NBB: Steyr M9-A1 ASG CO2

  • Review der Steyr M9-A1 von ASG

    Gesehen habe ich diese Waffe vor einiger Zeit bei Waffen Ehrlich alias sniperairguns.de.
    Die Waffe kostete ursprünglich 80€ und kostet nun als Paket inkl. 6000Schuss 0,25 BBs und 10 CO2-Kapseln auch 80€. Bei 30€ Ersparnis konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und kaufte dieses schöne Stück - obwohl ich kein einziges Review gefunden habe. Im Set nicht enthalten aber auch sehr sinnvoll ist mindestens ein zusätzliches Magazin (Preis: 13€). (Nachtrag: Magazin bei AirsoftHQ in Österreich schon für 7,90€ zu haben.)

    Zunächst einmal zur "Real Steel"-Waffe:
    In Anführungszeichen da am "echten Stahl“ ja heutzutage eher gespart wird (…was ja kein Nachteil sein muss). Im Gegensatz zu Ihrer Landsfrau und Konkurrentin der Firma Glock ist die Steyr in der Airsoftwelt und darüber hinaus eher wenig bekannt. Ich selbst habe sie das erste Mal bei sniperairguns gesehen und daraufhin recherchiert (siehe z.B.: world.guns.ru).
    Es handelt sich bei der M-Serie (so die korrekte Bezeichnung des Originals) um 9mm/.40S&W Pistolen im Standartformat. sie sind nur ca. 1cm kürzer und 1cm hoher als eine Glock 17 und sollte damit in die meisten Holster passen.
    Wie die Glock verfügt auch die echte Steyr über ein Kunststoffgriffstück mit ähnlich großem Griffwinkel und tief liegender Laufachse. Allerdings finde ich die Ergonomie bei der Steyr besser.

    Die Softair:
    So kam sie daher:
    Pistole mit BBs, CO2-Kapseln und Magazin
    Bei der Pistole liegen die übliche Probepackung BBs und Bedienungsanleitungen.


    Äußerlich/Optik:
    Für die Softair gilt obengesagtes natürlich auch und in besonderem Maße. Die AS-Version besteht äußerlich komplett aus Kunststoff. Dieser macht allerdings einen sehr guten Eindruck (ähnl. Tokyo Marui). Persönlich ist mir bei einer Softair die Robustheit sehr wichtig. Ich ziehe eine gute Plastikpistole einer spröden Guss-Plempe vor.
    Das Gewicht wird laut ASG mit 520g ungeladen angegeben. Das klingt zwar wenig ist aber genug um sich gut anzufühlen und perfekt fürs Feld, da nicht zu schwer.

    Sie besitzt einige Markings:
    Linke Seite: "Steyr M9-A1", "9x19" und am Griff das kleine "Steyr-Arms"-Logo.

    Rechte Seite: Seriennummer und "9x19" auf dem Patronenlager, "Austria", das obligatorische :F: mit "Cal 6mm" und Importeur "Sniper" sowie "Steyr Mannlicher"-Schriftzug auf dem Schlitten und "ASG"-Logo, eine Seriennummer und Warnhinweise(wg dunklem Foto nicht zu Erkennen unter der Seriennummer) auf dem Griffstück.


    Der Nachbau erscheint sehr detailliert. Auch Kleinigkeiten wie etwa das Schloss mit der man die Waffe im Original sperren kann wurden – funktionslos – nachgebildet.
    Bei der Visierung wurde leider vom Original abgewichen. Bei der RS findet sich ein praktisches Dreieckkorn und entsprechende Kimme. Die AS-M9 hingegen hat "normale“ Rechteckkimme und Korn, wobei das Korn mit weißem Punkt versehen wurde und die Kimme über grüne Fiberoptikeinsätze verfügt.

    Innerlich/Technik
    Technische Daten lt. Hersteller/Händler:
    Modell: Steyr M9-A1
    Hersteller: ASG
    System: Co2 Non-Blowback, festes Hop-Up Beim ersten Zerlegen habe ich das Hop-Up vergeblich gesucht. Hier scheint der Importeur etwas zuviel versprochen zu haben.
    Kaliber: 6 mm BB
    Max-Energie: ca. 1,7 Joule (Anm: Gemessen: 1,8J bei frischer Kapsel und ca. 1,6J Durchschnitt) -> Lässt sich drosseln. Siehe Nachtrag/Tuning weiter unten.
    Material: Metall und Kunststoffteile
    Magazinkapazität: 15 Schuss (Anm: 16 BBs passen tatsächlich allerdings hakt sich der Magazinschieber dann ein und die BBs werden nicht zugeführt)
    Gewicht: ca. 520 g
    Länge: ca. 187 mm

    Bei der Pistole handelt es sich um eine Co2 getriebene NBB-Waffe mit Double-Action-Abzug (Vorspannen nicht möglich) mit allen Vor- und Nachteilen. Der Schlitten ist nicht beweglich.
    Der Abzug leidet an einem sehr hohen Gewicht was schnelle Schussfolgen etwas erschwert aber mit etwas Übung in den Griff zu kriegen ist. Außerdem ist das Abzugszüngel kippbar aber nicht arretierbar, was mich allerdings nicht weiter stört.

    Durch das NBB-System hat man eine hohe Energie von 1,5-1,8J (gemessen) für mind. 150 Schuss pro 12g CO2-Kapsel. Bei 35ct/Kapsel sind das gerademal 0,03ct/Schuss für CO2, aufgerundet!

    Interessant ist vor Allem das Verschlussprinzip: Beim Abziehen schiebt sich der Lauf ca. 6-7mm aus dem Gehäuse sodass die nächste Kugel zugeführt werden kann. Wenn der Schuss bricht schnellt der Lauf zurück, öffnet das Ventil und die Kugel wird verschossen.

    Das Magazin beherbergt nur die BBs, die CO2-Kapsel sitzt im Griff. Dadurch haben Spieler nicht mehr das Problem jedes Magazin mit einer eigenen Kapsel zu füllen. Das Magazin lässt sich Sehr bequem Füllen. Wenn man den Schieber komplett zurück zieht rastet dieser ein und man kann durch eine Öffnung direkt über dem Schieber die BBs einfüllen. Mit handelsüblichem Speedloader braucht man die Magazinfeder nichtmal vorzuspannen.
    Eine einzige Kapsel mit 150 Schuss kann durchaus für ein Spiel ausreichen (nicht getestet ist, wie dicht das System ist und ob man eine Kapsel nach einem Tag oder einer Woche in der Waffe noch gebrauchen kann). -> Waffe eines Freundes war knapp 2 Wochen unter Druck. System blieb dicht und Kapsel lieferte noch gute 1,6J
    Die Kapsel wird von links eingeführt und verschwindet unter dem schiebbaren Griffmantel. Arretiert und angestochen wird sie mit einer simplen Schraube. Es ist kein Werkzeug vonnöten.

    Ein Hop-Up ist nicht vorhanden aber die Steyr schießt mit 0,2g-0,25g BBs auch ohne gut. Reichweiten von 40m sind problemlos möglich, teilweise auch mehr.

    Die Präzision ist weder auffallend gut noch schlecht. Auf 10m sind Streukreise von ca. 10cm erreichbar. Bei schnellen Schussfolgen tendiere ich wegen des Abzugs noch zum Verreißen sodass ich auf etwa 30cm-Kreise komme.

    Wichtig zu wissen ist dass CO2-Pistolen immer etwas lauter sind als andere (Gas-)Softairs. Die M9 ist allerdings immer noch wesentlich leiser als CO2-Luftpistolen ala CP88 oder CP99.
    Nachtrag: Bei einem Versuch ist aufgefallen, dass die Steyr im Gegensatz zu GBB sehr gut zu Dämpfen ist. ZZt arbeite ich noch an einer SD-Montage. Wenn ich fertig bin stelle ich die Lösung hier rein.


    Fazit
    Als NBB ist diese Waffe auch wegen der Magazinkonstruktion ideal für Spieler (mit guter Schutzausstattung wegen hoher Energie!). Wenn ich diese Pistole mit einem Prädikat versehen müsste würde ich sagen: ökonomisch! Die Waffe ist in Anschaffung und Betrieb sehr günstig und bietet eine gute Leistung und befriedigende Präzision zu kleinem Preis.


    Nachtrag/Tuning:
    Durch einen simplen Eingriff habe ich gleich zwei Probleme der Woffe gelöst. Durch die einfache Konstruktion der Softair ist der Lauf gleichzeitig das Schlagstück. Wenn man nun die Schlagstückfeder kürzt hat das zwei Folgen: das Abzugsgewicht wird um einiges geringer und die Mündungsenergie sinkt. Genauer gesagt wird duch die schwächere Feder das Ventil kürzer geöffnet und somit weniger CO2 frei. Das Kürzen der Feder senkt also auch den CO-Verbrauch. Außerdem verringert sich die Lautstärke erheblich.

    Praktisch habe ich an der Feder nichts abgezwackt sondern diese einfach etwas zusammengedrückt sodass sie etwa bündig mit dem Lauf abschließt.
    Nach dem Eingriff liefert die Steyr bei mir ca 0,9 Joule (also auf GBB-Pistolen-Niveau) bei weit über 200 Schuss pro Kapsel.

    Zum Nachmachen:
    Benötigt: Kleiner Kreuzschraubendreher, ein paar gesunde Hände

    Vorgehen:
    Zunächst die kleine Schraube oben in der Kimme herausdrehen. Anschließend lässt sich der "Schlitten" an der Kimme mit einem Ploppen anheben und nach vorne abnehmen.
    Et Voila: die Feder liegt vor euch um den Lauf. Nun die Feder etwas zusammendrücken und schon ist die Waffe gedrosselt. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
    Hinweis: von einer Leistungssteigerung durch Ziehen der Feder oder Tausch gegen eine stärkere Feder muss ich dringend abraten. Dies ist sowohl illegal als auch schädlich für Lauf und Ventil.