verlängertes Magazin herstellen (Vektor CP1): ca. 23 Schuss

  • Hallo,

    vor allem an Sylvester kennt man das: nach ein paar Schuss ist das Magazin gleich wieder leer ;)
    Selbst bei Waffen mit größeren Magazinen (ca. 12 bis 15 Schuss) ist das so. Allerdings kann man sich mit ein bißchen Arbeit ein verlängertes Magazin bauen. Hier geht es um ein Magazin für die Vektor CP1, allerdings geht es auch für andere Waffen.

    Hier einmal das Endergebnis (22 Schuss):

    Da ich keine Möglichkeit zum Schweißen habe, ist dieses Magazin ohne jegliches Schweißen entstanden - daher wird es für die meisten User einfach möglich sein, es zu Hause nachzubauen.


    Benötigtes Werkzeug und Material

    • Zwei 13-Schuss Magazine für die Röhm Vektor CP1
    • Einen Dremel mit Diamantflex und Schleifkopf
    • Zwei Flachstecker/Flachsteckhülsen
    • Epoxydharz (z.B. UHU300 2-Komponenetenkleber)

    Ebentuell noch (zum Verschönern):

    • ein kleines Stück Alublech (oder anderes, zuschneidbares Metall)
    • Brünierpaste

    Und so gehts:
    Beide Magazine auseinanderbauen, Federn und Zubringer rausnehmen.


    [GLOW=blue]1. Abschleifen[/GLOW]

    Als erstes muss das Magazin, das spätzer im Griff der Waffe sitzen soll, unten abgeschliffen werden (A), da das Magazin der Vektor hier eine leichte Rundung aufweist:

    Am besten macht man das mit einer Metallfeile oder . Ganz wichtig ist, dass man eine gerade Linie erreicht und der Winkel auf beiden Seiten genau gleich ist!

    Als nächstes kommt das zweite Magazin drann, das einmal aus dem Griff der Waffe ragen soll. Hier ist es etwas schwieriger.


    2. Markieren

    Jetzt markiert man den Punkt auf beiden Seiten, an dem das Magazin anfängt, sich zu verengen (B1 auf dem Foto).
    Dann zieht man eine Linie, die genau so schräg verläuft, wie die in Schritt eins geradegefeilte Kante; auf beiden Seiten (B2).


    3. Abschneiden

    Nun muss das Magazin abgeschnitten werden, dass es passt. Am besten mit einem Dremel mit Diamantflex die Seiten an der vorher markierten Linie abflexen, und dann ein Stück an der hinteren Seite abschneiden (siehe blaue Linien, C).
    ACHTUNG: an der Vorder- und Hinterseite des Magazins unbedingt zwei Stücke höher stehen lassen, als an den Seiten, diese dienen später als Befestigung!


    4. Ausbeulen

    Das Magazin hat nun an der Seite noch eine pfeilförmige Einkerbung - diese muss weg. Eine möglichst große Zange mit viel Hebelwirkung über die Einkerbung (D) und kräftig drücken - so sollte sich das Blech leicht verformen.


    5. Laschen anpassen

    Jetzt müssen nur noch die Laschen, die wir vorhin überstehen haben lassen, angepasst werden. Zur Verdeutlichung hier ein Schmea, wie die beiden Magazinteile zusammengebracht werden sollen:

    Damit der obere Teil auch bündig auf dem unteren aufsitzt, müssen die beiden Laschen noch vorsichtig umgebogen werden:
    als erstes die Laschen ganz unten mit einer großen Zange horizontal biegen (E1), dann nach 1mm (die Dicke der Magazinwand) (E2) die Laschen wieder vertikal nach oben biegen. der Abstand von E1 und E2 sollte also nur einen Millimeter betragen.
    Jetzt kann man sehen, wie gut man gearbeitet hat:
    Das obere Magazin komplett auf das untere Magazin schieben. Meistens sitzen die beiden Teile noch nicht ganz passgenau aufeinander. Deswegen mit dem Dremel und einen Feileinsatz die Steigung der seitlichen Magazinkanten anpassen und die Laschen ggf. etwas umbiegen.
    Im Idealfall hat man zwei absolut passgenau aufeinandersitzende Magazine, die vertikal und horizontal genau gerade verlaufen.
    Hinweis: eine von hinten oder vorne leichte, seitliche Biegung macht nichts, sieht man allerdings von links oder rechts betrachtet eine Krümmung, kann das Zuführprobleme geben.


    6. Kleben

    Passt alles gut genug, geht es jetzt zum Zusammenkleben. Die Laschen sind hierfür gedacht.
    Als erstes ist es wichtig, beide Teile peinlichst genau zu entfetten! Am besten mit Kaltentfetter aus der Dose oder auch genug Aceton. Jetzt mischt man den Kleber an, wie auf der Packung beschrieben. Man kann sich ruhig Zeit lassen, bei Zimmertemperatur sollte der Kleber 1 bis 2 Stunden verarbeitbar sein. Man trägt den Kleber auf die Klebeflächen (siehe Bild) auf. Nicht zuviel, sonst quatscht ein Teil weider raus und verdreckt das Magazin.
    Sobald der kleber aufgebracht ist, schaltet man den Ofen an, am besten auf 180°C und legt ein Stück Alufolie auf ein Backblech. Hat der Ofen genau diese Temperatur, fügt man die beiden Magazine vorsichtig zusammen und legt sie auf das Backblech. Dann das Blech schnell in den Ofen und ca. 10 bis 15 Minuten warten.
    Jetzt kann man das Blech rausnehmen und der Kleber müsste bretthart sein. (Bei Zimmertemperatur braucht der Kleber 12 Stunden zum trocknen, bei 180°C nur 5 Minuten - außerdem wird er bei dieser Temperatur doppelt so hart).

    Glückwunsch, der Hauptteil ist fast geschafft!


    7. Kanten glätten

    Als nächstes sollte man die Kanten innen mit einer Feile oder ähnlichem glätten. Dort, wo die beiden Magazine ineinander übergehen, muss innen alles glatt sein, da der Zubringer sonst verhackt. Ich habe aber trotzdem den Zubringer zusätzlich an der hinteren Seite etwas abgefeilt und er fährt ohne Probleme nach oben.


    8. Federn verbinden


    Als vorletzten Schritt müssen die beiden Federn zu einer verbunden werden (F).
    Als oberen Federteil nimmt man eine der beiden Federn unverändert (das dünn zulaufende Stück nach oben).
    Dann knippst man von der anderen Feder ca. eine Windung an der dünn zulaufenden Seite ab. Jetzt nimmt man die gekürzte Feder und legt die andere Feder oben an. Man verbindet die Federn auf beiden Seiten jeweils mit dem Rückteil einer Flachsteckhülse, das man mit einer Zange zu einer Schelle biegt biegt (G). Man kann auch ein dünnes Stück Blech benutzen, statt der Flachsteckhülse.

    Jetzt den Zubringer auf die fertige Feder setzten und nach oben schieben (richtig rum!) und dann, wie bei den Originalmagazinen das Endstück unten aufsetzten.


    Das Magazin ist funktionsfähig!

    Wenn man möchte, kann man das abschließende untere Stück hinten noch absägen, dass es weniger Platz braucht und man kann in das übrige Endstück des einen Magazins ein Loch schneiden oder bohren und es auf halber Höhe festkleben (Da das Magazin einen Teil des Griffs bildet, ist das ratsam).


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