Baikal MP654K 4,5mm BB CO2-Luftpistole

  • Baikal „Makarov“ MP 654K 4,5mm CO2 BB Luftpistole



    Eine fast echte freie Waffe - die "654" - in den USA gerne "Air-Mak" genannt ...


    Das Original

    [BLOCK]Auf die 1951 im Ostblock eingeführte GK-Pistole (Makarov “PM“ 9x18mm), die sich konstruktiv sehr stark an die deutsche Walther PP anlehnt, braucht man eigentlich nicht weiter einzugehen, denn Informationen dazu findet man zuhauf im Internet oder in einschlägigen Publikationen.

    Hier findet man z. B. die wesentlichen Basis-Daten:



    Die CO2-Waffe

    Die CO2-Baikal MP654K basiert – ähnlich wie die aus der gleichen Schmiede stammende Yunker – auf einer “richtigen” Waffe, nämlich eben genau der legendären Makarov (mit doppelreihigem Magazin und breitem Griffstück). Genau wie das Sturmgewehr greift man in Ischewsk auf einige wesentliche Teile der echten Pistole zurück und wandelt diese so um, dass anstatt eines 9mm-Geschosses ein 4,5mm-BB den Lauf vorne verlässt. Ein Rückbau auf Großkaliber ist übrigens ausgeschlossen: U. a. ist der Schlitten von innen teilweise ausgefräst worden, sodass die MP z. B. keinen richtigen Stoßboden mehr besitzt.[/BLOCK]

    [BLOCK]Seit 2001 ist die „654“ am Markt erhältlich. Neben der hier gezeigten brünierte Variante gibt es eine mit einem verchromten Schlitten ("Bicolor"). Außerdem existiert auch eine vollverchromte Version (siehe letzter Videofilm ganz unten). Ob diese aber in Deutschland erhältlich ist oder war, entzieht sich meiner Kenntnis. Reizvoll ist diese Ausführung aber allemal..... :n1:

    Es gibt wohl neben den verschiedenen Oberflächenfinishes zwei Grundtypen der 654, die sich in der Verarbeitung und in der Bauart minimal unterscheiden. So haben die älteren Baujahre eine etwas andere Griffschale, eine minimal anders gestaltete Kimme, der Hahn und der Schlitten sind ebenfalls etwas anders. Tendenziell sind die älteren Modelle besser verarbeitet, da die Brünierung weniger fleckig ist und beim Schlitten wurde innen weniger Material abgetragen. Die neueren haben zudem einen Hahn mit einer Art Kerbe (siehe Bilder unten) und das "F" im Fünfeck ist wesentlich präsenter aufgebracht. [/BLOCK]


    Die Ähnlichkeiten zur Walther PP (bzw. PPK) sind unübersehbar ...

    [BLOCK]Nach dem Auspacken stellt sich schon die erste verhaltene Begeisterung ein: Endlich mal eine freie Waffe, die massiv, schwer und äußerst stabil ausfällt - keine wackeligen Plastikteile oder brüchiger Zinkdruckguss. ;) Kein Wunder, denn wie oben schon erwähnt, hält man eine waschechte Ganzstahlpistole in den Händen. [/BLOCK]

    Ein kleines Manko kann man schnell selber beheben: Der bei mir zumindest sehr schlecht ausgeführte, rote Sicherungspunkt bekam einen Tropfen (rote) Revell-Farbe mit einem Zahnstocher verabreicht.


    Die Waffe nach dem Auspacken - vielversprechend

    [BLOCK]Die Brünierung ist leider stellenweise etwas fleckig und und unter hellem Licht eher gelb-braun als schwarz. Das grobe Militärfinish ist also omnipräsent. Das gibt fette Minuspunkte! :cc [/BLOCK]


    Eher schlecht als recht - die Brünierung. Der Hahn ist gut zu erreichen und griffig.

    [BLOCK]Lediglich das stählerne Griffstück hat eine gute "Beschichtung". Es kontrastiert auch klar zum Schlitten, der eher glänzend erscheint, während der Griff gräulich-matt und rau wirkt. Im hinteren Bereich ist aber auch das Griffstück poliert. Warum es hier zwei verschiedene Oberflächen gibt, kann ich nicht erklären. Der Schlitten scheint also poliert zu sein, wähend das Griffstück stellenweise offenbar unbearbeitet (?) daherkommt. Vorne besitzt das Griffstück noch eine Art Riffelung, die mehr Halt beim Schießen vermitteln soll. [/BLOCK]


    Das Griffstück mit der Riffelung

    [BLOCK]Der Schlitten/Verschluss scheint aus dem Vollen gefräst zu sein. Neben diesen beiden Hauptbestandteilen sind im Prinzip alle anderen Teile (der Hahn, Abzug, Lauf und die ganzen Funktionsteile) aus Stahl – ein echter Leckerbissen! Zwar hat der Schlitten deutliches Spiel, das würde aber nur bei einer echten Feuerwaffe u. U. problematisch sein, denn der Präzision schadet das in diesem Falle nicht.

    Aber warum müssen alle russischen Neuwaffen immer so aussehen, als seien sie gebraucht und hätten schon mindestens einen Krieg überstanden? :fluch: Dieses lieblose Finish stört mich immer wieder, auch bei „echten“ Waffen. So findet man in der MP654K innen einigen Flugrost und von der in der Anleitung angekündigten Konservierung der Waffe (die noch bis 2010 Gültigkeit hat) ist nix zu merken. Das Ding ist furztrocken und nicht ein Tropfen Öl findet sich weder in noch an der Pistole - das ist ärgerlich. Also muss zunächst mal das gute WD-40 bzw. Waffenfett ran...

    Kleine Macken gibt es eigentlich immer gratis bei solchen Neuwaffen dazu – der Griff hat ebenso welche wie der Schlitten. Vielleicht bin ich persönlich da auch zu empfindlich, aber vielleicht auch nicht.

    Die goldfarbenen Markings sind dagegen auffallend sauber aufgebracht und sehr gut leserlich. Lediglich die etwas unscheinbareren Seriennummern auf Griff und Schlitten sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Die ersten beiden Ziffern geben hier wohl das Baujahr der CO-2-Pistole an – bei mir „08“. Auch auf dem Magazinboden findet man diese Seriennummer wieder und in der Anleitung sowieso. [/BLOCK]


    Typisch Ost-Waffe: Die Kratzspur der Sicherung - unvermeidbar ... :evil: Links darunter ist deutlich der Schlittenfanghebel zu sehen.

    [BLOCK]Der ziemlich billig wirkende Plastegriff ist nicht gerade optimal für eine wirklich gute und sichere Position der Hände beim Schießen. Ein griffiger(er) Gummigriff wäre hier bestimmt besser gewesen, aber den muss man sich im Zubehörhandel extra besorgen (wichtig: für die 10- bzw. 12- schüssige Version!). Midway bietet einen solchen an ("Pearce Rubber Grip").




    Der texanische "Pearce-Grip": Für das Handling ein klarer Gewinn!

    Immerhin ist die Handlage bei der Originalgriffschale nicht völlig daneben und die Designer haben den Griff so gestaltet, dass er Rechts- wie Linksschützen gleichermaßen "passt". Für meine Hände ist das ganze Griffstück aber definitiv zu kurz, denn der kleine Finger liegt schon auf dem hervorstehenden Magazinboden auf. Optimal ist die MP654K wohl für mittelgroße und eher kleine Hände. Befestigt ist der einteilige, glänzend-schwarze Griff mit einer großen Schraube im Griffstück (Rückseite): [/BLOCK]


    Die Schraube in der Griffschale. Ältere Versionen haben einen stumpf-matten Plastik-Griff

    Seitlich und hinten hat der einteilige Griff eine Fischhaut und eine recht gelungene Daumenauflagen auf beiden Seiten - das ist vorbildlich. Wer will, kann sich auch einen Holzgriff besorgen, der ist aber selten zu finden (Zubehör von externen Custom-Herstellern) und nicht serienmäßig.


    Die eigentlich zu kleine Kimme

    [BLOCK]Der Lauf ist gezogen und macht einen gut verarbeiteten Eindruck, soweit man das ohne Endoskop von außen beurteilen kann. Die Züge sind sauber und klar definiert, der ganze Lauf ist spiegelblank.


    Die Mündung der Pistole. Hier gut zu sehen: die dicke Laufwandung

    Die dicke Laufwandung spielt zwar ballistisch bei einer Druckluftwaffe keine Rolle, sie sorgt aber für eine stabile und langlebige Auslegung der ganzen Waffe.


    Blick auf das funktionslose "Auswurffenster" und das obligatorische :F: im Fünfeck. "HW" steht vermutlich für "Hans Wrage", den deutschen Importeur.


    Das Zubehör

    Die Anleitung ist ziemlich ausführlich (in Russisch und sehr gutem Englisch), mit einigen schematischen Darstellungen versehen und mit einem gewissen Hang zur Detailverliebtheit gestaltet.[/BLOCK]


    Das Manual - mit vielen Abb., Unterschriften und Stempeln

    [BLOCK]Ganz niedlich sind die ganzen hinzugefügten Abnahmestempel, Datumsangaben und Unterschriften von irgendwelchen verantwortlichen Inspektoren oder Einpackern. Das gibt der Baikal einen „seriösen“ Touch und erinnert daran, dass man eine fast echte Schusswaffe gekauft hat. Wenn man in Russland mal diese Liebe zum Detail ins Finish der Waffe investieren würde! [/BLOCK]

    [BLOCK]Als Packung geben die Russen der CO2-Pistole einen simplen Pappkarton mit auf die lange Reise. Nicht schick, aber einigermaßen zweckmäßig. Das Ölpapier darin verströmt einen leicht süßlichen Duft, ähnlich wie Honig. [/BLOCK]


    Der Karton - militärisch schlicht ... :crazy2:

    [BLOCK]Eine verschweißte Tüte mit BBs findet sich auch im Karton. Auch hier fehlt der obligatorische Beipackzettel nicht: Die BBs sind irgendwie bis 2008 „gültig“ oder „zulässig“, erfährt der erstaunte Käufer. [/BLOCK]

    Da kann es gleich losgehen - eingetütete BBs

    [BLOCK]Sehr positiv fällt auf, dass man dem Kunden entgegen kommt und Ersatzdichtungen einpackt. :new11: Das auch an Bord befindliche Kombi-Werkzeug (u.a. mit Schraubendreher ausgestattet) dient laut Bedienungsanleitung (wenn ich die nicht falsch verstanden habe) offenbar dazu, die 2. Magazinversion zu bedienen, die in der Anleitung erwähnt wird. Mit Hebelwirkung des Werkzeuges wird die 12g-Kapsel angestochen. Da ich aber die Magazinversion mit der typischen Schraube habe, ist das Werkzeug nur nettes Beiwerk. Außerdem liegt ein stählerner Putzstock bei, an dessen Spitze man wohl einen Reinigungslappen befestigen kann. Vermutlich ist der aber für die 9mm-Version gedacht. [/BLOCK]


    Das mitgelieferte Zubehör - reichlich

    [BLOCK]An weiterem Zubehör gibt es einige nette Sachen für die Baikal MP654K auf dem Markt. Nicht alles davon ist aber legal – Stichwort „Tuning-Kit“. Doch mindestens ein Teil halte ich aus optischen Gründen für sinnvoll: Die flache Schraube, die man anstatt der auffälligen Version mit dem typischen, breiten Bügel zum Drehen und Anstechen der Kapsel unten ins Magazin einsetzen kann. Ein auf russische Druckluftwaffen spezialisierter Händler aus München bietet diese für knapp 18 Euro an. Kein Schnäppchen, aber eben schön anzusehen. Durch einen Längsschlitz unten in der flachen Schraube kann man mittels Schraubendreher die 12g-Kapsel ebenso anstechen, aber die Pistole verliert so ihren verräterischen „CO2-Look“. Wer will, kann auch andere Griffschalen auf seine MP654K schrauben oder sich ein passendes Holster der NVA oder VoPo gönnen. "Echtes", WBK-freies Zubehör für die Makarov findet man ohnehin meist (noch) günstig sowie zahlreich und in der Vitrine macht sich sowas gut neben der MP654K. [/BLOCK]



    Mit dem dezenten Schräubchen wirkt`s halt noch originalgetreuer


    Die Funktion

    [BLOCK]Nachdem ich die Makarov ihrer schnöden Box erstmalig entnommen hatte, war zunächst mal Zerlegen angesagt. Intuitiv schwenkt man den Abzugsbügel nach unten und legt ihn auf dem Griffstück leicht seitlich versetzt ab. Dann kann man den Schlitten nach hinten abziehen – das ist alles. Diese an sich simple Tätigkeit und vor allem auch das Zusammensetzen gestalten sich aber oft hakelig. [/BLOCK]


    Die zerlegte Waffe. Das Zerlegen an sich ist eine Sache von wenigen Sekunden

    [BLOCK]Weiter sollte man seine CO2-Makarov wohl nicht zerlegen, es sei denn, durch fällige Reparaturen wird das mal notwendig. [/BLOCK]



    Details des Magazins: Oben sieht man die Feder, die man mittels eines winzigen Hebels nach unten drücken muss, um die BBs einzufüllen. Unten der Stift, auf den von hinten der Schlagbolzen trifft. So wird das CO-2 über ein Ventil für den Schuss freigegeben.

    [BLOCK]Das Laden der kleinen BBs empfinde ich nicht so schlimm wie gunimo, der diese Waffe ja vor einiger Zeit schon mal getestet hat. Auch wenn es in der Tat ein wenig fummelig ist, so kommt man schnell mit der Technik zurecht, wenn man die Waffe zwei- dreimal beladen hat. Man zieht den kleinen federbelasteten Stift (im weitesten Sinne der "Zubringer") mit den beiden Nasen vorne am Magazin nach unten, hakt ihn mit der einen Nase seitlich im Magazinkörper ein und füllt die BBs oben ins Loch - bis zu 13 Stück. Übrigens: User Pellet hat hier einen guten Tipp auf Lager, wie man noch schneller nachladen kann. Der Rest der Schussvorbereitung ist allseits bekannt: 12g-Kapsel ins Magazin einsetzen, Schraube anziehen, Kapsel unter hörbarem Zischen anstechen und Magazin wieder einführen. Nun kann es endlich losgehen! Entweder, man spannt den Hahn vor oder schießt DA. Zum Spaß kann man auch den Schlitten nach hinten ziehen (was in der Regel sehr hakelig ist), dann spannt man ja auch den Hahn automatisch und kann so auch schießen. Ein Blowback besitz die Baikal übrigens NICHT. [/BLOCK]


    Dichtungsring am Laufende

    [BLOCK]Der Sicherungsflügel auf der linken Waffenseite (siehe unten) dient zum einen als Entspannhebel bei gespanntem Hahn und auch als reguläre Sicherung – dann aber nur bei entspanntem Hahn. Betätigt man in dieser Stellung den Flügel, lässt sich der Abzug nicht betätigen und auch der Verschluss ist blockiert:[/BLOCK]


    Entspannen und Sichern - beides geht mit dem Flügel

    [BLOCK]Der voll funktionsfähige Verschlussfanghebel auf der linken Seite ist für die CO2-Version natürlich obsolet, aber immerhin ist das Teil eine nette Spielerei und es sorgt dafür, dass tolles Echtwaffenfeeling aufkommt. Nicht wenige Käufer werden mit der MP654K sicher ohnehin mehr spielen als schießen, behaupte ich jetzt einfach mal. (:) Bemängeln kann man hier lediglich, dass der Hebel selber insgesamt etwas klein ausfällt. [/BLOCK]

    Will man das Magazin entnehmen, muss man unten am Griffstück einen geriffelten, halbrunden Kopf nach hinten ziehen:


    Löseknopf und Bügel der Schraube stehen sich gerne im Weg

    [BLOCK]Das ist manchmal mühsam, da der Bügel der „Anstechschraube“ für die Kapsel im Weg ist. Ohnehin ist diese Bedienung immer etwas fummelig, ich wünsche mir hier einen Magazinlöseknopf wie bei anderen modernen Pistolen. [/BLOCK]


    Die Schussleistung

    Vorweg: Meine Erwartungen waren als „Yunker-Geschädigter“ nicht allzu groß. ;) Aber letztlich schneidet die Baikal doch besser ab, wenn es ums Schießen geht. Sie ist präziser und hat eindeutig mehr Dampf als das lufbetriebene Sturmgewehr.

    [BLOCK]Ich hatte die Gelegenheit, die MP654K in Ruhe auf einem GK-Schießstand (25m-Bahn) auszutesten. Optimal ist eine Entfernung von ca. 5-7m. Die kleinen BBs lochen die etwas dickeren BDS-Scheiben noch problemlos und auf 5m kann man Streukreise ca. 3-4 cm hinbekommen. Leicht wird das vor allem dadurch, dass man die Geschosse im Flug deutlich (!) sieht und bei flotten Schussfolgen schnell nachkorrigieren kann. Meine Makarov schoss etwa 5 cm nach rechts vom Haltepunkt (siehe Schussbild weiter unten), sodass man entsprechend zielen muss. Ggf. werde ich das Visier (Kimme) irgendwann mal verstellen.[/BLOCK]
    [BLOCK]Bei ca. 10m Entfernung trifft man noch ohne große Schwierigkeiten das Schwarze der GK-Pistolenscheibe, aber man merkt, dass die Flugbahn der Kugeln doch sehr bogenförmig wird, vor allem, wenn der CO-2-Vorrat zur Neige geht. Darüber hinaus wird es dann einerseits schwer, noch etwas zu treffen, andererseits stoßen die kleinen Kugeln langsam an ihre ballistischen Grenzen und verlieren doch merklich an Power.

    Der Double-Action-Abzug ist zwar alles andere als weich und sportlich ausgelegt, aber soooo schlimm, wie ich es nach dem Lesen diverser Berichte im Netz befürchtet hatte, ist er nun doch wieder nicht. Wenn man sich an das (zu) hohe Abzugsgewicht gewöhnt hat, kann man durchaus sauber abziehen und recht ordentlich treffen. Für schnelle Schussfolgen ist der DA-Modus ohnehin unverzichtbar und in der Form genutzt, macht die Waffe auch am meisten Spaß …



    Ein Schussbild auf knapp 10m, stehend freihändig geschossen mit SA. Die hell markierte "3" links ist der Haltepunkt...

    Der Single-Action-Abzug hat einen genau definierten Druckpunkt nach einem langen „Leerweg“ (Vorweg), was fürs präzise Schießen sehr von Vorteil ist. Allerdings hat das Abzugszüngel leichtes seitliches Spiel (und dazu eine hässliche Gussmarke auf der linken Seite). Nach dem Druckpunkt kommt dann noch mal ein langes, stark kriechendes Stück Abzugsweg (gut 4-5mm), was wiederum äußerst negativ zu bewerten ist. :aufreg: Aber man darf nicht vergessen, aus welcher Wiege die MP654K stammt. Man hat hier eben keine 1500€-Match-LuPi in der Hand.[/BLOCK]

    [BLOCK]Das Visierbild ist halt typisch für eine militärische Verteidigungswaffe dieser Machart: Kimme und Korn sind eigentlich viel zu klein und zu zierlich ausgefallen, eine verstellbare und größer dimensionierte Visierung würde bei der Waffe sicher Wunder tun. Zwischen Korn und Kimme befindet sich oben auf dem Schlitten eine eingewalzte (?) Riffelung, die wohl störende Lichtreflexionen unterdrücken soll. Die Kimme ist driftbar. [/BLOCK]

    [BLOCK]Ganz wichtig: Keinesfalls sollte man Blei-BBs verwenden! Diese verstopfen bei mir zumindest regelmäßig den Lauf. Vermutlich werden die Kugeln im Magazin deformiert und passen dann wegen des veränderten Querschnittes nicht mehr durch den Lauf. :(

    Ich verwende daher Crosman Copperhead Stahl-BBs (mit verkupferter "Hülle"), die funktionieren einwandfrei und liefern eine brauchbare Grundpräzision, sofern man das Wort in Verbindung mit der Baikal gebrauchen kann... [/BLOCK]


    Daten und Maße (diese sind von mir persönlich an meiner Waffe abgemessen):


    Gewicht: 754 Gramm (ohne Kapsel und ohne BBs)

    Länge: 16,2 cm

    Höhe: 13,4 cm

    Breite: 3,4 cm

    Kaliber: 4,5mm BB

    V/o: ca. 130m/s (Herstellerangabe)

    Magazinkapazität: 13 BBs

    Visierung: Kimme und Korn (fest), Kimme driftbar

    Lauflänge: 9,7 cm (gezogen)

    Abzug: Double Action und Single Action

    Material: Stahl, Kunststoff (Griffschale)

    Hersteller: "Baikal", eigentlich FGUP Izhevsky Mekhanichesky Zavod, Izhevsk, 426063 (Russland)

    Preis: 119,00 € bis 169,00 € (je nach Anbieter bzw. Version)


    Fazit:

    [BLOCK]Wer eine möglichst stabile und dazu äußerst realistische CO2-LuPi sucht, kommt an der MP654K wohl nicht vorbei. Trotz der etwas derben Verarbeitung (vor allem im Finish) und der nicht gerade herausragenden Schussleistung bieten die Russen eine interessante Waffe mit einigem Schießspaß für einen ziemlich fairen Preis. Für das reine Scheibenschießen ist die Pistole übrigens nicht gemacht, das sollte man als allzu ambitionierter Luftschütze immer im Hinterkopf haben. Die Stärken der MP654K liegen eher im zwanglosen Plinking mit Freunden im Garten – optimal sind dabei Entfernungen im Bereich von 5-7m.

    Trotz der im Vergleich zu vielen anderen Luftdruckwaffen eher schwachen Energieausbeute ist die Baikal keineswegs als Spielzeug misszuverstehen, denn die Geschossenergie reicht durchaus, um besonders am Auge gefährliche Verletzungen zu hinterlassen. Meine dringende Empfehlung: Beim Schießen IMMER EINE SCHUTZBRILLE TRAGEN! Gerade die runden BBs neigen zu Querschlägern und Abprallern und Augenlicht ist schon irgendwie cool .... :wow:[/BLOCK]


    Die Baikal MP654K - eine recht attraktive Kurzwaffe

    Sammler sollten den rus(s)tikalen Charme von Ostblockwaffen schon mögen, denn eine echte Augenweide ist die MP654K eigentlich nicht, wenn man sich Details der Verarbeitung genauer ansieht. Und trotzdem hat die Pistole das gewisse „Etwas“, das z. B. eine fast vollständig aus Plastik gebaute CO-2-Waffe aus den USA nicht hat - sie hat das Flair einer echten Waffe, dazu einer, die nahezu unzerstörbar robust ist und auch noch genial einfach, aber zuverlässig funktioniert. Das ist offenbar typisch russisch. Dass die Makarov neben der PP/PPK, 1911, 08 und P-38 zu den echten Klassikern der Szene gehört, braucht man dabei eigentlich gar nicht groß zu erwähnen. Und das alles hat auch etwas, auch wenn die MP kein Präzisionswunder ist. Das Gesamtpackage stimmt hier einfach, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.

    Und im Gegensatz zu einer kastrierten Dekowaffe kann man die MP654K immerhin noch für das vergnügte Freizeitschießen im Garten oder auf dem Dachboden nutzen. Schlussendlich macht "Natascha" in der Vitrine einen ebenso guten Eindruck, zumindest dann, wenn man nicht allzu nah herangeht. Also gilt unterm Strich: :direx: "Kaufen, dawai!"


    + Ziemlich realistisches Schussfeeling und Handling
    + Extrem robuste Ganzstahlwaffe, keine Plastikteile
    + Simple, langlebige Konstruktion
    + Ersatzdichtungen gratis
    + Sehr nah am Vorbild
    + Fairer Preis


    - Relativ unpräzise im Vgl. zu anderen CO-2-Waffen
    - Z. T. wenig liebevolle Verarbeitung (Brünierung)
    - Abzug und Visierung eher suboptimal
    - Anleitung nicht in Deutsch
    - Bedienung hakelig

    Jens (Flammpanzer) :winke:


    Stand: 12/2011


    Und hier noch einige Links zu Videos mit der MP654K:

    9FY_G2tnZMs

    8DYol-y4ct0&feature=related

    jIpTpay2kuw