Wäre eine SSW ohne Laufsperre effektiver in der Gasausbringung ?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 8.013 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2009 um 19:33) ist von Jagdzeit.

  • Neulich beim Waffenputzen hab ich mich schon gewundert wie eng die Kanäle da durch sind. Dachte nur typisch Deutschland, die drehen ja überall am Rad.
    Ohne wäre der Lauf wesentlich einfach zu reinigen. Ich meine, welcher normale Mensch würde auf die Idee kommen dieses Ding zu entfernen und dann echte Munition darin zu verschießen, ohne dass das Ding auseinander fliegt ? Und jeder kleingangster kann sich einfacher ne echte Waffe besorgen. Seit wann wird die Laufsperre verbaut und was waren die Gründe dafür ?

  • http://www.wikipedia.de :))

    Zitat

    Die ersten Modellwaffen kamen in Japan Mitte der 1950er Jahre auf den Markt. Die zu diesem Zeitpunkt hergestellten Abbilder von realen Waffen waren jedoch nicht sehr authentisch und entsprachen in Details nicht den Originalen, so dass sich die Nachfrage in Grenzen hielt. Mit der präzisen Anpassung an die Vorbilder sahen die Hersteller Möglichkeiten der Umsatzausweitung. So wurden Mitte bis Ende der 1960er Jahre die Modellwaffen ihren Vorbildern immer ähnlicher. Das ging soweit, dass viele der Modelle aus soliden Materialien wie Stahlblech, Messing und Zink-Aluminium hergestellt wurden. Diesen Umstand nutzten findige Bastler auf der asiatischen Insel, um die Modellwaffen in schussfähige umzuwandeln, so dass diese echte Munition problemlos abfeuern konnten. Die Reaktion der Regierung ließ nicht lange auf sich warten. Es wurden gesetzliche Schritte unternommen, diesen Industriezweig dazu zu bringen solche Umbauten zu verhindern.

    Zitat

    Im Rahmen einer Selbstbeschränkung versuchten die Modellwaffenhersteller (z. B. Marushin, MGC, Hudson, Tanka, Shoei) einem totalen gesetzlichen Verbot zuvorzukommen, in dem sie sich entschlossen, ihre Modellwaffen optisch klar von echten Waffen unterscheidbar zu machen – sie beschichteten Ihre Erzeugnisse mit silber-, gold- oder chromfarbenen Überzügen. Zusätzlich bauten sie Laufsperren aus gehärteten Stahlstiften in die Läufe der Waffen und vergossen die Läufe mit Zink.

    *edit Japan hat übrigents ein weitaus strengeres Waffengesetz als wir ^^

    Zur Thread Titel Frage ^^
    Klar wäre es effektiver in der "Gasausbringung" allerdings würden viele
    SSW mit freiem Lauf garnicht mehr repetieren da zu wenig Gegendruck vorhanden ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tearchen (19. November 2009 um 11:39)

  • Zitat

    Klar wäre es effektiver in der "Gasausbringung" allerdings würden viele
    SSW mit freiem Lauf garnicht mehr repetieren da zu wenig Gegendruck vorhanden ist.

    Nicht viele, alle! Es sei den es ist ein Revolver.


    Das mit dem Gasaustritt ist bei einer Pistole aber auch mit Sperre gleich.
    Wo soll das Zeug sonst hin.
    Bei einem Revolver ohne Sperre würde ggf. weniger Gas am Trommelspalt austreten.

    Aber wir haben eh nur Waffen mit Sperre, also ist die Frage etwas unsinnig.
    Ach ja, ein Versuch eine Sperre zu endfernen würde ich lassen. Zu 99% hast du danach eine kaputte Waffe.
    Nebenbei ist das ganze noch dazu illegal.


    Zitat

    Seit wann wird die Laufsperre verbaut und was waren die Gründe dafür ?

    Schon immer, es wurde auch schon vor der PTB Zeit gesperrt. Ab wann ???
    Aber alle Waffen mit PTB haben auch in irgend einer Form eine Sperre.
    Warum? Na um den Lauf zu Sperren, also das verschiessen von scharfer Mun unmöglich zu machen.

    Zitat

    Ich meine, welcher normale Mensch würde auf die Idee kommen dieses Ding zu entfernen und dann echte Munition darin zu verschießen, ohne dass das Ding auseinander fliegt ?

    Tja, das mußt die die tausenden Idi´s fragen die das schon gemacht haben.
    Nicht umsonst wird die Vorgabe der PTB immer strenger.


    Gruß Christian

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Christian (19. November 2009 um 12:05)

  • Wobei es mal interessant wäre (wenn man die PTB-Vorschriften mal außer Acht lässt), wie der Lauf gestaltet sein müsste, damit die Waffe
    a) repetiert und
    b) die Gaswolke möglichst konzentriert und zielgenau augestoßen wird.

    Fördermitglied des VDB.

  • Also ich denke mal es würde ein Staustift kurz nach dem Lager reichen.
    Aber der müsste bei heutiger Mun schon recht dick sein das die Waffe einwandfrei funktioniert.
    Nicht umsonst haben wir mit Waffen deren Läufe ja schon recht verbaut sind (z.B. RG96) ab und an mal Probleme mit der Mun..

    Das passiert bei einer Umarex seltener weil deren Läufe noch weiter verbaut sind.
    (die schönen Sternsperren, siehe P99)

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  • Zitat

    Original von fly-italo
    Neulich beim Waffenputzen hab ich mich schon gewundert wie eng die Kanäle da durch sind. Dachte nur typisch Deutschland, die drehen ja überall am Rad.


    Ja und nein. Das ist das gesetzliche Ergebnis von Bastlern, die eben genau Manipulationen an diesen Waffen versuchen. Diese Sperre und deren relative Manipulationssicherheit ist Bestandteil der PTB-Zulassung.

    Zitat

    Original von fly-italo
    Ohne wäre der Lauf wesentlich einfach zu reinigen.


    Da hast Du Recht, ohne Frage.

    Zitat

    Original von fly-italo
    Ich meine, welcher normale Mensch würde auf die Idee kommen dieses Ding zu entfernen und dann echte Munition darin zu verschießen, ohne dass das Ding auseinander fliegt ?


    Es sind schon die absurdesten Ideen aufgetaucht. Aber das Entfernen der Laufsperre würde den Einbau eines Einstecklaufes ermöglichen. Das würde das Verschießen von kleineren Kalibern ermöglichen, zudem der Einstecklauf aus solidem Stahl bestehen könnte.
    Die Laufsperre hat auch noch andere Gründe.

    Zitat

    Original von fly-italo
    Und jeder kleingangster kann sich einfacher ne echte Waffe besorgen. Seit wann wird die Laufsperre verbaut und was waren die Gründe dafür ?


    Ja und nein. Für manche geschickte Bastler mag es einfacher zu sein, trotz erheblichen Aufwandes und im Besitz oder Zugriff auf Maschinenmöglichkeiten eine SSW zu manipulieren als sich eine scharfe Waffe illegal zu besorgen.

    Ich erinnere nur mal an die neuen Regelungen seit dem 1.4.2008. Genau aus diesen Gründen ist der Erwerb von LEP und anderen Waffenumbauten erheblich erschwert bzw. unmöglich gemacht worden. So sollen doch tatsächlich mehre Waffen dieser Art mit scharfen Rückbau aufgetaucht sein. Daher hat der Gesetzgeber diese Konsequenz gezogen.

    Die PTB-Zulassung ist Anfang der 70'er Jahre eingeführt worden. Das weiß ich nicht genau, das wissen andere sicher besser als ich.

    Nachtrag: Die Prüfung zur Zulassung PTB ist hier beschrieben:
    http://incubulus.tripod.com/zul.htm

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (19. November 2009 um 12:22)

  • Ich dachte an so etwas:


    (rechts: Patronenlager; links: Mündung - dazwischen der Lauf/ das Rohr)


    Keine Ahnung, ob so etwas wirklich funktionieren würde.
    Das ist jetzt einfach mal so "aus dem Bauch gedacht".

    Fördermitglied des VDB.

  • Zitat

    Original von 5-atü
    Ich dachte an so etwas

    Wie willst du das denn drehen? Da müsste das Werkzeug ja mittdendrin die Größe ändern :confused2:

    Höchstens Variante 1 ginge, würde man von zwei Seiten arbeiten...

    Übrigens: Falls die boardinterne Suchfunktion nicht das gewünschte Ergebnis liefert, versucht es einfach mal mit der seitenspezifischen Google-Suche

    ▪▪▪ E V I G I L A T E

    Einmal editiert, zuletzt von Lanam (19. November 2009 um 13:16)

  • Da muss ja nicht gedreht oder aus einem Stück gegossen sein.
    Könnte man ja auch aus zwei Hälften herstellen, zusammenfügen und ummanteln.

    Fördermitglied des VDB.

  • Gehen würde das.
    Also die Waffe funktionieren.

    Umarex hatte mal ähniches gemacht.
    Ich kenne zwar den Lauf der aktuellen Miami 92F nicht aber ältere auf jeden Fall die Miami 92 ohne F (8mm) hatten eine Engstelle im Lauf. Dadurch war der Lauf aber fast zu.

    Also so viele Biegungen sollten nicht nötig sein.

    Gruß Christian

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
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  • Meine MIAMI in 9mm P.A. von Anfang der 90er war ganz schön zugenagelt. Da gabs keinen Choke.
    :(


    Naja, Hauptsinn wäre ja wirklich, einen gleichmäßigen Gasaustritt zu haben, der die Gaswolke kanalisiert nach vorne bringt und sich nicht kurz nach der Mündung alles in Wohlgefallen auflöst.

    Vielleicht wäre so ein Lauf auch weniger für Manipulationen geeignet, eben weil er so eine ungleichmäßige Form hat.
    Theoretisch könnte ja so ein Lauf im Zickzack gestaltet sein oder schneckenförmig - was jetzt nicht für eine bessere Gasverteilung sorgen würde, aber zumindest Manipulationen und das Vorladen erschwert. Die RG600 darf ja als letzte PTB-zugelassene .22er auch nur noch gebaut werden, weil sie um die Ecke schießt.

    Fördermitglied des VDB.

  • Hi,

    naja so eine Art Schneckenform gibt es ja auch schon.
    Die Alfa Revolver haben ja diesen Bohrer im Lauf.

    Zeige einem schlauen Menschen einen Fehler und er bedankt sich.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen!

  • Zitat

    Original von 5-atü
    Wobei es mal interessant wäre (wenn man die PTB-Vorschriften mal außer Acht lässt), wie der Lauf gestaltet sein müsste, damit die Waffe
    a) repetiert und
    b) die Gaswolke möglichst konzentriert und zielgenau augestoßen wird.


    @5 atü : was sollte das bringen, dass die Gaswolke möglichst konzentriert und zielgenau austritt?
    Deinen Gedankengang kann ich höchstens nachvollziehen, wenns um Selbstverteidigung mit Reizstoffmuni geht.
    Und da sind Sprays vermutlich allemal besser.

    Was will man sonst mit der Gaswolke treffen?

    In erster Linie sind doch diese Waffen für Sylvester gebaut.

    Dass der Strahl konzentriert wird, müsste man meiner Logik nach komplett weg vom Gas!
    Man müsste eine Lösung / Flüssigkeit mit Druck befördern - also einen ballistischen Strahl machen.
    Bei Selbstverteidigung wird ne Gaspatrone in einem geschlossenen Raum schnell zum Bumerang!
    Ein Flüssigkeitsstrahl nicht!

    Gruss, Jagdzeit

    Einmal editiert, zuletzt von Jagdzeit (19. November 2009 um 16:59)

  • Zitat

    Original von Jagdzeit
    In erster Linie sind doch diese Waffen für Silvester gebaut.

    Dem muss ich widersprechen. Zumindest für Deutschland.
    Sie sind "historisch gewachsen" und ursprünglich Selbstverteidigungsmittel gewesen.
    Dass damit auch zu Silvester geböllert werden kann,
    wird auch seit Jahrenden praktiziert.

    Natürlich denke ich auch, dass ein eine frei gesetzte Flüssigkeit (wie beim JPX) besser wäre, als eine "Dampfwolke".

    Aber die Ausgangsfrage war ja, ob eine SSW ohne die Sperren eine bessere Gasaubringung hätte. Und DAS vermute ich, bzw., würde es mit JA beantworten.

    Fördermitglied des VDB.

  • Jagdzeit,

    deine Ausführungen sind durchgehend falsch!

    SSW wurden ursprünglich nur zu Selbstverteidigungszwecken gebaut! Viele ältere Modelle haben bis in die 80er Jahre hinein noch nicht einmal ein Gewinde, um einen Zusatzlauf zum Abschießen von Pyros zu befestigen.

    Ein Spray ist vielleicht einfacher zu führen, aber die Nachteile eines Sprays rechnen sich gegen die Nachteile einer SSW wieder 1:1 aus.

    Die Reizgaswolke möglichst konzentriert und zielgenau auszustoßen dient in erster Linie dazu, eine adäquate Reichweite zu erzielen. Gute SSW in 9 mm ( z.B. HW 37 / 88 oder Vektor CP 1 ) schaffen etwa 4 - 5 m bei Windstille, stärker verbaute Modelle ( z.B. RECK Miami mit PTB 610 ) schaffen nur 2 - 3 m!

    Auch wenn viele heutzutage viele Käufer eine SSW nur noch als Vitrinenfutter mit möglichst originalgetreuer Optik und Beschriftung oder als Spaßgerät an Silvester sich zulegen, so ist der Hauptzweck einer SSW immer noch die Selbstverteidigung.

  • Zitat

    Original von Christian

    Ach ja, ein Versuch eine Sperre zu endfernen würde ich lassen. Zu 99% hast du danach eine kaputte Waffe.
    Nebenbei ist das ganze noch dazu illegal.

    Gruß Christian

    Ich hab nicht vor das auszubauen. Wenn man das richtige Werkzeug hat würde man aber alles hinkriegen.


    Zitat

    Original von Lanam

    Wie willst du das denn drehen? Da müsste das Werkzeug ja mittdendrin die Größe ändern :confused2:

    Höchstens Variante 1 ginge, würde man von zwei Seiten arbeiten...

    Sowas läßt sich nicht drehen. Theoretisch schon von der Kontur, aber da kommt kein Werkzeug rein, was dann auch noch funktioniert. Sowas müsste fertig gegossen werden und nur das Patronenlager auf Maß gedreht.


    Zitat

    Original von Jagdzeit

    Und da sind Sprays vermutlich allemal besser.

    Ich will hier keine Diskussion über SV anfangen. Aber ich hab beides, Spray und SSW. Ich gebe Dir Recht, man kann in keiner U-Bahn SSW schießen, da haben erst mal 20 Leute Tinitus und atmen gemeinsam durch. Es gibt aber auch Situationen wo ein lauter Knall mit einer Gaswolke mehr wirkt und die SSW kann auch Mischmasch schießen, entgegen dem Spray. Deswegen nimmt man dieses, oder jenes, oder beides mit, wenn die Gegend das nötig macht.

  • Zitat

    Original von Christian
    Also ich denke mal es würde ein Staustift kurz nach dem Lager reichen.
    Aber der müsste bei heutiger Mun schon recht dick sein das die Waffe einwandfrei funktioniert.
    Nicht umsonst haben wir mit Waffen deren Läufe ja schon recht verbaut sind (z.B. RG96) ab und an mal Probleme mit der Mun..

    Das passiert bei einer Umarex seltener weil deren Läufe noch weiter verbaut sind.
    (die schönen Sternsperren, siehe P99)

    ja ber dann ist die Gefahr zu groß, daß etwas vorgeladen werden kann und das darf nicht sein.

  • Zitat

    Original von kurlekurl

    Das passiert bei einer Umarex seltener weil deren Läufe noch weiter verbaut sind.
    (die schönen Sternsperren, siehe P99)

    ja ber dann ist die Gefahr zu groß, daß etwas vorgeladen werden kann und das darf nicht sein.[/quote]


    Da beisst sich das Gesetz in den Schwanz!
    Man darf nix vorladen können?
    Möchte wissen was das ist, wenn man den Pyrotrichter aufschraubt, und nen sylvesterknaller reinsteckt
    - dann hat man auch vorgeladen !

    Und so ein Knaller ( welche Arten es da gibt möcht ich gar nicht aufzählen) - verursacht unter Garantie die bösesten Verletzungen.

  • Zitat

    Original von Jagdzeit
    Da beisst sich das Gesetz in den Schwanz!
    Man darf nix vorladen können?

    Das Gesetz ist natürlich differenzierter forumliert ;)