7Cr17-stahl? (böker plus ak 09)

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 20.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Juni 2009 um 21:20) ist von Arcubalista.

  • moin,
    ich hab mal wieder ne frage :)
    und zwar was 7Cr17 für ein stahl ist und wie gut/schlecht er ist.
    zweitens ob jemand das böker plus ak 09 hat oder kennt, da ich im inet nur animierte fotos finde un keine echten ???
    schonmal thx für die antworten

    gruß -HC-

    Ist doch nicht wichtig, Bier trinken ist wichtig!!

  • 7Cr17: 0,60% - 0,75% Kohlenstoff, 16% - 18% Chrom, 1% Mangan, 0,75% Molybdän, 0,6% Nickel

    440A : 0,60% - 0,75% Kohlenstoff, 16% - 18% Chrom, 1% Mangan, 0,75% Molybdän

    Ausser dass im 7Cr17 (bis zu) 0,6% Nickel enthalten sein können (nicht müssen) unterscheidet er sich nicht vom bekannten 440A. Dadurch eignet er sich nicht für Nickelallergiker die es inzwischen ja sehr häufig gibt.

    Nickel ermöglicht eine gute Durchhärtung, d.h. auch ein dickeres Stück Stahl wird im Kern noch gehärtet. Es erhöht die Festigkeit des Stahls und die Rostträgheit. Das wars aber auch schon.

    - inaktiv -

  • hi

    ein 7cr17 hat 0,07% Kohlenstoff und 4,25% chrom. also ein mit chrom legierter baustahl.
    mit 4,25% ist dieser aber noch nichtmal rostbeständig, dafür braucht man schon hohere legierungen ab 12% chrom. ein guter messerstahl hat ein X vor der bezeichnung welches für hochlegiert steht. bevorzugt ist er noch mit nickel (Ni) und moly (Mo) legiert, das erhöht die festigkeit (härte) und zähigkeit bei der wärmebehandlung des stahls.
    den hier von dir genannten messerstahl würde ich also weniger für ein messer empfehlen, ist zwar massiv gearbeitet meistens, es gibt aber bessere.

    lg
    sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von kBasti (23. Juni 2009 um 16:41)

  • ich muss dich berichtigen, nicht der nickel ist dafür verantwortlich ob man einen stahl härten kann oder nicht, sondern der kohlenstoff.
    wäre der nickel dafür verantwortlich, könnte man JEDEN edelstahl härten, was mit V2A also X5CrNi1810 oder auch 1.4301 genannt nicht geht.

    Grüßle Torro

  • Habe ich auch nicht geschrieben.

    Da steht "Nickel ermöglicht eine gute Durchhärtung".

    Härten von Stahl passiert (abgesehen vom Härten durch Verformung) dadurch dass man den Stahl schlagartig vom heißen in einen kalten Zustand überführt, entweder durch Öl, Wasser oder Luft. Bedingt dadurch dass die Wärmeleitfähigkeit von Stahl begrenzt ist kühlt der Kern des Materials langsamer ab als die Oberfläche.

    Nickel sorgt nun dafür dass auch bei einem dickeren Werkstück eine gute Durchhärtung möglich ist, sprich der Kern des Materials ebenfalls gehärtet wird, sodass der Härteunterschied zwischen Kern und Oberfläche nicht so groß ist.

    - inaktiv -

  • den effekt hast du auch bei langsamem erwärmen.
    musst ja dein teil nicht in den heißen ofen legen und warten bis es warm ist.
    wärend meiner lehrzeit haben wir in der firma noch selbst gehärtet, und bei größeren teilen wurden diese in den kalten ofen gelegt und mit dem ofen aufgeheizt, somit ist das teil komplett gleichmäßig warm.
    ein nickelhaltiger stahl wird nie so hart wie ein nickelfreier.
    oder sollte ich in den letzten 20 jahren irgendwas verpasst haben???
    aber ich lerne auch heute noch gerne dazu :crazy2:


    Grüßle Torro

  • Zitat

    Original von Arcubalista
    Habe ich auch nicht geschrieben.

    Da steht "Nickel ermöglicht eine gute Durchhärtung".

    Härten von Stahl passiert (abgesehen vom Härten durch Verformung) dadurch dass man den Stahl schlagartig vom heißen in einen kalten Zustand überführt, entweder durch Öl, Wasser oder Luft. Bedingt dadurch dass die Wärmeleitfähigkeit von Stahl begrenzt ist kühlt der Kern des Materials langsamer ab als die Oberfläche.

    Nickel sorgt nun dafür dass auch bei einem dickeren Werkstück eine gute Durchhärtung möglich ist, sprich der Kern des Materials ebenfalls gehärtet wird, sodass der Härteunterschied zwischen Kern und Oberfläche nicht so groß ist.

    Wie er schnell warm wird ist weniger wichtig. Entscheidend ist wie schnell er kalt wird

  • Zitat

    Original von Arcubalista
    und nachdem ich eine Quelle habe muss ich dir leider sagen dass du in diesem Fall nicht recht hast, Sebastian.

    stimmt, danke für den hinweis :) isn amerikanisches gedöhns da schauts bisschen anders aus mit den stainless stählen... :)

    Einmal editiert, zuletzt von kBasti (23. Juni 2009 um 20:33)

  • Du hast noch nicht verstanden auf was ich hinaus wollte.

    Natürlich kann man das Werkstück langsamer erwärmen um auch im Kern die richtige Temperatur zum Härten zu erreichen. Das Problem liegt aber beim Abkühlen, denn das muss schlagartig erfolgen, wie du sicher weißt. Und je dicker das Werkstück ist desto langsamer kann der Kern die Energie nach aussen abgeben und desto langsamer kühlt er ab. Wenn er langsam abkühlt wird er nicht gehärtet.

    Nickel sorgt aber hauptsächlich dafür dass bei einem Chrom-legierten Stahl die kfz-phase stabilisiert wird.

    "Ab einem Cr-Gehalt von 12,7% wird das Fe umwandlungsfrei, d.h. die alpha -> gamma Umwandlung findet nicht mehr statt, weil das Cr das alpha-Fe stabilisiert. Daher kann nun auch nicht normalisiert oder austenitisiert werden; eine phasenumwandlungsbedingte Festigkeitssteigerung kann nicht durch eine Wärmebehandlung realisiert werden. Es liegt immer ein krz-Ferrit vor." und weiter "Ab 30% Ni wird gamma-Fe so stabil, dass nach einer zügigen Abkühlung von 1000°C auf Raumtemperatur keine gamma -> alpha-Umwandlung mehr stattfindet. Liegt jedoch Cr in Fe vor, wird weniger Ni benötigt, um dem Austenit zu stabilisieren" (Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Werkstoffmechanik, Univ. -Prof. Dr. mont. habil. Werner, Ewald: Werkstoffkunde2 Eisenbasiswerkstoffe IV, Hochlegierte Stahl- und Eisensorten. März 2007 {Seite 43})

    Dass durch Zugabe von Nickel der Stahl härter wird habe ich nicht gesagt, nur die Festigkeit wird erhöht. Das darf man nicht durcheinanderwerfen.

    Die Härte nimmt genau genommen ab, wie man auch aus meinem Link oben sehen kann.
    Härte in HRC beim 7Cr17: 54-56.
    Beim - bis auf den Nickelanteil gleichen 440A: 55-57

    Und um dem Fragesteller nochmal zu helfen: Der Messerstahl ist für alle täglich anfallenden Aufgaben in Ordnung wenn du nicht darauf bestehst damit Bäume zu fällen, Wurzelstöcke herauszuhebeln oder dich zu rasieren. Es geht aber auch besser.

    /edit:
    ZCCBAce: Danke, genau das wollte ich sagen

    kBasti: hoffe du hast es mir nicht böse genommen, wollte dich nur informieren.

    - inaktiv -

    2 Mal editiert, zuletzt von Arcubalista (23. Juni 2009 um 21:26)

  • Zitat


    kBasti: hoffe du hast es mir nicht böse genommen, wollte dich nur informieren.


    ne gar nicht, hatte auch nicht gegoogelt sondern aus dem kopf geschrieben :) hätte ich gesucht hätte ich die ami normung gefunden, so wie du es getan hast ;)

    7Cr17 gibts ja bei uns auch... sogar von böhler ;)

  • thx für die antworten, aus denen ich geschlossen habe das 7cr17 schlechter ist als 440a oder?

    gruß -HC-

    Ist doch nicht wichtig, Bier trinken ist wichtig!!

  • So einfach kannst du das nicht sagen.

    Durch den Nickelanteil wird er etwas zäher als 440A, die im Schnitt leicht verminderte Härte könnte aber ein Hinweis darauf sein dass er keine ganz so feine Schneide annimmt. Allgemein hängt aber wieder alles von der Wärmebehandlung ab.

    Ich würde wagen zu behaupten dass du keinen Unterschied merkst.

    - inaktiv -