HW 35 Feder wechseln

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 14.749 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juni 2008 um 13:27) ist von Lt. Columbo.

  • Hallo, ich habe bei meinem Opa ein HW 35 gefunden. Er meinte, es steht schon seit langer Zeit in der Scheune.
    Jetzt das Problem: Das Luftgewehr war geladen, sprich die Feder gespannt (oder wie man das nennt). Das Weihrauch hat jetzt dementsprechend keine Kraft mehr. Mein Opa meinte, dass der Wechsel der Feder fas tkein Aufwand ist, Er hat aber auch keine Ahnung, wie das geht.
    Jetz tmeine Fragen: Woher bekomme ich eine neue Feder? Muss ich da Weihrauch direkt anschreiben?
    Ist der Aufwand sehr groß, um die Feder zu wechseln? Gibt es dafür eine Anleitung?

    Viele Dank schonmal für eure Antworten

  • Zitat

    Original von Moordruide
    Federn gibt es bei egun, Selbsteinbau ist etwas schwierig aber machbar.
    Da gibt es genug Anleitungen, frag außerdem mal Hernn Google.


    Federn von Egun rate ich ab. Kauf dir die lieber Bei Sportwaffen-Schneider.com! Da weißt du, dass du die richtigen Federn hast :P

  • Noch wichtiger als eine neue Feder würde ich mir eine neue Kolbendichtung besorgen, sowie eine neue Laufdichtung. Denn wenn das Gewehr keine Kraft mehr hat, dann scheint mir ein Dichtungsproblem wesentlich wahrscheinlicher als ein Federproblem.

    Ob man es glaubt oder nicht, aber so eine Feder verliert durch gespannte Lagerung weniger Kraft als man gemeinhin glaubt. Meine Diana 35 lag bis zum Auffinden meinerseits auch mindestens ein bis zwei Jahre gespannt auf einem Dachboden, aber die Feder war durchaus noch ok, zumal die Federn sich auch in einem gewissen Maß regenerieren wenn sie wieder entspannt werden.

    Trotzdem würde ich gleich die Feder mittauschen wenn man das gute Stück schonmal auseinander hat, nur wollte ich anmerken daß da womöglich noch andere Teile sind (Dichtungen), die dringlicher einer Erneuerung bedürfen, wenn das Gewehr tatsächlich so kraftlos ist wie beschrieben.

    Insofern ist es durchaus sinnvoll direkt bei Schneider mal ein bissel einzukaufen - also Feder, Kolbendichtung, Laufdichtung. Jetzt mußt Du nur noch klären, welche Kolbendichtung Du benötigst. Alte Modelle haben eine Kolbendichtung aus Leder, die neueren eine aus Polyurethan, einem widerstandsfähigem Plastik. Für die alten Modelle gibt es übrigens einen Adapter, um statt der originalen Lederdichtung die neuren Plastikdichtungen verbauen zu können.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Zitat

    Ob man es glaubt oder nicht, aber so eine Feder verliert durch gespannte Lagerung weniger Kraft als man gemeinhin glaubt. Meine Diana 35 lag bis zum Auffinden meinerseits auch mindestens ein bis zwei Jahre gespannt auf einem Dachboden, aber die Feder war durchaus noch ok, zumal die Federn sich auch in einem gewissen Maß regenerieren wenn sie wieder entspannt werden.


    Dann verbaut Diana wohl um Einiges hochwertigere Federn in ihren LGs als HK in ihren Magazinen. Im Einsatz waren die Dinger nämlich beinahe Massenverbrauchsgüter.

    Eine sehr gute Anleitung zum Federwechsel des HW35 findest du z.B. bei waffen-schlottmann.de.
    Oder hier im Forum: Tuning Weihrauch HW 97k
    Die Abzuggruppe des hw97 ist identisch mit der des HW35, nur dass du bei letzterem keinen Zylinderstift hast, den du voerher entfernen musst.

    Um den Kolben zu entfernen musst du den Lauf demontieren (zwei schrauben) und dann kannst du ihn rausziehen.


    Zum Federein- und Ausbau möchte ich dir noch einen Tipp meines Büma weiterleiten.
    Da die Feder unter Druck steht, empfielt es sich die Waffe wie bei Schlottmann beschrieben am Lauf in den Schraubstock zu spannen.
    Dann nimmst du dir ein Holzbrett, drückst das mit dem Bauch gegen die Abzuggruppe und schraubst diese ab.
    So kannst du die Federvorspannung sehr gut kompensieren(bei dir wohl nichtmehr nötig).
    Der Einbau erfolgt genauso.

    Ob man die Abzuggruppe nun erst ernfernt wie Musashi es macht oder wie bei Schlottmann beschrieben später demontiert ist eine reine Glaubensfrage.
    Jedoch sollte man mit der Wasserpumpenzange nicht an die Abzuggruppe anstoßen, sollte man die Schlottmannmethode versuchen. Da dabei das dünne Blech recht schnell verbiegt.

  • Zitat

    Original von Vampyr
    Dann verbaut Diana wohl um Einiges hochwertigere Federn in ihren LGs als HK in ihren Magazinen. Im Einsatz waren die Dinger nämlich beinahe Massenverbrauchsgüter.


    Nun, es scheint demnach fast so. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten: Der Umstand, daß das Gewehr (eine Diana 35 vor 1970) mindestens ein oder zwei Jahre gespannt auf dem Dachboden lag hat der Feder keinen großen Schaden zugefügt. Die Leistung des Gewehres war trotz alledem noch enorm hoch knapp 200m/s - normal sind ca 225m/s. Die Feder war nicht krumm, nur halt gut gesetzt - dabei aber noch weit von "kraftlos" entfernt. Wobei zu erwähnen wäre, das die lederne Laufdichtung völlig weggegammelt war. Unter diesen Bedingungen noch fast 200m/s zu packen ist schon beeindruckend.

    Worauf ich aber hinaus wollte: Man braucht sich um die Federn in aller Regel weit weniger Sorgen machen als man gemeinhin glaubt. Bei einem drastischen Leistungsabfall speziell bei älteren Gewehren liegt die Ursache häufig nicht bei der Feder, sondern eher bei den Dichtungen. Gut ist eine lange gespannte Aufbewahrung für die Feder vermutlich jedoch nicht, insofern bietet es sich an diese gleich mit zu erneuern. Würde ich auch nicht anders machen.
    Nur würde ich ebenso die Waffe im Vorfeld schon einmal zerlegen und sehr genau überprüfen, ob es nicht noch Dinge gibt (Kolben- und Laufdichtung) welche dringlicher einer Erneuerung bedürfen.


    Zitat


    Ob man die Abzuggruppe nun erst ernfernt wie Musashi es macht oder wie bei Schlottmann beschrieben später demontiert ist eine reine Glaubensfrage.
    Jedoch sollte man mit der Wasserpumpenzange nicht an die Abzuggruppe anstoßen, sollte man die Schlottmannmethode versuchen. Da dabei das dünne Blech recht schnell verbiegt.


    Ohne anmaßend sein zu wollen denke ich nicht, daß es sich dabei um eine Glaubensfrage handelt. Den empfindlichen Abzug sollte man vorher auf jeden Fall demontieren und Wasserpumpenzangen haben bei der Demontage eigentlich nichts zu suchen, weil völlig überflüssig bei korrekter Vorgehensweise.

    Die zwei Stifte der Abzugseinheit sind schnell mit einem Splintentreiber von rechts nach links ausgetrieben. "Spart" man sich diesen Schritt, so macht man sich im nachfolgenden Arbeitsschritt nur unnötig das Leben schwer, denn man benötigt den leeren Abzugsschacht um dort mit einem geeigneten Werkzeug (zb Flacheisen) anzusetzen. Auf diese Weise gibt es nämlich beim Lösen des Endstücks auch keine Werkzeugspuren oder Abdrücke wie sie bei der Verwendung einer Wasserpumpenzange fast schon vorprogrammiert sind. speziell wenn man dabei noch versucht, gekonnt um eine empfindliche Abzugseinheit zu zirkeln.

    Hinzu kommt, daß sich Probleme wie: "Jedoch sollte man mit der Wasserpumpenzange nicht an die Abzugsgruppe anstoßen" dann gar nicht ergeben können - von abgebrochenen oder verbogenen Abzugszüngeln mal ganz zu schweigen ;)

    Selbst mit der Hand könnte man bei der teilweise erforderlichen Krafteinwirkung den Abzug schnell beschädigen, nicht auszudenken was da erst ein Grobschlosser mit einer Wasserpumpenzange anrichten kann.
    Also bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht Dich kritisieren sondern finde einfach die Zerlegeanleitung auf der Schlottmann-Seite nicht so prickelnd :)) Gerade wenn man nicht so viel Erfahrung und Geschick besitzt kann dabei unter Umständen eine Menge kaputt gehen.

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