Der Crosman Revolver 357 wurde auch als Set vertrieben. Der Verkaufspreis lag bei 205,- DM und beinhaltete folgendes Zubehör:
- je einen gezogenen 4“- und 8“-Lauf
- 250 Diabolos
- sog. Speedloader (Munitionstrommeln)
Je zwei 6- und 10-schüssige Trommelmagazine
(Die 10-schüssigen sind anstatt schwarz in hellem grau gehalten und transportieren nicht so sauber wie die 6-schüssigen)
- 3 gefaltete Papier-Zielscheiben
- 3 CO2-Kartuschen
- Waffenöl
Der 4“-Lauf ist wie bei der 6“-Version des 357 mit einer Kunststoffummantelung versehen und besitzt ein stählernes Innere. Der 8-Zöller ist hingegen vollständig aus Metall, der eigentliche Lauf allerdings aus Messing und nicht aus Stahl.
Das Auswechseln der beiden Läufe geschieht durch das vollständige Herausdrehen der Schraube, die den Kipplauf in einem Gelenk zwischen Trommel und Abzugsbügel fixiert, welche unter stetigem Gebrauch aber auch zu leiden hat.
Mit dem großen Lauf bringt dieser Revolver ein Gewicht von 1.050 g auf die Waage, hat seinen Schwerpunkt dann aber sehr weit vorn.
Während die Visierung mit dem breiten Korn sich bei der 4er Variante noch gut zum Action-Shooting eignet, ist der lange Lauf mit ebenso breitem Korn dann eher zum Scheiben-Schießen zu empfehlen, wobei das Korn aber durch das reflektierende Licht, insbesondere bei ungünstigeren Lichtverhältnissen (Tageslicht mit Kunstlicht) viel zu hell erscheint.
Die Unhebenheiten durch den Druckguß verstärken diesen Effekt.
Der Abzug ist im Single-Action-Modus durch seinen gut spür- und ertastbaren Druckpunkt recht fein zu betätigen. Im DA-Modus ist er aber sehr schwergängig, was im Zusammenspiel mit dem 8“-Lauf nicht gerade die beste Kombination ist, zumal man bei der langen Visierlinie das Korn erst einmal finden muß.
Und bei der großen Energie, die man zum Abziehen im DA-Modus benötigt, „verreißt“ man dann schon mal.
Obwohl mich dieser Revolver durch sein Knicklauf- und Transportsystem teilweise an eine überdimensionerte Knallplättchenpistole aus meiner Kindheit erinnert, ist er dennoch zuverlässig und weist für seinen geringen Kaufpreis eine befriedigende Verarbeitung aus.
Durch seine monströse Größe (mit 8“-Lauf) und seine eigenwillige, klotzige Handlage ist er eine sehr wuchtige aber auch grobschlächtige Kurzwaffe auf dem CO2-Sektor. Für seinen geringen Anschaffungspreis bietet er aber viel Spaß und Zuverlässigkeit.
Das größte Manko an diesem Spaß-Revolver stellen sicher die Griffschalen dar, die mit ihrem billigem Kunststoff genau so wenig zur Authentizität beitragen wie die angedeutete ‚Trommel‘, die leider nur eingegossen ist.
Noch zwei Negativmerkmale der Visierung:
- Die seitlich und in der Höhe verstellbare Kimme wackelte bei meinem Testexemplar
in der Höhe.
- Optische Zielhilfen sind ohne Zusatzmontage nicht anzubringen.
Rübezahl 2001