Salut: GSG5 Umbau


  • Seit einer Weile ist ja ein MP5 Nachbau von German Sport Guns in Kleinkaliber auf dem Markt. Dieses Gerät ist für den normalen Sportschützen wohl eher ungeeignet und auch auch nur schwer mit einem Bedürfniss zu bekommen (Allerdings gibt es das Gerät neuerdings auch als Selbstladepistolenausführung).
    Hier möchte ich euch mein GSG5 als Salutumbau vorstellen und vorallem auch dem ein oder anderen GSG5 Besitzer zeigen was man an seiner GSG5 noch alles im Gesetzesrahmen verändern kann.
    Auf Bildern wirkte das GSG5 auf mich immer etwas billig. Ich hatte schon die Befürchtung, keine großen Unterschiede zu einer qualitativen Softair finden zu können. Als sie dann aber bei mir ankam, wurde ich positiv überrascht. Man merkt direkt, dass man etwas ganz anderes in den Händen hält. Was aus Metall sein sollte, ist aus Metall und die Gewichtsverteilung ist wie zum Beispiel bei Schreckschusswaffen auch in der Mitte. Man merkt sehr gut, dass nicht nur die „Hülle“ aus Metall ist sondern, dass man eine scharfe Waffe in den Händen hält (umgebaut auf Salut).
    Der Salutumbau funktioniert mit 6mm Flobert Platzern. Diese Passen nicht in das Magazin und der Druck reicht ebenfalls nicht zum repetieren, daher musste nur der Lauf bearbeitet werden. Im Patronenlager sitzt ein Bolzen welcher Verhindert, dass eine längere Patrone hineinpasst. Zum Laden ist es am einfachsten den Verschluss zu ziehen, das Magazin herauszunehmen und durch das Auswurffenster eine 6mm in das Patronenlager zu stecken. Dann den Verschluss nach vorne schnellen lassen, entsichern und abdrücken. Wichtig ist, dass das Magazin in der Waffe ist, da sonst eine Sicherung einspringt und man nicht schießen kann. Falls einem das nicht gefällt kann man auch ein Blech aus der Abzugsmechanik herausnehmen, wenn man bereit ist diese komplett zu zerlegen. Darauf werde ich nicht genauer eingehen aber falls es jemanden interessiert kann er mich ja anschreiben.

    Da 6mm Flobert den selben Hülsendurchmesser wie das Originalkaliber .22lfb hat, kann die Patrone ganz bequem mit dem Auszieher ausgeworfen werden wenn man den Verschluss zieht um eine neue Patrone zu laden. Oben ist der Lauf geschlitzt und vorne komplett zugeschweißt. Aufgrund des komplizierten Ladevorgangs und der kleinen und leisen Platzpatronen ist die Waffe eigentlich nur zum Sammeln und oder Liebhaben zu gebrauchen.

    Die GSG5 ist, was die Anbauteile angeht, mehr Softair als MP5. GSG bietet zu der Waffe verschiedenes Zubehör an. Davon darf Manches benutzt werden und Anderes nicht. So werden z.B. auch Lampen- und Laser- Halterungen angeboten womit man wohl eher den ausländischen Markt ins Ziel nimmt (Wortspiel :crazy2:).
    Der Schub- und auch der Klapp- Schaft sind beide in der originalen Ausführung nicht erlaubt, da sie die Waffe verkürzen und somit von der Lang zur Kurzwaffe machen. Ich entschied mich einen Schubschaft zu verbauen, den ich nur irgendwie manipulieren musste, damit er nicht eingeschoben werden kann – sozusagen ein feststehender Schubschaft. Man hätte einen Schweißpunkt im Inneren des Schaft anbringen können, aber das war mir zu kompliziert, daher entschied ich mich für „Knetmetall“. Das weiße „Knetmetall“ im Inneren der Schubschaftschiene ist extrem schnell angebracht (kneten, reindrücken, Hände waschen, fertig) und hält bombenfest. Ursprünglich wollte ich es noch matt schwarz lackieren weil es doch etwas so aussieht als hätte Jemand einem sein altes Kaugummi in die Waffe geklebt.
    Aber da es im Inneren liegt und recht nahe am Gehäuse liegt, sieht man es so schon kaum. Die Waffe bleibt jetzt dauerhaft auf einer Länge von mindestens 68cm.

    An Meiner Salutversion war das erste Zubehörteil ein neuer Schaft. Der ursprüngliche Hinterschaft ist aus Plastik und fühlt sich ein wenig billig an. Der neue Schubschaft ist wenigstens zum Teil aus Metall und ist, trotz der ziemlich dünnen Konstruktion, sehr stabil und wackelt garnicht. GSG bietet außerdem einen neuen Vorderschaft mit Montageschienen an, diesen fand ich allerdings sehr unschön und ich entschloss mich, einen Vorderschaft einer Softair zu verbauen. Dieses RIS/RAS System ist komplett aus Aluminium und wird normalerweise an dem Outerbarrel einer Softair befestigt, da dieses bei der GSG5 fehlt, musste ich mir eine andere Möglichkeit überlegen.
    Im System steckt eine Madenschraube welche unter dem Schaft sitzt und normalerweise dafür sorgt, dass der Lauf sich nicht von selbst rausdreht. Da der Salutlauf aber mit einem dicken Bolzen verstiftet ist erfüllt sie keinen Zweck mehr. Diese Schraube habe ich durch eine längere Schraube mit Kopf ausgetauscht, dadurch kann ich den Vorderschaft mit festschrauben. Bei der scharfen Version ist das bestimmt etwas mehr Fummelei weil die Schraube dort nämlich noch den Lauf gegen losdrehen sichern sollte.

    Befassen wir uns aber jetzt ersteinmal mit den inneren Werten:
    Um die Waffe zerlegen zu können, muss man als erstes die Schraube am Hinterschaft herausschrauben.

    Wenn man den Hinterschaft abgenommen hat...

    ... sieht man von hinten einen silbernen Block.

    Dieser Block hält den Verschluss im System, man kann eine Inbusschraube herausschrauben und ihn nach unten wegschieben.

    Anschließend sollte man die Schraube am Griffstück herausschrauben.

    Nun kann man das Griffstück nach hinten ziehen und nach ca. 2cm nach unten abnehmen.

    Der Verschluss kommt dabei mit heraus weil das Griffstück in ihn greift. (Vorsicht mit Salut-Verschlüssen, das ist ein heikles Thema. Nicht zu lange draußen lassen, sonst ist es automatisch WBK-pflichtig.)

    Nimmt man jetzt noch den Vorderschaft ab, schraubt alle Schrauben los, die man findet und zieht das Durchladegriffgehäuse nach vorne vom Lauf ist man so weit wie es das BKA erlaubt. Der nächste Schritt wäre bei der scharfen Version, das System in zwei Hälften zu zerlegen. Das wird bei der Salutversion allerdings durch einen Bolzen verhindert, der sehr gut versteckt in einer Ecke liegt wo normalerweise der Vorderschaft drüberliegt.

    Was mich an der GSG5 am meisten störte, war das Griffstück mit den hässlichen versenkten Farbkügelchen, die an Stecknadelköpfe erinnern. Ich habe erfahren, dass die meisten Griffgehäuse von Softairs mit ein paar Änderungen auch an die GSG5 passen sollen. Ich habe mir also ein „ ICS MP5 Early Stage Lower Housing [MP-46] „ Griffstück bestellt und mich an die Arbeit gemacht. Die Mechanik im Griff wird bei der GSG5 durch den Feuerwahlhebel und durch eine Schraube von unten festgehalten. Den Feuerwahlhebel bekommt man ab, indem man die kleine Schraube unter dem Hebel auf der linken Seite herausschraubt. Anschließend kann man die gesamte Mechanik vorsichtig herausziehen. Am neuen Griff musste an der rechten Seite ein Rechteck herausgedremelt werden für die Platte mit der Seriennummer. Außerdem musste das Loch für den Feuerwahlhebel auf der linken Seite etwas vergrößert werden. Jetzt passt die Mechanik schon in den Griff, aber der Griff nicht an das System. Dazu muss man noch ein kleines bisschen von innen an der Stelle feilen, wo die Schraube durchs Griffstück ins System geht. Hat man diese Stellen bearbeitet kann man alles wieder zusammenbauen und hat ein neues Griffstück an seiner GSG5. (Natürlich wird die Waffe dadurch nicht Vollautomatisch, da es sich nur um eine Plastikhülle handelt. Es ist zwar eine Markierung für Dauerfeuer auf dem Griffstück, aber die Mechanik ist die selbe wie vorher auch! ...selbst, wenn die Waffe selbstständig repetieren würde.)
    Die Mechanik im Griffstück in ein anderes Gehäuse zu bauen ist relativ viel Aufwand, daher habe ich darauf verzichtet Fotos mit dem ursprünglichen Griffstück zu machen. Außerdem findet man davon ja auch überall Bilder im Netz...
    Hier sind nochmal alle neuen Teile an der Waffe und darunter die ursprünglichen:

    Die Reddot-Montage auf der Waffe ist auch eine Montage für Softair-Waffen. Sie hält allerdings ausgezeichnet und ist überraschend gut verarbeitet. (Außerdem um einiges günstiger)

    Hier noch Bilder von dem, was man so auf der Waffe lesen kann inklusive BKA stempel:

    Und die Explosionsskizze von GSG


    Ich möchte noch sagen, dass ich keinerlei Haftung übernehme, für illegale Umbauten, versehentliche Zerstörung der Waffe oder andere Dummheiten.

    ...und für die Neugierigen, die mich fragen wollen warum ich ein Reddot an eine Salutwaffe baue: Aus dem Selben Grund, weshalb ich mir die Waffe selbst zugelegt habe – zum Sammeln, Liebhaben und aus Dekozwecken.
    :marder: