Crosman 357 / 3357 - Zerlegen, reinigen, Dichtungen wechseln mit Bildern

  • Hallo allerseits,

    da ich letztens mal meinen alten Crosman 357 Revolver wieder aus ner Kiste gebuddelt habe, dachte ich mir mal gucken ob er noch geht. Leider waren die Dichtungen allesamt nicht mehr zu gebrauchen nach fast 10 Jahren in nem Umzugskarton. Ich zeige hier mal allen Interessierten wie man die Waffe zerlegt, die Dichtungen wechselt und auch alles wieder zusammenbekommt ;)

    Danke an dieser Stelle auch nochmal an "HWJunkie", der mir einen guten Tipp für das öffnen des Schlagventils gegeben hat.

    Die Modelle Crosman 357 (Diablo) und 3357 (Spotmarker) unterscheiden sich im Innenleben garnicht, deswegen kann dieser Guide auch für den Spotmarker genutzt werden. Am Ende des Artikels werde ich noch Bilder einfügen worauf die wenigen Unterschiede sichtbar sind.

    Nun schreiten wir aber mal zur Tat. Man sollte sich vom Innenleben nicht abschrecken lassen, spätestens wenn die Waffe einmal zerlegt war und wieder zusammengesetzt wird, weiss man die Teile im Innenleben aus dem Gedächtnis :))

    Das hier ist ein Crosman 357:

    Als erstes vergewissert man sich, das keine "geladene" Co2-Kapsel mehr eingelegt ist und falls eine drin ist, diese unbedingt leeren und abschrauben!

    Man nimmt die linke Griffschale ( In Zielrichtung) ab. Das Teil ist nur mit einem Clip an der Co2-Kapsel geklemmt. Unten am Griff ist eine Schraube, welche die Kapseln nach oben schraubt und festhält. Diese wird aufgedreht und die Kapsel entnommen.

    Nun werden die 3 großen Schrauben auf der linken Gehäuseseite gelöst. Die Rechte und obere Schraube halten die Gehäuseseiten zusammen und die Linke hält zusätzlich noch den Lauf am Gehäuse.

    Beim herausnehmen der Schrauben hebt der Lauf das Gehäuse auch gleich etwas an. Nachdem dieser dann herausgezogen wird, kann das Gehäuse geöffnet werden.
    Das Gehäuse nur liegend und von der linken Seite öffnen, sonst können wichtige Kleinteile herausfallen!

    Für jemand, der noch nie eine Druckluftwaffe aufgemacht hat, sieht es vielleicht kompliziert aus, das legt sich aber sehr schnell ;)

    Wie auf dem Bild zu sehen wird nun zuerst das Blech einfach nach oben weggenommen und das vordere Kunststoffteil, welches die Trommel weiterdreht wird nach unten herausgenommen (Vorsicht, die Führung für das Teil ist aus dünnem Kunststoff !)

    Nun hebt man den Abzugshahn langsam nach oben heraus. Dabei springt auch die Feder darunter etwas hoch.

    Die Feder kann man direkt danach herausnehmen. Als nächstes machen wir uns an das Gasdrucksystem. Dafür halten wir vorne das ovale Kunststoffgehäuse fest und ziehen etwas nach oben. Nach einem kurzen Wackeln sollte dieses vom Schlagventil abhüpfen. Vorsicht das die Feder und das kleine Kunststoffventil nicht verloren gehen. Auf dem Bild sieht man auch noch den berüchtigten Laufkeil (Hier das originale Teil ;) ), wenn das Teil porös wird, hält die Laufverriegelung nicht mehr sauber zu.

    Jetzt kann man die komplette Ventilführung mitsamt Röhrchen durch etwas wackeln und ziehen nach vorne herausnehmen. Falls das Rohr am unteren Ventil bleibt ist das auch nicht weiter tragisch.Es ist auf beiden Seiten gleich lang und gleich geformt.
    Jetzt wird das untere Patronenlager entnommen. Man sollte dabei beachten, das es gerade nach oben gezogen werden muss, sonst kann die Führung beschädigt werden (Mit Pfeilen auf dem Bild zu sehen). Beim hochheben hört man auch noch ein Klackgeräusch. Das stammt von der Feder, die den Hahn spannt und ist normal. Die Feder liegt auf dem Patronenlager.


    Auf dem Bild sieht man die Einbaulage der Feder. Zusätzlich habe ich noch die Stifte markiert, auf denen Bewegliche Teile stecken. Wenn man den Revolver komplett zerlegen möchte, sollte man auf die Stifte besonders achten. Der eingekreiste Stift ist nur am Hahn eingesteckt und fällt leicht heraus. Die anderen Stifte sind alle identisch und bleiben beim Demontieren entweder an den beweglichen Teilen hängen oder in der Nut im Gehäuse.

    Die jetzt noch verbliebenen Teile lassen sich alle ohne "Gegenwehr" entnehmen, wie man auf dem nächsten Bild sieht.

    Hier mal noch ein Bild mitsamt allen Einzelteilen. Unter dem Gehäuse sieht man das Gasventil mit Rohr und darunter das Patronenlager. An beiden Enden vom Rohr befindet sich jeweils eine Stahlhülse und eine Dichtung. Die Dichtungen stecken meist in den Ventilen fest und müssen einzeln rausgepult werden. Das geht mit einem dünnen Schraubenzieher oder einer Nähnadel recht gut.

    Jetzt folgt die Demontage vom Drucksystem, um die Dichtungen zu wechseln.

    Dieses Teil ging bei mir mit der Hand aufzudrehen. Wenn es bei euch fester zu ist, sollte ein Metallspachtel oder Sehr Großer Schraubenzieher die nötigen Dienste leisten um die Hülse etwas aufzudrehen. Der Rest geht dann mit der Hand. Darunter kommen dann die Einzelteile zum Vorschein. Zuerst die Dichtung, darunter eine Scheibe mit dem Anstechdorn und darunter ein Gittersieb. Die Teile stecken mitunter fest in der Hülse. Bei mir half da eine Nähnadel um alles herauszubekommen.

    Nachdem das Innenleben herausgenommen wurdem sollte man die Hülse noch reinigen. Den kleinen Übergang kann man mit Bremsenreiniger etwas fluten, die Hülse selbst kann mit WD40 und einem Tuch saubergemacht werden.

    Nun zum Ventil:
    Der Messingfarbene Verschluss muss wie eine Schraube herausgedreht werden. Ich habe dies mit einem Großen Schraubenzieher gemacht, indem ich mit seiner Klinge den Dorn des Ventils hineingedrückt habe und gleichzeitig den Verschluss aufgedreht. Dies empfehle ich allerdings nicht zur Nachahmung, da eine hohe Verletzungsgefahr besteht. Es geht mindestens genausogut mit 2 kleinen Schraubenziehern, die rechts und links vom Dorn angesetzt werden.
    Wenn der Verschluss aufgedreht wird muss auf selbigen etwas Druck ausgeübt werden, da der Kolben im Inneren mit einer Sprungfeder gegenhält. In meinem Fall war die Feder durch die Dichtung im Inneren gehalten worden.

    Mit einem kleinen Tipp vom User "HWJunkie" war die Lösung aber auch hier schnell möglich. Auf dem Bild oben sieht man die Weisse Dichtung im Gehäuse (vom Verschluss Platt- und Breitgeklopft),die sich der Gehäuseform angepasst hat. Die neue sieht man überm Gehause auf dem Bild. Zum lösen der Dichtung habe ich eine Hülse benutzt, die vom Umfang so breit war, wie der Kolben auf der "Laufseite". Mit dieser Hülse lies sich der Kolben mitsamt der Dichtung mit leichten Schlägen aushämmern.

    Nun lassen sich auch alle restlichen Teile noch entnehmen.

    Etwas geschmiert werden sollten folgende Teile:
    (Mit Schmieren meine ich nicht im Fett Mariniert sondern es reicht, wenn die Teile vom Fett etwas glänzen !)

    Die Feder im Schlagventil
    Die Dichtungen vom Überlaufrohr sollten etwas gefettet werden
    Die Dichtung vom Patronenlager sollte etwas Fett bekommen
    Die 3 Stifte, worin der Hahn, Abzug und SingleActionstopper drehen, sollten gereinigt werden und etwas gefettet

    Der Zusammenbau gestaltet sich in umgekehrter Reihenfolge. Ich hatte zwar noch weitere Bilder gemacht, da es aber Dunkel war und ich eine schlechte Beleuchtung hatte, wurden diese nicht mehr allzugut :cry:

    Ich beschreibe ihn hier daher sporadisch etwas:

    Die Feder, welche den Hahn spannt wird wie weiter oben zu sehen locker ins Gehäuse gelegt. Gespannt wird sie mit der Hilfe des Patronenlagers. Wenn selbiges eingelegt wird, kann man einen dünnen Schraubenzieher oder auch eine andere Klinge zwischen der Feder und dem Lager halten. Das Lager sollte dann problemlos in die Führung rutschen.

    Der Abzug gestaltet sich etwas fummelig daher habe ich dazu noch ein Bild gemacht.

    Zuerst steckt man den Stift wieder in die Aussparung dafür (Kreis) . Danach legt man die Feder ein, nicht wie hier auf dem Bild mit der Spitze oben, sondern mit der langen Seite nach unten (Pfeilspitze links unten). Jetzt wird die Verbindungsstange so gelegt, das der herausstehende Dorn ca. die Position der Pfeilspitze rechts hat.
    Der Abzug wird dann kerzengerade von Oben in den Stift gesteckt und sollte mit einem klein bisschen Wackeln den Dorn vom Bügel treffen.
    Wenn die beiden passen, muss die Feder noch gespannt werden. Dazu übt man etwas Druck auf den Abzug von oben aus und zieht die lange Seite der Feder nach oben in die Position wie auf dem Bild. Die kleine gebogene Seite der Feder muss sich oben auf dem Abzug befinden.

    Wenn man auf den Abzug keinen Druck ausübt, springt dieser leicht nach oben und die Ringe der Feder liegen zwischen Abzug und Gehäuseaussparung (Wird dann beim Zusammenschrauben gequetscht). Darauf muss besonders geachtet werden!

    Zu guter Letzt müsste noch ein Bild mit den Läufen und Trommeln von 357 und 3357 hier rein...da es aber gerade Dunkel ist und meine Kamera nicht gerade einen guten Blitz hat, editier ich das Bild später rein :))

    Wünscht allen weiterhin angenehmes und Ergebnisreiches Basteln

    MFG Uwe


    Noch ein Hinweis:
    Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich! Ich übernehme daher keine Verantwortung für Beschädigungen, Verletzungen und sonstige Schäden, die andere Personen sich durch diese Anleitung zuziehen.
    Alle Bilder in diesem Bericht stammen von mir, dies kann ich auch durch die Originalen in wesentlich höherer Auflösung nachweisen.