Löten einer Zinkdachrinne

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 18.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. April 2010 um 21:27) ist von FBO.

  • Guten Morgen Freunde der Metallverarbeitung !

    Ich möchte gerne an der Garage eine neue Dachrinne anbringen.
    Bekommen würde ich die Teile günstig (Material Zink-Tianum-Legierung)
    Einzulöten wären nur die Endstücke/Böden.

    Was bräuchte ich dazu ?
    Besitze schon eine Propangasflasche 11 Kg. mit 2,5 Bar Regulierer.

    Besorgen müßte ich noch:
    Einen Hammerlötkolben mit Kupferspitze-wenn ja,welche Größe ?
    Lötwasser für Zink Bleche ?
    Stangenlot für Zink ?

    Denke mal,so schwer kann es doch nicht sein,die beiden Böden einzulöten ?
    Könnte man auch einen kleinen Propanbrenner,ohne Kupferspitze benutzen-löten mit offener Flamme oder ist das schwieriger für einen Laien ?

    Vorgehensweise:
    Verbindungsstellen-Metallisch blank machen.
    Mit Lötwasser bestreichen
    Bauteile fixieren
    Mit Lötkolben erwärmen,bis das Lot in den Zwischenraum fließt.

    Wäre das richtig so ?

    Danke Helge 2

    Ps:wäre das löten mit offener Flamme besser zur Wärmeverteilung beim Werkstoff ?

    Einmal editiert, zuletzt von helge2 (26. April 2010 um 02:32)

  • Wenn du mir versprichst das Ding unversehrt und mit 2 2-Eu Sücken für die Unkosten zurückzugeben, borge ich dir nen Dachrinnenkolben mit 400 Watt, regulierbar, Der ist etwa so groß wie wie ein Schluckfläschchen,lötet aber richtig (nich mal grad so einen verlöten.)
    Kannste bis auf Drahtbürste und Lötfett alles weglassen( Lötwasser läuft dir unkomtroliert bis was weis ich),und natürlich Stangenlot, gucke eBay
    Den Rest macht der Kolben allein
    Bei Intresse PN an
    Iwan
    Nochwas: Nimm dein Propangas lieber zum grillen. Den Brenner unbedacht in oder an der Garage in die unpasende Richtung nur für nen Moment,
    dan kannnste nur noch mit Petroleum löschen

  • Ich kann besser mit Flamme löten.
    Dringender Rat:
    Wenn Du das noch nie gemacht hast, unbedingt an einem Abfallstück testen.

    Ansonsten alle Metallteile metallisch blank machen, wobei kratzen und feilen der Drahtbürste und dem Schmirgelpapier vorzuziehen ist. Das staubt weniger und man atmet den Dreck nicht so ein.

    Elektrische Lötkolben sind meistens zu schwach. Damit bekommt man das Metall nicht ausreichend heiß. Selbst ein 100 W Lötkolben reicht da nicht. Zink oder Kupfer leiten die Wärme zu schnell ab und der leichte Wind kühlt sich Sache zu schnell.

    Lötwasser ist sinnvoll, dann fließt das Lot schneller. Aber nach der Arbeit besser die Lötstellen und Umgebung mit Wasser abwaschen. Durchgammeln wird das zwar nicht, aber da die Salzsäure das Metall angreift, gibt das Flecken oder Laufspuren.

    Feines Leinentuch etwa handtellergroß falten und in Rindertalg tränken. Damit kann man das heiße, flüssige Lot gut verteilen oder abwischen, wo es nicht hin soll.

    Alle zu lötenden Stellen völlig blank machen und vorerst verzinnen. Dabei das Lötzinn (Stangenlot) nicht zu dick auftragen. Dann Rinne montieren und entgegen der Fließrichtung bzw. Gefälle überlappen lassen. Dann wieder heiß machen undzusätzlich Lot sparsam auftragen bis alles fließt. Evtl. mit Lötlappen verteilen. Rindertalg ist Flussmittel und darf reichlich auf die Lötstelle. Nur Lappen nicht gerade anbrennen. Das erfordert aber Übung.
    Merke - eine gute und dichte Lötstelle hängt von der Vorarbeit ab. Das heißt beim Säubern gründlich gucken. Ist da eine Stelle noch oxidiert, nimmt diese Stelle kein Lot an. Ist gut vorgearbeitet und verzinnt worden, ist jede Stoßstelle nur ein paar Minuten Arbeit.

    Ob man einen gasbetriebenen Hammerlötkolben oder einen Propanbrenner benutzt, ist Übungssache. Mir ist der Hammerlötkolben zu schwer und dauert mir zu lange. Dafür kann man mit der Flamme schnell mal ein Loch in das Zink brennen. Daher üben.

  • Zitat

    Original von HWJunkie
    Würde nämlich auch gerne nochmal mit Schmierzinn arbeiten.
    Stefan


    Ich habe gelernt Kabelmuffen aus Blei mit Brenner zu verlöten. Und wie ich das gehasst habe. Viel Temperaturdifferenz zwischem dem Schmelzpunkt von Stangenlötzinn und Weichblei ist da nicht. Ruckzuck war da schnell ein Loch drin.

  • Hallo Helge2,

    also wir nehmen dieses Flussmittel hier: http://www.felder.de/loetwasser-zd-4.phtml
    und das Funktioniert am besten wenn die Rinne und der Boden noch nicht oxidiert ist,
    ansonsten ist das quellkram.

    Lot nehmen wir sowas hier: http://www.amr-shop.de/Metalle/Loetzi…-40-Stange.html
    http://www.felder.de/felder-sonderweichlote.phtml

    und dann noch einen Salmiakstein: http://www.felder.de/index.php?salmiaksteine-1

    Zum Löten nehmen wir sowas hier: http://www.hausundwerkstatt24.de/DACHRINNEN-LOE…on-Rothenberger

    Nur mit der Flamme löten geht auch, dafür benötigt man aber eine Menge Erfahrung
    und Übung.


    Meine Empfehlung bei deinem Vorhaben, schnapp dir dein Material und belästigen den
    nägsten Klempner, das dauert 30 min und fertig. Ansonsten zahlst du beim selbermachen
    evtl. eine Menge Lehrgeld.


    Zitat

    Original von HWJunkie

    Würde nämlich auch gerne nochmal mit Schmierzinn arbeiten.

    Stefan


    Hallo Stefan,

    Bleiwischen geht auch sehr gut mit einer Sterinkerze als Flusmittel und Lötzinn 30%

  • Was du brauchst:
    Lötwasser, nen Lötwasserpinsel, einen Brenner, einen Kolben dafür, Lot, einen Salmiakstein. Lot nimmst du 60% Blei und 40% Zinn. Der Kolben sollte schon so ca. 350 Gramm haben, sonst ist das schlecht einzustellen und die Wärme geht zu schnell flöten. Wenn der Kolben zu wenig Masse hat, dann musst du zum Löten immer ordentlich mit der FLamme drauf damits warm genug wird, legst du ihn weg wirds schnell zu heiss, hat er ausreichen Masse kühlt er beim Löten selbst nicht so schnell aus. Mit dem Salmiakstein kannst du die Temperatur ganz leicht prüfen, drauf halten, wenns qualmt wie hulle ist der Kolben zu heiss.
    Die richtige Temüperatur, bzw. den richtigen Abstand zwischen Flamme und Kolben zu finden wird zwar am Anfang nicht einfach sein, dan kann man sich aber reinfummeln wenn man nicht ganz ungeschickt ist, musste auch jeder Klempner mal lernen. Alte oxidierte Rinnen mit Lot zu flicken ist schwieriger als ne neue zu löten.
    Mit Flamme ohne Kolben zu löten geht zwar auch, ist aber nicht ganz einfach, mit der Zeit sieht man das aber wenns zu warm wird. Ich mach nur die Löcher fürn Stutzen mit der Flamme, Blechschere dauert zu lange. :ngrins:
    Was gibts noch zu beachten? Ja das Lot fliesst dahin wo du die Wärme mit dem Kolben hinbringst, funzt aber nur wenn du immer nen kleinen Lottropfen an der Spitze hast um die Wärme zu übertragen aufs Blech, trocken wird das nichts, wie gewisse andere Dinge auch ;)
    Mir dem Lötwasser solltest du nicht zu sparsam sein, aber auch nicht rumsauen, denn hinterher musst du alles wo Lötwasser hingekommen ist gründlich mit Klarwasser abspülen, sonst hast du nach einem halben Jahr Löcher da wo das Lötwasser war.
    Nach der Montage die Rinne vom Ölfilm befreien mit Nitro oder ähnlichem, dann vojn innen mit Zinkschutzfarbe streichen, das machst du einmal im Jahr, dann hält die mindestens genau so lange wie ne Kupferrinne.
    Bleilöten geht am besten mit nem Stück Zeitung, einer Stearinkerze und mit 30er Lot. Wenn man an ner Stearinkerze mit nem Messer schabt siehts aus wie kleine Schneeflocken, alles andere ist was anderes.
    Als erstes machst du den Kolben warm, dann setzt du den Boden von Hand an, pinselst in der mitte ein wenig Lötwasser auf, dann den Kolben mit nem Tropfen Lot ansetzen und heften. Das machst du dann an den anderen beiden Seiten auch, dann ist er erstmal geheftet und rührt sich nicht mehr, jetzt kannst du ne gescheite Naht ziehen. Rinnenböden braucht man nicht zu kaufen, kann man auch selber machen.
    Alternativ kannst du die Böden auch mit Dach und Wand Sillicon Grau ankleben, wenn du vorher die Rinne entfettest kannst du dann auch ne halbe Sau dran aufhängen. :new16:

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Zitat

    Original von FBO
    Was du brauchst:
    Lötwasser, nen Lötwasserpinsel, einen Brenner, einen Kolben dafür, Lot, einen Salmiakstein. Lot nimmst du 60% Blei und 40% Zinn. :

    Gibt es denn im Klempnerhandwerk noch Lötzinn mit Blei?
    In der Elektronik muß jetzt ja alles ROHS Konform sein und das Lot ohne Blei. Ein Mistzeug :evil:

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Mööp....

    Nicht ganz, in der Elektrotechnik darfst du zur Reparatur älterer Geräte auch noch bleihaltiges Lot nehmen....und die Firma für die ich arbeite hat eine Sondergenehmigung, wir dürfen noch bleihaltig.... :P

    Ich habe hier daheim auch bleihaltiges Elektroniklot*, das bekommt man ja ohne Probleme noch zu kaufen.

    *früher Röhrenlot genannt, hat eine Seele aus Kolophoniumharz das als Flussmittel dient. Also kein zusätzliches Flussmittel nötig.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Also,

    auch wenn sich jetzt alle im Handwerk wohl die Hände über den Kopf schlagen:

    Wenn ich das nur einmal machen würde, würde ich auf das Löten verzichten.
    Den Endboden am hohen Punkt mußt du gar nicht verlöten, da bleibt eh kein Wasser stehen, wenn du richtig Gefälle drauf hast. Am tiefen Punkt kannst du das ruhig mit Silikon zuschmieren, hält auch 20 Jahre.

    Wichtig ist nur das du solche Endböden benutzt http://www.blechshop24.com/produktbilder/21400.jpg

    Dafür wird die Rinne am Ende ca. 10mm breit mit 30 bis 45 Grad angebörtelt ( kann man gut mit einer Wasserpumpenzange rumziehen), dann den Endboden mit paar Schlägen draufklopfen, Falz zudrücken und schon ist das Ding zu 90 bis 100% Dicht. Geht auch für Kastenrinnen.

    Da wo du den Stutzen hinmachst, solltest du das Loch übrigens auch umbördeln, sonst zieht sich das Regenwasser außen an der Rinen entlang.

    Wenn du zwei Rinnestücke zusammensetzen mußt, kannst du auch mit Silikon arbeiten. Einfach 10cm überlappen, dort tüchtig Silikon rein und mit ein oder zwei Nieten fixiert.


    Das hält locker 20 Jahre oder länger.


    Oder du investierst in einen Handerker, der Erahrung mit Löten von Rinnen hat. Das ist allemal billiger, als in das ganze Werkzeug und die Lehrstücke zu investieren.

    Gruß

    cz75

    P.S. der Endboden wird nicht durch das Löten fixiert, sondern nur abgedichtet. Rechne aber 2 oder 3 Endböden mehr, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist, die kosten aber nicht viel

    2 Mal editiert, zuletzt von cz75 (27. April 2010 um 14:36)

  • Ja gut mit Sille geht das hatte ich ja oben schon geschrieben, fachlich allerdings völlig daneben. Ich glaube ich muss mal mein Werkstück aus der Innung fotografieren, da gabs ein Stück Blech und dann hiess es Rinne, Stutzen und Böden herstellen.
    Das einzige Bleifreie Lot welches wir hin und wieder verwenden ist das zum Weichlöten für Kupferrohre, so genanntes Benninger Lot. Das ist dann glaube ich mit 2% Kupferanteil und der Rest Zinn oder so ein Kram. Ansonsten ist im Weichlot Blei enthalten, für Zinkbleche 60% Blei, für Blei sogar 70% Blei. Mit anderem Lot kannst du auch keinen Bleiübergang löten, also von Bleirohr auf Kupfer, das ist alles viel zu flüssig. Dann läuft das Lot zwischen Kupfer- und Bleirohr und die Leitung ist zu.

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  • Das Einfachste ist Flüssigpolyester mit Härter (oder wie das Zeug heißt) mit Glasfasergewebe. Hat bei mir mehr als 25 Jahre gehalten. Und hält wahrscheinlich heute noch.

    Ist zwar nicht fachmännisch aber jeder der nicht gerade zwei linke Hände hat kann das verarbeiten.

    Obba Gerrit

  • Dann kann man auch gleich ne Kunststoffrinne nehmen, die wird gleich von Anfang an geklebt.

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