IWG Mod. P 900
Vor kurzem habe ich eine gebrauchte IWG P 900, PTB660, Kaliber 9mm PAK, von Enser Sportwaffen bei eGun ersteigert. Hier nun ein kurzer Bericht über diese Waffe.
Die P900 ist ein Nachbau der berühmten Walther PP, meiner Ansicht nach einer der schönsten und zeitlosesten Waffen. Die Waffe hat zwar keine original Markings, ist dem Original optisch jedoch sehr ähnlich. Die von mir getestete Waffe war gebraucht und wies einige Gebrauchsspuren an der Oberfläche auf. Meiner Meinung nach ist das allerdings nicht weiter schlimm. Ich finde, dass es die Waffe authentischer macht.
Die Verarbeitung wirkt sehr ordentlich und es klappert nichts. Wesentliche Teile wie Lauf, Magazin, Schlagbolzen, Patronenauszieher und Teile der inneren Mechanik sind aus Stahl, der Hahn jedoch leider nicht. Die Aufschlagfläche für diesen ist halbkreisförmig und relativ groß. Auf Dauer sieht man aber schon ein paar Spuren auf dem Hahn.
Das Gewicht der Waffe liegt mit leerem Magazin bei 576 Gramm (laut Küchenwaage), das einreihige Magazin fasst 8 Schuss (im Gegensatz zu den anderen PP Klonen, die nur für 7 ausgerichtet sind) und hat unten eine stabile Plastikverlängerung. An der Seite sind Aussparungen, durch die man die verbleibenden Patronen sehen kann, wenn man das Magazin entnimmt.
Sämtliche Bedienelemente funktionieren problemlos. Sowohl die Sicherung als auch der Magazinhalteknopf sind sehr leichtgängig. Einen Schlittenfang besitzt die P900 nicht, allerdings bleibt der Schlitten nach dem letzten Schuss auch nicht am Magazin hängen, sondern springt in die "normale" vorderste Position. Ich persönlich finde das besser, als wenn der Schlitten nach dem letzten Schuss gegen das Magazin knallt.
Der Sicherungshebel ist nur einseitig angebracht und zieht beim Sichern den Schlagbolzen in die Waffe, so dass der Hahn diesen nicht mehr treffen kann. Einfach und effektiv, so wie es sein sollte. Um die Sicherheit noch zu erhöhen hat der Hahn außerdem eine Sicherheitsrast.
Zum Demontieren zieht man den Abzugsbügel nach unten, zieht den Schlitten bei entnommenem Magazin nach hinten, hebt ihn an und lässt ihn nach vorne Abgleiten. Beim Zusammenbauen verfährt man umgekehrt. Allerdings muss man hier die Feder etwas in den Schlitten drücken, da sie vorne etwas breiter ist und nicht so leicht in den Schlitten paßt wie bei anderen Waffen.
Die Waffe ist relativ schmal und lässt sich dadurch auch gut Führen, da sie dafür auch die optimale Größe hat, wie ich finde. Sie liegt sehr gut in der Hand und obwohl die Griffschalen aus Plastik sind wirken sie nicht billig sondern passen sehr gut zum Rest der Waffe.
Mit dem 8 Schuss Magazin eignet sie sich sowohl für Silvester als auch zur Selbstverteidigung.
Die Mündung ist sehr groß. Die Laufsperre ist nicht übermäßig sichtbar; der Lauf ist zwar nicht so frei wie bei der Record COP, aber noch ok.
Zum Schießen an sich: Single- und Doubleaction Abzug sind genau richtig eingestellt. Der Knall beim Schießen ist sehr laut und ich hatte bisher keine Klemmer. Die Waffe hat immer ordentlich repetiert. Zum Testen habe ich Fiocchi Munition verwendet.
Leider wird diese schöne Waffe nicht mehr hergestellt, so dass es schwer sein dürfte, Ersatzteile zu bekommen, falls mal was kaputt gehen sollte.
PROs:
- tolle Optik
- gute Verarbeitung
- hohe Zuverlässigkeit
- "richtige" Größe
CONs:
- Sicherungshebel nur einseitige
- kein Schlittenfang
- Produktion eingestellt, daher Ersatzteile schwer zu bekommen