Welche Diabolos für gute Durchschlagskraft?

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 21.946 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Februar 2009 um 23:39) ist von Diabolo28.

  • Hallo,

    ich habe noch von früher nen HW35 und schieße damit aus Spaß ab und an auf Flaschen, Dosen etc.

    Wollte mal fragen, welche Diabolos hierfür besonders geeignet sind (also welche Diabolos haben ne gute Durchschlagskraft)?
    Was bietet der Markt da so?
    Kenn mich leider nicht aus.
    Sollte man Spitzdiabolos nehmen? Oder gibt es gar welche mit Stahleinlagen (nur so ne Idee, quasi ähnlich wie bei scharfen Waffen)?

    Wäre für ein paar Tipps sehr dankbar, kenn mich in diesem Thema leider (noch) nicht so aus. :huldige:

    Gruß Jochen

  • Zitat

    Original von Jochen.
    Hallo,

    ich habe noch von früher nen HW35 und schieße damit aus Spaß ab und an auf Flaschen, Dosen etc.

    Wollte mal fragen, welche Diabolos hierfür besonders geeignet sind (also welche Diabolos haben ne gute Durchschlagskraft)?
    Was bietet der Markt da so?


    Das kommt ganz darauf an. Eines vorweg: "Wunderpillen" gibt es nicht - auch wenn manche Hersteller oder Verkäufer ganz schön auf den Putz hauen.

    Am geeignetsten dürften wohl gut Rundkopfdiabolos sein, zb die H&N Field Target Trophy. Diese lochen aufgrund ihrer kompakten Form und eben ihres Rundkopfes ein wenig besser als Flachkopfdiabolos.

    Spitzkopf aus Blei sind nicht empfehlenswert. Die Spitze sieht zwar martialisch aus, jedoch auf ein hartes Ziel geschossen verhalten sie sich in etwa vergleichbar zu Flachkopfdiabolos, da ihre Spitze aus Weichblei sofort platt ist.


    Dann gibt es noch eine Fülle von anderen Geschossen auf dem Markt, von denen ich allerdings nicht viel halte.

    Zunächst wären da noch Plastikgeschosse mit Zinkkopf, wie zb die Walther High Power Pellets oder die Prometheus. Abartig teuer und nur mäßig präzise.
    Hinzu kommt daß diese Geschosse den Lauf stark mit Plastikabrieb verschmutzen.

    Zusätzlich gibt es noch Bleidiabolos mit Stahlkugel in der Spitze. Getestet habe ich bereits die Champion Fireball und die Gamo Rocket und beide für schlecht befunden. Wobei die Champion Fireballs wirklich hervorstechend schrottig waren. Sie waren derart übermaßig, daß sie sich zb aus einer HW40 Luftpistole nicht verschießen lassen. Bleiben glatt hinten im Lauf stecken.
    Gamo Rocket ließ sich zwar verschießen, erreichte jedoch wegen ihres zu hohen Gewichts nur eine äußerst unbefriedigende Leistung aus einem Federdruckgewehr verschossen. Eine gesteigerte Durchschlagskraft konnte ich beim Beschuß von dünnem Alublech nicht feststellen. Die Kugel ging wie billige Flachkopdiabolos ebenfalls nicht durch, da half auch keine Stahlkugel in der Spitze.


    Alles in allem bin ich daher schon vor Jahren zur Überzeugung gelangt, daß das Maximum an sinnvoller Leistung mit guten Rundkopfdiabolos erreicht wird. Was dann nicht geht, geht halt eben nicht.
    Die teuren "Spezial-Geschosse" haben allesamt gravierende Nachteile - allem voran ihren nicht gerechtfertigten, horrenden Preis. Für das Geld kann man sich gleich die teuersten handsortierten Wettkampfdiabolos rauslassen und spart noch kräftig dabei :))

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Da hätte ich einen kleinen Tipp für Dich:
    Kaufe Dir einen Wechsellauf in 5,5mm (cal.22)!
    Kostet ca. 50-60 Euros und dann kann der Spaß losgehen.
    Die 5,5er Dia´s sind zwar etwas langsamer bringen aber mehr Energie ins Ziel!

    Wenn Du richtig große Durchschlagkraft suchst kommt nur noch ein handesüblicher 5Kg Vorschlaghammer in Frage. :crazy2:


    @ Lt. Schlabbermantel: Bin jetzt bekennender cal. 22 Fan!
    Gruß
    Jörg

    3 Mal editiert, zuletzt von Bluejay (26. Februar 2009 um 23:08)

  • :new11: @ Lt. Columbo

    Super-Antwort! Freundlich, kompetent und ausführlich! Du kannst noch ein "Ein für alle mal!" einfügen ;)
    Sollte Stangartantwort auf Diese Eine Frage werden.

    Grüße

    Keine Panik!

  • Ich würde mal schätzen das ein 5,5mm Kaliber bei einem HW 35 keine Vorteile bringt,gegenüber 4,5mm,was die Durchschlagskraft anbelangt.
    Und warum sollte es mehr Energie ins Ziel bringen?Ausreichend schwere Dias für ein HW 35 gibt es auch in 4,5mm.

    Einmal editiert, zuletzt von Diabolo28 (27. Februar 2009 um 00:32)

  • Skenco Blue Arrow haben sich bei mir im Vergleich der Durchschlagskraft und Preis gegenüber anderen Sorten bewährt. Hinsichtlich Präzision kann ich allerdings keine Aussage machen, da für mich dieses Kriterium beim Beschuss von Flaschen etc. keine Rolle spielt.

    Abgelehnt!

  • ich kann die Gamo Rockets eigentlich auch empfehlen für den Einsatzzweck.

    Ich verschieße die aus meiner HW45 in .22 und kann damit prima Dosen lochen, an denen die reinen Blei-Diabolos abprallen.
    Sind aber keine Präzisionswunder, das sollte klar sein.

    ___________________________________________

    Gruß
    Krischan

    Ich möchte im Schlaf sterben wie mein Opa!
    Nicht heulend und schreiend wie sein Beifahrer.

  • Ich habe mir die Diana Magnum für .22 geholt, finde ich eigentlich ganz gut, vor allem, muss man danach kein schlechtes Gewissen haben, wie bei HPPs, Prometheus und Federbolzen. ;)

  • Zitat

    Original von Philsto
    Ich habe mir die Diana Magnum für .22 geholt, finde ich eigentlich ganz gut


    Tja, das liegt wahrscheinlich daran daß die Diana Magnum eigentlich H&N Field Target Trophys sind ;) Diese habe ich auch bereits empfohlen.

    Die Gamo Rockets kann ich wie gesagt in zweierlei Hinsicht nicht empfehlen. Erstens sind sie extrem teuer, zweitens für Federdruckwaffen zu schwer - sie reißen also vor allem in's Budget heftige Löcher ;) . Eine Federdruckwaffe, wie zb die bereits genannte HW45, welche man zb mit den zu schweren Gamo Rockets füttert wird deutlich weniger Leistung entwickeln als mit normalen Geschossen - 20% bis 25% Leistungsabfall durch zu schwere Geschosse sind die Regel, keine Ausnahme. Das sind keine Schätzungen meinerseits, ich habe diesen Leistungsverlust mit schweren Geschossen bei allen meinen Federdruckwaffen messen können.


    Zitat


    Ich würde mal schätzen das ein 5,5mm Kaliber bei einem HW 35 keine Vorteile bringt,gegenüber 4,5mm,was die Durchschlagskraft anbelangt.


    Da schätzt du richtig.
    Geht es um "Durchschlagskraft" sollte man sich für ein kleines, schnelles Kaliber entscheiden. Kaliber 5,5mm bringt bei Luftdruckwaffen mit steigender Entfernung zwar etwas mehr Energie ins Ziel, ist jedoch bei annähernd gleicher Geschoßenergie nicht so der "Locher" wie das kleinere und deutlich rasantere 4,5mm Kaliber.


    Zitat


    Ausreichend schwere Dias für ein HW 35 gibt es auch in 4,5mm.


    Einzig hier stimme ich Dir nicht ganz zu.
    Benutzt man eine Federdruckwaffe sollte man auf gar keinen Fall schwere Geschosse verwenden, diese reduzieren die Leistung der Waffe mitunter drastisch - man tut sich also keinen Gefallen damit. Ideal sind Geschosse mit einem Gewicht um 0,5g. Das Standard Wettkampfdiabolo für LG besitzt üblicherweise ein Gewicht von 0,53g auf. Die beste Leistung aus allen meinen Federdruckwaffen erreiche ich mit den 0,56g schweren H&N Field Target Trophy, direkt gefolgt von guten Wettkampf Flachkopdiabolos wie zb den H&N Finale Match, oder den günstigen H&N Sport.

    Extra schwere Geschosse wie zb H&N Baracuda Match, Silverpoint etc gehen systembedingt nur aus Preßluftwaffen oder einigen CO2 Gewehren gut.

    Ob man die Talerchen für die sauteuren Plastigeschosse mit Zinkspitze hinlegt bleibt jedem selbst überlassen.
    Wegen dem hohen Preis dieser Spezialgeschosse, der Laufverschmutzung durch Plastikabrieb und der für mich unzureichenden Präzision habe ich persönlich für mich die Entscheidung getroffen, daß ein sehr guter Rundkopfdiabolo das sinnvolle Maximum an Präzision und Leistung aus einer Luftdruckwaffe herausholt. Was mit Rundkopf nicht geht, geht halt eben nicht :))

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Warum werden diese hier eigentlich nur für so enorm starke Luftgewehre empfohlen? Ich mein 0,615g ist mit Sicherheit ein stolzes Gewicht für einen Dia, aber ist das so extrem schwer, dass man es nicht mit einer ordentlichen :F:-Waffe verschießen kann?

  • Weil ich gerade Zeit habe und es jetzt genau wissen will, habe ich mal einen kleinen "Test" mit der HW45 und 3 verschiedenen 5,5er Dias gemacht.
    Entfernung 8m, Ziel eine Deospraydose (leer natürlich).

    1. H&N Match Diabolo
    - trifft mittig, beult die Dose ein, wirft sie um, sonst nichts

    2. Umarex Rundkopf (rote Dose)
    - trifft auch mittig, Effekt siehe oben

    3. Gamo Rocket
    - geht rein und beult die andere Seite aus. Allerdings klötert nur die Stahlkugel in der Dose rum. Das Blei ist draußen geblieben.

    Ok, ist jetzt vielleicht nicht wirklich repräsentativ, bestätigt aber meine bscheidene erfahrung, dass die Rockets zumindest bei meinem aktuellen Dia-Angebot am besten zum Dosenlochen geeignet sind.

    Aber ich werde auf jeden fall mal auch die H&N FTT ausprobieren, wenn meine Vorräte mal erschöpft sind.

    Ich meine, Dosenlochen ist ja auch nicht alles. Mach ich eher selten.

    ___________________________________________

    Gruß
    Krischan

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  • Hmmm.... merkwürdig, ich glaube, mit meiner .22er HW45 auf 8m noch nen glatten Durchschuss bei einer Deodose machen zu können, mit den Diana Magnums. Leg mich aber nicht fest, muss das mit der nächsten leeren Deodose mal ausprobieren.

  • Ich denke, es kommt auch auf die Wandstärke der Dose an, die sind nicht immer gleich.

    Ich hatte gerade eine Adidas- Sport-Field zur Hand, schon etwas älter..
    *lol*

    ___________________________________________

    Gruß
    Krischan

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  • Mit einer F-Waffe ist es von Haus aus sehr schwer eine Flasche zu zerfetzen. Man muss sie genau mittig treffen und am besten sucht man sich nur dunne Flaschen aus, da man bei dickeren Flaschen keine Chance hat. Glühbirnen Eignen sich übrigens am besten.
    Man sollte sich die Frage Stellen, ob die Vorm/Material des Geschosses bei 7,5 Joule überhaupt viel ausmacht. Spitzkopfdias scheiden von vorneherein aus, da sie zur Jagd konzepiert sind und mit ihrer Spitze besser in Gewebe eindringen. So auch die wunderschönen Predator-Pellets. Wahrscheinlich istes das beste in präzise Kugeln zu investieren, da mit einer präzisen getroffenen Kugel höhere Durchschlagskraft erziehlt wird als mit einer Kugel die 200m neben dem Ziel landet :n17:

  • Am besten Lochen/Zerstören Rundkopfdiabolos, daher werden sie auch Magnums genannt. In meine guten Läufe käme niemals so ein Stahlspitz-, Zink-, Kupferspitz-, Rocket-, Arrow-, Plastikschrott.
    Wie man dafür viel Geld ausgeben kann? Wenn der Rundkopf nicht durchhaut, dann ist die Waffe einfach zu schwach, :F: sei Dank.