Repetierer für Linkshänder - wie machen es die linkshändigen Jäger?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 18.594 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. August 2010 um 13:14) ist von Xizor.

  • Hallo,

    aus gegebenem Anlass interessiere ich mich für eine Büchse, die jagdlich geführt werden soll. Mein Problem: Ich bin Linkshänder. Beim Stöbern durch Kataloge und das Netz stelle ich fest, dass Linksrepetierer eine absolute Rarität sind. Eigentlich überraschend, bei ca. 10-15% Linkshändern in der Bevölkerung.
    Deshalb meine Fragen:
    - Wie machen die linkshändigen Jäger das? Wenn ich z.B. die Angebote bei egun betrachte, gehe ich davon aus, dass ein Großteil der jagenden Linkshänder mit keinem Linkshandgewehr jagt (oder die Zahl der jagenden Linkshänder viel niedriger ist als der Links-Schnitt in der Bevölkerung)
    - Gibt es hier einen linkshändigen Jäger, der mir zu diesem Thema weiterhelfen kann? Wie sieht es z.B. mit Rechts-repetierern aus, die einen beidhändigen Schaft haben, ist das eine gangbare Lösung?

  • Linkshänder und Linksschützen sind zwei bar verschiedene Schuhe, viele Linkshänder haben sich das schießen rechts angelernt und die anderen werden bei teureren Anbieter wie Blaser, Steyr usw. fündig! aber so lange es kein Halbautomat ist, spielt es für viele am Schießstand und Jagd auch keine Rolle! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von euroconnect (9. August 2010 um 17:42)

  • Eigendlich geht das doch super mit dem Hebel rechts. du kanst die Waffe im Anschlag halten, den linken Abzugfinger gleich in der Nähe des Abzuges und mit rechts spannen. (zur Sicherheit ich schrieb "in der Nähe" und nicht "am")

    Ich kann da jetzt nichts zu Jagtgewehren sagen aber bei einer Diana 30 oder Haenel 310 klappt das gut so.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Naja, die Schäfte der meisten Jagdwaffen sind schon eindeutig auf den Rechtsschützen zugeschnitten. Stellt das in der Praxis kein Problem dar?

    Einen für Rechtsschützen geformten Schaft würde ich nicht nehmen, ich habe auch einen Kameraden der mit Links schießen muß aber aus einem anderen Grung und der führt eine Steyr Pro Hunter, eine CZ 527 und eine CZ 453 und hat keine Probleme damit!

  • Überlege schon ein Weilchen, ob ichs posten soll , klingt verdammt nach-"Man,bin ich gut"
    Aber weils doch zumThema gehört , schreib ichs doch auf:
    Schon mit der ersten eigenen Waffe habe ich bewußt abwechselnt links und rechts geschossen.
    Sicher hatte ich auch zu dem Zeitpunkt zuviel Wildwest- Romane gelesen und sah mich blutend mit durchschossenem rechtem Arm, aus dem Hinterhalt von Jack Daniels getroffen, auf dem Felsen in Arizona liegen.
    Da hilft eben nur mit links weiterschießen!
    Um dem Post noch nen ernsthaften Hintergrund zu geben, ich hab lebenslang in beiden Anschlagsarten gleich gut schlecht geschossen nur jetzt, wo mir das Alter das rechte Auge schwächt. profitiere ich real davon und danke St. Hubertus und Tom Mix, das sie mich diese blöde Masche lehrten, gibt mir noch lange Freude am Schießsport.
    Gruß
    iwan

  • Der Linkshänder ist in Punkto Waffen, insbesondere Langwaffen klar benachteiligt. Entweder er gewöhnt sich an rechts oder sucht eine Linkswaffe. Dabei kenne ich zwei Arten:
    1. Linksschäftung, aber Kammerstengel rechts
    2. "echte" Linkswaffe, die komplett links bedient wird.

    Eine echte Linkswaffe hat einer unserer Sportschützen bei Sauer bestellt.Meines Wissens bekommt man echte Linkswaffen bei einigen Herstellern als Repetierer, aber Halbautomaten habe ich als echte Linksversion noch nicht gesehen, Ausnahme die SL-8, die aber jagdlich nicht sinnvoll ist. Letzetre ist komplett beidseitig ausgelegt. Durchladehebel kann zu beiden Seiten geschwenkt werden, Sicherung ist beidseitig, Schäftung ist neutral.

    Als "Notlösung" könnte ein Linkshänder einen Unterhebel als Jagdwaffe führen. Zum einen gibt es diesen in jagdlich gut brauchbare Kaliber und Schäftung und Unterhebel ist neutral ausgelegt. Allenfalls die Ausführung der Sicherung könnte asymmetrisch sein. Falls das interessant ist, dürfte Marlin die Waffe erster Wahl sein. Denn im Gegensatz zu Winchester und Clone (Rossi...), hat sie ein Hülsenauswurffenster. Winchester schmeißt die Hülsen nach oben aus und diese knallen dann unter dem ZF.

  • D Ausnahme die SL-8, die aber jagdlich nicht sinnvoll ist. Letzetre ist komplett beidseitig ausgelegt. Durchladehebel kann zu beiden Seiten geschwenkt werden, Sicherung ist beidseitig, Schäftung ist neutral.

    Naja - das wichtigste hast du vergessen: der hülsenauswurf...
    ...hab mein sl8 spasseshalber auch schon links geschossen - ergebnis die hülsen fliegen einem gegen die schulter, mal gegen den unterarm(schiesse gern wiedergeladene, deshalb fliegen sie mal so,mal so -noch mehr als normal) einmal hab ich mich übel verbrannt, als ich aus demenz den rechten ärmel hochgekrempelt habe...ganz selten fliegen sie überm arm drüber aus dem sichtfeld...

    ...ich find das sl8 links nicht so super konfortabel...da find ich wiederum die PS90 die beste lösung :P (obwohl jagdlich irrelevant, sorry dafür)

    amsonsten nen beidseitig bedienbaren halbautomaten mal zum büchsenmacher geben, der soll das gasdrucksystem blockeren...dann kannst du damit glaub ich sogar jagen, und die hülsen nerven nicht...(kenne mich mit dem jagdgesetz was das angeht aber nicht so gut aus - ist nur ne idee) wir wahrscheinlich sogar billiger sein, als eine spezialanfertigung für linkshänder :thumbup:

  • Wo wir bei Maschinenpistolen sind, Skorpion, die wirft nach oben aus. Durchladehebel von beiden Seiten bedienbar, die Sicherung allerdings nicht.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Skorpion_(Maschinenpistole)

    Und zum Thema Repetierer, wenn da auch Vorderschaftrepetierflinten dazu zählen, werfe ich mal die Ithaca 37 ein. Wird von unten geladen, Hülsenauswurf ebenfalls nach unten...

    http://de.wikipedia.org/wiki/Ithaca_M37

    http://www.youtube.com/watch?v=_eWXNc4DPDg

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Naja - das wichtigste hast du vergessen: der hülsenauswurf...
    ...hab mein sl8 spasseshalber auch schon links geschossen - ergebnis die hülsen fliegen einem gegen die schulter,

    Das stimmt. Muss ich zu meiner Schande gestehen. Aber wie ich auch sagte - der Linkshänder ist auch beim Schießen fast immer benachteiligt - leider.

  • Hier etwas aus dem Kuriositätenkabinett. P14/Pattern 1914 System welches verkehrt rum gebaut wurde um für Linkshänder bedienbar zu sein:

    Man beachte dabei die ungemein erhöhte Visierlinie (aufgrund des Magazines welches nach oben geht; dieses ist übrigens vollständig benutzbar, da einreihig).

    Gruß Georg

  • Das ist mal ein kurioses Teil!

    Aber wer die Augen aufhält, findet mittlerweile tatsächlich eine Reihe von echten Linksrepetierern: Rössler Titan, Antonio Zoli 1900, Zastava M70/85, Heym, Blaser R93, Sauer 202.....
    nur schade, dass es im Bereich der Gebrauchtwaffen so mau aussieht.

  • germi und an alle: die PS90 ist keine Maschinenpistole!!!es ist ein halbautomat - und ob das ein pistolenkaliber ist, was die verfeuert ist nochmal ne frage... :cursing:

    Ich weiß, sowas nennt sich dann Pistolenkarabiner...aber ich schreibe lieber MP, denn Pistolenkarabiner klingt so...naja...

    Das ist ein Pistolenkaliber, es gibt kein Gewehr dass diese Muni verschießt, nur noch eine Pistole (Five-seveN. Zudem ist das Kaliber mit gerade mal 538J zu schwach um als Gewehrmunition durchzugehen, dafür dass es eine Zentralfeuerpatrone ist. Auf längere Distanz ebenfalls nicht brauchbar, bei 800m hat ein Geschoss 9mm Luger noch 90J Energie, die 5,7mm nur noch 44J. Die 9mm wäre noch tödlich...allerdings ist die Flugbahn gestreckter, auf 200m um 16cm, die 9mm fällt da schon um 50cm und der Rückstoß beträgt nur 2/3 dessen was eine 9mm Para an Rückstoß mitbringt.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
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    2 Mal editiert, zuletzt von germi (11. August 2010 um 19:42)

  • Passt nicht wirklich aaaaber....in dem Film (ich weiß ist nur ein Film) der Soldat James Ryan sieht man einen Amerikanischen Scharfschützen der Linkshänder ist bzw. mit Links schießt.

  • Ich meine mal (hier im Forum? ) gelesen zu haben das die Amerikane aller rechts schiesen musten, war eine Dienstanweisung auch für die Scharfschützen.

    In meiner BW Zeit hatte ich aber keine Probleme mit dem Linksanschlag. G3, MG, P1 und Uzi ging alles in Links.

    Warum soll ein Jäger nicht in der Lage sein ein Repetierer, am besten im Universal oder Linksschaft, mit Links zu schiessen? Ich sehe da irgendwie das Problem nicht.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Linkshänder und Linksschützen sind zwei bar verschiedene Schuhe, viele Linkshänder haben sich das schießen rechts angelernt und die anderen werden bei teureren Anbieter wie Blaser, Steyr usw. fündig! aber so lange es kein Halbautomat ist, spielt es für viele am Schießstand und Jagd auch keine Rolle! ;)

    Dem kann ich mich nur anschließen. Bin Re3chtshänder, schieße aber mit links, da ich auf meinem linkem Auto eine höhere Sehkraft habe und mir das Zielen leichter fällt. davon ab kann ich das rechte Auge zuneifen wärend mein linkes offen ist,- umgekehrt habe ichs nie erlernt und kann es nicht. Ich weiß komisch aber ist so.
    Da bin ich froh, das mein Nagant universal im Schaft ist.
    Nimmste dir soetwas gür die Jagt eben nur mit Glas.