Revolver .380: Pietta Single Action Army

  • Pietta Single Action Army 9mm R Knall im Vergleich zum Hege Army


    In meinem ersten Testbericht werde ich den SAA von Pietta vorstellen.
    Wie der Name es schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen Single-Action Revolver im Kaliber 9mm R Knall.

    Der Revolver trägt die PTB Nummer 889.

    Dieser Revolver besteht wie sein Konkurrent von Hege komplett aus Stahl und unterscheidet sich von ihm auch nur in einigen Details.
    Mit seiner tiefschwarzen Brünierung und dem buntgehärteten Rahmen ist er im ersten Moment auch nicht von ihm zu unterscheiden.
    Leider stand mir für die Fotos kein Hege Army zur Verfügung, da ich mein Exemplar aus einer Laune heraus verscherbelt habe…

    Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

    • Ein Laufgewinde ist vorhanden
    • Die Trommel lässt sich nicht entnehmen (Im Vergleich zum Hege Army mit PTB 7xx)
    • Verarbeitung (Grate!)
    • Der Ausstoßer ist nicht angeschliffen

    Leider sind diese Unterschiede weniger positiv, wenn auch nicht unbedingt störend.
    Das man die Trommel nicht mehr entnehmen kann ist auf die PTB Vorschriften zurück zuführen und betrifft auch die Vorderlader von Pietta.
    Soweit mir bekannt ist betrifft das auch seinen direkten Konkurrenten den Hege Army mit der PTB 8xx .
    Positiv zu erwähnen ist allerdings, das diese Sperre sehr schön gelöst wurde, es ist nichts zu sehen. Selbst der Drücker, der normalerweise die Trommelachse frei gibt, ist beweglich.
    Etwas merkwürdig erscheinen mir die längs zur Trommelachse eingepressten Bolzen, die anscheinend ein Aufbohren der Trommel verhindern sollen.

    Das der Revolver über ein Laufgewinde verfügt mag ein Vorteil gegenüber dem Hege sein,
    bringt einem allerdings nicht viel, da kein Abschussbecher mitgeliefert wird.
    Passende Abschussbecher mit gleicher PTB-Nummer sind mir bisher unbekannt.
    Die Laufsperre ist auch ein wenig weiter an der Mündung, als die des Hege Army,
    wurde aber ähnlich gelöst.

    Ein weiterer Minuspunkt ist meiner Ansicht nach der Ausstoßer.
    Da er am hinteren Ende abgeflacht ist, bleibt er gerne an der Kante der versetzt
    gebohrten Patronenkammer hängen.
    Bei Hege wurde dies etwas eleganter gelöst. Hier wurde das hintere Ende so
    angeschliffen das es sich „von selbst“ einfädelt und die Bewegung „flutscht“.

    Die Verarbeitung allgemein ist gut.
    Eigentlich sogar sehr gut, wären da nicht einige Kleinigkeiten z.B. ein Grat an der Bohrung für den Hahnsporn oder die gedrehte Oberfläche am Ausstoßergehäuse. Diese ist schafkantig während die Kanten am Abzugsbügel abgerundet wurden, was im Gesamtbild etwas störend wirkt.
    Auch der Hahnsporn sitzt vergleichsweise locker in seiner Bohrung.
    Was für mich vollkommen unverständlich ist, sind die Pulverreste vom Beschuss, die vor der Auslieferung nicht entfernt wurden.
    Das sind alles Kleinigkeiten die ich am Hege aber nicht hatte und daher erwähnen möchte.
    Denn auch wenn der Pietta SAA 60 Euro weniger kostet als der Hege, ist er immer noch in der für Gas/Signalwaffen gehobenen Preisklasse.

    Nach der ganzen Kritik sollte man nicht zu schlecht von diesem Revolver denken.

    Denn auch der Pietta hat einen sehr „knackigen“ Schlossgang.
    Die Verarbeitung ist super. Nichts klappert und alle Teile wurden passgenau zusammengefügt.
    Sowas wie Spaltmaße gibt’s hier nicht (abgesehen vom Trommelspalt ;) ). Die Brünierung und der buntgehärtete Rahmen sehen erstklassig aus.

    Das Gesamtbild ist stimmig. Für 350 Euro(04/09) bekommt man einen sehr schönen Revolver der kein bisschen Zink in sich hat.

    Alles in allem ist der Pietta Single Action Army doch einer sehr gute und preiswerte alternative zum Hege Army.
    Letztendlich ist es egal für welchen Revolver man sich entscheidet, denn beide sind ihr Geld mehr als wert.


    Im Größenvergleich : Der Pietta SAA und der Neumann Western Navy 1851


    Edit: Die SAA von Hege-Uberti haben in jeder PTB ausführung eine ausbaubare Trommel ! (5er,7er und 8er!)