TASMANIAN TIGER (TT) - Husky Bag

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 6.667 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. November 2008 um 22:46) ist von 5-atü.

  • Ich liebäugelte schon seit längerer Zeit mit einem Outdoor-Tagesrucksack der 30-Liter-Klasse. Mein Wunschziel (über Monate) war das Modell „Swift“, doch dieser Rucksack wird mittlerweile nicht mehr hergestellt, also musste ich eine neue Auswahl treffen; heraus kam der Tasmanian Tiger (TT) HUSKY.
    Es ist damit mein dritter Tatonka-Rucksack und gleichzeitig der erste der militärisch-orientierten Linie „Tasmanian Tiger“.

    Einfache Tagesrucksäcke (auch in oliv und tarn) gibt es zuhauf und bereits ab 10 EUR. Warum so ein hochpreisiges Produkt? Ganz einfach: weil ich einen Rucksack haben wollte, der die nächsten zehn bis zwanzig Jahre hält. Zudem sollte der Rucksack stabil genug sein, um damit wirklich durchs Unterholz springen zu können, ohne sich in Wohlgefallen aufzulösen; halbwegs wasserdicht/ -abweisend sein und auch genügend Befestigungspunkte für weitere Ausrüstungsteile haben.



    Verwendungszweck
    Ich streife am WE gerne durch die Natur und hasse es, als Leuchtboje gekleidet zu sein, darum sind auch meine Klamotten naturfarben: oliv, braun, grün. Mit Hinblick auf den Jagdschein (den ich noch zu Lebzeiten machen möchte), sollten weitere Anschaffungen auch hochwertiger sein und für den Zweck auch verwendbar sein.

    Dass es nun die Flecktarn-Version wurde liegt zum einen daran, dass die olivgrüne Version in dem Laden ausverkauft war, andererseits passen so auch weitere Ausrüstungsgegenstände (von Bundeswehr & Co.) farblich besser dazu.
    Durch das MTS-Webbing können weitere Taschen und Ausrüstungsgegenstände angebracht werden und so das Volumen gesteigert werden. Bei der zusätzlichen Ausrüstung dachte ich an Machete/ Hippe/ Beil, Gartenschere, Klappsäge, Trinkflasche und ein Erste Hilfe Set. Eben je nachdem, was man so braucht oder brauchen könnte. Der überflüssige Rest bleibt daheim oder im Auto.


    Der Rucksack – Ausstattung und Verarbeitung
    Erst einmal: super! Man nimmt den Rucksack in die Hand und merkt: 'Oha! Das ist kein Möchtegern-Alibi-Rucksack. Da habe ich länger was davon.'
    Festes Material, stabile Gurte und Schnallen. Die Verarbeitung kann sich mehr als sehen lassen. Die Nähte sind gerade, zum Teil doppelt geführt, die Enden sauber vernäht, Säume mit Schrägband geschützt. Besonders beanspruchte Stellen sind zusätzlich mit einer Zickzacknaht gesichert.


    Fächer/ Taschen
    Der Rucksack bietet ein Hauptfach und ein flaches Vorderfach, sowie zwei Mini-Fächer, links und rechts am Bauchgurt.
    Im Hauptfach befindet sich eine Abtrennung, hinter der man die Blase eines Trinksystems unterbringen kann - entsprechend gibt es oben einen Durchlass für den Schlauch. Aber auch die gute alte BW-Isomatte lässt sich hier verstauen.

    Die Reißverschlüsse des Vorderfachs sind auf den ersten Blick nicht zu sehen. Das Fach bietet Platz für eine Regenjacke, einen Poncho, Kartenmaterial, o. ä. Zieht man beide Reißverschlüsse bis nach unten auf, kann man durch die großzügige Schlaufe bspw. auch einen Parka festmachen.

    Die Minitaschen am Gürtel nehmen Kleinkram auf (z.B. Geld, Handy). Vom Volumen passen pro Seite gut 3 Pakete Papiertaschentücher hinein (mal als Größenvorstellung).


    Verschlüsse (Schnallen und Reißverschlüsse)
    Wie bereits eingangs beschrieben: recht hochwertige Teile. Da sitzt nichts schief oder passt nicht (wie man es bei Schnäppchen von Discountern und Kaffeeröstern manchmal sieht). Die Hautpreißverschlüsse sind auf links gedreht, sprich: die Häkchen sitzen auf der Innenseite, können also nicht verschmutzen oder beschädigt werden. Zudem sind sieht mit einem kleinen Gurtband leichter zu öffnen und auch noch geräuscharm.
    Einzig am Hüftgurt gibt es laut klappernde Zipper aus Metall. Hier sollte der Hersteller nachbessern.
    Auch beim 'kunterbunten' Spiel der Schnallen und Verschlüsse: mal oliv, mal schwarz. Einheitlich oliv wäre schön gewesen, ist aber kein Drama.
    Ein kleines Gimmick hat der Brustgurt noch aufzuweisen: eine kleine Signalpfeife (für alle Fälle).


    Tragekomfort
    Kann ich noch nicht genau sagen, ich habe erst ein paar Hundert Meter mit wenig Gewicht hinter mir. Dennoch bieten die anatomisch geformten Gurte, der Becken und der Brustgurt ausreichend Halt für diesen kleinen Rucksack.


    Customizing/ Erweiterungen
    Tasmanian Tiger bietet eine Vielzahl von Taschen an: Holster und Magazintaschen, Aufnahmen für Funkgerät oder Kompass, selbst an Raucher wird mit einem Tragesatz für Schachtel und Feuerzeug gedacht. Sogar Warnflaggen zum Ausrollen (z.B. für die Treibjagd) gibt es von TT. Darüber hinaus gibt es einige Universal-Taschen, unterschiedlicher Größen - als Handyholster oder als Rucksackerweiterung. Was mich noch reizt ist das Erste-Hilfe-Pack. Später.
    Ich habe mir als Volumenerweiterung erst einmal die Mehrzwecktasche vom aktuellen BW-Koppeltragesystem (neu für ca. 6 EUR) gekauft. Diese Tasche ist innen gummiert, also auch gegen Nässe geschützt und bietet ca. 7 L Fassungsvermögen. Befestigt habe ich die Tasche vorläufig mit Fallschirmleine (ich werde zu einem späteren Zeitpunkt die Lochkoppelhalterungen abnehmen und durch Schlaufen (für MTS, o. ä.) ersetzen) am MTS-Webbing befestigt. Das hält ganz gut und schlackert – voll beladen auch nicht.
    Für weitere Ausrüstungsteile (z.B. Gartenschere) muss man erfinderisch werden, wenn man sie am MTS-Gurt festmachen will. Ich habe dafür eine Zeltstabtasche zweckentfremdet, da kommt dann auch noch eine Klappsäge hinein.


    Ich bin bisher mit dem Rucksack sehr zufrieden und hoffe, ihn die nächsten Wochen ausgiebiger testen zu können.


    Kommentare und Anregungen sind herzlich willkommen.

    Gruß,
    Helge/ 5-atü

    Fördermitglied des VDB.

  • So! Nun endlich mal ein paar Eindrücke unter "Volllast".
    Ich war heute im Ober-Olmer Wald unterwegs, einerseits weil das Wetter traumhaft war, zum anderen wollte ich den Rucksack endlich mal längere Zeit tragen und das eben auch mit zusätzlichem Gerödel.

    Mit dabei waren:
    - Wechselwäsche
    - Regenzeug
    - Verpflegung (Brot+Wurst, Obst)
    - Getränke (1,5L Apfelschorle, sowie zwei Feldflaschen (à 1 L)
    - Klappspaten, alter Art
    - Zeltstabtasche mit Gartenschere und kleiner Bügelsäge
    - Mehrzwecktasche (darin eine Fleecejacke)
    - kleine Kampftasche (mit Kochgeschirr, Besteck, Esbitkocher)
    - Kamera (Kodak Z710, plus Wechselbatterien)
    - Kompasstasche (mit Outdoorhandy)
    - Tasche mit Einleinerdrachen


    Das meiste war nur Ballast (z. B. Kochgeschirr, Spaten) und wurde einfach so daran gebunden, um auf Volumen und Gewicht zu kommen.
    Insgesamt kam ich so auf ca. 16,0 kg. Auch wenn die Taschen zum Teil abstanden und es wirklich zusammengewürfelt aussah, ließ sich die Ausrüstung ganz bequem tragen. Ich war ungefähr 2-3 Stunden unterwegs und da drückte nichts und da wackelte nichts. Selbst Laufschritt war kein Problem - der Rucksack saß und schaukelte sich nicht auf.
    Auch wenn ich damit noch keinen ganzen Tag oder gar mehrere unterwegs war, denke ich, der Rucksack lässt sich wirklich längere Zeit gut tragen. Das Gurtsystem ist dafür mehr als ausreichend. Und dank der ganzen Riemen lässt sich zusätzliche Ausrüstung bequem und individuell anbringen.

    Selbst 20kg sollten mit dem Rucksack bequem zu schaffen sein. Aber wer dauerhaft mehr mitnehmen will, als IN diesen Rucksack hineinpasst, sollte sich vielleicht doch für das nächst größere Modell (z.B. TT Mission) entscheiden. Aber das muss jeder selber wissen, vor allem wie viel er mit in den Wald schleppen möchte.
    ;)

    Fördermitglied des VDB.