Pistole 9mm: Record SM COP Ptb 875 in poliert schwarz,II

  • Obwohl schon vorhanden - möchte ich hier nochmal einen Testbericht zur RECORD COP 9mm / Ptb 879 in poliert schwarz verfassen.

    Ich habe die Waffe seit letztem Jahr Oktober.
    Somit habe ich sie Silvester 08/09 Testen können und trage sie ja auch nun schon eine Weile mit mir herum.
    Es ist also ein kleiner Feldtestbericht...so zu sagen der Erfahrungsbericht nach gut 4 Monaten.
    Beweggrund für einen Neukauf war,das ich eine kleine,kompakte SSW zur Sv haben wollte...und dabei dann auch mal Garantie bzw.
    Gewährleistungansprüche an einen Anbieter/ Verkäufer haben wollte,falls mal was nicht klappt!

    Preis lag bei etwas über 80 Euro ,incl. Versand!

    ZUR WAFFE ALGEMEIN:

    ...die Waffe wird in einem kleinen Plastikstoffer geliefert,Bürste,Bedienungsanleitung und Pyroaufsatz sind dabei.
    Die Waffe fand ich im Koffer in einer Tüte verpackt vor,sie schwamm weder in Öl,noch war sie trocken...genau richtig.
    Die Oberflächenbeschichtung war gleichmäßig deckend und meines Erachtens nach fehlerfrei.
    Die Kunststoffgriffschalen sehen halt auch nach Plaste aus...da gibt es nix schön zu reden.
    Trotzdem liegt die Cop sehr gut in der Hand...das Griffstück ist sehr kompakt aber nicht klotzig und die Oberflächenstruktur
    der Griffschalen vermitteln ein angenehmes "Handgefühl"!

    Gute Toleranzen bei den Spaltmaßen sind vorhanden...folglich klappert nix!
    Mit einer Ausnahme...dem Montagestück .
    Dieses wird von einem federgelagerten Bolzen im Rahmen gehalten.
    Hier hätte die Fertigung etwas genauer sein können.
    Nach mehrmaliger Demontage/Montage entwickelt sich etwas Spiel zwischen Montagestück und Rahmen.
    Es macht sich zwar nicht selbstständig...aber mich hat es gestört !

    Wie auf dem Photo zu erkennen ist,arretiert der Bolzen nicht genau in der eingearbeiteten Mulde.
    Die beiden silbrigen Stellen oben an der Mulde zeigen die Stellen,auf die der Haltebolzen sein Kraft ausübt.
    Um dieses Problem zu lösen bedarf es wenig Arbeit und Material...nur etwas Sorgfalt!
    Man nehme das Montagestück und entfette es ordentlich.Dann rührt man etwas 2 Komponenetenkleber an und füllt mit diesem die
    in das Montagestück eingearbeitete Mulde komplett auf.
    Wenn die Füllung "fast" durch getrocknet ist ( Fingernageltest ) ,wird das Montagestück wieder in den Rahmen der Waffe eingesetzt.
    Vorher bitte etwas Ballistol auftragen...
    Über Nacht trocknet die Füllung aus und der federgelagerte Haltebolzen hat sich mit seinem Druck eine passgenaue Mulde in die Füllung gedrückt!
    Wie langlebig diese Lösung ist,vermag ich nicht zu sagen...aber es ist ja schnell und günstig zu wiederholen.
    Ich habe 5 Zerlege und Montagevorgänge vorgenommen und die hat diese improvisierte Lösung ohne Probleme verkraftet.

    DESIGN:

    Das Design der Waffe ist Geschmackssache..mehr ungewöhnlich und wohl angelehnt an eine Waffe aus der Familie der israelischen Desert Eagle.
    Ich denke hier haben wir ein 0 oder 1 Phänomen...man mag das Design oder ebend nicht. Für Zwischenspiele bleibt bei dieser Waffe wohl kein Platz.

    TECHNISCHE DATEN:

    Kaliber: 9mm P.A.
    Magazin: 6 Patronen
    Gewicht: 600g
    Länge: 158mm
    Sicherung: Schlagstücksicherung
    Stahlstoßboden, außen liegender Schlaghahn, automatischer Hülsenauswurf, schwarze Kunststoffgriffschalen

    >> Besonders zu erwähnen gilt hierbei,das der Schlaghahn nicht direkt auf den Bolzen schlägt.
    Er trifft beim Auslösen des Schusses auf ein quadratisches Schlagstück. So kann sich kein Abdruck im Hahn bilden.

    MAGAZINKAPAZITÄT:

    Die Magazinkapazität ist nur bedingt Silvester freundlich...ein Ersatzmagazin sollte mitbestellt werden!
    Zum Zwecke der SV reicht die Kapazität mit 7 Schuss (6 im Mag+1 im Lauf) aus,mehr hat ein Revolver auch nicht zu bieten.

    LAUFSPERRE / OPTIK :

    Leider ist die Laufansicht auch Laufsperren geprägt. Das hat man aber wohl bei jeder neueren SSW.
    Die Laufsperre an sich ist aber im Gegensatz zur üblichen Norm sehr "benutzerfreundlich" gehalten.
    Sowohl die mitgelieferte Reinigungsbürste als auch Reizstoff finden Ihren Weg ohne Probleme durch den Lauf.
    Er ist ziemlich frei und unverbaut,es lässt sich ohne Probleme durch gucken.
    Wer die Laufsperre noch ein wenig tarnen mag...mit einem Lackstift,matt schwarzem Heizungslack oder einem
    Benzinfeuerzeug lässt sich dies einfach durchführen. Das wird man aber wohl nach jedem Reinigen der Waffe wiederholen müssen.

    SCHIESSEN mit der Cop:

    Die Waffe hat einen ziemlichen Rums beim Schießen...
    da ich Silvester einen "Fabrikatsmix" an Munition hatte (neue und 2 Jahre alte Munition,sowie diverse Hersteller) kann ich nicht genau sagen,
    welches die beste Munition ist.
    Bei 10 Magazinladungen hatte ich einen Klemmer.
    Die Hülse stand schräg zwischen Lauf und Schlitten im Auswurfenster.
    Ansonsten kann ich der Waffe keine übertriebene Munitionfühligkeit vorwerfen oder bestätigen!

    TECHNIKMANKO SCHLITTENFANG:

    Leider hat die Cop keinen Schlittenfang und der Schlitten bleibt nach dem letzten Schuss mit dem Stoßboden
    am Zuführer aus dem Magazin hängen.Umständlich da man beim Magazinwechsel den Schlitten erst ein Stück zurück ziehen muss,
    um das lehre Mag.heraus zu bekommen.
    Mit etwas handwerklichem Geschick bekommt man dies aber halbwegs in den Griff.
    Mit einer kleinen Nut die man in den Zuführer des Magazins einfräst lässt sich bewirken,
    das der Schlitten mit dem Stoßboden den Zuführer des Magazins wieder in selbiges hinein drückt...nach dem letzten Schuss.

    Somit kann man nach dem letzten Schuss einfach das Magazin tauschen und muss nur noch einmal durch laden,bevor es weitergehen kann.
    Wie es genau geht,findet Ihr hier:

    Magazin bei der Record Cop 9mm...

    REINIGEN / ZERLEGEN / ZUSAMMENSETZEN:

    Nach dem Silvestereinsatz war das Reinigen recht einfach.Dank der Technik der Waffe.
    Einfach das "Montage/Demontagestück" von links nach rechts aus der Waffe drücken,Schlitten ab,Feder runter...

    Mehr braucht es nicht,um die Waffe gründlich zu reinigen.
    Die anschließende Montage geht genauso schnell und unproblematisch von der Hand.

    TRAGEKOMFORT:

    Die Führbarkeit der Waffe ist mit einem Holster am Gürtel recht gut.
    Sie ist weder groß,noch schwer genug um zu stören.
    Ich habe die Waffe Versuchsweise 14 Tage durchgehend getragen (außer dort,wos per Gesetz nicht erlaubt ist),von Früh bis Spät
    und habe dabei nichts bemerkt,das mich stört.

    Der Magazinhaltemechanismus ist stramm genug,damit sich das Magazin nicht ungewollt verabschieden kann.
    Die Sicherung der Waffe ist ein einseitig, links liegender Hebel.Also nur bedingt für Linkshänder geeignet.
    Es bedarf einiger Kraft Ihn zu bewegen...dies ist aber kein wirkliches Problem und garantiert,das die Waffe gesichert bleibt.
    In der unteren Stellung ist die Waffe gesichert,in der oberen entsichert...ein roter Markierungs/Signalpunkt entfällt.

    Bei Autofahrten stört die Waffe (je nach Sitz am Gürtel ) auch nicht erwähnenswert. Ein Holster sollte
    sich ja nun auch ein wenig in seiner Position am Gürtel korrigieren lassen.
    Da ich ein Lederholster nutze,haben sich am Schlitten der Waffe 2 Stellen gebildet, an denen die Oberflächenbeschichtung
    gescheitert ist. Ebenso am Montagestück.Dies wird wohl an der im Leder enthaltenen Gerbsäure liegen.
    Ich habe versucht diese Stellen in den Bildern fest zu halten...leider gelingt mir das auf Grund der geringen Größe der betroffenen Stellen
    und meiner ehr schlechten Alternative zu einer guten Kamera nicht.

    Also - entweder ein Cordura / Nylonholster oder die vernickelte Variante sollten es sein,wenns einen stört.
    Mich störts nicht wirklich...ist halt ein Gebrauchsgegenstand.
    Zumal ich in einer SV Situation grade Nachts einer SSW in schwarz noch einen größeren Überraschungsmoment zugestehe,
    als einer silber glänzenden.

    MAGAZIN / ERSATZMAGAZIN :

    Der Magazinkörper der COP scheint aus brüniertem Stahl zu bestehen.
    Magazinschuh und Zuführer bestehen aus robustem Kunststoff.
    Insgesamt macht das Amgazin einen soliden und dabei leichten Eindruck.

    Mit ein wenig Gewalt gelingt es mir seit Silvester 7 Patronen hinein zu zwingen.
    Ich denke aber,man sollte es bei 6 belassen,das schont die Feder und der Daumen
    dankts einem auch.

    Wer es mag ein Ersatzmagazin zu führen ,der kann sich freuen...
    das Magazin ist klein genug um in Gürteltaschen (für zB Taschenmesser) zu passen,
    wie es sie in jedem Anglerladen / auf jedem Flohmarkt für wenig Geld zu kaufen gibt.
    Das Magazin selber kostet ca.17 Euro.

    Aber das sei auch jedem selber überlassen!

    FAZIT:

    - Wer eine kleine,einfache,handliche und zuverlässige SSW sucht...
    - die als Neukauf keine Unmengen kosten soll...
    - die kein Meisterwerk des technischen Schnick-Schnacks sein soll...
    - egal ob zur SV oder für die Vitrine...

    der sollte mit der Record Cop 9mm gut beraten sein!

    Wer es weniger aufwendig mag ( bez.der Nachbesserungen an Magazin und Montagestück) ,es billiger haben will und
    dafür dann mehr Qualität will...der möge in den Baumarkt gehen! Dort gibt es Echtholzgriff und Stahlkorpus in Form eines Hammers
    sicherlich günstig zu erwerben... Laugh

    (p.s. die Qualität der Photos möge man mir verzeihen - hinsichtlich der Tatsache,das ich nur eine Handykamera habe)

    Tyrnaud hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
    Koplett.jpg Magazin-Tasche.jpg Demontiert.jpg
    Holster.jpg


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    Für Rechtschreibung und Grammatik ist der Verfasser verantwortlich...evtl.Fehler sind reine Unachtsamkeit und weder grober Vorsatz,böse Absicht noch gezielte Provokation gegenüber dem Leser Blinzel und somit zu vernachlässigen!