Real Action Marker (RAM) Type 56 (AK-Optik)

  • Als ich mir überlegte, eine RAM-Langwaffe zu kaufen, musste ich mich zwischen einer 3R und einer Type 56 entscheiden (die anderen Modelle hatte ich bereits am Beginn der Überlegungen ausgeschlossen). Ich habe mich dann für den AK-Nachbau aus folgenden Gründen entschieden: Ich bastle gerne mit Holz und an Waffen und jeder hatte eine 3R und ich will nicht mit dem Strom schwimmen :)).
    Ich habe mir den RAM 56 bei swords and more bestellt weil es dort am Günstigsten war. Nach zwei Wochen war das Gewehr bei mir. Es wird geliefert in einem großen, gut verarbeiteten Plastikkoffer wie es üblich ist bei den RAM-Waffen. Dabei ist ein Magazin, Werkzeug, Putzzeug, 50 Schuss Rubberballs in Hülsen ein Adapter für CO2-Flaschen und eine Anleitung. Es wurde natürlich als erstes die Anleitung gründlich überflogen und beiseite geworfen, dann wurde das Gewehr von allen Seiten befingert und begutachtet. Ich muss sagen, bis dahin hatte ich noch nie eine so große und schwere Waffe in den Händen. Es hat mich damals echt umgehauen! Es ist alles aus Metall bis auf die Holzimitatschäfte die man aber anfangs gut ignorieren konnte. :crazy2:
    Als nächstes habe ich vorsichtig den Adapter an eine der 88gr CO2-Kapseln geschraubt, die ich mir neben dem 12gr Kapsel-Adapter direkt mitbestellt hatte. Dann den Adapter mit der Kapsel an den Core (am hinteren Teil unter dem Schaft) schrauben. Anschließend wurden die Rubberballs in den Hülsen mit der Verengung in Richtung der äußeren Rundung des Magazins geladen. Dieses lässt sich einfach an der Seite herunterdrehen, sodass man die Hülsen mit Kugeln ohne Gegendruck hineingleiten lassen kann. Sie fallen jedoch nicht einfach heraus, weil an der oberen Kante ein „Federnöppel“ angebracht ist. Dann muss das Magazin zuerst am vorderen Ende eingerastet werden und dann zu sich hingezogen werden um es komplett einrasten zu lassen. Dabei wird automatisch die erste Hülse in die Patronenkammer geladen.

    Nun muss man nur noch die Sicherung auf eine der beiden Feuerpositionen stellen (in Deutschland beide Semi). Man kann nun theoretisch schon feuern, allerdings nur einmal, denn die leere Hülse würde in der Patronenkammer bleiben. Also, was machen wir? Genau, wir machen ihr den Weg frei, indem wir den Staubschutz entfernen, dies wird durch den Hebel erreicht, der bei dem Original normalerweise zum Spannen benutzt wird (das einzige Ding, was silbern ist nach hinten ziehen).

    Sobald die letzte Kugel verschossen ist und die letzte Hülse nach rechts ausgestoßen wurde blockiert automatisch der Abzug und man kann keinen weiten Schuss abgeben. Mittlerweile gibt es das auch bei den anderen Modelle, aber zu diesem Zeitpunkt war die RAM 56 die einzige RAM mit diesem Core.
    Nachdem ich dann das Magazin leer hatte und mein Grinsen den gesamten Raum ausfüllte war ich mir sicher, dieses Gerät wird nicht mehr hergegeben!

    Einen oder zwei Monate später fing ich dann an, mir selber Holzschaft-Teile zu basteln. Das ging sogar recht gut, obwohl ich bisher nur 1911er Griffschalen gebastelt hatte. Nachdem die dann auch langweilig wurden, mussten original Ak-Teile her.
    Da man den Vorderschaft sehr gut anpassen kann bekommt ihr hierfür noch einen kleinen Überblick. Die Teile habe ich mir bei egun bestellt. Wenn man hin und wieder guckt findet man die AK-Teile recht günstig. Zum Montieren bzw. Demontieren muss man alles am Lauf abnehmen. Als erstes drückt man einen kleinen Pin oben an dem Mündungsfeuerdämpfer bzw. Der Laufmutter herein damit man die Laufmutter abschrauben kann (übrigens Gewinde M15x1). Dann muss man zwei winzigkleine Schrauben mit einem Inbusschlüssel herausschrauben um den Kornträger nach vorne abziehen zu können.

    Die selben Schrauben sind auch in dem als nächstes zu demontierenden Teil verbaut. Hier müssen wieder auf beiden Seiten zwei herausgeschraubt werden. Nachdem man nun sechs kleine Schräubchen hat kann man alles nach vorne herunterziehen und man hat die Plastik bzw. Holzteile in der Hand. (An dieser Stelle kann man übrigens auch den Lauf abschrauben um den Core freizulegen, darauf gehe ich jetzt aber nicht genauer ein)
    Jetzt kann man vergleichen wo etwas entfernt werden muss und sich mit einem Dremel vorsichtig an die richtige Form herantasten. Ich denke es kann hier behauptet werden, dass jeder, der einen Dremel oder Dremelimitat besitzt es hinbekommen sollte die Originalschäfte anzupassen. (Für den Fall, dass man zuviel wegschleift, kann man gut mit Knetmetall arbeiten, da alles von Metall verdeckt ist bleibt dieses unsichtbar von außen.)


    Der Griff war etwas Fummelkram, da man ihn innen ausfräsen muss und das Loch größer bohren muss. Den Hinterschaft konnte ich bisher noch nicht umbauen. Daher habe ich einfach einen neuen Aus zwei oder drei Brettern gebaut, welche ich zuerst ausgesägt und gefräst habe und sie anschließend verleimt habe. Dann kann man dem Schaft noch eine schöne Form schleifen.

    Zum Technischen:
    Um Feineinstellungen am Gasdruck vornehmen zu können muss man den Gehäusedeckel entfernen, das geht ganz schnell und unkompliziert, indem man einen viereckigen Knopf über dem Hinteren Schaft drückt. Dann kann der Deckel einfach nach oben abgenommen werden.

    Darunter ist eine Schraube für die Feuerrate (sinnlos in der BRD) und eine für den Gasdruck. Die vordere, kleinere (näher am Lauf) ist die für die Feuerrate und die andere ist für den Gasdruck. Hier muss natürlich wieder einmal gesagt werden: Mehr Druck ist nicht unbedingt das Beste und die Werkseinstellung ist eigentlich schon vollkommen in Ordnung! Natürlich dürfen diese Einstellungen nur von einem Büchsenmacher vorgenommen werden ;)

    Wenn sich der CO2-Vorrat dem Ende neigt wurde es schon öfters kritisch. Dabei bin ich mir nicht sicher ob es nur bei meinem Gewehr der Fall ist oder es bei allen so ist. Dabei ereignet es sich manchmal, dass man den Abzug drückt und sich kein Schuss löst, man hört nur ein leises klacken. Dabei ist dann höchste Vorsicht geboten, da sich nun noch nach ein paar Sekunden ein Schuss lösen kann. Dann heißt es: Kurz Warten, Waffe sichern, Magazin entnehmen, den Staubfang öffnen und mit einem Finger die letzte Kugel mit Hülse zur Magazinöffnung herausdrücken.

    Nun wollen bestimmt noch einige sehen wo die Schriftzüge sind bzw. Ob denn auch wirklich ein F vorhanden ist.
    Die Modellbezeichnung befindet sich auf der linken Seite:
    BILD NEUN
    ...und den ganzen „Deutschland-Kram“ wie F, Kaliber und Importeur kann man auf der rechten Seite finden (auf dem Bild dritten Bild kann man es erkennen).

    Die technischen Daten könnt ihr in einem anderen Testbericht oder bei den Händlern finden. Die Interessantesten sind: 24 Schuss, 6 Joule und 4 Kilo.
    Oftmals fällt eine Entscheidung auch nur aufgrund der Joulehöhe, da die RAM 56 mit 6 Joule als die Stärkste gilt. Wie ich aber bereits oben erwähnte ist der Druck nicht das Entscheidende!

    Hier nun noch die beiden Seiten des Gewehrs (ein weiteres mit Eigenbauholzteilen in Posterformat könnt ihr bei den Downloads finden):


    Es sollte vielleicht noch gesagt werden, dass ich diesen Real Action Marker nun fast ein Jahr besitze und immernoch meine Freude an ihm habe. Eigentlich hat er mir nie (im Gegensatz zu der P99 RAM) Probleme gemacht und hat immer gut funktioniert.