NBB: Ruger Superhawk 6"


  • Technische Daten:

    Länge: ca 30cm (über alles)
    Gewicht: ca 940g (eigene Messung)
    geladen und schußbereit: ca 985g (mit CO2 Kapsel, aufmunitioniert)

    Lauf: ca 140mm (glatt).

    Magazin: 8 Schuß Trommelmagazin mit Ladeclips.

    Energie: unter 3J (laut Hersteller). Eigene Messung weiter unten in diesem Test ;)

    Abzug: SA und DA, keine Sicherung.

    Visierung: Kimme und Korn voll verstellbar. 22mm Weaverschiene für Zubehör vorhanden (zb Pistolen-ZF oder Red-Dot)


    Erster Eindruck und Verarbeitung:

    Der erste Eindruck nach dem Öffnen der Verpackung ist durchweg positiv. Der Revolver sieht mächtig aus und man hat wirklich was in der Hand. Die Oberfläche ist überraschend fehlerfrei und sieht richtig gut aus. Der Airsoftrevolver ist übrigens bis auf die Griffschalen nahezu komplett aus Metall, was dem Feeling durchaus zu gute kommt.

    Der Revolver verfügt über eine seiten- und höhenverstellbare Kimme, sowie über eine 80mm lange Montageschiene (22mm Weaver) zur Anbringung von Zubehör. Denkbar wäre zb ein Pistolen ZF oder ein Reddot.


    Handhabung:
    Die CO2 Kapsel läßt sich nach dem Abnehmen der Griffschalen ins Griffstück einsetzen. Die Griffschalen sitzen angenehm fest, es wackelt und klappert nichts :thumbup:

    Angestochen wird über die Schraube unten. Dabei sollte man etwas konzentriert sein, da sonst doch etwas CO2 abbläßt, wenn man ungeschickterweise gerade dann mit der Drehung stoppt wenn die Kapsel gerade so angestochen wurde… Ist mir bisher aber erst einmal passiert.
    Ein Fauxpas beim Anstechen läßt sich sehr gut vermeiden wenn man die Schraube anzieht bis sie deutlich an der Kapsel anliegt und dann noch einmal mit der Hand ansetzt um sie in einem zügigen Schwung endgültig anzuziehen, so kann man „Zwischenfälle“ während des Anstichvorgangs zuverlässig vermeiden. Macht man alles richtig hört man nur ein kurzes Zischen und die Waffe steht unter Druck.

    Geladen und schußbereit wird der Revolver nachdem man einen aufmunitionierten 8 Schuß Trommelclip in die Trommel der Waffe eingelegt hat. Die Trommelclips sind übrigens aus einem elastischen härteren Kunststoff.


    Hier nochmal ein paar Detailaufnahmen mit ausgeschwenkter Trommel. Der Laufkonus (Ladeseite Lauf) ist federbelastet und dichtet so sehr gut ab.


    Der Abzug
    Beim Schießen selbst steht einem ein SA (Single Action) und ein DA (Double Action) Abzug zur Verfügung. Man kann also den Hahn vorspannen (SA) oder sehr schnell hintereinander Schießen indem man über den Abzug spannt (DA) dabei ist natürlich die erforderliche Auslösekraft deutlich höher, weshalb sich DA eher für schnelle weniger präzise Schüsse eignet.

    Negativ fiel mir eine Fangrast des Hahns beim SA auf. Drückt man ganz präzise ab, so wird der Hahn jedesmal zunächst von einer Fangrast gehalten. Erst wenn man nach diesem ersten „Auslösen“ den Druck auf den Abzug weiter erhöht schlägt der Hahn schließlich auf das Ventil.
    Veringert man den Druck auf den Abzug nachdem der Hahn in der Fangrast hängt, so läßt sich dieser über den Abzug entspannen, ohne daß sich ein Schuß löst.
    Nun ist eine Airsoftwaffe kein hochpräzises Sportgerät, aber dieses Feature empfand ich anfangs eher als störend, man arrangiert sich jedoch bereits nach kuuer Zeit ganz gut damit.

    Die Charakteristik des Abzugs ist trotzdem überraschend angenehm, weich und leicht, trotz etwas kriechendem Druckpunkt. Präzises Auslösen ist damit gut machbar.

    Ballistik des Ruger Superhawk 6“
    Die Präzision ist eigentlich gut. Es kam aber auf meine Testdistanz von 5m gelegentlich immer mal wieder zu wirklich fiesen Ausreißern, die sich so nicht erklären lassen. Ich hatte aber während meiner ausgiebigen Testphase den Eindruck, daß die Präzision mit sinkendem Druck leicht zunahm, was möglicherweise auf eine ungeeignete - zu leichte und damit zu schnelle - Munition meinerseits schließen läßt. Ich habe jedoch aktuell nur 0,20g BB’s von ICS und Excel zur Verfügung. Ich vermute die Präzision würde mit 0,30g BB’s besser ausfallen, da mehr Geschwindigkeit bei fehlendem Hop-Up nicht unbedingt die Präzision zu steigern scheint.
    Genug Kraft hat der Revolver auch für schwere Geschosse auf jeden Fall.
    An die Präzision von zb einer TM Hi Capa 5.1 kommt er jedoch einfach nicht heran. Die Waffe ist mehr was für’s Grobe wenn vor allem Leistung bei mittlerer Präzision gefragt ist.


    Die Leistung
    Die Leistung liegt für eine Airsoftwaffe extrem hoch. Auf kurze Distanzen bis 5m locht der Revolver bei gutem Druck den dünnen Blechboden einer Eiskaffeedose, was für eine Airsoftwaffe doch ziemlich heftig ist.

    Und um was Schriftliches zu haben war ich so frei die v1 am Chrony zu messen.
    Gemessen wurden drei Magazine zu je 8 Schuß. Verwendet wurden Geschosse von ICS mit 0,20g Gewicht. Temperatur während des Tests waren 24 Grad Celsius. Geschossen wurden 8 Schuß in je ca 2 Minuten, anschließend 2 Minuten Pause, dann die nächsten 8 Schuß etc.

    Alle Werte in m/s

    1. Magazin
    165,3
    161,1
    167,1
    163,8
    162,0
    160,7
    160,5
    159,3

    2. Magazin
    158,8
    161,3
    159,0
    160,1
    162,5
    157,6
    157,0
    152,2

    3. Magazin
    163,4
    163,0
    160,7
    159,1
    157,2
    154,8
    159,0
    159,8

    Gemittelt kann man also von etwa 2,5J ausgehen :thumbup:

    Fazit:
    Negativ fiel mir auf, daß das System offenbar nicht 100%ig dicht ist. Am Anfang war der Revolver nach 24-48 Stunden Liegezeit auf jeden Fall leer. Nach einigen Kapseln und reichlich Silikonöl ist er nun relativ dicht. Ein Zischen, also hörbarer Gasverlust, trat aber zu keiner Zeit auf. Und da man eh meistens eine ganze Kapsel an einem Nachmittag oder Abend durch den Lauf entsorgt ist es auch kein Beinbruch wenn das System nur zu 95% dicht ist ;) Aber ich wollte es erwähnt haben.

    Der zeite Kritikpunkt ist die Fangraste des Hahns beim SA. Es ist aber mittlerweile kaum noch ein Problem für mich, nur am Anfang war das ungewohnt und nervig. Sehr präzises Abziehen ist mit dem Ruger trotzdem problemlos möglich, aber ich wollte auch dieses Detail einfach erwähnt haben.

    In allen anderen Punkten konnte mich der Revolver voll überzeugen: hohe Leistung, für eine Softair ohne Hopup gute Präzision und hohe Wertanmutung.
    Eine schöne Waffe, welche ich gerade bei diesem Preis und der gebotenen Leistung jedem empfehlen würde. Man bekommt hier wirklich einiges für’s Geld und es macht einfach immer wieder Spaß dieses Teil in die Hand zu nehmen.