Waffenkoffer: Gun Guard DLX Series von Doskocil

  • Gun Guard DLX Series von Doskocil

    Der kleinste Koffer der Serie.

    Kennzeichen: Krokodilleder-Design, Aluminiumleisten, abschließbar.

    In diesem Testbericht möchte ich euch fünf Waffenkoffer vorstellen, die ich mangels Platzes für einen Waffenschrank zur Aufbewahrung meiner schwarzen Schätzchen verwende oder verwendet habe. Weil ich auf ein einheitliches Aussehen viel Wert lege, bin ich irgendwann auf die Produkte von Gun Guard gestoßen. Da sind alle Koffer im gleichen Design und es gibt etliche Größen zur Auswahl. Koffer der Gun-Guard-DLX-Serie gibt es bei mehreren Anbietern (Schneider, Triebel, ahg-Anschütz), aber so gut wie das ganze Sortiment bekommt man meines Wissens nur bei Midway Deutschland. Folgende Koffer seht ihr im nächsten Bild:

    - Koffer für zwei Kurzwaffen (Innenmaß 34,6 x 21,8 cm)
    - Koffer für vier Kurzwaffen (Innenmaß 44,8 x 35,0 cm)
    - Koffer für zwei Langwaffen (Innenmaß 121,9 x 21,7 cm)
    - Koffer für zwei Langwaffen mit Zielfernrohren (Innenmaß 131,0 x 33,2 cm)

    Vier Waffenkoffer der DLX-Serie. Einen fünften stelle ich weiter unten vor.

    Das Pappschild, das beim größeren Kurzwaffenkoffer dabei war.

    Doskocil oder Gun Guard? Auf jedem Koffer ein anderes Logo ...

    Der Hersteller heißt bei allen Koffern Doskocil.

    Verwirrend sind die unterschiedlichen Markennamen und Produktbezeichnungen, unter denen die Koffer zu bekommen sind. Bei Schneider und Triebel heißen sie "ahg-Koffer" Nummer soundso (den größten hatte ich unter der Bezeichnung "ahg-Gewehrkoffer 203" schon einmal vorgestellt), bei Midway "DoskoSport Gun Guard DLX", auf dem Pappschildchen meines neuesten Koffers (dem für vier Kurzwaffen) steht "Plano Gun Guard [tm] - Made in USA" und auf den Koffern selber ist oberhalb der Griffe entweder "Gun Guard", "Plano Gun Guard" oder "Doskocil" eingeprägt. Egal, wie die Dinger bei den Händlern und auf den Einprägungen auch heißen, kommen sie doch alle aus der Herstellung von Doskocil in Arlington/Texas.

    Ein bisschen prollig, aber die Krokodilleder-Struktur schluckt fast jeden Kratzer.

    Die Raute der Langwaffenkoffer von innen.

    Typisch für alle Koffer der Serie ist die krokodillederartige Oberflächenstruktur der Plastikschalen, die sicherlich Geschmacksache ist, aber auch einen großen Vorteil bietet: Kratzer schluckt sie wunderbar. Bei den Langwaffenkoffern (und dem extragroßen Kurzwaffenkoffer, den ich weiter unten kurz vorstelle) findet man außerdem eine rautenförmige Erhebung, die den ganz leicht gewölbten Flächen mehr Stabilität verleiht. Die Schalen der beiden kleinen Koffer dagegen sind ohne diese Rauten und im Gegensatz zu denen der Langwaffenkoffer brettflach.

    Nach dem Nut-und-Feder-Prinzip greifen die Aluleisten ineinander.

    An einer Stelle im Bereich des Scharniers hat jeder Koffer solch eine Lücke.

    Ich kenne Plastikkoffer, die sich ziemlich stark verwinden, weil sie komplett aus Plastik bestehen, etwa so ein Schlabberteil, welches es bei Schneider als "ahg-Gewehrkoffer für 2 Gewehre, schwarz (AHG255)" gibt. (Das Ding hatte ich mal, es taugt gar nichts.) Die Gun-Guard-Koffer besitzen einen (bis auf eine kleine konstruktionsbedingte Lücke) komplett umlaufenden Alurahmen, dessen oberer Teil per Feder in die Nut des unteren Teils greift und damit Deckel und Boden unverschiebbar miteinander verbindet. Die Aluleisten sind größtenteils an den Plastikschalen einfach festgeklemmt, im Bereich der Schlösser und des Scharniers sind sie gemeinsam mit diesen vernietet.

    Die Aluleisten sind alle paar Zentimeter festgeklemmt ...

    ... und im Bereich des Scharniers auch noch (indirekt) vernietet.

    Bei manchen Koffern die Schwachstelle, hier wohl die stärkste Stelle: das Scharnier. Es nimmt die komplette Unterseite aller Modelle ein und macht qualitativ einen richtig guten Eindruck. Hier wird durch unsachgemäße Behandlung nichts ausreißen oder verbiegen oder sich im Laufe der Zeit durch häufiges Öffnen und Schließen per Sollbruchstelle verabschieden ...

    Alle vier Koffer haben je zwei abschließbare Verschlüsse.

    Zum Öffnen wird der untere Teil des Verschlusses hochgeklappt.

    Hier wird der Verschluss eingehakt.

    Die inneren beiden Verschlüsse der Langwaffenkoffer haben keine Schlösser.

    Die Koffer der DLX-Serie sind abschließbar (je zwei Schlösser, bei den Langwaffenkoffern die äußeren). Damit kann man sie ohne weitere Vorrichtungen zum Transport von Luftgewehren oder Schreckschusswaffen verwenden. Zumindest bei den Langwaffenkoffern findet man bei einigen Händlern auch den Hinweis, dass sie "den Sicherheitsbestimmungen der FAA für den Transport von Gewehren als Reisegepäck in Flugzeugen" entsprechen (Schneider, Triebel). Wer also sein Luftgewehr mit nach Amiland nehmen will - bitte schön.

    Nanu, ziemlich lange Schlüssel für so kleine Schlüssellöcher!

    Aber man glaubt es kaum - die Schlüssel passen.

    Etwas komisch muten die Schlüssel an. Bei meinem ersten Koffer dachte ich, die hätten die falschen dazugelegt. Sie wollten auch nicht passen. Jedenfalls nicht bei meinen ersten Versuchen, bei denen ich sie wohl falsch herum eingeführt hatte. Ich wollte nicht reklamieren und brauche die Schlösser auch nicht, deshalb habe ich erst viel später und durch Zufall herausgefunden, dass die relativ langen Schlüssel sehr wohl in die Schlösser passen. Nicht ganz, aber so weit wie nötig. Gegen den Uhrzeigersinn schließt man ab, im Uhrzeigersinn auf. Übrigens: Alle meine Koffer haben identische Schlüssel!

    Die Montage der Griffe.

    Die Koffer lassen sich angenehm tragen, denn die Plastikgriffe sind gut verarbeitet. Sie haben keine kratzenden Spritznähte und sind stabil an den Kofferschalen befestigt. Ein wenig stört allerdings bei allen Koffermodellen der obere Griff, weil er beim Schließen des Kofferdeckels der Schwerkraft folgend nach unten klappt und sich gerne mit dem unteren Griff verkantet. Naja, Kleinkram.

    Die Füße der Kurzwaffenkoffer

    Bei den Langwaffenkoffern sind die Füße versetzt angeordnet.

    Alle Koffer haben Füße, die aus einem Guss mit den Schalen sind. Sie stehen recht weit heraus und verhindern, dass das Scharnier den Boden berührt. Die Koffer stehen auf ihnen sicher und wackelfrei. Bei den Langwaffenkoffern sind sie leicht versetzt angeordnet, wodurch diese im Gegensatz zu den Kurzwaffenkoffern um 180 Grad geöffnet werden können. Bei den Kurzwaffenkoffern ist bei etwa 170 Grad Schluss, weil die Füße sich berühren.

    Die Schaumstoffeinlagen sind nicht festgeklebt.

    Die Noppen des Schaumstoffs sind nicht sehr lang.

    Merkwürdige Löcher im Schaumstoff.

    Der Schaumstoff macht einen guten Eindruck, auch wenn hier und da merkwürdig große Löcher zu finden sind. Seine graue Farbe gefällt mir gut, weil dadurch brünierte Waffen besser zur Geltung kommen als bei schwarzem Schaustoff. Das Material fühlt sich recht fein an (besonders im großen Langwaffenkoffer - die Qualitäten variieren von Modell zu Modell leicht) und nimmt nach ein paar Tagen die Form der Waffen an, was derem sicheren Halt zugute kommt. Die Noppen im Boden und im Deckel sind zwar so angeordnet, dass sie ineinander greifen, aber sie sind nicht allzu lang (gut 2 cm).

    Polsterkuverts zur Erhöhung des Anpressdrucks unter beiden Schaumstofflagen.

    Kurzwaffen, die ja im Verhältnis zu ihrer Größe meist schwerer sind als Langwaffen und dazu auch noch schmaler, gehen gerne auf Wanderschaft, wenn sie noch nicht lange in ihrem Koffer wohnen. Ich habe den Anpressdruck des Schaumstoffs in den Kurzwaffenkoffern erhöht, indem ich einfach ein paar Polsterumschläge in die Deckel- und Bodenschalen gelegt habe. Bei meinem großen Langwaffenkoffer habe ich das nach diesem Testbericht auch gemacht, weil mir die C225 nach einer etwas verunglückten Aktion verrutscht war (siehe übernächstes Foto).

    In den größeren Kurzwaffenkoffer passen locker vier Waffen mit Zubehör, in den kleinen zwei oder drei.

    Zum Größenvergleich: HW 35, HW 45 und HW 75 oben, AirMagnum, C225, TM Desperado und TM Action unten.

    Im großen Langwaffenkoffer habe ich meine CO2-Waffen, im kleinen die Druckluftwaffen untergebracht und in den Kurzwaffenkoffern lagen oder liegen meine Schreckschusswaffen. Früher waren das acht Stück (die hatte ich in dem extragroßen Kurzwaffenkoffer untergebracht, zu dem ich im Anschluss komme), zwischenzeitlich nur zwei, jetzt sind es vier und sollen es auch bleiben. (Sagt man so. Ihr kennt das ja.)

    Dies ist ein besonders großer Kurzwaffenkoffer, den ich schon vor einigen Monaten verkauft habe.

    In die obere Lage passen acht Kurzwaffen ohne Zubehör.

    In der unteren Lage (hier zerschnippelt) kann man Zubehör unterbringen.

    Oben siehst du drei Bilder des größten Kurzwaffenkoffers der Serie. Er fehlt auf den Übersichtsfotos, weil ich ihn vor einigen Monaten verkauft habe. Seine Besonderheit bestand in den drei Schaumstofflagen. Im Deckel war es wie gewohnt eine, im Boden waren es jedoch zwei Schichten, wobei die unterste keine Noppen hatte. Die hatte ich grob zersäbelt, um Holster, Zusatzmagazine und Munition unterbringen zu können, ohne dass die Waffen darüber in einer Hügellandschaft versanken. Je nach Bedarf hatte ich einzelne Segmente der unteren Lage rausgenommen oder um das Zubehör herumgepuzzelt. - Es gibt übrigens noch weitere Koffer in dieser Serie, beispielsweise einen Takedown-Koffer (einen kurzen Langwaffenkoffer für zerlegbare Gewehre) und einen Langwaffenkoffer, der in seiner Breite zwischen meinen beiden Langwaffenkoffern liegt. Und bei Schneider gibt es momentan den kleinen Kurzwaffenkoffer sogar in Kackbraun ...

    Die vier zu Beginn aufgezählten Koffer noch einmal im Vergleich.

    Ich kann euch jeden der vorgestellten Koffer bedingungslos empfehlen. Wenn ihr nicht auf Billigkram steht, haltet euch an Gun Guard oder Doskocil, auch wenn es mal DoskoSport oder ahg heißt. Ganz besonders gut gefällt mir der kleinere der beiden Langwaffenkoffer, weil er das HW 35 und die beiden Pistolen sehr sicher an ihrem Platz hält. Das Ding ist echt klasse.

    3 Mal editiert, zuletzt von Tilvaltar (4. Januar 2009 um 15:11)