Restauration eines Schaftes einer Feinwerkbau 300S

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 20.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Mai 2012 um 22:51) ist von Sharpshooter90.

  • Hallo erstmal an das Forum
    Da hier im Forum schon einige Mal, die Frage gestellt wurde, wie Restoriere ich einen Schaft.Ist es überhaupt möglich und Rentiert das sich überhaupt.Daraufhin habe ich mir überlegt was diese Fragen angeht einmal einen neuen Thead zu starten.
    Erstmal möchte ich erwähnen, das man gerade was die Restoration eines Schaftes angeht schon ein gewisses Handwerkliches Geschick benötigtund auch ein Auge dafür haben sollte.

    Wer noch nie mit Hölzern gearbeitet hat.Demjenigen rate ich ab.Wer natürlich schon geringe Kenntnisse hat, der hat in der regel nichts zu befürchten.Bis heute ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen.
    Ich selber habe 1998 erfolgreich meine Gesellenprüfung im Dachdeckerhandwerk bestanden, und unmittelbar danach noch eine neue Lehre und den Meisterbrief zusätzlich als Zimmermann absolvierte.
    Aufgrund dessen sind mir verschiedene Arten und Hölzer wie weich und Hart bzw. auch Tropenhölzer bestens vertraut.Meine erlernte Berufe greifen zwar eher mit dem Umgang von Hölzern in die Gröbere Richtung, dennoch kenne ich den Umgang sowie das verhalten der Hölzer.
    Generell sind beschädigte Schäfte, wie Macken, dellen und sogar Gravuren nicht all so schlimm wieder erfolgreich heraus zu bekommen.
    Die Bearbeitung von den Hölzern, ist bei allen gleich. Jedoch muss man ein Auge dafür haben, was z.B. Das bewässern eines Schaftes angeht.Ein Buchenschaft benötigt,wenige Minuten bis er anfängt zu Quellen und sich anfangen die Poren zu stellen,grund er ist bereits von Natur aus offenporig.Nussbaum gegenüber ist ein Hartholz das in der Regel 8 mal Härter ist als Buchenholz,also benötigt dieser länger.Ebenfalls muss man auch beachten was das weitere Bearbeiten angeht,sich ebenfalls ums vielfache verlängert.Buche ist ein Weichholz das sich sehr leicht schleifen lässt.Zu beachten ist allerdings auch so schnell wie dieser beim Bewässern aufgeht,ebenso schnell hat man aber auch eine Delle ins Holz geschliffen.

    Ich bitte alle Juser erstmal keine Fragen sowie Antworten zu stellen oder abzugeben.
    Da ich erst einmal alle Bilder einstellen möchte und was dazu schildern möchte.

    Es handelt sich hier um einen Buchenschaft einer Feinwerkbau 300S mit der Seriennummer 133227 Baujahr 1973.
    Die Waffe wurde auf den Field Taget bereich,Modifiziert.Um die Waffe etwas schöner zu gestallten waren einige zusätzliche umbaumaßnahmen nötig.
    Aber dazu schildere ich alles folgt mit zu bei den Bildern.
    Die Waffe wurde ebenfalls komplett was das System angeht überholt inkl Brünierung.


    Hier erstmal 5 Bilder damit man sehen kann wie dieser anfangs aussah.

  • Erst wird der alte Lack mit 400er Schleifpapier angerauht,bis der Schutzlacl leicht Milchig oder Trüb ist.Grund hierfür ist,somit wird der Schutzlack beim Entbeizen eher angegriffen.Nach dem anschleifen wird der Schaft mit Entbeizer von Clou dick eingestrichen und ca 1,5 Std ziehen gelassen.Nachdem der entbeizer gezoge hat und Trocken ist,wird anschließend der alte Lack mit einer Feinspachtel abgescharbt.Nach diesem vorgang wird der Schaft wieder mit 400er Körnung leicht angeschliffen um die restbestände der Entbeizung zu entfernen.

  • Nachdem man den Schaft mit der 400er Körnung geschliffen hat,wird dieser erstmal anständig vom schleifstaub gesäubert,sollte man dann immernoch gröbere Kratzer oder dellen erkennen.Wird er anschließend weiter geschliffen mit einer Körnung von 600 er Papier.Wichtig ist immer gleichmäßig mit den Fasern zu schleifen.Nach dem schleifen mit der 600er Körnung dürfte schon ein solches ergebniss zu betrachten sein.

  • Sollte nach dem schleifen mit der 600er Körnung immernoch vertiefungen oder Kratzer zu sehen sein,die eher grob einzuschätzen sind,wird dieser anschließend in eine Badewanne gelegt und mit Lauwarmen Wasser bewässert.Buchenholz benötigt ca 0,5 Std bis das wasser in die Tiefe eingetrungen ist von ca 4mm .Nach dem Bewässern wird der Schaft nochmals im Nassen zustand mit 600er Körnung schön gleichmäßig und mit sehr wenig druck geschliffen,grund die Poren sind nun geweicht und haben sich aufgestellt,übt man zuviel druck aus,schleift man ein Loch in den Schaft.Bei kannten im schaft sollte man sehr vorsichtig schleifen da sie sonst abgerundet werden.
    Dieser vorgang kann ebenfalls nochmals mit 800er Körnung wiederholt werden.
    An Juser mit Leimholz bitte diesen Vorgang nicht nachmachen. :D

  • Da es sich bei meinem Schaft um einen Schaft handelte den ich bisher eher selten sah,er war vorne Stumpfe wie die ausführung der Jugendwaffe aber dennoch war es ein Großes Modell,mir persönlich gefiel die Neuere ausführung besser,also nahm ich mir die maße von meiner anderen 300S und flachte den schaft einfach dem nach.
    Dies wurde getätigt mit einer herkömmlichen Eisensäge die Flucht wurde erstmals grob vorgeschnitten so das ich noch ca 2mm stehen ließ.Anschließend wurde das ganze mit einer Großen 30mm breiten Metall Flachfeile beigefeilt.Als ich mit beiden seiten Fertig war wurde der schaft wiederholt mit 800er Körnung geschliffen.

  • Nach dem Schleifen mit 800er Körnung,wurde der Schaft wiederholt mit 1000 er Schleifpapier nachgeschliffen.
    Anschließend wurde der Schaft mit folgender Beize,gebeizt Hersteller Clou Beizfarbe Mahagoni-Hell und mit Schwarzer Beize für den Griff.
    Wichtig ist man sollte den Schaft aufhängen,anschließend mit einem Beizschwamm getränkt mit Beize den Schaft von oben nach unten schnell und gleichmäßig einbeizen.Die beize Trocknet sehr schnell.Diesen vorgang sollte man so oft wiederholen bis man den Farbton hat der einem entspricht.Nach dem Beizen wird die überschüssige Trockene Beize vorsichtig mit feiner Stahlwolle abgetragen,durch die Stahlwolle wird auch ebenfalls die Beize sowie das Holz geglättet,und es entsteht eine schöne glatte oberfläche.Der Griff wurde mit einem Pinsel aus einem gewöhnlichen Kinder Farbkasten mit Schwarzer beize getränkt u sorgfälltig nachgearbeitet.
    Nach der Trocknung der Beize wurde der gesammte Schaft mit einer Speziellen versiegelung von Clou versiegelt (Clou Hartwachs) dieser Wachs wurde durchtrocknet und anschließend mit Finishet was ein schleifmittel aus dem KFZ bereich ist nachgeschliffen und mit Nano aufpoliert.
    Wenn man den Wachs wie beschrieben bearbeitet,bekommt man eine sehr schöne versiegelung,die absolut Wetterbeständig und auch etwas Schlag u Kratzfest ist hin.Da es bei einem herkömmlichen Klarlack (2K) oder anderen Versiegelungen zu einem Oberflächen abblatzer kommen kann.

  • Da für mich persönlich der Schaft etwas zu kurz war,habe ich diesen folgt verlängert.
    Als erstes wurde die Schaftbacke auf eine aluminiumplatte gelegt stärke 3mm und darauf abgezeichnet.Diese wurde Grob zugeschnitten und sorgfälltig nachgefeilt bis sie exakt die selben maße betrug.
    Hiervon wurden 2 exemplare angefertigt.
    Anschließend wurden 2 Aluminiul Rund-Vollmaterial in dem Durchmesser von 20mm und 30mm auf einer länge von 29mm zurechtgeschnitten.Diese wurden anschließend mittig zentriert durchbohrt.
    Durch die stärke der 2 Platten und der länge des Rundmaterial komme ich auf eine Schaftverlängerung von 3,5 cm.Diese wurden wie abgebildet mit Verlängerten Backenschrauben Montiert.

    Ebenfalls wurde der Diopter durch ein Ritter-Optik Zielfernrohr 6-24x50 ESF mit Sidefocus als Long-Range ersetzt.
    Das Korn wurde entfernt,da ich den absatz durch das fehlende Korn ausfüllen wollte,ließ ich mir ein Edelstahlstück mit dem innendurchmesser von 18,85mm und außendurchmesser von 22mm sowie einer länge von 59mm Zurecht Drehen.
    Ebenfalls habe ich durch egun die bekannte Hunststoffkappe für den Pistolengriff besorgt und zwichen dieser und dem schaft ebenfalls ein aluminiumstück von 1,0 mm angepasst u dazwichen Montiert um etwas mehr Look in die Waffe zu bekommen.Desweiteren wurde ein Abzugszüngel im Alu-Look eines Neueren Modells Montiert.
    Die Waffe wurde vom Systhem her komplett neu abgedichtet,ebenfalls wurde das Systhem bei Feinwerkbau neu Brünieren gelassen.
    Alles in allem hat mich die Waffe mit allen umbaumaßnahmen 340,00 euro gekostet.

  • Nah wie man sieht ist mit etwas Gedult,wenig Geld und etwas Fleiß aus einem Haufen Schrott sehr viel Herauszuholen.
    Gerne könnt ihr jetzt über mein Ergebniss herfallen,sowie Lob oder Kritik auslassen.Ich bedanke mich hier bei den Jusern das sie mich diesen Beitrag von anfang an bis ende Fertig stellen liesen.
    Mfg
    Michael

  • Das kam jetzt wie gerufen...ich bin auch grad an meiner 300s von 10/73...der Schaft hatte es auch nötig...den Lack hattest Du abgebeitzt? Ich habe meinen alten Lack (war ne sehr dünne Schicht) einfach abgeschliffen...war ne halbe Stunde Arbeit. Und die Punzierung konnte ich hervorragend und sehr schnell mit ner alten Zahnbürste und Zahnpasta entfernen. Heute hab ich Rillen in den Vorderschaft geschnitzt und geschliffen..für besseren Halt eben...das Gesamtprojekt wird aber auch erst veröffentlicht, wenn alles fertig ist. :) Aber vielen Dank für die vielen Ratschläge!

    Grüße, Zielmitte

  • Nun wichtig ist du mußt wissen wie deine schutzschicht werden soll.Soll sie mit klarlack gestallten werden usw .Da du demnach auch die beize wählen solltest.Und da ich schon einige schäfte Restoriert habe,bin ich auch schon auf die schnauze gefallen.Daher empfehle ich alles von dem Hersteller clou zu nehmen.Füge mal Farben ein die es so gibt von clou.

  • Übrigens da ich ab u an,In einer KFZ Lackiererei arbeit u auch selber Lackiere,Kann ich einen kleinen Tip geben bei Lackierten schäften,wenn operflachenkratzer sich darin befinden lassen diese sich ebenfalls polieren.
    Gibts allerdings nur beim Lackierer 250ml Finish kosten 68 euro und Nano zum aufpolieren 500ml knappe 200 euro.Deswegen zu lackierer gehen und fragen ob man von jedem 20ml haben könnte.Diese wird bei exakt 2800 Umdrehungen mit spezialpoliermaschine aufgetragen.
    So hatte ich auch den Hartwachs Poliert ist das Teil schneller in den umdrehungen wird der lack heiß u verbrennt.

  • Clou

    http://www.clou-shop.eu
    Unter der Kategorie Heimwerker gibts kleine mengen

    Kostet 7,20 euro 250ml (B11 Aqua CLOU Holzbeize ) Farbe 2529 mahagoni habe ich genommen, je öfter man drüber geht desto dunkler.
    Die selbe habe ich auch in Schwarz verwendet für den griff.Ebenfalls 7,20 euro
    Ein Beizschwamm 1,10 euro
    So als Versiegelung kannst du eigentlich alle nehmen,egal ob wachs,Hartwachs ,shelllack,Ich habe hartwachs mit 20 Bar druck auflackert.
    Streichen würde ich den schutzlack nicht da man Pinselstriche sieht.
    Was natürlich nicht geht ist ein 1K,auf 2K lack oder 1K,2K mit wasserlack das gibt eine chemische reaktion.Und sieht aus wie Pickel.
    Im verhältniss zu dem bischen was man braucht recht teuer da man mit einer flasche 10 schäfte machen kann.Jedenfall nehm einen beizschwamm,da die beize in sekunden eingezogen u trocken ist du siehst sonst absätze der schwamm ist groß genug,einfach tränken und von oben bis unten durchziehen.
    Wenn man alles hat kann man für 40,euro min 20 Schäfte machen.
    Ich nutze nur mahagoni da dieser recht gut ist er geht je nach anzahl der durchgänge von hellbraun bis zu dunkel nussbraunfarben.
    Ein Schnappsglas reicht dicke für ein schaft

  • Vielen Dank für den Tipp...hab auch schon ne Bestellung aufgegeben...hab mich für Nussbaum entschieden und schwarz kratzfest, da der Griff ja doch etwas mehr beansprucht wird.
    Dann kann´s ja bald losgehen. :D
    Ach ja...hab nen paar Bilder von der Bearbeitung meines Schaftes in meine Galerie hochgeladen. :whistling:

    Grüße, Zielmitte :thumbsup:

  • Hallo Leute !!!

    Ich hätte da mal eine Frage zum Pistolengriff der 300s. In diesem Bericht von ""michaelbeluga"" hat er diesen mit einer Kunststoffkappe und Aluminiumplatte verschönert.
    Wie wird dieses aber an dem Griff montiert? Auf dem Bild seiner 300s, soweie auch bei meiner, sehe ich keine Gewindelöcher zum befestigen.Muss man selber welche
    anfertigen?

    Würde mich über eine Hilfestellung freuen, wie man das am besten macht, und wo man am besten die Kunststoffkappe herbekommt.( nur bei E-bay? ) ?( ?(

    Gruss

    Lui :)

    m.f.G.

    Lui, (Judge Bean) :)

  • Hallo Leute !!!

    Ich hätte da mal eine Frage zum Pistolengriff der 300s. In diesem Bericht von ""michaelbeluga"" hat er diesen mit einer Kunststoffkappe und Aluminiumplatte verschönert.
    Wie wird dieses aber an dem Griff montiert? Auf dem Bild seiner 300s, soweie auch bei meiner, sehe ich keine Gewindelöcher zum befestigen.Muss man selber welche
    anfertigen?

    Würde mich über eine Hilfestellung freuen, wie man das am besten macht, und wo man am besten die Kunststoffkappe herbekommt.( nur bei E-bay? ) ?( ?(

    Gruss

    Lui :)

    Hallo Leute !!!

    Ich hätte da mal eine Frage zum Pistolengriff der 300s. In diesem Bericht von ""michaelbeluga"" hat er diesen mit einer Kunststoffkappe und Aluminiumplatte verschönert.
    Wie wird dieses aber an dem Griff montiert? Auf dem Bild seiner 300s, soweie auch bei meiner, sehe ich keine Gewindelöcher zum befestigen.Muss man selber welche
    anfertigen?

    Würde mich über eine Hilfestellung freuen, wie man das am besten macht, und wo man am besten die Kunststoffkappe herbekommt.( nur bei E-bay? ) ?( ?(

    Gruss

    Lui :)


    Nun die KAPPE HABE ICH BEI Egun ersteigert für wenige euros.Ich habe zwichen der Kappe und dem Pistolengriffes des schaftes ein Aluminiumblech dazwichen gelegt das ich mir vorher von der Kappe als maß abzeichnete und passend gefeilt habe.
    Die Blechdicke betrug 1mm .
    Die Löcher sind in der Kappe bereits vorhhanden also einfach dran scharauben u gut is.

  • Hallo Nachtmahr !!!

    Würde das alles mit Kleber halten, auch mit der Aluplatte?

    Ich meine gesehen zu haben, das die Kunststoffkappe verschraubt ist. Es gibt ja verschiedene Typen des 300s.

    Trotzdem ein Dankeschön für die Antwort.

    Gruss

    Lui

    m.f.G.

    Lui, (Judge Bean) :)