Gewehr mit hohem Prellschlag

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.523 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2010 um 22:15) ist von pyrofighter.

  • Hallo,

    ich lese immer wieder, dass ein Gewehr mit hohem Prellschlag (=Rückstoß?) ein ZF beschädigen kann. Mich würde einfach aus reiner Neugierde mal interessieren, bei was für Gewehren es sich um eben solche, mit sehr hohem Prellschlag handelt.
    Wäre über einen Link oder Namen etc. dankbar!

    mfg
    sakyra

  • Der Prellschlag ist eben kein Rückschlag und tritt bei jedem Federdruckgewehr (ausgenommen die Diana Doppelkolben) auf. Drastisch vereinfacht kann man sagen, je stärker die Schussleistung ist, desto stärker ist der Prellschlag.

    vita brevis, ars longa

  • HW-80 und alle Gamos sind genauso starke Preller (da Gamo in F-Waffen die Originalfeder verbaut ist natürlich der Prellschlag doppelt so stark wie auf jeder anderen F-Waffe)

  • Alle Gamos mit Loch im Kolben.

    FWB150/300

    Im Grunde neigen alle Federdruckgewehre dazu, bei denen das ZF mit dem Metallteil verbunden ist, auf das der Kolben aufschlägt, Schäden am ZF zu verursachen.
    Ausnahme sind hier die Doppelkolben-Dianas, wobei auch bei denen eine nicht perfekte Laufzeitabstimmung der beiden Kolben einen unangenehmen Impuls aufs System übertragen kann.

    Grundsätzlich:
    Je leichter das System, je schwerer der Kolben, je stärker die Feder, je schlechter die Abdichtung (Gamo-Lochkolben) desto Prellschlag.


    Eines noch, um scharfe Gewehre mit Prellern zu vergleichen:
    Ein scharfes Gewehr, das ein Geschoss aus einem 500mm-Lauf auf 1000m/s beschleunigt (Höllenteil, ich weiß!), bei dem dauert der Rückstoßimpuls etwa 1ms.
    Bei einem Preller (z.B. Diana25, welches ich mal gemessen habe) ist die Bremsung und damit der Impuls auf das System quasi momentan, die Einschlaggewegung ging in der Messauflösung von 22,x Microsekunden unter.
    Und, wie andere schon bemerkt haben, das ganze wirkt auch noch in die entgegengesetzte Richtung.


    Stefan

  • danke für die antworten :)

    jetzt hab ich noch mal eine andere frage, hab mir gedacht ich häng die einfach eben an:

    das Kaliber 4,5 und 5,5 und 6,35 unterscheidet sich das dann eigentlich auch in der "power" oder fliegen die größeren nur langsamer und haben damit in etwa, aufgrund ihres höheren gewichts diesselbe power?

    Einmal editiert, zuletzt von sakyra (3. Juni 2010 um 14:52)

  • Bis auf perfekt eingestellte Diana 60, 65, 66, 75 ( 90% der perfekt eingestellten sind Werkseingestellte, bei Selbstversuchen und BüMa-Überholungen gelingt es nur selten ), der Anschütz 380 ( hat den Diopter, bzw. das ZF auf einer prellschlaggeschützen Außenhülle über dem rücklaufenden System ) sind alle anderen Federdruck-Luftgewehre ZF-zerstörende Preller, einige etwas stärker als die anderen, was letztendlich aber keinen Unterschied macht, da sie alle mit dem Prellschlag das ZF zerstören.
    Einzig die extra für solche Preller konstruierten ZF überleben den Prellschlag eine gewisse Zeit, bis auch sie sich dem Schlag ergeben müssen. Dabei muss man aber zugeben, daß einige ZF-Modelle jahrelang ständigen Gebrauch überleben.

    Wer so etwas nicht haben möchte, darf sich keinen Preller zulegen, da letztendlich ein Preller mit ZF immer ein Kompromiß zwischen Preis und Haltbarkeit darstellt. Just my 2 Cents. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Vogelspinne (3. Juni 2010 um 18:20)

  • Bitte nicht zu vergessen- den "spanischen Stiertritt", das Gamo Hunter 1250 hat mir jeden Stopper für ZF weggerissen, später hab ich jenen mit ner Elektrode angepunktet.
    Die Gamo Hunter ist ein prima Bärentöter, mußt nur die Waffe drehen und dem Bären den Kolben an die Birne halten.
    Gruß
    iwan.

  • Ganz so ist es nicht, der Prellschlag wirkt eben dem Rückschlag entgegengesetzt. Hat ein ZF-Hersteller bei der Herstellung darauf Rücksicht genommen und die Linsen dementsprechend befestigt, dann spricht nichts gegen den langen Halt des Zielfernrohres.

    vita brevis, ars longa

  • mhh, was ist dann eigentlich mit den ZFs auf scharfen Waffen? z.b. auf der M24; solche Waffen haben ja keinen Prellschlag aber einen starken Rückstoß, würde das dem ZF nicht auch schaden? Oder sind das ganz andere? (kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass ein ZF für scharfe Waffen nur ~100€ kostet)

    und es wäre nett, wenn noch jemand was zu meiner Kaliber Frage sagen könnte (ich hab die Frage in einem Beitrag in diesem Thread etwas weiter oben gestellt, aber sie wurde vllt. nicht gelesen, da ich sie erst hinterher dazu editiert habe)

  • Aber nich das du jetzt Angst bekommst, die Antworten sind alle sehr drastisch.
    Ein für Luftgewehre konstruirtes Zielfernrohr, selbst wenn es nur um die 50 Euro kostet wie das Nikko Stirling 3-9x42 (kein Gold Crown), hält auf einem deutschen F-Luftgewehr ala HW35, HW 50 oder Diana 31 normalerweise mindestens 10000 Schuss durch. Wo man halt wirklich aufpassen muss sind solche wie Gamo die mit einem Loch im Kolben ge-F-t wurden. Die haben schon ganz schön Prellschlag, schließlich bringen sie ja eigentlich wesentlich mehr Energie als 7,5 Joule.

    Also, ich würd mir (wenn ich nicht eins der oben genannten Luftgewehre besäße) nich so viele Gedanken über die Haltbarkeit eines ordentlichen ZFs machen. Besorg dir aber auf jeden Fall ne ordentliche Montage und zieh sie richtig fest, sonst wandert dein Glas! ;)

    sakyra:
    Deswegen sind ordentliche ZF ja auch so teuer. Für ein gutes Zeiss oder Swarowsky muss man heute 1000 Euro und weit mehr auf den Tisch legen. Es gibt zwar auch einige amerikanische bzw. chinesische Modelle für weit weniger Geld, jedoch taugen die optisch meist nich so viel. Mit nem alten Zeiss Jagdglas aus der DDR bekommt man aber für unter 500 Euro ein super Glas, und viele von ihnen haben schon mehrere tausend Schuss aus 8x57 und anderen doch recht harten Kalibern hinter sich und funktionieren noch wie am ersten Tag. Also ist es Unsinn, das ein Zielfernrohr nach einer bestimmten Zeit duch Prellschlag / Rückstoß kaputt geht. Da wirken normalerweise noch andere Faktoren mit ein.

  • Für "Prellschlaginteressierte" ein interessanter Link:
    http://www.arld1.com/images/swfs/pistonpelletdynamics.swf

    Genaugenommen bekommt der Preller zwei Schläge in Zielrichtung sowie einen leichten Rückschlag ab. Und das alles in weniger als 1ms. Dafür ist ein "normales" ZF nicht konstruiert. Deshalb machen sie - wie Vogelspinne zutreffend schreibt - irgendwann alle schlapp.

    B.t.w. Bushnell garantiert 30 Jahre Prellschlagfestigkeit.

    Gruß

    HuBo
    :schiess1:

  • mhh, was ist dann eigentlich mit den ZFs auf scharfen Waffen? z.b. auf der M24; solche Waffen haben ja keinen Prellschlag aber einen starken Rückstoß, würde das dem ZF nicht auch schaden? Oder sind das ganz andere? (kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass ein ZF für scharfe Waffen nur ~100€ kostet)


    Guckst Du: https://www.co2air.de/wbb3/index.php…conItem&id=2875 Der Preis sagt mehr über die optische Qualität, aber nix über die Prellschlagverträglichkeit.

    Zitat

    das Kaliber 4,5 und 5,5 und 6,35 unterscheidet sich das dann eigentlich auch in der "power" oder fliegen die größeren nur langsamer und haben damit in etwa, aufgrund ihres höheren gewichts diesselbe power?


    Da noch nicht mal innerhalb eines Kaliber´s die "Power" konstant ist (besonders bei Federkolbenmodellen schwankt der Wirkungsgrad), ist sie es noch weniger beim Kalibervergleich. Seitenlang und ergebnisoffen wird das in den entsprechenden Threads diskutiert.

    Andreas

  • danke für die antworten :)

    jetzt hab ich noch mal eine andere frage, hab mir gedacht ich häng die einfach eben an:

    das Kaliber 4,5 und 5,5 und 6,35 unterscheidet sich das dann eigentlich auch in der "power" oder fliegen die größeren nur langsamer und haben damit in etwa, aufgrund ihres höheren gewichts diesselbe power?

    Die Formel lautet: F( Kraft)=massehalbe mal Geschwindigkeit im Quadrat.
    Das bedeutet, je schwerer der Diabolo ist, so langsamer wird er mit der gleichen Antriebskraft. Da mit dem Kaliber auch meistens die Schwere des Geschosses zunimmt, so nimmt die Geschwindigkeit ab, aber die Kraft bleibt eben die gleiche.
    Ein einfaches Beispiel: ein Auto mit 50 KW bringt einen Wagen mit 1000 kg auf 100 km/H, einen Wagen mit 1500kg auf vielleicht 75km/h.
    Reicht dir diese einfache Feststellung?

  • Der Rückstoss ist wie wenn man auf eine Hartglasscheibe mit der Faust voll draufhaut. Stark, aber langsam und deshalb steckt die Scheibe das gut weg.


    Der Prellschlag ist dann wie wenn man mit einem Federkörner auf die Scheibe losgeht. Der Schlag ist zwar nicht sehr stark aber so knackig und impulsiv das die ganze Scheibe platzt.


    Ich denke das könnte man so circa beschreiben / vergleichen oder verbessert mich wenn ich Blödsinn verzapfe.