Pistole 8mm: Röhm RG 800

  • :n1: Test zur Röhm RG 800

    Die Röhm RG 800 ist ein Nachbau der Walther PPK.
    Sie besitzt das Kaliber 8mm K. Da in Deutschland keine Waffen mehr im Kaliber 8mm K Gebaut werden dürfen wurde auch die Produktion der RG 800 eingestellt.
    Wer also noch eine haben möchte muss mal die Gebrauchtmärkte durchforsten oder einen Händler
    Suchen der noch welche auf Lager hat. Wobei das letztere aber sehr schwer sein könnte.

    Das Aussehen und Technische Daten der Waffe:

    Die Waffe sieht der Walther PPK relativ ähnlich, nur was auf den ersten blick auffällt, ist das der Magazin löse Hebel sich nicht wie bei den meisten Waffen am Griffstück befindet, sondern das er sich unterhalb des Griffstückes neben dem Magazinschuh befindet. Das Hat den Nachteil dass man sich eventuell umgewöhnen muss und den Vorteil dass er für Rechts- und Linkshänder gleichgut bedienbar ist. :lol:

    Hier sieht man gut den Magazin Löse Hebel, dieser muss zum
    Entnehmen nach hinten gedrückt werden. Was man auch gut erkennen kann ist der schlitz am schlitten der für den schlittenfang da ist. (Die rg800 hat nämlich als einziger ppk nachbau einen schlittenfang.)

    Die RG 800 besitzt ein 7 Schuss Magazin (in welches aber eigentlich 8 passen würden wenn der boden auf dem die Patronen aufliegen nicht so enorm Lang währ).
    Eine Sache die Röhm meiner Meinung nach Perfekt gelöst hat ist die Sicherung, Sie fungiert gleichzeitig als Entspanndrücker. :n1:
    Im Gegensatz zu anderen Waffen mit entspann Funktion (RG 96, P99) wird der Hahn hier nicht von einer raste im Abzugsmechanismuss abgefangen sondern durch eine Walzensicherung, die sich beim entspannen vor den hervorschnellenden Schlagbolzen dreht. Das hat den Vorteil, das die Waffe durch Häufiges entspannen keine Abnutzungserscheinungen davonträgt wie es bei meiner RG 96 der Fall war. :fluch:

    Hier kann man gut erkennen dass die Sicherung nur einseitig ausgeführt ist.

    So nun kommen wir zum Zerlegen der Waffe, dieses ist durch das angewandte Walther Prinzip sehr leicht. Man nimmt das Magazin aus dem Schacht und zieht den Abzugbügel nach unten.
    Jetzt kann man den Schlitten nach hinten und dann nach oben abziehen.
    Das zusammensetzten funktioniert natürlich genauso, nur das man darauf achten muss die Schlittenführungsfeder mit der schmalen Öffnung zuerst auf den Lauf zu schieben.

    Was ich noch erwähnenswert finde ist das der Lauf extrem wenig verbaut ist, man kommt sogar sehr gut mit normalen Bürsten durch.
    Außerdem ist in den Lauf keine Kreuzartige Laufsperre wie bei den meisten eingearbeitet, sondern eine die nur aus einem Teil besteht (sie teilt den Lauf also sozusagen). Die Laufsperre ist ca. 13mm weit in dem Lauf drinnen, also von außen fast nicht zu sehen.

    Die Verarbeitung:

    Die Verarbeitung der Waffe ist wenn ich mal so sagen darf Top (das beste was ich bisher an einer Schreckschusswaffe erleben durfte).
    Sämtliche relevanten Teile wie z.B. Hahn, Schlagbolzen, Sicherung sind aus Stahl gefertigt.
    So wie ich das beurteilen kann ist auch das Griffstück aus Stahl, das Weiß ich aber nicht 100 %ig.
    Der Verschluss und der Lauf bestehen natürlich aus Druck oder Grauguss.
    Das soll verhindern dass jemand versucht mit der Waffe Scharfe Munition zu verschießen.
    In diesem Falle hätte er sie dann quasi um den Hals hängen.
    Dies ist soweit ich weiß auch eine Grund dafür das das Kaliber 8mm K durch Kaliber .315 ersetzt wurde (Kaliber 8mm K ist nämlich von den Abmessungen fast identisch mit einem Scharfen Kaliber, das ich hier aber nicht erwähnen werde).
    Was an der Verarbeitung nicht so mein Geschmack ist, ist das die Griffschalen aus Plastik sind und eine Holzimitation aufweisen.
    Hier hätten Holzgriffschalen die ansonsten durchweg gute Verarbeitung noch unterstrichen.
    Zu der Brünierung kann man nichts weiter sagen meine wurde 1994 beschossen ist also mindestens neun Jahre alt und die Brünierung ist noch Top.

    Zuverlässigkeit und Dauergebrauch:

    Hier muss ich wieder anmerken, das ich sie gebraucht Gekauft habe und bestimmt schon 600 Schuss Abgefeuert wurden.
    Trotzdem sind absolut keine verschleiß spuren zu sehen.
    Von der Zuverlässigkeit bin ich Absolut begeistert, ich habe sieben Magazine also 49 Schuss geschossen.
    Vier Magazine hintereinander so schnell wie es meine Wurstfinger zuließen.
    Und den Rest in kleinen abständen. Alle Patronen wurden sauber Ausgeworfen und auch eine neue zugeführt (sogar die letzte Patrone die ja sonst bei manchen Waffen erst beim entfernen des Magazins rausfällt). Zündaussetzer wird man mit dieser Waffe auch nicht haben, da der Abdruck vom Schlagbolzen sehr Tief ist (Wen es interessiert ich habe RWS Munition genommen).
    Es zeichnet sich für mich ab das diese Waffe die ideale Sylvesterwaffe ist.

    Ein paar Sätze zur Selbstverteidigung.

    Wer meint sich mit einer Schreckschusswaffe Selbstverteidigen zu müssen, davon ab ob spray oder eine Waffe besser ist, dem kann ich diese nur empfehlen, da sie

    a) Extrem Zuverlässig ist
    b) Sehr leicht ist
    c) auch in fertiggeladenen zustand sicher geführt werden kann
    d) ein eventueller Angreifer durch die minimale Laufsperre nicht von einer Scharfen unterscheiden kann und so der Droheffekt noch größer ist

    Fazit:

    Die Waffe ist ab sofort mein bestes Stück in der Sammlung.
    Die oben genannten Fakten machen sie für mich zur Nummer eins unter den zu Selbstverteidigung geeigneten Schreckschusswaffen. Sorgen wegen dem Kaliber brauch man sich auch keine machen da Munition im Kaliber 8mm K noch überall erhältlich ist und auch noch produziert wird.
    Wer eine RG 800 noch irgendwo erwerben kann dem empfehle ich wärmstens sie zu nehmen da sie wirklich eine Bereicherung ist (egal ob als Sammlerwaffe oder als Gebrauchswaffe).

    So das war nun mein erster Test für co2air.de und ich würde mich über negative und positive Kritik oder Verbesserungsvorschläge freuen. Fragen oder Kritik könnt ihr an
    marcel.sandvoss@gmx.de senden.

    Gebrauchsanleitung zum downloaden

    Mit freundlichen Grüßen
    TanteMarta

    :n1: :direx: "zwischen Leber und Milz passt immer ein Pils" :huldige: :n1:

    3 Mal editiert, zuletzt von germi (7. Juli 2006 um 07:19)