ERMA EGP75S - Schlittenbruch ?

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 9.124 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2017 um 14:37) ist von kai.

  • Wie die da beim vorgesehenen Gebrauch brechen kann, ist mir ein völliges Rätsel. Persönlich denke ich, dass selbst bei Extrembelastungen von 'zig tausend Schuß bis zum ersten Defekt das Problem anders aussehen würde. Ich kann mir nur vorstellen, dass jemand den Schlitten der EGP an der Vorderseite "verschönert" hat, in dem Material abgetragen wurde und es in Folge dessen dort zum Bruch bzw. Abriß kam.

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  • Ich hab eben mal an einer meiner EGP75S rumgespielt. Wenn ich das richtig sehe, wird der Schlittenrücklauf durch das Auftreffen des unteren, vorderen Endes des Schlittens an dem massiven Block des Schwenkbügels begrenzt. Wenn das richtig ist, wäre die gezeigte Stelle allerdings soweit nachvollziehbar im Hinblick auf die Lastwirking.

  • Zitat

    Originally posted by Xiphogonium
    Ich hab eben mal an einer meiner EGP75S rumgespielt. Wenn ich das richtig sehe, wird der Schlittenrücklauf durch das Auftreffen des unteren, vorderen Endes des Schlittens an dem massiven Block des Schwenkbügels begrenzt. Wenn das richtig ist, wäre die gezeigte Stelle allerdings soweit nachvollziehbar im Hinblick auf die Lastwirking.

    Das ist richtig. Da sollte dann aber eher der Abzugbügel aufgeben, der vom Material viel dünner ist (wie das auch dank der Rillen bei EGP459 & EGP490 passiert), als der gesamte Schlitten. Die gezeigte PTB-Zulassung ist sogar für 600bar-Munition ausgelegt worden und wurde demnach mit 800bar-Beschußmunition getestet. Die Konstruktion und das Material vom Abzugbügel & Schlitten ist bei allen EGP45, EGP415, EGP55, EGP515, EGP75, EGP75S, EGP715, EGP790, EP452, EP552, EP552S, EP752, EP752S, sowie deren zahlreicher Schwestermodelle (IWC, Crosman, Iver Johnson, Excam, usw.) gleich und mir ist noch nie so etwas untergekommen. Eigentlich sollte die Belastung bei .22LfB HV-Munition in einer der passenden Modelle erheblich größer sein und selbst da ist mir so ein Bruch unbekannt.

    Zusammenfassend kann ich bei extensiver Benutzung einer Erma-SSW nur zur Vorsicht bei den Modellen EGP88 & EGP881, EGP459 & EGP490 raten. Bei ersteren muss darauf geachtet werden, dass man nur den neueren Zusatzlauf mit den größeren Bohrungen verwendet und der Lauf immer schön frei ist und sich nicht mit Pyro-Rückständen zusetzt, weil dadurch der Repetierimpuls verstärkt würde und es damit zum Schlittenbruch kommen kann. Bei Letzteren ist es bei häufiger Benutzung nur eine Frage der Zeit, bis der Abzugbügel durch die ständigen Schläge vom Schlitten beim Repetieren an den Rillen bricht.
    Ferner muss natürlich noch von der Benutzung der ersten Geco P217 Version (ohne G am Abzugbügel) dringend abgeraten werden.

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  • Frage an flens69:

    Mit welcher Munition hast Du den 5000-Schuss-Test gemacht?

    Gruß vom Trommler

    Bier trinken macht Bauch - Bauch bringt Ansehen - Ansehen bringt Geld - für Geld gibt's Bier ... ein echter Teufelskreis :thumbsup:

  • Zitat

    Originally posted by Trommelmann
    Frage an flens69:

    Mit welcher Munition hast Du den 5000-Schuss-Test gemacht?

    Gruß vom Trommler

    Mit den heute üblichen 450bar-Platzern. Hersteller war Fiocci und die Kartuschen waren diese Dinger, die wie polierter Stahlaussehen und nicht die üblichen Messingkartuschen.

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  • Zitat

    Original von flens69

    Mit den heute üblichen 450bar-Platzern. Hersteller war Fiocci und die Kartuschen waren diese Dinger, die wie polierter Stahlaussehen und nicht die üblichen Messingkartuschen.

    Das bestätigt meine eigenen Erfahrungen mit der immer noch einwandfrei gegebenen Funktion der EGP 75 S mit der neueren schwächeren Munition. edit: Ich verwende WADIE.

    Was für eine PTB und welches Beschussjahr hatte die Waffe?
    Gibt es Bilder von diesem Test?

    Bier trinken macht Bauch - Bauch bringt Ansehen - Ansehen bringt Geld - für Geld gibt's Bier ... ein echter Teufelskreis :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Trommelmann (29. September 2009 um 22:05)

  • Zitat

    Original von Trommelmann

    Das bestätigt meine eigenen Erfahrungen mit der immer noch einwandfrei gegebenen Funktion der EGP 75 S mit der neueren schwächeren Munition. edit: Ich verwende WADIE.

    Kann ich auch nur bestätigen habe auch eine 75s mit ptb 401 und benutze fast nur 8mm Umarex da ich mit denen nie probleme hatte bei keiner meiner 8mm waffen.

    gruß FK

  • Meine beiden EGP 75 S - PTB 69/4, 1978 - verdauen die 450bar-Munition ebenfalls klaglos.

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    Einmal editiert, zuletzt von Trommelmann (4. Juli 2010 um 11:51)

  • Zitat

    Originally posted by Trommelmann
    ..... Was für eine PTB und welches Beschussjahr hatte die Waffe?
    Gibt es Bilder von diesem Test?

    War eine der 1994er PTB401, weil es die nach wie vor wie Sand am Meer gibt und es deshalb verschmerzbar gewesen wäre, falls das gute Stück wider Erwarten die Sache nicht durchgehalten hätte. Bilder hatte ich keine gemacht, weil ich mit dem Laden und Schiessen genug zu tun hatte. Dank Ladehilfe haben es aber meine Finger gut überstanden.

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  • Hallo,

    ja Entschuldigung, man hätte aber auch den restlichen Beitrag lassen können.
    Hier nocheinmal zur Wiederholung EGP75S PTB69/4 mit Schlittenbruch im vorderen Bereich, vermutlich verursacht durch einen verstopften Lauf, den habe ich gerade gereinigt, wurde viel mit CS-Reizgas geschossen.(Augen tränen etwas, aber der Vorgänger ist schuld, die Waffe habe ich so erhalten)
    Gibt es eine vertretbare Lösung, um den Riss zu kleben und zu schliessen ?

    3 Mal editiert, zuletzt von bruder-herz (15. März 2010 um 00:27)

  • Zitat

    Original von bruder-herz

    Hier nocheinmal zur Wiederholung EGP75S mit Schlittenbruch im vorderen Bereich, vermutlich verursacht durch einen verstopften Lauf, den habe ich gerade gereinigt, wurde viel mit Nitro-Gas beschossen.(Augen tränen etwas, aber der Vorgänger ist schuld, die Waffe habe ich so erhalten)


    :laugh: :laugh: :laugh:
    Und ich dachte bisher, daß Lachgaseinspritzung nur bei Verbrennungsmotoren zu Rissen führt.


    Was du meinst, nennt sich Gaspatrone, wahlweise CN, CS oder seit einigen Jahren auch Pfeffer ( Nonivamid ). Und die Pistole wird mit Gaspatronen geschossen und nicht damit beschossen ( macht im Beschuß höchstens bei Nahschüssen auf den Schlitten die Brünierung unansehlich :n17: ).

    Auch ein verstopfter Lauf bringt eine Erma EGP 75 S nicht zum Schlittenriß - vor allen Dingen würde der Schütze erst einmal selber in der Gaswolke stehen und garantiert auf weitere Schüsse dankend verzichten.
    Da eine Erma Gaspistole auf mindestens 10.000 Schuß Haltbarkeit ausgelegt ist, ist es in Anbetracht der Jahre eher wahrscheinlich, daß die betreffende Pistole durch jahre- bis jahrzehntelange Silvesterorgien an ihre Verschleißgrenze und darüber hinaus gebracht wurde.

    Für mehr Eigenwissen empfehle ich dir, dir etwas Zeit zu nehmen und in unserem Lexikon und in den Testberichten ausgiebig zu schmökern. Danach erübrigen sich eine Menge Fragen und neue Fragen drängen sich auf - aber dein Wissen um die Materie ist auf das nötige Maß angewachsen, was man für den richtigen Umgang mit einer Gaspistole haben sollte.

  • Zitat

    Originally posted by bruder-herz
    Hallo,

    Danke für den lustigen Beitrag, gibt es einen Schlitten eines anderen Herstellers, der auch auf die EGP 75S passt ? Walther, RG800 usw. ?

    Nein, da passt nichts anderes und darf auch rechtlich nichts anderes draufgemacht werden.


    Appropos Schlittenbrüche: auch bei der frühen EGP65 kann das in Extremfällen bei völlig zugedreckten Lauf passieren. Erma hat seinerzeit beim Übergang von PTB146 zu PTB400 die Schlitten-Wandstärke von 2,7mm auf 3,4mm erhöht, damit das nicht mehr passieren konnte.

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  • Zu dem Thema wurde gestern eine EGP 75 S mit der ersten Version der PTB 69/4 bei eGun versteigert, hier die Nummer der abgelaufenen Auktion: 2695416

    Es gab also scheinbar gelegentlich mal den ein oder anderen gerissenen Verschluss.

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  • OT:

    Flens, sag mal, sind deine Fragen zu den Erma Bechern noch aktuelle? ERMA Signalbecher

    Falls ja, ich habe einen Becher mit großen Bohrungen, Stempelung und hochwertiger Oberfläche. Den habe ich vor kurzem bei einer EGP 55 PTB 208 / BJ 83 mitgeschickt bekommen, wobei er wohl "noch rumlag". Ich denke also nicht, dass er damals bei der Waffe dabei war. Wieso hat Erma den Bechern eigentlich 4 Entlastungsbohrungen verpasst? ???

    Im Übrigen funktionierte die Waffe mit heutiger (UMA) Munition einwandfrei. :)

    "Sir! We are surrounded!"
    "Excellent! We can attack in any direction!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Airweizen (17. März 2010 um 02:58)

  • Airweizen: Ja, eigentlich ist das Thema mangels Rückmeldungen nicht beantwortet. Deine 83er EGP ist aber mit Sicherheit mit dem Erma-Becher mit kleinen Löchern ausgeliefert worden.

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  • FleischKind: Bei Egun tauchen die auch häufiger als Geco P217 Läufe auf. Ferner hat CDS noch welche, die mit 6,- Teuros laut deren Webseite sogar gerade noch bezahlbar sind, sofern es denn noch Originale mit den kleinen Löchern sein sollten. Grundsätzlich kann man die neuere Version mit den großen Löchern auch auf allen alten Erma's benutzen (mit der Einschränkung, dass sehr frühe Waffen evtl. nicht perfekt repetieren).

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