Hallo zusammen,
in meinem ersten Test möchte ich euch die Nikko Stirling Airgun Mount Zielfernrohr Luftgewehr/KK Montage vorstellen. Gekauft habe ich diese Montage über E-bay. Zum Preis von 24,95€. Welcher (Waffen) Händler diese Montage auch anbietet kann ich euch leider nicht sagen. Der Ringdurchmesser beträgt 1“ (25,4mm). Da die Ringe 8cm (Mittelpunkt) auseinanderliegen ist die Montage für kurze Zielfernrohre, z.B. dem Walther 4x32 MDC, nicht geeignet. Mitgeliefert werden die passenden Imbus-schlüssel. Für Armbrust-Schützen wie mich, ist die 11mm Prismenmontage nur mit passenden Adaptern für Weaverschiene nutzbar.
Seitenansicht:
Die Montage kann im montierten Zustand die Höhe des Zielfernrohrs verstellen. Ein großer Vorteil für Armbrust-Schützen, dessen Geschosse (Pfeile) über einen sehr hohen Drop verfügen können. Und da passiert es schnell mal das das anzuvisierende Ziel nicht mehr im sichtbaren Bereich des Zielfernrohrs liegt. Einen weiteren Vorteil dieser Montage sehe ich bezl. variabler Vergrößerung bei Zielfernrohren. Da bei vielen Zielfernrohren das Absehen auf der 2. Objektivebene liegt und somit nicht mit vergrößert, passen bei Vergrößerung und einem evtl. vorhandenen Mil-Dot-Absehen die Dots nicht mehr. Mit dieser Montage kann, bei wechselnder Entfernung und wechselnder Vergrößerung zum Ziel, immer mit den Kreuz angehalten werden. Über Stärken und Schwächen sowie die höhe des Verstellbereiches wird nachfolgend berichtet.
Zur Praxis:
Die Montage wird über die drei Imbusschrauben sicher gehalten. Auch mit Adaptern ist eine feste Montage sichergestellt.
Hier die Adapter und die Montage mit Adaptern:
Und hier im montiertem Zustand auf einer Excalibur Exocet200 mit dem Nikko Stirling Air King 4-12x42 mm beleuchtet
Um die mögliche auszugleichende Höhendifferenz zu ermitteln, habe ich in 10m Entfernung ein ausziehbares Metermass von einer Wand hängen lassen, die Montierung ganz nach „unten“ gedreht, mit der Armbrust den Anfang vom Metermass (0cm) angepeilt (alles natürlich höchstgenau, um gute Ergebnisse zu erzielen) und dann die Montage in die höchste mögliche Stellung gebracht.
Das Ergebnis:
Auf 10m ließen sich mit der Montage eine Höhendifferenz von insgesamt 26cm überbrücken.
Da die Nikko Stirling Airgun Mount Zielfernrohr Luftgewehr/KK Montage pro Umdrehung 12 Rasterungen hergibt, wurde noch die Höhendifferenz pro Raster ermittelt. Auf 10m genau 8mm. Insgesamt sind 40 Rasterungen beim Test zum Einsatz gekommen.
Mögliche einstellbare Höhendifferenzen auf verschiedene Entfernungen:
pro Raster: 0,8cm
10m total: 26cm
50m total: 130cm
100m total: 260cm
Negative Auffälligkeiten:
1. Die Höhenverstellung ist leider nicht einheitlich! Daher auch die abweichenden Daten. Es hätten rechnerisch insgesamt 32cm Höhenunterschied auf 10m sein müssen.
Bei den ersten 12-14 Einstellungen (Rasterungen) stimmt noch alles. Aber dann werden die Schritte des Höhengewinns kleiner. Bei 14-18 nur noch ca. 5mm Höhengewinn. Dann bei 18-24 gar keine Höhenverstellung. Dann wieder ansteigend bei 24-28 und zum Schluss wieder die vollen 8mm Höhengewinn.
2. In der untersten und obersten Stufe konnte kein seitliches Spiel festgestellt werden. Dagegen ist im mittleren Bereich ein, wenn auch kleines Spiel, bemerkt worden.
3. Ich habe mit der Montierung ca. 150 Schuss hinter mir. Geschossen wurde, um so genau wie möglich zu sein, liegend und mit Zweibein. Distanzen: 20-50m.
Das festgestellte seitliche Spiel ist nicht akzeptabel! Seitliche Abweichungen von mehr als 10cm auf 30m Distanz sind die Regel. Abweichungen in der Höhe konnte ich nicht feststellen.
Zwar waren „nur“ 20 „Klicks“ nötig um von 20m auf 50m zu kommen, somit wären wahrscheinlich bis zu 70 oder 80m ohne Verstellung der Türme am ZF möglich, jedoch macht das ganze bei diesen seitlichen Abweichungen keinen Sinn!
Nimmt man die Montage auseinander, sieht man sehr schnell wo das Problem liegt: In der Passgenauigkeit der „Höhenverstellschraube“! Diese hat sehr viel seitliches Spiel. Sowohl in der Verbindung zum oberen Block (eine relativ dünne –Schraube?-) als auch zum unteren Block. Die ist zwar ca. 8mm stark, jedoch wackelt diese bereits im Gewinde. Und je höher man die Montierung ausdreht um so wackliger wird’s.
Positive Auffälligkeiten:
Die Anzahl der Rastermöglichkeiten lässt sich über eine kleine Schraube unterhalb der Montierung einstellen. Dreht man diese ein sind es weniger und umgekehrt. (Sorry, habe vergessen dies zu fotografieren)
Neutrales:
Über mögliche Stärken bzw. Schwächen „im Langzeit-Einsatz“ kann ich keine keine Angaben machen. So z.B. ob sich die Montage durch den Rück- bzw. Prellschlag verstellt, ob die Achsen auf Dauer „weiter“ ausleiern, oder ob nach mehrmaligem Verstellen die Treffpunktlage noch stimmt.
Fazit:
Die negativen Punkte sind heftig. Hier kommt doch das Billigprodukt zum Vorschein. Wer eine präzise Montierung sucht sollte die Finger davon lassen.
Wer aber eine schnelle „2 Stufen“ (unterste und oberste Stufe) Höhenverstellung gebrauchen kann, dem ist diese Montierung vielleicht eine Option. Der Rest wird dann halt wieder mit den Türmen des ZF gemacht.
Erwähnt werden muss auch: Ich habe keine vergleichbare „hochwertige“ Montage gefunden. Die einzigen höhenverstellbaren Montagen die ich sonst kenne, AOP 55, B-Square Adjustable (alle hier im Test -Forum schon vorgestellt), sind leider nicht wie die Nikko-Montage im montierten Zustand, „variabel“ höhenverstellbar. Die hier im Test-Forum vorgestellte Gamo-Montage ist baugleich, aber leider ist im Test nicht ersichtlich ob es seitliches Spiel gibt. Eine weitere Ausnahme bildet die Wolfszeit-Montage, die aber wiederum nur für Excalibur Armbrüste konzipiert ist! (Und ob die „hochwertig“ ist, kann ich nicht beurteilen!)
Die Montierung ist, nach kleinen Umbauten, dennoch brauchbar. Wie, das zeige ich euch hier: Nikko Stirling Airgun Mount brauchbar machen
mfg skardas