Baikal MP-514K

  • Hallo liebe Leser!

    Ich möchte Euch heute das lange angekündigte, und jetzt endlich lieferbare, Federdruckluftgewehr Baikal MP-514K vorstellen.

    Das Baikal ist ein kompaktes Repetier-Luftgewehr mit Feder-Kolben-System in Bullpup-Bauweise. Mit automatischer Sicherung im Abzugsbügel, Spannrückschlagsperre, Laufverriegelung, verstellbarer Visierung mit Lochkimme und Weaver-Schiene.

    Technische Daten (Hersteller):

    * Kaliber: 4,5mm Diabolo und BB
    * 8- bzw. 10-schüssig
    * Lauflänge: 42cm
    * Gesamtlänge: 65cm
    * Gewicht: 2,8kg
    * V1 = 170 m/s

    Das Gewehr kann mit einer 8-schüssigen Trommel für Diabolos oder einem 10-schüssigen Magazin für Rundkugeln im cal. 4,5mm geladen werden. Um den gezogenen Lauf nicht zu beschädigen sollte man Rundkugeln aus Blei nehmen.

    Da es sich bei dem Baikal MP-514K um ein Federdruckgewehr handelt, muss es vor jedem Schuss gespannt werden. Die Trommel wird dabei jeweils um eine Position weiter gedreht und ein Diabolo bzw eine Rundkugel in den Lauf eingeführt.


    Geliefert wird die Waffe in einem einfachen Pappkarton.



    Lieferumfang:

    -Waffe
    -Anleitung
    -Ersatzfeder
    -Reinigungsstab
    -Ersatzdichtung
    -2 Magazine für Diabolos
    -1 Magazin für Rundkugeln



    Das Gewehr besteht zum größten Teil aus Kunststoff. Nur wenige äußere Teile sind aus Metall ( Abzug, Sicherung, Laufhalteknopf) Der Schaft wird aus 2 Teilen zusammengesetzt, Der Spalt ist zwar deutlich zu sehen, die beiden Hälften wurden aber sauber zusammengesetzt. Im Ganzen kann man die Verarbeitung als robust aber durchaus gut bezeichnen.

    Der verwendete Kunststoff ist hochwertig, es klappert auch nichts wenn man das Gewehr schüttelt. Am Hinterschaft wurde eine dünne Gummikappe eingelassen, um die Schulter etwas vor dem Prellschlag zu schützen.



    Leider besteht der Laufmantel auch aus Kunststoff. Dadurch sieht das Gewehr etwas nach Spielzeug aus wie ich finde.



    Das Trommelmagazin (Kunststoff) entnimmt man durch einen Druck auf den Magazinlöseknopf. Das Magazin kann nach rechts entnommen werden:

    Magazinlöseknopf:


    Die Magazine erinnern an die bekannten Trommelmagazine von Umarex oder Röhm. Allerdings bestehen diese hier aus Plastik und dürften irgendwann abgenutzt sein



    Zum Spannen drückt man vorne auf den Laufhalteknopf. Dadurch wird das Oberteil der Waffe entriegelt. Man klappt nun das Oberteil auf und spannt dadurch die Feder. Die Funktion ist genau wie bei einer HW45. Die Feder wird beim Aufklappen gespannt. Eine Sicherungsklinke verhindert das Zurückschlagen des Laufes, sollte man das Oberteil aus Versehen einmal loslassen.

    Beim Spannen wird die Waffe automatisch gesichert.

    Laufhalteknopf:


    Die Visierung besteht aus einer verstellbaren Lochkimme und einem Korn (beides aus Kunststoff).



    Zur Befestigung eines Zielgerätes ist eine Weaverschiene vorhanden. Leider lassen sich Kimme und Korn nicht entfernen. Um ein Zielfernrohr anzubringen dürfte die Weaverschiene zu weit hinten sein. Der Augenabstand wäre zu gering. Bleibt also nur ein LPZ zu montieren. Dabei sollte man dringend drauf achten dass das Gerät prellschlagsicher ist.



    Im Abzugsbügel ist die Sicherung untergebracht. Der Sicherungshebel wird mit dem Finger leicht nach vorne gedrückt. Die Waffe ist nun Schussbereit.

    Der Abzug ansich ist der robusten Verarbeitung der Waffe angemessen und birgt keine großen Überraschungen in sich. Er reagiert genau so wie man es von dieser Waffe erwartet. Etwas kratzig und nicht zu leicht.



    Das Baikal MP-514K hat einen recht heftigen Prellschlag und dieselt ziemlich stark. Für mein Empfinden könnte das Gewehr etwas größer sein. Schön wäre es, wenn einige Teile wie der Laufmantel, die Weaverschiene und die Visierung aus Metall wären. Eine Montagemöglichkeit für ein Zweibein wäre auch schön gewesen.

    Nun, für wen mag dieses Gewehr Sinn machen? Vielleicht für Sammler von außergewöhnlichen Luftgewehren, oder für jemanden der einfach ein starkes Federdruckgewehr mit geringen Ausmaßen sucht, und dabei nicht auf Pressluft oder co2 angewiesen sein möchte.

    Eventuell sollte man den Hinterschaft etwas polstern. Durch die kompakte Bauweise hatte ich das Gefühl, den Prellschlag direkt mit dem Gesicht aufzunehmen. Auf Dauer könnte man da Probleme bzw sogar schmerzen bekommen

    Aber probiert dieses Gewehr ruhig einmal selbst aus. Einen Blick ist es auf jeden Fall wert. Die gute Idee, mal ein etwas anderes LG zu konstruieren, verdient jedenfalls Respekt.


    Fazit:

    Der Preis ist mit 250,-€ (Frankonia) deutlich zu hoch für dieses Spaßgewehr. Für mich wäre ein Preis von 100,- - 130,-€ angemessen, wenn man bedenkt dass man für 250,- schon ein Beretta Storm bekommt oder auch ein hochwertiges LG von Weihrauch.

    Ich habe mich dazu entschlossen das Gewehr nicht zu behalten. Sollte die Waffe deutlich im Preis gesenkt werden, werde ich es mir nochmal überlegen. So ist mir das Baikal allerdings keine 250,-€ wert.

    Da ich das Gewehr zurückschicke, habe ich auf einen ausgiebigen Schusstest verzichtet. Bei meinen beiden Probeschüssen ist mir nur der starke Prellschlag unangenehm aufgefallen. Treffen kann man mit der Lochkimme sicher zufriedenstellend. Ich würde trotzdem ein LPZ vorziehen.

    Ich hoffe, der kleine Bericht hat Euch ein wenig gefallen.

    Gruß Matthias