GBB: KJW SIG P226 Lizenzversion

  • KJW - SIG P226 (Lizenzversion)


    Und ein weiterer Test zum SIG P226 - Nachbau von KJW. Anfangen möchte ich wieder mit ein paar technischen Daten:

    • Gas Blowback
    • Hop Up einstellbar
    • Geschossenergie: etwa 1J
    • Magazinkapazität: 20BB's
    • Gesamtgewicht: 1130g

    Alles andere - wie etwa Größenangaben - stimmen weitestgehend mit dem Original überein.


    Lieferumfang und der erste Eindruck


    Die Waffe kommt im "original Kunststoffkoffer" mit einem Magazin und einem Loadingtool. Die kurze Bedienungsanleitung sieht wie üblich aus und ist hinter dem oberen Schaumstoffeinsatz des Koffers gut verstaut.

    Zur Verpackung der P226:
    Wenn das der Koffer des Originals ist sollten die Verantwortlichen bei SIG Sauer sich etwas überlegen, denn besonders wertig kommt er mir nicht vor. Er ist stabiler als er aussieht und die Waffe ist darin auch garantiert sicher verstaut. Aber es gibt überall spitze Ecken und scharfe Kanten mit denen ich mich nicht anfreunden kann. Für eine Airsoftwaffe jedoch ausreichend, wenn man bedenkt dass die anderen immer noch im Pappkarton mit (oder ohne) Styroporeinsatz geliefert werden.

    Das „Loadingtool“:
    Es ist das übliche einfache Tool mit einem Plastikteil das man über das Magazin stülpt.

    Die Betriebsanleitung:
    Die gibt leider – wie so oft – nicht allzu viel her. Es sind aber einige erklärende Bilder dabei.

    Das Magazin:


    Der gesamte Magazinkörper ist aus Metall gefertigt, die Magazinlippen aus Plastik. Die Trennungsebene ist direkt am Magazinschuh und fällt somit nicht auf. Beim Befüllen geht nahezu kein Gas daneben. Das Ganze Magazin ist sehr schön gemacht, man sieht aber die 5 Angusstellen auf der linken Seite. Es ist zweireihig und fasst 20 BB's die sich allerdings nur mit etwas Mühe durch die scharfkantigen Magazinlippen befördern lassen. Das einzige "Marking" ist "KJWORKS" auf der Unterseite des Magazinbodens.


    Die P226 selbst


    Die Sig P226 ist bis auf die Griffschalen und das Nozzle in der Blowbackunit aus Metall gefertigt und relativ gut verarbeitet. Das Spiel der beweglichen Teile ist für meine Begriffe recht groß, die ganze Waffe klappert ein wenig. Dafür funktioniert sie aber störungsfrei. Das Magazin lässt sich leicht einführen, hat aber in alle Richtungen Spiel. Die Richtungen vorne-hinten und oben-unten sind okay, seitlich hat das Magazin aber so stark gewackelt dass ich einige Schichten Klebeband in den Magazinschacht geklebt habe. Jetzt wackelt oder klappert es nicht mehr.

    Außenlauf und Patronenlager bestehen aus einem (Zinkdruckguss-) Teil. Das Laufprofil wurde nicht extra angedeutet, der Innenlauf aus Messing ist aber 9mm nach hinten versetzt. Man hat versucht das Verriegelungssystem der Originalwaffe so gut wie möglich nachzubilden. /edit: Das ist zwar gelungen solange die Waffe nicht zerlegt ist. Wenn man aber den Lauf herausnimmt sieht man sehr deutlich die Halterung des Innenlaufes die auch als Verriegelungsblock dient.

    Hier greift die Federführungsstange ein über die es nicht viel zu sagen gibt. Die etwas schwache Feder wird einfach darübergeschoben.

    Der Schlitten ist aus Aluminium und etwas zu glänzend schwarz lackiert. Die Visierung ist fest mit dem Schlitten verbunden, die Schwalbenschwanzfräsungen sind nur angedeutet und auch das Korn ist direkt mitgegossen. Die Kimme wird von unten festgeschraubt. An der Rückseite der Visierung sind drei weiße Kontrastpunkte angebracht. Die Auszieherkralle ist nur angedeutet und mit dem Schlitten ebenfalls am Stück gegossen.

    Der Hahn hat 3 Positionen: Gespannt, Entspannt und eine Sicherheits-und Wartungsrast.

    Alle Bedienelemente sind aus Metall, die Anordnung ist wie beim Vorbild.

    Der Entspannhebel hat die Funktion des Originals: ganz nach unten gedrückt lässt er den Hahn sicher in die Wartungsrast gleiten.

    Der Abzug geht sauber, aus beiden Positionen. Wenn der Hahn gespannt ist ist der Abzug in der hinteren Position, es fehlt 1cm bis zum Auslösen das ohne spürbaren Widerstand von sich geht. Ist der Hahn ungespannt oder in der Wartungsrast befindet sich der Abzug in der vorderen Position. Hier sind insgesamt 22mm bis zum Auslösen zu überwinden wobei je nach vorheriger Hahnstellung 19mm bzw 15mm mit spürbarem sehr starkem Abzugswiderstand belegt sind.

    Der Verschlussfanghebel wird bis zum letzten Schuss durch eine Feder unten gehalten. Es ist möglich den Verschlussfang zu lösen indem man ein volles Magazin einführt und dann nur leicht am Verschluss zieht.

    Der Receiver ist ein Aluminiumgussteil. Die Gussnähte wurden leider an ein paar Stellen belassen. Der Griff liegt gut in der Hand, nur fängt er leicht an zu rutschen da der Lack vollkommen glatt und die Griffschalen nicht sehr stark strukturiert sind.


    Die Markings


    KJ Works betont ja dass es sich bei der P226 um eine Lizenzversion der SigSauer P226 handelt. Die Markings stimmen allerdings nicht 1:1 überein. So hat das Original z.B. keine weiß umrandete Schrift, sondern tief eingeprägte Lettern. der "Sig Sauer P226" - Schriftzug ist kleiner und es steht noch "stainless" dahinter. Die Kaliberangabe auf dem Patronenlager fehlt bei der Airsoft, und unter dem "-SIGARMS INC. EXTER NH-" sollte eigentlich "FRAME MADE IN GERMANY" stehen, nicht "MADE IN TAIWAN". Aber gut, sie kommt ja aus Taiwan.
    Schön gemacht sind die Markings auf alle Fälle, da gibt es nichts zu beanstanden.
    Die Importeurmarkings fügen sich gut in das Gesamtbild ein.


    Der Schießbetrieb


    Das Befüllen des Magazins mit BB's und Gas läuft fast problemlos und relativ schnell ab. Das Magazin rastet sicher im Griffstück ein. Der Aussenlauf klappt beim Durchladen ab, der Hahn wird gespannt. Die Feder ist zwar etwas schwach, bringt den Verschluss aber trotzdem zuverlässig nach vorne. Das Nozzle schiebt dabei wie gewohnt ein BB in den Lauf. Die P226 hat keine manuelle Sicherung, man kann sie aber entspannen. Dabei löst sich kein Schuss. Wenn man im entspannten Zustand abdrückt ist die Trefferlage durch das erhöhte Abzugsgewicht nicht gerade berauschend. Alternativ kann man den Hahn auch wieder von Hand spannen. Der Blowbackeffekt ist hart und trocken, das Schussgeräusch dabei sehr laut. Eine Gasfüllung reicht hierbei für gut 2 Magazine, also etwa 50 Schuss. Man sollte also alle 2 Magazine neu auftanken. Der Verschlussfang greift nach dem letzten Schuss jedes mal ein, bisher hatte ich keine Fehler. Alle Bedienelemente lassen sich problemlos erreichen. Die Geometrie und der Aufbau sind eben 1:1 vom Original übernommen. /edit: für Linkshänder ist es schwer bis unmöglich den Verschlussfanghebel zu bedienen. Auch die Entspannfunktion wehrt sich ein wenig. Beide Hebel braucht man aber so gut wie nie.
    Die angegebene Mündungsenergie von ca 1J scheint realistisch, die Einstellmöglichkeit des Hop Up's hält sich in Grenzen. Auch die Präzision ist nicht berauschend, die Waffe zieht auf 5m Entfernung schon knapp 3cm nach links unten. Wäre die Visierung verstellbar könnte man das ausgleichen, so muss man sich eben einen komischen Anhaltepunkt suchen. Dann klappt es aber auch mit dem Treffen. Ausreisser kommen hin und wieder vor.
    Die Visierung ist gröber als bei der USP oder einem 1911er. Nachdem die Waffe aber sowieso kein Präzisionswunder ist finde ich die Ausstattung ausreichend.


    Das Field-Stripping


    Das Zerlegen funktioniert exakt wie beim Vorbild. Zuerst nimmt man das Magazin heraus, dann dreht man den Zerleghebel nach vorne und zieht den Verschluss nach vorne ab. Jetzt kann man Federführungsstange und Lauf herausnehmen indem man die Federführungsstange ein kleines Stück nach vorne schiebt und leicht dreht.


    Ein kleines Resümee


    Die P226 von KJW ist ein gelungener und robuster, wenn auch nicht sehr präziser Nachbau der SigSauer P226. Die Oberflächenbeschichtung ist sehr resistent, ich habe meiner P226 allerdings mit feinem Schleifleinen einen Used-Look verpasst. Wer auf die Markings verzichten kann sollte trotzdem in Erwägung ziehen die Lizenzversion zu kaufen da es gegenüber der S26 ein paar Verbesserungen im Bereich der Entspannfunktion gibt. Die S26 soll hier vereinzelt einen Schuss ausgelöst haben.
    Eine Scheibenwaffe ist die P226 in keinem Fall, wer aber eine zuverlässige schwere Vollmetallwaffe zum Plinken sucht ist bestens bedient.
    Bei meiner Version der P226 kann ich - Gas im Magazin vorausgesetzt - ohne Durchladen abdrücken und der Schlitten repetiert leer. Das ist meiner Meinung nach ein sehr großes Manko das allerdings bei fast allen Gasblowbackwaffen auf dem Markt besteht. Inzwischen scheint es eine neue Version der KJW P226 zu geben bei der das behoben wurde.
    Getestet wurde mit Super Power Green Gas, 0,20g und 0,25g BB's.


    Impressionen


    Abschließend vielleicht noch ein Paar Bilder:


    Ich hoffe der Testbericht ist wieder informativ und gefällt euch. Nachdem der über die USP anscheinend recht gut angekommen ist habe ich das Format übernommen.
    lg, Martin