Steyr LG 100 Connect

  • Steyr LG-100 Connect

    Vorwort
    Seit ich einem Verein beigetreten bin und die FWB300 nicht mehr sehen konnte, musste etwas eigenes her.
    Da heute kein Weg mehr an Pressluft vorbei führt, fuhr ich also in den nächsten Frankonia um mir ein paar Presslüfter anzuschauen.

    Was ich wollte:
    -Aluschaft mit Holzelementen
    -200bar Technik
    -etwas, das nicht jeder hat
    -erschwinglicher Preis

    Da lächelte mich dieses schöne Stück an:

    Kurzum nahm ich also das LG100 Connect in die Hand, anfangs etwas skeptisch des Zerlegemechanismus wegen. Dazu aber später mehr.
    Was soll ich sagen...Probegeschossen und gekauft.

    Warum, das werde ich euch in diesem Testbericht zeigen!

    Allgemeines
    Das Gewehr kommt in einem Plastikkoffer mit allerlei Werkzeug und einer Anleitung, die allerdings bei meinem Gewehr vom LG110 stammt.
    Da diese Gewehre sich aber nicht dermaßen unterscheiden, war das schon in Ordnung.
    Die Abzugsmechanik lässt sich genau wie beim LG110 verstellen, und der Zerlegemechanismus funktioniert genauso.
    Formgriffverstellung und Schaftbacken-/ kappenverstellung ist selbsterklärend.
    Das Gewicht von ca. 4500g ist eher leicht, was jedoch kein Kaufargument sein sollte, da man es mit Zusatzgewichten abstimmen kann.


    Einziges Manko:
    Komplett montiert passt das Gewehr nicht in den Koffer bei bestimmter Schaftkappeneinstellung.
    Ragt diese zu weit nach unten, passt es entweder vom Diopter oder von der Kappe her nicht.

    Ansonsten punktet das Gewehr mit sehr vielen Einstellmöglichkeiten.
    Die Verarbeitung ist durchweg erstklassig.

    Visierung

    Als Visierung ist ein Steyr Diopter mit 10er Klick verbaut und ein nicht einstellbares Ringkorn.
    Ich habe eine verstellbare Irisblende mit Farbfilter und eben ein verstellbares Ringkorn nachgerüstet, da es einfach ermüdungsfreier für die Augen ist und ein nicht zu unterschätzender Faktor der Treffsicherheit.

    Dass der Diopter absolut spielfrei ist erklärt sich von selber...

    Der Diopter lässt sich frei nach vorn und nach hinten verschieben, genau so wie das Korn.

    Die Schaftkappe

    Die Schaftkappe ist absolut gelungen.
    Man hat viele Möglichkeiten die Kappenposition für sich persönlich passend zu machen.
    Einmal eingestellt ist es ein sehr schmusiges Gefühl, die "Prickelnoppen" sorgen für einen sicheren Halt ;)

    Sie ist in der Länge, Höhe, Winkel und Neigung verstellbar.

    Der Abzug

    Unnötig zu sagen dass der Abzug einer der besten ist die ich je befummeln durfte ;)
    Es ist alles einstellbar, bis auf den Triggerstop, was ich sehr schade finde. Ist aber alles Gewöhnungssache.

    Der Lademechanismus und das Schießen

    Um die Waffe zu laden, zieht man den Ladehebel nach hinten, bis man ein hör- und fühlbares Klicken wahrnimmt.
    Das Schlagstück ist gespannt und die Ladekammer wird frei.

    Wie man sieht, ist dort keine Ladeklappe die nach oben klappt und auch kein Ladehebel den man nach oben drücken muss. Somit steht einer Zielfernrohrmontage nichts im Wege, da auch die Prismenschiene ziemlich lang ist.

    Schließt man nun die Ladeluke ganz ist das Gewehr schussbereit.

    Um die vorhandene Trockentrainingsfunktion zu nutzen, spannt man das Schlagstück ganz normal und schließt die Ladeluke jedoch nicht ganz!

    Im Schuss selber ist das Gewehr schön ruhig und eine kontrollierte Schussabgabe ist bei entsprechendem Training erschütterungsfrei möglich.
    Ein kleiner Rückschlag ist zu spüren, man merkt halt, dass etwas den Lauf verlassen hat.

    Folgendes Schussbild von 6 abgegebenen Schüssen ist auf 10m freistehend entstanden. Dazu muss man sagen, dass ich mit Sicherheit kein Topschütze bin.

    Die Kartusche
    Verbaut ist eine Alukartusche mit 200bar Technik und eingebautem Manometer, welcher bis 300bar reicht.

    Der Zerlegemechanismus
    Man kann den hinteren Teil des Gewehres sowie den Laufmantel mittels Schnellverschluss entfernen- wobei ich mich am Laufmantel wegen der Visierung noch nicht getraut habe. Laut Verkäufer ist ein erneutes Einschießen nicht nötig, aber da ich genug Platz in meinem Futteral habe, kann ich getrost drauf verzichten.

    Um den hinteren Teil zu lösen, legt man einfach den Hebel auf der rechten Seite um, und schon kann man den Hinterschaft rausziehen.

    Spiel feststellen kann man nur, wenn man sehr kräftig nach unten biegt.
    Im normalen Anschlag ist kein Spiel zu spüren.


    Fazit
    Ob der Preis von rund 1400€ gerechtfertigt ist mag jeder für sich entscheiden.
    Fakt ist, dass man für das Geld eine super Waffe bekommt, die genauer schießt als man selber.
    Durch die Einstellmöglichkeiten und wegen dem eingebauten Stabilisator ist diese Waffe auch heute noch voll matchtauglich.
    Ein Triggerstop wäre schön, genau wie ein passender Koffer.

    Aber das sind Dinge, auf die ich verzichten kann, zumal ich eh lieber einen Futteral benutze.

    Wer eine einigermaßen preisgünstige Matchwaffe sucht, der sollte sich dieses feine Teilchen mal anschauen!

    Wenn eine PaintballWaffe auch Marker genannt wird...
    Ist dann eine scharfe Waffe ein permanent Marker?

    Silvester. Mit I

    3 Mal editiert, zuletzt von Lt. Columbo (21. Dezember 2009 um 14:44)