Übersicht: SM Röhner Sportwaffen Modellreihe 15

  • Mit der 6-schüssigen SM Mod.15 im Kaliber 8 mm k hat die Firma SM Röhner Sportwaffenfabrik GmbH in Oberelsbach-Weisbach im September 1974 ihre erste Neuentwicklung seit Einführung der PTB-Pflicht auf den Markt gebracht. Dieses Modell sollte das bisherige Erfolgsmodell SM Mod.110, welches seine Wurzeln in der Vor-PTB-Zeit hat, ablösen. Trotzdem wurde die SM Mod.110 noch etwa 10 Jahre lang parallel zum Nachfolger SM Mod.15 weitergefertigt.
    Wie auch die SM Mod.110 bekam die SM Mod.15 ihr scharfes Schwestermodell im Kaliber 6,35 Br.= die SM Mod.115.

    Beispiel einer verchromten SM Mod. 115 in Kaliber 6,35 Br. aus den 70er Jahren:


    Die SM Mod.15 wurde im Laufe der Jahre mehrfach neu zugelassen, den gesetzlichen Änderungen angepasst und zum Schluß auch im großen Kaliber 9 mm PAK gefertigt, was sie zur kleinsten Pistole in dem Kaliber machte. Leider kam die Anpassung an dieses nachgefragte Kaliber zu spät, um noch Einfluß auf die wirtschaftliche Schieflage des Herstellers zu nehmen, weshalb 1999 mit der Insolvenz der SM Röhner Sportwaffenfabrik GmbH auch die Produktion der SM Mod.15 ihr Ende fand.

    Das Modell als solches gibt es seit kurzer Zeit wieder: Die Firma Record Firearms hat die alte SM Mod. 15-9 als Record 15 neu aufgelegt.

    Doch nun zur Modellreihe der SM Mod. 15:

    Übersicht, linke Seite

    Obere Reihe:
    SM Mod.15, PTB 83, BJ 1975 // SM Mod.15, PTB 83/2, 1. Zulassung, BJ 1980 // SM Mod.15, PTB 83/2, 2.Zulassung, BJ 1992, vernickelt
    Mittlere Reihe:
    Luger 15 ( für Kettner 1993/94 gefertigte Version der SM Mod.15 ), PTB 83/2, 2. Zulassung, BJ 1993 // SM Mod.15, PTB 83/2, 2. Zul., BJ 1994 // SM Mod.15s, PTB 621, BJ 1999
    Untere Reihe:
    SM Mod.15-9, PTB 748, BJ 1998 // SM Mod.151A, PTB 474, BJ 1993, Startpistole mit Ausschuß oben

    Übersicht, rechte Seite

    Prinzipiell haben die verchromten und vernickelten Exemplare, sowie die scharfe SM Mod.115, schwarze Griffschalen und die brünierten Exemplare braun melierte Griffschalen. Dies wurde in den letzten Jahren vor der Insolvenz aber nicht mehr konsequent beibehalten, weshalb man auch einige spätere brünierte Exemplare mit schwarzen Griffschalen vorfindet.

    Da die erste PTB- Zulassung nur auf 2 Jahre von September 1974 - September 1976 begrenzt war, wurde diese Ende 1975 erneut beantragt und als PTB 83/2 zum ersten Mal von Januar 1976 - Januar 1986 erteilt. Ein zweites Mal wurde die PTB 83/2 von April 1986 - Juni 1994 erteilt. Für die zweite Zulassung dieser PTB-Nummer wurde die SM Mod.15 wie folgt überarbeitet:

    -> Statt eingeschlagener Beschriftung nun in der Form mitgegossen
    -> Seriennummer, bisher in linker Schlittenseite eingeschlagen, fällt weg ( Ausnahme: Kettnerversion Luger 15 hat weiterhin Seriennummer, aber auf rechter Schlittenseite )
    -> Beschußzeichen, bisher in Schlitten über Seriennummer eingeschlagen, nun in Abzugbügelansatz eingeschlagen
    -> Etwas vergrößerter Magazinfuß, Patronenzubringer statt Edelstahl nun aus schwarzen Kunststoff, welcher nun auch den Schlitten stoppt
    -> Zum Lauf hoch gesetztes Patronenlager
    -> Geänderter Patronenstoßboden
    -> Statt bisher angebotener Verchromung nur noch matte Vernickelung der Waffe

    Mündungsansichten der verschiedenen PTB-Zulassungen

    ------- PTB 83 ---- 83/2, 1.Zul. --- 83/2, 2. Zul. ----- 621 --------- 748 ------------ 474

    Laufsperren
    PTB 83, 1975:

    PTB 83/2 , 1. Zulassung, 1980:

    PTB 83/2, 2. Zulassung, 1994 - ab der PTB ist das Patronenlager zum Lauf versetzt:

    PTB 621 mit in das Gewinde reichender Sperrennase, 1999:

    PTB 748 ebenfalls mit in das Gewinde reichender Sperrennase, 1998:

    In der ersten Hälfte von 1987 wurde endlich das Nachfolgemodell der Startpistole SM Mod.110A, die SM Mod.151 mit PTB 363 auf Basis der SM Mod.15 zugelassen, welche schon im Jahre 1988 von der SM Mod.151A mit der PTB 474 abgelöst wurde.
    Da ab Mitte 1994 keine Waffen im Kaliber 8 mmK mehr für den deutschen Markt gefertigt werden durften, bekamen die SM Mod.15 und ihre Startversion SM Mod. 151A ab Juli 1994 jeweils einen Nachfolger im neuen 8 mm Kaliber .315K: Die SM 15s mit PTB 621 und die Startversion SM Mod. 151s mit der PTB 623.

    Mit den neuen PTB-Zulassungen wegen des Kaliberwechsels wurden wieder Seriennummern eingeführt, welche nun auf der rechten Seite des Schlitten eingeschlagen wurden.

    Zerlegehilfe jeder SM Mod.15 - die Kimme ist kippbar und kann nach etwas Zurückziehen des Schlitten und Kippen der Kimme den Verschlußbolzen vom Gegenlager fernhalten, was ein einfaches Schlittenabnehmen ermöglicht. Innenansicht:

    Außensicht:

    Gegenüberstellung: PTB 83 ohne Schwächung und Schwächungen ab PTB 83/2:

    Patronenstoßböden:

    PTB 83 ------------ 83/2, 1.Zul. ------------- 83/2, 2. Zul. --------------- 621 -------------------748

    Da auch die "große Schwester" SM Mod.80 auf ein anderes Kaliber geändert werden musste, man sich dabei zu zwei neuen Modellen in den Kalibern .315K und 9 mm PAK ( SM Mod.80s und SM Action ) entschloß, und von der SM Mod.15 mit PTB 83/2 große Mengen auf Vorrat produziert waren, liefen die neuen Modelle SM Mod.15s und SM Mod.151s sehr verspätet an. Der Produktionsbeginn für die SM Mod.15s liegt irgendwann im Jahre 1998!

    Im Jahre 1998 war auch die letzte Version der SM Mod.15, die SM Mod.15-9 im Kaliber 9 mm PAK mit der PTB 748 und mit 5 Schuß im Magazin zugelassen und in die Produktion genommen.
    Zu dem Zeitpunkt war aber schon die große Zeit der kleinen Taschenpistolen mit Schlagbolzenschloß vorbei, ebenso die der Firma SM Röhner Sportwaffen GmbH, für die das letzte Jahr Jahr ihrer Existenz angebrochen war. Beide Gründe führten dazu, daß von der SM Mod.15s und der SM Mod.15-9 jeweils nur kleine Stückzahlen um die 2.000 - 3.000 Stück produziert wurden.
    Ob für die Startpistole SM Mod.151s überhaupt noch die Produktion aufgenommen wurde, entzieht sich bisher meiner Kenntnis.

    Insgesamt wurden in den 25 Jahren Produktionszeitraum einige hunderttausend Exemplare der SM Mod.15 in ihren verschiedenen Varianten hergestellt. Der größte Teil aller SM Mod.15 hat die PTB 83/2, wobei die gesicherte Funktion mit der seit 1991 vorgeschriebenen 450 bar Munition erst ab der 2. Zulassung der PTB 83/2 gegeben ist.
    Die beiden Baureihen im Kaliber .315K haben teilweise mit Zuführschwierigkeiten zu kämpfen, während die SM Mod.15-9 mehr mit Auswurfstörungen und frühzeitigen Schlittenriß zu kämpfen hat.
    Schlittenrisse sind grundsätzlich ein Problem bei höheren Schußzahlen in allen Baureihen.

    Magazinübersicht:

    Von links: PTB 83 brauniert - 83/2, 1. Zul. - 83/2, 2.Zul. - 83/2, 2. Zul. brauniert - 474 - 748, 9 mm PAK - 621, .315K

    Fazit
    Für den geneigten Sammler bietet die SM Mod.15 ein Stück Geschichte, mit der die Älteren unter uns aufgewachsen sind. Die verschiedenen Modellvarianten und -versionen ergeben für sich schon eine kleinere Sammlung, wobei einige Versionen nur schwer bis garnicht aufzutreiben sind.
    Der Silvesterschütze, der gerne mal mit einer kleinen Pistole böllert, findet in der SM Mod.15 mit der 2. Zulassung der PTB 83/2 eine ebenso preiswerte wie zuverlässige "Silvesterhure". Für denjenigen, der eine kleine Pistole zur Selbstverteidigung sucht, ist keine der verschiedenen Versionen der SM Mod.15 geeignet, da das Modell im geladenen Zustand einfach zu unsicher ist.