Spring: Tokyo Marui VSR 10 Pro-Sniper und G-Spec

  • Tokyo Marui VSR 10 Pro-Sniper und G-spec


    Dieses Federkolben-Repetiergewehr hat als Vorbild die Remington M 700.


    oben: Pro-Sniper, unten: G-Spec (kürzerer Lauf, serienmässig mit Schalldämpfer und Weaverschiene)

    Technische Daten:

    Gewicht: 1,9 Kg (G-Spec: 2,1 Kg)
    Länge: 107,5 cm (G-Spec: 113,5 cm)
    Länge Innenlauf: 430 mm (G-Spec: 303 mm)
    Kaliber: 6 mm BB
    Magazinkapazität: 30 Schuss
    Visierung: höhen- und seitenverstellbare Kimme, Korn (G-Spec: Weaverschiene)

    Direktabzug: Gewicht (ca. 350 g bis 1050 g) und Klinkenüberschneidung einstellbar
    Abzugsabstand (Schaftkappe bis Abzug): 35 cm

    V0-Messwerte: (mittlere Hop-Up-Einstellung)

    Excel: 0,2 g: 92 m/s, 0,23 g: 85 m/s, 0,25 g: 82 m/s
    G+G PSBB: 0,25 g: 84 m/s
    ICS Competition Grade: 0,2 g: 90 m/s
    Xtreme: 0,3 g: 73 m/s

    Die Werte für die Pro-Sniper und G-spec unterschieden sich nur im Bereich der Messtoleranzen.


    Beilagen: 2 Inbusschlüssel für Visier-, Abzugseinstellung und Schaftschrauben, Schlüssel zum Entfernen der Mündungsmutter, Manual (japanisch, englisch), Laufreinigungsstab (nicht abgebildet), Weaverschiene (Sonderzubehör bei Pro-Sniper)


    Technik und Verarbeitung

    Der Materialmix:

    Kunststoff: Schaft, Abzugsgehäuse, Visierung, Kolben
    Guss: Systemgehäuse, Repetierhebel
    Blechrohr verchromt: Systemzylinder
    Messing: Nozzle
    Gummi: Schaftkappe
    Aluminium: Outer und Inner Barrel, Hop-Up-Unit

    Die Verarbeitung gefällt. Keine Grate, nichts hakt und nach einigen Tausend Schuss klappert noch nix.


    Aussenansichten:


    Der Repetierhebel und die manuelle Sicherung. Eine zusätzliche automatische Sicherung verhindert das Auslösen, solange der Repetierhebel nicht in Ruheposition ist.


    linke Seite Vorderschaft: Hop-Up-Einstellschieber und Herstellermarkings


    Importeurmarkings und F vor dem Abzugsbügel


    Kimme mit Seiten- und Höhenverstellung und die leichte V-Form der Kimme

    Das Korn ist nur mit Doppelklebeband befestigt. Das hält: Kein Verrutschen oder Wackeln bisher. Ein Vorteil dieser Lösung ist die spurlose Entfernbarkeit.

    Riemenösen sind am Vorder- und Hinterschaft vorhanden.

    Von Marui gibt es eine spezielle Mündungsmutter mit Aussengewinde und dazu einen Schalldämpfer mit Innengewinde. Die Mündungsmutter der G-Spec passt nicht wegen des grösseren Durchmessers.

    Ein Blick unter die Haube:

    Das Magazin mit einem Druck auf den Löseknopf entfernen, Kontrolle: Lauf leer und Waffe entspannt ?, die beiden Inbusschrauben vor und hinter dem Magazinschacht entfernen. Nun lässt sich durch Anheben am Lauf das System entfernen, dessen hinteres Ende zusätzlich von einer Nase im Schaft gehalten wird. Leicht nach vorn ziehen und Voila !

    Vor dem Entfernen des Zylinders muss dessen Halteriegel gelöst werden. Nun den Repetierhebel in seine oberste Position bringen und den Systemzylinder komplett herausziehen.

    Die Feder, deren Führung und das hintere Kolbenende sind durch das Langloch im Zylinder sichtbar.

    Zur Pflege empfiehlt das Manual ein wenig Silikonöl auf den Kolben sowie in die Hop-Up-Kammer (wirklich wenig, !!!!!, danach wird für einige Magazinfüllungen die v0 schwanken) und zwingend die anschliessende Reinigung von Lauf und Hop-Up. Zusätzlich sind die im System liegenden Gleitringe des Zylinders von Ablagerungen zu befreien und mit Silikonöl zu pflegen.

    Die Abzugseinstellung ist nur bei ausgeschäftetem System möglich. "stroke" stellt die Klinkenüberschneidung ein. Optisch ist sie im Sichtfenster (grüner Kreis) kontrollierbar. Abschliessend empfiehlt sich die Feineinstellung nach Gefühl.

    Zu lange Überschneidung führt zu "kratzend" verzögerter Auslösung, zu kurze Überschneidung macht die Waffe unsicher, z.B. Schussauslösung schon beim Antippen des Züngels.

    "trigger pull" stellt das Abzugsgewicht ein. Im Haltesteg des Abzugsbügels befindet sich ein Loch, durch das der Inbusschlüssel geführt wird.

    Zusammenbau: Der Auslösehebel (gelber Kreis) muss beim Einführen des Systemzylinders nach unten gezogen werden. Wieder Hochschieben des Halteriegels nicht vergessen und schon können Schaft und System vereint werden.

    Schiessen:

    Das Magazin ist am einfachsten mit einem üblichen Schnellader zu füllen. Ein leeres Magazin macht sich durch ein typisch verändertes Schussgeräusch bemerkbar.

    Die VSR-10 ist um Klassen leiser als jede Druckluft- oder SAEG-Waffe, die ich in der Hand hatte, ganz zu schweigen von den GBB´s.

    Grund dafür ist die „Air-Brake“. Ein dornförmiger Fortsatz in der Mitte des Kolbens verschliesst vor dessen Aufprall auf das vordere Zylinderende den Nozzle. (Link: Foto "Air Brake" ) So prallt der Kolben auf ein Restluftpolster.

    Das Repetiergefühl ist angenehm flüssig. Das geringe Gewicht mag mancher als Spielzeug-alike empfinden, mich freuen lange Serien ohne Schwächeln der Führhand.

    Die gefühlte Präzision liegt im Bereich eines 5-Ct-Stück´s auf 5 m. Vorsichtig gesagt, denn nur Propheten können die Schützenstreuung sicher eliminieren. Die Konstanz ist sehr gut. Der Treffer landet immer dort, wohin man gezielt hat.
    Mit 0,3 g Xtreme BB´s schienen mir die Streukreise etwas enger als mit den 0,25 g Sorten.


    Pro-Sniper vs. G-Spec  



    Oben: Pro-Sniper, unten: G-Spec bei abgenommenem Schalldämpfer

    Die G-Spec Variante hat einen kürzeren, angeblich engeren Präzisonslauf.
    Umfang Aussenlauf: 30 mm auf der Gesamtlänge (Pro-Sniper: systemseitig 30 mm, mündungsseitig: 23 mm)
    Schalldämpfer: Länge 185 mm, Durchmesser 35 mm, Gewicht: ca. 100 g

    Die Weaverschiene ist serienmässig, dafür fehlt die offene Visierung.

    Der Repetierhebel hat einen kürzeren Winkelweg. Er muss nur ca. 60 Grad nach oben bewegt werden gegenüber den ca. 90 Grad der Pro-Sniper. So kommt die repetierende Hand weniger mit dem ZFR in´s Gehege. Das Abzugszüngel der G-Spec ist länger und weniger gebogen.


    Im Schalldämpfer befinden sich 4 Schaumstoffeinsätze, zwischen denen 3 Plastiktrichter als Distanzhalter eingefügt sind.


    v.l.n.r.: Mündung, Blick in den geöffneten Schalldämpfer, ein Einsatz mit „Plastiktrichter“

    Ohne Schalli wird die G-Spec lauter, mit Schalli scheint sie mir nicht leiser als die Pro-Sniper.


    Weitere Varianten:

    Wood-Type: Die Pro-Sniper mit einem Kunststoffschaft in Holzoptik

    Real-Shock: Ein Zinkmantel um den Kolben zur Gewichtserhöhung und die fehlende Air-Brake sollen zu einem fühlbareren Rückstoss führen.

    Welche kaufen ?

    Wer nur mit ZFR schiessen will bzw. die Bull-Barrel- oder Kurzversion-Optik bei abgenommenem Schalldämpfer mag, nimmt die G-Spec.
    Wer eine offene Visierung bzw. schlankere Optik mag, nimmt die Pro-Sniper. Beim Preisvergleich sei berücksichtigt, das die Weaverschiene als Zubehör aktuell ca. 30 € kostet.

    Fazit:
    Sie macht Spass ! Ein leiser, präziser, gut verarbeiteter Stubensniper.


    Danke an Helmut, ein Bär für´s Ausleihen der G-Spec.

    Andreas