GBB: KSC USP Full Size Metal Slide

  • KSC Japan USP .45 Full Size (Metal Slide Version)

    Hier ein Testbericht zu der anscheinend recht seltenen KSC USP, die es ja dank UMAREX inzwischen in Deutschland nicht mehr zu kaufen gibt. Ich wollte allerdings nicht vorschnell einen Test abliefern, jetzt ist es wohl zu spät. Nichtsdestotrotz, anfangen möchte ich mit ein paar technischen Daten:

    • Gas Blowback
    • Hop Up einstellbar
    • Geschossenergie: etwa 1J
    • Magazinkapazität: 25BB's
    • Gesamtgewicht: 950g

    Alles andere - wie etwa Größenangaben - stimmen weitestgehend mit dem Original überein, auf das ich in diesem Test nicht weiter eingehen will. Ich denke die USP oder die P8 dürften ausreichend bekannt sein.


    Lieferumfang und der erste Eindruck

    Auf dem neutralen Paket das bei mir ankam war nur mit dem Namen einer Firma und der Stadt beschriftet. Als Paketgewicht waren 0.00kg angegeben. Ich wusste trotzdem irgendwie sofort was darin sein musste: 3 Flaschen Super Power Green Gas, ein weiterer, kleinerer Karton, viele kleine Schaumstoffschnipsel und als Dreingabe ein Feuerzeug.

    Zur Verpackung der USP:
    Ich muss leider sagen dass diese mich zuerst ein bisschen verwundert hat. Auf dem blauen Karton prangert in großen Lettern: ksc USP COMPACT... Ich dachte zuerst da wäre etwas verwechselt worden, aber als ich den Deckel langsam nach oben klappte kam die Erleichterung: Eine normale USP. Außerdem waren darin noch das Magazin, ein einfaches Loadingtool, 2 Werkzeuge, 100 Probe-BB's sowie eine Betriebsanleitung.

    Das „Loadingtool“:
    Es ist ein einfaches Tool mit einem Plastikteil das man über das Magazin stülpt. Oben steht ein Alurohr heraus in das man die BB's füllt und dann mit einem Plastikstab ins Magazin drückt. Leider passen nicht genügend Kugeln in das Rohr um das Magazin ganz zu füllen, ich denke das Tool wird bei der Compact und der Full Size das selbe sein, diese haben aber eine unterschiedliche Magazinkapazität.

    Die Betriebsanleitung:
    Die gibt leider – wie so oft – nicht allzu viel her. Es sind aber einige erklärende Bilder dabei.

    Die Probe-BB's:
    -haben einwandfrei Funktioniert und sind alle innerhalb der ersten 5 Minuten weg gewesen.

    Die Werkzeuge:
    Der erste Schlüssel wird dazu benutzt um die Hahnfeder zu sperren.


    Der zweite ist der Verstellschlüssel für das Hop Up. Das Hop Up selbst ist etwas besonderes, man kann es verstellen ohne die USP zu zerlegen. Nur den Schlitten nach hinten ziehen, Verschlussfanghebel rein und dann mit dem Schlüssel durch das Auswurffenster das Hop Up verstellen. Einfach und Genial!

    Das Magazin:

    Hier kommt das erste große WOW: Das komplette Magazin ist aus Metall gefertigt(bis auf den Magazinschuh, der ist aus Plastik). Auch die sonst anfälligen Magazin-Lips sind aus Metall! Beim Befüllen geht etwas mehr Gas daneben als bei meiner WE HiCapa5.1, hält sich aber in Grenzen. Hier sollte ich vielleicht bei Zeiten mal mit einem kleinen Dichtungsring nachhelfen.
    Das Ganze Magazin ist sehr schön gemacht und perfekt verarbeitet. „Markings“ sind eigentlich nur 3 Stück vorhanden: Die nachgebildete Füllstandsanzeige mit Durchsichtslöchern auf der Rückseite, ein .45 unten auf der linken Seite und das HK-Logo auf dem Magazinboden. Dieses ist aber durchgefräst, dazu später.
    Das Magazin ist zweireihig und fasst 25 BB's. Befüllen geht von Hand sowie mit dem mitgelieferten Loadingtool sehr leicht und sicher.

    Gut, genug vom Beiwerk. Jetzt zu den wirklich wichtigen Sachen.


    Die USP selbst

    Hier kommt das zweite große WOW. Alle Teile der USP, das Griffstück ausgenommen, sind aus Metall gefertigt. Ich habe hierbei noch kein Gussteil entdecken können. Es ist alles gefräst oder umgeformt und wirklich sehr sauber verarbeitet. Die Toleranzen sind minimal. Bei der Verschlussschiene zum Beispiel nur 0,1mm. Hier klappert wirklich überhaupt nichts. Das Magazin muss mit sanftem Druck oder alternativ etwas schneller eingeführt werden da es sonst nicht einrastet. Dafür sitzt es - in der Höhe - bombenfest. Seitlich ist ein leichtes Spiel. Wenn man die USP stark schüttelt kann man es ganz leise klappern hören.

    Der Außenlauf ist gedreht, das Patronenlager gefräst. Vorne ist etwa 5mm tief noch das .45er Profil angedeutet bevor der Innenlauf beginnt welcher aus Edelstahl - und nicht wie sonst so oft Messing – besteht. An der Unterseite des Patronenlagers sind die typischen Haken der modifizierten Browning-Verriegelung.

    Hier greift die Federführungsstange ein. Diese ist, wie der Lauf, sehr exakt nachgebildet. Auch an die zweite, kleinere Feder für die Dämpfung wurde gedacht. Die große Feder wird auf beiden Seiten von gestuften Beilagscheiben begrenzt, die vordere ist durch einen Sicherungsring in Position gehalten.

    Der Schlitten ist aus Aluminium, meiner Meinung nach ebenfalls gefräst. Er ist in einem tiefen matten Schwarz gehalten das ihn ungeheuer edel aussehen lässt. Die Visierung ist bedingt verstellbar. Das Korn lässt sich seitlich in der Schwalbenschwanzfräsung verschieben und auch entnehmen. Die Kimme ist von unten festgeschraubt, lässt sich aber ebenfalls entfernen. Somit kann man zum Beispiel ein LPA Mikrometervisier oder gegebenenfalls ein geeignetes Reddot anbringen. An der Rückseite der Visierung sind drei weiße Kontrastpunkte angebracht. Das Nozzle ist auch aus Metall, und außerdem zweigeteilt. Es besteht aus einem kleineren Rohr das in einem größeren federnd gelagert ist. Die Blowbackunit sieht extrem stabil aus und ist ebenfalls nahezu spielfrei ausgelegt. Die Auszieherkralle ist ein eigenes Teil, hier allerdings ohne Funktion.

    Der Hahn hat 3 Positionen: Gespannt, Entspannt und eine Sicherheits-und Wartungsrast.

    Alle Bedienelemente sind aus Metall, die Anordnung ist wie beim Vorbild.
    Hier ist die Variante 1 das Vorbild gewesen. SA/DA, mit Manuellem Sicherungs- und Entspannhebel, Bedienelemente links.

    Der Sicherungshebel hat 3 Positonen: Ganz oben S, gerade F, und wenn man dann weiter nach unten drückt wird der Hahn entspannt. Auf der Platte hinter dem Hebel ist sogar ein 1+2 zu sehen was für Variante 1&2 steht. Im gesicherten Zustand lässt sich die USP durchladen, ist danach immer noch zuverlässig gesichert.

    Der Abzug geht sauber, aus jeder der 3 Positionen. Wenn der Hahn gespannt ist ist der Abzug schon ganz hinten, es fehlen nur noch etwa 5mm bis zum Auslösen. Aus der Sicherheitsrast ist der Weg schon ein gutes Stück länger. Im ungespannten Zustand habe ich leichte Schwierigkeiten schnell sicher an den Abzug zu kommen, trotz meiner großen Hände. Es geht allerdings schon.

    Nun noch ein Wort zum Verschlussfanghebel. Hier wurde auf ein Detail geachtet das mich wirklich sehr gefreut hat: Dieser wird nämlich durch eine Feder unten gehalten, bis genau zu dem Moment wenn er einrasten soll. Nachdem die Letzte Kugel verschossen ist, und erst dann wenn der Verschluss hinten ist. Sehr fein gemacht. Dadurch ist es auch möglich den Verschlussfang zu lösen indem man mit dem neuen Magazin in der USP nur leicht hinten am Schlitten zieht. Das verringert die Abnutzung der Teile enorm.

    Das Griffstück ist wie schon erwähnt aus Plastik, allerdings mit Metall verstärkt. Die Seriennummernplatte ist sauber eingearbeitet und ist eigentlich nur ein kleiner Teil des großen oberen Metallrahmens der auf und in dem Plastik sitzt und in dem auch der Verschluss läuft. Allgemein ist das das am saubersten verarbeitete Plastik das ich bisher gesehen habe. Sogar die Gussnähte wurden an den Stellen belassen wo sie auch beim Original zu finden sind. Der Griff liegt sauber in der Hand ohne zu drücken oder zu kratzen, die Rändelung vorne und hinten sorgt für genau den richtigen Grip.


    Die Markings

    Für mich eine wichtige Nebensache: Die Markings. Diese sind vom Hersteller nahezu perfekt aufgebracht worden.
    Links auf dem Schlitten: „HK USP .45 Auto“. Darunter der Bundesadler, „AD“, ein seltsames Zeichen und die Seriennummer.
    Auf dem Rahmen über dem Abzugsbügel wieder der Bundesadler, Unten im Feld „HK USP“. Am Sicherungshebel ist das S weiß, das F rot hinterlegt. Auch der Strich auf dem Rahmen ist weiß. Auf der rechten Seite im Feld steht „US.Lot.5.309.815.“
    Unten auf dem Abzugsbügel steht „Warning refer to owners manual.“. Über der Seriennummernplatte steht etwas das ich nicht entziffern kann, dahinter Inc. Darunter noch “Sterling. VA“.
    Rechts auf dem Patronenlager ist „HK .45 Auto“ und darunter wieder die Seriennummer mit dem Bundesadler zu sehen.
    Die KSC scheint der US-Version der USP im Kaliber .45 nachempfunden zu sein.
    Leider wurden aufgrund von Lizenzbestimmungen alle HK-Markings und Bundesadler überfräst, der Rest ist aber noch übrig geblieben.

    Sehr schön finde ich dass KSC sich nur UNTER dem Verschlussfanghebel verewigt hat! Die obligatorischen Importeurmarkings sind unauffällig ganz vorne unten angebracht.
    Allgemein wäre die KSC USP vom Äußerlichen also top gewesen, wären da nicht die Lizenzbestimmungen und -gesetze... Hier hätte KSC vielleicht ein bisschen Geld in eine Lizenz stecken sollen.


    Der Schießbetrieb

    Das Befüllen des Magazins mit BB's und Gas läuft problemlos und schnell ab. Das Magazin rastet satt im Griffstück ein. Beim Durchladen klappt der Außenlauf authentisch nach unten ab so dass der Schlitten über das Patronenlager hin wegrutschen kann. Dabei wird wie gewohnt der Hahn gespannt. Die Rillen liegen dabei sicher in der Hand. Die Feder bringt den Verschluss beim Loslassen zuverlässig nach vorne, wobei das Nozzle ein BB in den Lauf lädt. Dies geschieht nicht wie sonst üblich über eine Rampe. Das Magazin ist so weit erhöht dass das oberste BB direkt hinter dem Lauf steht und vom Nozzle nur noch hineingedrückt werden muss. Was ich hier auch noch erwähnen möchte ist dass die obere Dichtung des Magazins um ca 30° abgeschrägt ist. Somit drückt die Verschlussfeder die Dichtung automatisch an die Blowbackunit im Verschluss! Jetzt kann man die USP sichern. Die Sicherung wirkt stabil und lässt sich auch mit mehr Kraftaufwand nicht durchdrücken. Man kann sie jetzt auch entspannen. Dabei löst sich kein Schuss, wie das bei anderen Softairs angeblich der Fall ist. Wenn man im entspannten Zustand abdrückt ist die Trefferlage durch das erhöhte Abzugsgewicht nicht gerade berauschend. Alternativ kann man den Hahn auch wieder von Hand spannen. Der Blowbackeffekt ist nicht so hart wie zum Beispiel bei meiner WE HiCapa 5.1M. Dies erklärt sich aber zum Teil durch das geringere Schlittengewicht. Eine Gasfüllung reicht hierbei für 50-60 Schuss. Man sollte also alle 2 Magazine neu auftanken. Der Verschlussfang greift nach dem letzten Schuss jedes mal ein, bisher hatte ich keine Fehler. Alle Bedienelemente lassen sich problemlos erreichen. Die Geometrie und der Aufbau sind eben 1:1 vom Original übernommen.
    Die KSC ist genauso wie meine WE mit 1J Geschossenergie angegeben, wirkt aber irgendwie stärker. Das Hop Up scheint auch besser und feiner justierbar zu sein. Lediglich in der Präzision liegt die WE bisher vorne. Da scheine ich aber auch ein gutes Modell erwischt zu haben. Außerdem kann man die feste Visierung der KSC nicht mit dem Mikrometervisier der WE vergleichen. Hier werde ich bei Gelegenheit vielleicht einmal mit einem LPA Mikrometervisier nachhelfen.


    Das Field-Stripping

    Das Zerlegen funktioniert exakt wie beim Vorbild. Zuerst nimmt man das Magazin heraus, dann schiebt man den Schlitten so weit nach hinten bis die Verschlussfangrast über dem Gelenk des Verschlussfanghebels steht und zieht diesen dann heraus. Jetzt kann man den Schlitten nach vorne abnehmen und Federführungsstange und den Lauf herausnehmen. Zusammenbau in exakt umgekehrter Reihenfolge.


    Ein kleines Resümee

    An dieser schönen Nachbildung von KSC ist wirklich alles dran, und alles so wie es sein soll. Bis auf eine Sache: Die überfrästen Markings. Gerade für mich, der ich eher damit herumspiele und und sie anschaue ist das wirklich nicht Optimal. Wenn man die hellen Linien aber zum Beispiel mit einem schwarzen Edding übermalt fallen sie nach einer Zeit gar nicht mehr wirklich auf.
    Die Oberflächenbeschichtung reibt sich an den dauerhaft bewegten Stellen schon ab. Dies ist aber nicht weiter schlimm, es erzeugt einen schönen „used-look“ ohne dreckig oder ausgeleiert zu wirken.
    Wer sich also von dem recht hohen Preis nicht abschrecken lässt bekommt mit der KSC USP etwas das ihn sicher mehr als zufrieden stellen wird. Ich kann hier keine Vergleiche mit WA's oder TM's anstellen, denke aber dass die KSC sich da nicht zu verstecken braucht. Zumal man hier eine fertige Airsoft für den selben Preis bekommt den man für eine TM ohne Metallteile, beziehungsweise für eine WA ohne Import&Tuning bezahlt. Das mag der ein oder andere vielleicht etwas anders sehen, ich habe den Kauf jedoch nicht bereut. Pro&Kontra spare ich mir an dieser Stelle, das habe ich ja im Text schon erläutert. Getestet wurde mit Super Power Green Gas, 0,20g und 0.25g BB's (Blaster/Goldfire).

    Impressionen

    Abschließend vielleicht noch ein Paar Bilder:

    Ich hoffe der Testbericht ist informativ und gefällt euch.
    lg, Martin.