Pistole 9mm: Record "COP" PTB 879 brüniert

  • Kurzes Review zur RECORD COP PTB 879 cal. 9mm PAK (brüniert, unpoliert)

    Lieferumfang

    -Waffe
    -Kunststoffkoffer
    -Signalbecher
    -Renigungsbürste
    -Gebrauchsanweisung

    Demontage

    Die Demontage des Verschlusses gestaltet sich als sehr einfach und verläuft nach üblichem Schema. Auf der rechten Griffstückseite befindet sich ein kleiner Schieber, der quer durch die Waffe verläuft und den Schlitten sichert. Wird dieser herausgedrückt, lässt sich der Verschluss nach hinten aus den Führungschienen ziehen und über den Lauf abnehmen. Die Waffe ist dann in die Hauptkomponenten zerlegt (Verschluss, Verschlussfeder, Griffstück). Negativ fällt auf, dass der Demontageschieber ein recht grosses Spiel in seiner Fassung aufweist, jedoch tut dies seiner Funktion keinen Abbruch.

    Das Magazin

    Das Magazin dieser Waffe besteht aus brüniertem Stahl und fasst sechs Patronen im Kaliber 9 mm PAK und ist damit kapazitätsmässig gerade noch aussreichend Dimensioniert zur Selbstverteidigung. Mit ihren 6+1 Patronen, ist die Record COP somit nicht der ideale Kandidat für lange Silvesternächte, ausser man ist im Besitz von aussreichend Wechselmagazinen. Die Bestückung mit Munition geht sehr leicht von der Hand und es ist nur ein moderater Kraftaufwand von nöten. Das Magazin besitzt seitlich eine Aussparung, sodass die Befüllung stets im Blick ist. Negativ fällt der etwas wacklige Kunsstoffmagazinschuh auf.

    Materialien/Verarbeitung/Finish

    Die Waffe besteht erwartungsgemäss grösstenteils aus Zinkdruckguss, der in der mir vorliegenden Version sauber brüniert wurde, jedoch nicht poliert (Es gibt auch eine etwas teuerere polierte Variante, sowie eine Version in Nickel). Die Waffe war im Auslieferungszustand z.T. grünfleckig, was ich auf die Reaktion des verwendeten Waffenöls bzw. auf Materialreaktionen mit dem Schaumstoff des Kunsstoffkoffers zurückführe). Die Druckgussteile weisen keine Gratstellen auf und ergeben insgesammt eine gute Haptik. Aus Kunststoff bestehen Magazinschuh und Griffschalen, welche sehr breit ausfallen und somit auch grossen Händen ausreichend Halt bieten. Die Griffschalen als "griffig" zu bezeichnen wäre wohl etwas übertrieben, dagegen sprechen die billige Kunsstoffsorte und das mangelnde Checkering an der Oberseite der Griffe. Trotz dieser Defizite ist die COP doch gut zu handlen, auch für Leute mit grossen Händen. Der Schlitten sitzt fest und hat nur minimales seitliches Spiel - sehr gut. Der linksseitig angebrachte Sicherungsflügel benötigt einigen Kraftaufwand um bewegt zu werden, dafür sitzt dieser aber dann auch sicher in seiner jeweiligen Position. Der auf Daumenhöhe angebrachte Magazinauslöseknopf besitzt ebenfalls einen guten Federwiderstand, somit kann ein versehentliches Auslösen nahezu ausgeschlossen werden. Das Durchladegräusch sowie den Zugwiderstand empfinde ich als sehr angenehm und realistisch, man hat nicht das Gefühl, eine billige SSW in den Händen zu halten. Aus Stahl bestehen einige Schlossteile, die Laufsperre, das Magazin sowie anscheinend auch der Stossboden.

    Die Laufsperre

    Leider ist die Laufsperre, welche aus einem quer stehendem Stahlteil besteht, recht weit vorne an der Mündung platziert. Somit ist die COP sofort als SSW zu erkennen. Schmauch und Schmutz werden die Sichtbarkeit der Sperre wohl nach ein Paar Schuss reduzieren, aber auffällig ist sie dennoch. Das Gewinde für den 15mm Abschussbecher ist obligatorisch vorhanden.

    Technik

    Die Waffe ist besitzt einen üblichen Feder-Masse Verschluss und einen Double-Action Abzug mit einer für SSW recht brauchbaren Abzugscharakteristik. Ungespannt bietet der Abzug einen guten, sicheren Widerstand um einer ungewollten Schussabgabe entgegenzuwirken. Gespannt sind Abzugsweg und Widerstand logischerweise entsprechend geringer. Die Sicherung erfolgt über einen Flügel an Der linken Verschlusseite. Die Sicherung wirkt dabei nur auf das Schlagstück und besitzt keine Entspannfunktion. Die COP beitzt KEINE Schlittenfangeinrichtung, sodass der Verschluss nach dem letzten Schuss am Magazinzubringer hängen bleibt und das Magazin dann umständlich entfernt werden muss.

    Fazit

    Die Waffe schiesst mit UMAREX Kartuschen ( "UMA" Stempelung) störungsfrei und scheint doch sehr zuverlässig zu sein. Ich nutze sie täglich als "Gebrauchs- SSW" zum persönlichen führen. Sie ist dabei von ihrer Grösse und vom Gewicht her geradezu prädestiniert. Sie ist wesentlich führiger als Große SSWs wie z.B. Die RG-96, und hat dabei eine zur SV ausreichende Kapazität von 6+1 Patronen. Zusätzlich kommt ihr der geringe Preis zugute, speziell in dieser "unpolierten" Version. Ihre langzeittauglichkeit kann die kleine COP bei mir leider nicht unter Beweis stellen, da ich sie für Silvester wohl nicht nutzen werden. Dafür sind andere Waffen eher geeignet. Ich würde sie mir trotzdem auf jedenfall wieder zulegen.

    PRO
    -geringer Preis
    -geringes Gewicht und geringe Grösse
    -gross dimensionierter Griff
    -relativ wertige Materialien
    -sehr führig

    KONTRA
    -geringe Magazinkapazität
    -Kein Verschlussfang
    -sichtbare Laufsperre





    (c) pandur, nov. 2008