Klaus

  • Denke, der "Pellet " Klaus ist schon in der richtigen Spur. Ich hatte mal in soner Bude zu tun und möchte es mal mit einfachsten Worten beschreiben:
    Diese Scmelzmasse unterliegt keiner Normierung , jeder darf da reinmixen, was er will. Normal wird Alu beigegeben zwecks Härte aber wie gesagt, das ist gelegentlich zusammengekehrtes.
    Da die Ureinheiten beim Schmelzen gwöhnlich oben schwimmen werden diese problemlos abgeschöpft und das Zeug ist gießtauglich.
    Je nach Hersteller und dessen Profithunger fällt auch die Gieß -( Druckguß-Masse ) aus. Wenn in Korea einer zu faul ist mal diese "Suppe " richtig umzurühren , haste eben richtige "Nester mit ungenügend homogenisiertem Material Zumal gelegentlich noch Woodmetalle zugemischt werden, das spart Energie -kosten , schmilzt dann aber eben schon bei 200 grd.

    Diese Aussage habe ich aus eigenem Wissen erstellt und ich erhebe keinen Anspruch auf die einzige Wahrheit.
    Gruß
    iwan

  • Der Jaguar ist ein aus Italien deportierter Bruni-Müll, dessen Legierung allerunterste Qualität ist. Da ist so etwas ohne weiteres möglich - Luftblasen, nichthomogene Legierung, etc. dürfte für die SSW dieses Herstellers als normal angesehen werden dürfen.

  • bin ja auch froh das mit diesem ausprobiert zu haben.

    habe das Teil jetzt wieder im Backofen, werde es langsam erwärmen und versuchen die Beulen herauszu /drücken / pieksen / keine Ahnung , platt halt....

  • Vergisses, keine Chace auf Erfolg. Wo Dellen sind. mach Autospachtel drauf, wo Hückelchn sind ,schleifste weg, wenns zu dünn wird, Glasfaserspachtel dahinter,
    Gruß
    iwan

  • hast recht iwan, habe noch " flüssig Metallspachtel" ....

    denke der hält alle mal mehr als das , was auch immer Druckguss.

  • Ich weiß zwar nicht welchen Lack du genommen hast, aber ich selbst habe schon öfters SSWs Beschichtet´, derartige Beulen können bei jedem Hersteller Auftauchen. Wichtig ist nie mehr als 162 Crad und nie Länger als eine Stunde, da sonst die einfachen weich Metalle wie Zinn, Zink, Mangan, Magnesium, Nickel, ans Tages Licht wollen. Zinkguss gibt es je nach Härtegrad verschiedene Legierung, Grundlegend ist Alu der Hauptbestandteil der Legierung, je nach Härte Grad wird Kupfer, Zink, Alu ( bis 400Nm), mit Blei bis 500NM, oder Kupfer - Zink, mit Silicium, Nickel, Mangan und Alu gemischt ( bis 640NM). Bei jeder dieser Legierungen können auch Fremd Metalle wie Magnesium, Zinn und Chrome usw mit enthalten sein, allerdings unter 1% der Masse.

    Das Problem sind dann eher die kleineren Weich Metalle, die einen geringen Schmelzpunkt haben, bis die Ligierung vollständig Aufgelöst bzw Flüssig ist muß es min etwa 400 Crad haben.

    MFG
    Canny

  • Ich denk wohl der Hauptbestandteil von Zinkdruckguss ist wohl Zink.
    Und zwar zu etwa 95 %. Dann kommt Alu, Magnesium, Kupfer usw.
    Desweiteren denk ich, dass der Grundstoff vom Zulieferer immer der
    gleichen Norm entspricht. Nur so kann man in der Serie eine Qualtätsstufe
    einhalten und auch Vorgaben der Maschinenhersteller erfüllen. Bei uns ist
    alles irgendwo genormt! Trotzdem gehört auch Erfahrung im Umgang mit dem
    Werkstoff dazu. Ein Metaller muss am Anfang seiner Lehrzeit erst mal feilen,
    sägen und meiseln, damit er den Werkstoff begreift, mit er es zu tun hat.
    So wirds auch mit dem Umgang Druckgusswerzeugen sein. Ich kenn schon
    auch Produke (zu Twinmaster rüberschiel), deren Hersteller damit sehr gut
    umgehen können.

    Gruß Klaus

  • also zurückkommend zu meiner Frage, ......

    Zinkdruckguss ist nicht gleich Zinkdruckguss......

    Der Schmelz / Erweichungspunkt liegt irgendwo zwischen 150° und 400° C.

    ( Und ich hatte schon vor , meiner Sylvestermaus ( RG 800) ein neues Kleid zu verpassen......)

  • Bei allen deutschen Herstellern von SSW war und ist die Legierung immer Z410, die allerdings durch Weglassen/Minimieren oder Zugabe/Maximierung verschiedener relativ teurer metallischer Zuschläge seine Zug-/Scherfestigkeit stark erhöhen oder enorm senken kann. Über die Qualität der Legierung entscheidet dazu noch das unerläßliche Temperieren, was, wenn zu kurz oder mit falschen Temperaturen durchgeführt, die hochwertigste Z410-Legierung in weiche Pappe verwandelt.

    Bei den Herstellern, wo gehäuft Schlittenrisse und ähnlich vorkommt, wird bei der Legierung an teuren Zuschlägen und dem richtigen Temperieren gespart - was den Vorteil beim Hersteller hat, daß das Produkt nur kurze Nutzungszeit hält und der Besitzer gezwungen ist, relativ häufig nachzukaufen, und die Produktion merklich billiger ist.