Beschusstest "DIN A 6"

  • Die Idee keimte schon länger in mir und durch die neuerliche Diskussion Ermittlung der Energie eures Druckluftgewehres kam ich darauf, es endlich in die Tat umzusetzen.
    Worum es geht: mit einfachen, billigen Mitteln die Leistung einer Druckluftwaffe festzustellen. Mehrere Pappscheiben, Bretter, o.ä. werden hintereinander aufgestellt. Die Anzahl der durchschossenen Einheiten soll aussagen, welche Leistung die Waffe erbringt.


    Aufbau/ Materialien
    Als Beschussmedien habe ich Materialien verwandt, die deutschlandweit zu bekommen sein sollten: Karteikarten (Schreibwarenbedarf) und Holzzuschnitte (aus dem Baumarkt). Um ein gleiches Maß zu haben, haben Karteikarten, wie auch Holzbretter das gleiche Format: DIN A6.
    Zwischen den Einheiten befindet sich jeweils ein Abstandhalter (1,0cm) und das Ganze wird mit einer Schraubzwinge fixiert. Verwendete Geschosse: GECO Diabolos 4,5mm
    Abstand der Waffen zum ersten Ziel: ca. 10 cm.


    Hier die Zutaten für den Test: Zielmedien, Abstandhalter, Klemmzwinge, LuPi und Diabolos


    1. Test: Karteikarten
    Ich hatte am Vorabend bereit zwanzig Karteikarten in den Schraubstock gespannt und mit der CP99 beschossen – nach knapp 10 Karten war Schluss; das Gewehr ging voll durch.
    Und so dachte ich auch, dass wenigstens mit der LuPi die Karteikarten ein geeignetes Medium sind.


    Aufbau mit Karteikarten

    Doch gleich nachdem ich abgedrückt hatte, merkte ich, wie das Geschoss hinten abprallte – alle Karteikarten durchschossen:

    Durchschossene Karteikarten

    Damit brauchte ich den Test mit dem Gewehr gar nicht mehr machen. Oder ich hätte eine riesige Schraubzwinge, mit entsprechend vielen Abstandhaltern gebraucht.
    Aber vielleicht ist dieser Test mit den Karteikarten für Softairs sinnvoll(er).


    2. Test: Sperrholz, 4mm
    Das nächst härtere Material: Sperrholz-Platten, 4mm stark – ebenfalls im Format DIN A6 zurecht gesägt. Aufbau wie oben:

    1. Durchgang: Umarex/ Walther CP99:
    Das Projektil durchschlägt zwei Brettchen; das dritte Brettchen wird nicht einmal angekratzt.


    Mit der CP99 durchschossene Sperrholzplättchen

    2. Durchgang: WEIHRAUCH - HW77:
    Mit dem Luftgewehr werden gleich vier Brettchen penetriert. Der deformierte Diabolo bleibt zwischen 4. und 5. Brettchen liegen. Im 5. Brettchen nur eine kleine Delle.


    Mit dem HW77 durchschossene Sperrhollzbrettchen


    3. Test: Hartfaserplatte, 3mm
    Aufbau wie oben, diesmal jedoch 3mm starke Hartfaserplatte (Schrankrückwand o.ä.)

    1. Durchgang: Umarex/ Walther CP99:
    Die CP99 schafft nur eine Platte, das Dia bleibt sogar umgedreht stecken:

    2. Durchgang: WEIHRAUCH - HW77:
    Das HW77 schafft immerhin drei Platten:


    Resümee:
    Dieser Beschusstest gibt nur allzu grobe Ergebnisse wider. Der Aufbau und die verwendeten Materialien sind nicht ideal. Da lässt sich noch einiges verbessern. Ideal wären natürlich Beschussziele, die feinere Unterscheidungen möglich machen würden. Mindestens im 1-Joule-Bereich; besser noch im 0,1Joule-Bereich.

    Dennoch spiegelt das Ergebnis auch annähernd die tatsächlichen Leistungswerte der beiden Waffen wieder: die CP99 mit 3-4 Joule (eher 3) und das HW77 mit 7,5J.

    Es würde mich freuen, wenn die/ der ein oder andere von Euch diesen Test ebenfalls mal mit seinen Waffen ausprobiert. So hätten wir mehr Vergleichsdaten zur Hand. Und vielleicht finden wir noch das geeignete Medium, dass uns genau verrät, wieviel Leistung die Waffe wirklich abgibt.


    Danke schon mal fürs Interesse!

    Fördermitglied des VDB.