Diana 75 / Mod. Match 1000

  • Nachdem im Jahr 1974 mit der Diana 66 das letzte Matchgewehr mit verriegelten Knicklauf von Mayer & Grammelspacher neu auf den Markt gebracht wurde, folgte schon 1977 mit der Diana 75 ein neues Seitenspanner-Matchgewehr, welches zugleich die letzte Modellreihe mit dem patentierten Giss´schen Doppelkolbensystem darstellt.
    Die Diana 75 wurde stetig weiterentwickelt und es folgten eine Reihe von Schaftvarianten, immer als Rechts- und Linksschaft, beziehungsweise als Universalschaft.. Im Jahr 1983 kam mit der Diana 75 T01 ein verbesserter Matchabzug, der vielfältige Einstellmöglichkeiten bot, so daß jeder Schütze sich den Abzug ganz auf seine Bedürfnisse einstellen konnte.
    Ab etwa der Zeit wurde die Diana 75, statt des bisher ausschließlichen Nußbaumschaftes, auch mit einem preiswerteren Buchenholzschaft angeboten.
    1986 diente die Diana 75 T01 mit Buchenholzschaft als Grundlage für die Auflage eines Sondermodells, welches einen "poppig" lackierten Schaft, wahlweise in einer von 5 Farben, hatte - die Diana Mod. Match 1000.
    Laut Auskunft vom Hersteller Mayer & Grammelspacher wurden bis etwa 1990 insgesamt nur 500 - 600 Stück dieses Sondermodells hergestellt.

    Das zeitgleich gestartete Gegenstück im Freizeitbereich, die Diana Sport 1000, ein Sondermodell auf Basis der Diana 34, ebenfalls in den 5 Farben lieferbar, verkaufte sich da wohl erheblich besser, da in den ersten Hälfte der 90er Jahre eine 2. Auflage in gleicher Farbgebung auf Basis der Diana 34, als Sondermodell 34 SPORT, und auf Basis der Diana 24, als Sondermodell 24 TOP, zu haben war.

    Das hier vorgestellte Match 1000 ist eine rote Ausführung mit Rechtsschaft von 1990, das die Zierstreifen angelehnt an die 34 SPORT hat.

    Aus dem Diana-Werbeflyer von Mai 1986:

    Rechte Seitenansicht:

    Technische Daten

    Seriennummer: 072851
    Länge: 1100 mm
    Gewicht: 5000 g
    Lauflänge: 480 mm
    Kaliber: 4,5 mm
    Schußenergie: ca. 7,5 J / ~ 175 m/s

    Linke Seitenansicht:

    Hergestellt 90 04 = April 1990, auf rechter Hülsenseite hinter Spannhebel eingeprägt:

    Die Bezeichnung "T01" auf der Systemhülse verrät das Ausgangsmodell 75 T01 mit Buchenschaft und daß diese Diana mit dem T01-Abzug ausgestattet ist, der gegenüber dem bisherigen Matchabzug der Diana 75 nochmals verbessert wurde.

    Die Göttin der Jagd mit der Modellbezeichnung:

    Der T01-Abzug, der es auch in andere Diana-Luftgewehre geschafft hat:

    Da die Diana 75 mit dem Doppelkolbensystem des Konstrukteur Giss ausgestattet ist, welches seit der Diana 65 von 1968 unverändert bleiben konnte, schießt sie absolut erschütterungs- und prellschlagfrei ohne Schwerpunktverlagerung oder Vibrationserscheinungen.
    Die beiden gegenläufigen Kolben dienen gegenseitig als Schwungmasse, woraus sich - kürzeste Schußentwicklung - hohe Anfangsgeschwindigkeit - nahezu gestreckte Flugbahn - ergibt. Das ist der große Vorteil gegenüber anderen Federdruck-Matchgewehren mit im Schaft rücklaufenden System.
    Der Diabolo wird, wie bei vielen Seitenspannersystemen, direkt in den Lauf geladen. Durch die automatische Spannsicherung kann man gefahrlos den Diabolo laden und anschließend durch Zurückklappen des Spannhebel das großzügig bemessene Ladeport schließen.
    Für FT-Schützen und andere ZF-Schützen ist die Diana 75 auf Grund des leicht zugänglichen Ladeport gut geeignet. Ein den Fingern entglittener Diabolo läßt sich Dank der beim Öffnen vorgezogenen Rampe leicht wieder aufnehmen.

    Ladeport mit Laufeingang:

    Die gegenüberliegende Seite mit der Laufdichtung ( und ein paar Ablagerungen :confused2: :(

    Der Lauf aller Diana 75 ist mit einem Kunststoffüberzug zum Schutz der Außenwandung des Laufes versehen. An der Mündung sitzt, mit je einer Klemmschraube befestigt, ein Laufgewicht und der Wechselkornträger. Der Wechselkornträger kann wahlweise mit einem metallenen Lochkorn oder mit eine gläsernen Lochkorn, sowie einem Adlerauge M18 ausgestattet werden. Andere metallene Wechselkörner sind verfügbar, aber im sportlichen Schiessen denkbar ungeeignet.

    Die Laufmündung mit Wechselkornträger und drunterhängenden Laufgewicht:

    Seitenansicht des Wechselkornträger und Laufgewicht:

    Das andere Ende der Visierung, im Flyer von 1986 noch der Diana-Mikrometerdiopter 60 mit 10 Klicks, ist bei der hier vorgestellten Match 1000 von 1990 der Mikrometer-Diopter 100 mit 20 Klicks des Vorkompremierers Diana 100.

    Mikrometer-Diopter 100, aus Sicht des Schützen:

    Mikrometer-Diopter 100 mit Sicht auf die serielle Gegenlichtblende:

    Der lackierte Buchenholzschaft hat eine höhenverstellbare Gummischaftkappe, welche ergonomisch zum Schützen geneigt ist. Hinter der Schaftkappe lassen sich noch Distanzstücke zwischensetzen, um die Schaftlänge dem Schützen anzupassen.

    Höhenverstellbare Gummi-Schaftkappe:

    Unter dem Vorderschaft befindet sich eine Universalschiene für die Befestigung von Schießriemen, Handstopper und ähnlichen Zubehör.

    Universalschiene:

    Fazit
    Die Diana 75 stellt bei den Federdruck-Luftgewehren in etwa das Optimum dar, was bisher an Federdruck-Luftgewehren gefertigt wurde. Durch den Starrlauf mit Seitenspanner ist sie komfortabler zu handhaben als ihre Vorgänger Diana 65 und 66 und mit ihrer Vielfalt an gefertigten Schaftvarianten ist sie universeller einsetzbar.
    Das hier vorgestellte Sondermodell "Match 1000" schießt präzise wie jede andere Diana 75 auch, allerdings ist sie im Gebrauch wegen der Lackierung etwas empfindlich und angesichts der geringen gefertigten Stückzahl, die sich dann noch auf 5 Farbvarianten aufteilt, eher etwas für den geneigten Sammler, denn für den normalen Sportschützen.
    Ich schiesse mit ihr trotzdem regelmäßig, hantierte damit allerdings sehr vorsichtig, damit die schöne Lackierung möglichst unbeschädigt bleibt.

    Zum Schluß noch ein Bild aus dem oben genannten Werbe-Flyer, das alle 1986 verfügbaren Diana 75 und KK-Modelle zeigt: