Festsitzende Trommelbremse, was tun ?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 40.898 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2009 um 17:50) ist von tiefflieger.

  • Hallo Leutz ! Mein zum Abwracken gemeldeter Audi 80 stand wohl zu lange mit angezogener Handbremse (ja, mein Fehler). Bisher konnte ich die Bremse immer "freifahren", aber jetzt ist es schlimm. das eine Hinterrad dreht, das andere ist aber bombenfest. Nachdem die Kupplung qualmte, ließ ich es sein. Was kann man tun ? Möchte nicht allzu viel Geld ausgeben, das Auto muß noch eine Strecke von ca 150km hinter sich bringen, dann kann ich die 2500€ einsacken - Neuwagen ist schon bestellt. Hilfe ! :cry:

    Meine Cobra ist tot :cry:

  • HAMMER!!! (oder ähnliche rohe Gewalt) :))

    alternativ: Trommel mit gewalt runter kloppen (oder nen Traktor ranhängen), das ding in WD40 ersaufen( gängig machen) und mit Bremsenreiniger den Mist wieder rausspülen.

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • Hallo.

    Sind die Bremsbacken in der Trommel fest oder geht das Handbremsseil nicht mehr zurück?

    Ist das Seil fest und das Fahrzeug soll in die Schrottpresse: einfach kurz vor der Trommel abschneiden.

    Sitzen die Bremsbacken fest, geht das tasächlich nur nur roher Gewalt. Entweder das Fahrzeug mit einem robusten Zugfahrzeug ziehen (meistens reißen dann drinnen die Bremsbacken ab) oder einen stabilen Abzieher mit drei Armen benutzen. Möglicherweise bricht dann aber die Bremstrommel durch, weil die meistens aus Guß sind. Also nur bis zu einem gewissen Grad mit dem Abzieher arbeiten.

    Vorher von außen mit einem Hammer auf die Bremstrommeln (da, wo innen die Bremstrommeln anliegen!) schlagen, um die Bremsbacken eventuell durch Vibration los zu bekommen.

    Wenn man das Fahrzeug anzieht und das Rad radiert auf der Straße muss das Fahrzeug belastet werden. Am besten mehrere Leute hinten draufsetzen.

    Irgend wann tut es einen Schlag und das Rad ist frei. Selbst wenn innen alles zerstört ist: dem Verschrotter ist das egal. Nur fahren würde ich mit dem Auto dann nicht mehr. Beim Druck auf die Bremse drücken sich die Radbremszylinder bei zerstörtem Innenleben auseinander, zerlegen sich und die Bremsflüssigkeit spritzt raus.

    Am besten wäre dann hochnehmen und zum Verschrotter bringen. Oder man bringt ihn gleich mit festsitzender Bremse zum Verschrotter. Der nimmt ihn mit einem Stapler hoch.

    Gruß.

    sundog

    NACHTRAG: habe gerade lesen, es sind 150 km zum Verschrotter. Da sollte man es zunächst mit dem Hammer, dann mit dem Abzieher und erst zum Schluß mit dem Traktor versuchen. Vielleicht geht ja auch mit dem brutalen Ziehen nichts kaputt und die Bremsbacken lösen sich einfach.

    Einmal editiert, zuletzt von sundog (17. August 2009 um 21:26)

  • Beim Kadett war das im Winter beinahe Standardprogramm.

    Einfach fahren muss nicht ausreichend sein.
    Der Audi ist wie der Kadett hinten leicht genug, um auch mit einseitig stehender Hinterachse zu bewegen ist.

    Einfache Lösung:
    Bei laufendem Motor (also arbeitendem Bremskraftverstärker) die Fussbremse bis zur eigenen Schmerzgrenze (und der der Sitzlehne) treten.
    Muss nicht kurz und heftig sein, nur mit viel Druck.

    Reicht das nicht, einfach mit ´nem Hammer auf die Felge zimmern.
    Bei Alus mit Holz dazwischen, Haarrisse im Alu sind auch für nur 150km nicht so prickelnd.

    Manchmal kann es auch helfen, die Kupplung mal heftig kommen zu lassen.


    Stefan

  • Zitat

    Original von HWJunkie


    Manchmal kann es auch helfen, die Kupplung mal heftig kommen zu lassen.


    Stefan

    Aber bitte nur wenn die Kupplung selbst auch nicht total überaltert ist, sonst zerlegts die dir noch mit.
    Und 150km mit Zwischengas zu fahren sind sehr nervig, besonders zur Urlaubs/Stauzeit.

    Grüße

  • Zitat

    Original von tiefflieger
    Danke für eure Tips. Muss wohl doch mit Gewalt ran. (Dabei hasse ich es, Autos so zu behandeln.) Aber was muß, das muß. :confused2:

    Ach jetzt kannst du doch ein Auge zudrücken, weil am Ende wird ja an dem Teil etwas mehr zerdrückt, als du mit einem Hammer jemals ausrichten kannst.

    Frohes hämmern.

  • Zitat

    Original von tiefflieger
    Danke für eure Tips. Muss wohl doch mit Gewalt ran. (Dabei hasse ich es, Autos so zu behandeln.) Aber was muß, das muß. :confused2:

    Hallo.

    Kannst uns ja mal informieren, ob und wenn ja wie es geklappt hat. Als langjähriger Hobbyschrauber interessiert mich das sehr, da dieses Problem bei älteren Fahrzeugen nach längerer Standzeit, meistens draußen, häufig auftritt.

    Gruß.

    sundog

  • Es gibt noch eine Lösung, aber die ist nur für versiertere Schrauber.

    Fettkappe von der Nabe, Sicherungssplint der Kronenmutter rausnehmen, Mutter ein/zwei Drehungen lösen.
    Dann hat die Nabe und damit die Trommel etwas Spiel und ein seitliches Wackeln am Fahrzeug lässt die Beläge losbrechen.
    Nicht vergessen: Mutter hinterher wieder mit richtiger Kraft anziehen und sichern!


    Stefan

  • Hab vor 17 Jahren meinen alten Trabbi zum verschrotten bringen wollen, stand etwa ein halbes Jahr draußen rum..
    Nach 300m mit blockierten Hinterrädern wurde es mir zu blöd..

    Also Rückwärtsgang rein und ordentlich Gas.

    Knack und fertig. Die restlichen 20km bis zum Schrottplatz waren kein Problem mehr. ;)

    Signatur: siehe Rückseite.

  • Zitat

    Original von RedBack
    Also Rückwärtsgang rein und ordentlich Gas.

    Jo, das kann auch eine Lösung sein. Bei mir wars´mal umgekehrt: im Rückwärtsgang klemmte immer die Handbremse, beim Anfahren (vorwärts) hat´s immer "klack" gemacht, also Bremse gelöst.
    Bevor man den Vorschlaghammer schwingt, einfach mal ein paar mal vor- u. zurückfahren.

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • YES !!! I CAN !!! habe heute in paar Mal gegen das Rad gehämmert und es dann mittels Hebelwirkung vorwärts und rückwärts gedreht. Dreht zwar nur mit Widerstand, aber eine "Probefahrt" verlief gut. Morgen ist der Tag ! Bremse funkioniert auch noch.

    Ist aber schon hart, wenn man den Komfort von damals (1990) gegen den der heutigen Autos vergleicht... Mein Favorit bleibt trotzdem der 525i von 1991 ! Hatte nie ein stimmigeres Auto, mußte es leider wegen zu hohen Reparaturkosten irgendwann abgeben. (Sorry, OT)

    Meine Cobra ist tot :cry: