Aluminium Abzug selbstgemacht (für Reck Commander)

  • Wie ich bereits in meinem Tesbericht zum Reck Commander (Pistole 8mm: Reck Commander (1911 Compact) ) bemerkt hatte, gab es eine Sache die mich an dieser Schreckschusspistole ärgerte: Der billige Plastik-Abzug!
    Da ich selber noch nie wirkliche Erfahrung mit Metallbearbeitung gemacht hatte, fand ich, war es an der Zeit selber mal ein bisschen auszuprobieren. Ich fasse jetzt hier mal die Schritte zusammen bis zum fertigen Abzug:
    Da ich kein Profi in Sachen Metallbearbeitung bin und keine Fräse im Keller habe, habe ich folgende Dinge benutzt:

    [list=1]
    [*]„Dremel“-Imitat
    [*]Rundfeile
    [*]Schraubzwinge (zum besseren Festhalten)
    [*]Bandschleifer
    [*]Bohrmaschine
    [/list=1]

    Als allerstes habe ich von einem Freund eine Scheibe Aluminium bekommen die ein kleines bisschen Dicker war als der Plastikabzug des Commanders. Auf diese Scheibe habe ich dann mit einem Fineliner die Umrisse des Originalabzugs übertragen.

    Abschließend habe ich mit dem Dremel und einem Flex-Aufsatz die geraden Ränder abgeflext (Metallsäge geht auch, aber so hats mehr Spaß gemacht). Hier hatte sich schon so eine Hitze entwickelt, dass der Gummifuß der Schraubzwinge ein wenig geschmolzen ist (daher auch der rote Fleck auf dem Alu). Nachdem ich diesen entfernt hatte habe ich immerwieder Pausen zum Abkühlen gemacht.

    Dann habe ich in V Form mit dem Dremel noch eine Ecke aus der Rundung des Abzugs geschnitten und mit der Rundfeile in Handarbeit mit immer näher der Originalrundung angepasst.

    Dann kam noch einmal der Dremel zum Einsatz und es wurden die letzten Ecken grob abgeschnitten bzw. geschliffen.

    Jetzt war die grobe Form fertig und es ging an die Feinarbeit. Auch wenn Feinarbeit und Bandschleifer nicht ganz zusammenpassen war dies mein nächster Schritt. Ich habe alle geraden Seiten plan geschliffen und mich immer mehr den Maßen des Plastik Abzugs angenähert. Außerdem habe ich an den Abzugflächen die hässlichen Arbeitsspuren weitestgehend entfernt. Dann habe ich schonmal das Loch durch den Abzug gebohrt, mit dem dieser Später an der Mechanik fixiert wird.

    Jetzt kam der Teil, von dem ich dachte, dass er am schwersten zu bewältigen sei. Den Platz für die Mechanik schaffen und den Abzug von innen bearbeiten. Erstaunlicherweise ging das ziemlich gut mit der Flexscheibe für den Dremel. Der Abzug wurde von hinten wie beim Original mit einem Schlitz versehen und einem Loch für die Feder, die den Abzug nach vorne drückt.

    Nachdem ich diesen Schritt hatte, dachte ich, dass er schon passen sollte. Ich habe ihn anfangs nicht ganz um die Ecke bekommen und musste noch ein wenig nachfeilen, aber dann passte er.


    Anfangs hatte ich vor, den Abzug noch ein wenig kleiner zu machen, allerdings war dies unmöglich, aufgrund der Mechanik in der Waffe. Außerdem ist mir aufgefallen, dass bei jedem Ziehen des Abzugs kleine Kratzer in den Abzug kommen, daher muss ich ihn entweder eloxieren lassen oder ihn in Richtung der Kratzer abschleifen, damit man diese nichtmehr sieht :n17:


    Fazit: Anfangs fing ich dieses Projekt ohne allzugroße Hoffnung an, dass es auf Anhieb klappen könnte, aber nachdem ich nun (sogut wie) fertig bin, kann ich sagen: Trotz ein paar Höhen und Tiefen wärend der Arbeit hat es Spaß gemacht und ich werde mich häufig nun viel öfter an solche Arbeiten wagen. Wenn jemand ein (nicht waffenrechtlich relevantes) Teil für eine Waffe fertigen möchte, aber es sich nicht so recht zutraut, sollte er keine Angst haben es auszuprobieren weil es doch einfacher ist, als man meint.