DDR Waffengesetz

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 13.868 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. April 2008 um 11:36) ist von monika.

  • Hallo also mich würde quasi mal das DDR Waffengesetz interessieren .

    Viel wird ja nicht erlaubt gewesen sein , gab es Paralellen zu dem heutigen Gesetzen , Messerverbote und sowas ?

    Verbotene Gegenstände ?

    Kleinkaliber ?

    Luftgewehre ?

    Was mussten Jäger beachten ?

    Verstöße und Strafen ?

    2 Mal editiert, zuletzt von airgunner (20. April 2008 um 01:38)

  • Ich glaube gehört zu haben, dass sogar Jäger ihre Waffen abgeben mussten.... *lol* :crazy2: ;)

  • Ich hatte bereits als Kind (12) ein Luftgewehr, Messer waren nicht verboten.
    Ich kann mich erinnern, so vielleicht 8...10 Jahre alt, da gehörte der Hirschfänger zur Lederhose.

    Luftgewehrschießen unter Aufsicht war im Ferienlager gang und gebe, da gab es keine Altersbeschränkungen.

    Schreckschusswaffen, auch Luftpistolen gab es nicht, letztere konnte man sich allerdings beim Tschechichen Nachbarn besorgen. War nur das Problem an der Grenze, aber nicht alle wurden kontrolliert. Erst mal im Lande hat es eigentlich keinen so richtig interessiert.

    Scharfe Kurzwaffen waren auch bei Parteifunktionären (höheren Kalibers) üblich, was die Jäger machten, weiß ich nicht, ich nehme aber auch Abstand von Vermutungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Bambi (20. April 2008 um 09:54)

  • Hi, Luftgewehre waren frei ab 18 zu kaufen, wenn wir als knirpse in der Lage waren, die Dinger zu spannen, sind wir damit auch auf der Straße herumgezogen. Ärger mit der Polizei gab es nur, wenn eine Straßenlaterne oder Dachrinne zerschossen wurde (manchmal waren unsere "Zielscheiben" - aus heutiger Sicht - etwas politisch unkorrekt ;) )
    Ohne Fahrtenmesser ging garnicht, die Dinger haben wir dringend zum Brennholzschlagen gebraucht und um die erbeuteten Tauben auszunehmen :nuts:
    Luftpistolen gab es nicht, die Probleme, die man hatte, wenn man mit einer russischen oder tschechischen Lupi erwischt wurde, waren offiziell zollrechtlicher Natur - weg waren die Dinger dann aber immer. Bei den Jägern gab es verschiedene Regelungen, manche hatten ihre eigenen Langwaffen zu Hause (meist Flinten), manche haben Waffen der Jagdgenossenschaften leihweise erhalten.
    In der GST konnte man organisiert Schießssport betreiben, die Betriebe hatten ihre eigenen Waffenkammern, die von den Verantwortlichen (bei uns waren es die Lehrmeister) betreut wurden. Wenn man mal ein Problem mit einem Fuchs hatte und sich mit dem Lehrmeister gut stand, konnte man sich schon mal ne KK borgen - das war sicher nicht ganz legal .... aber zumindest im ländlichen Bereich weit verbreitet und toleriert.

  • moin, moin allerseits,
    vorab ...ich bin baujahr 1961 und habe also 28 jahre ddr-sein "geniessen" dürfen!
    1.Jäger durften , je nach politischer zuverlässigkeit, ihre waffen unter den heute üblichen sicherheitsvorschriften im eigenen haus aufbewahren! jedoch musste die munition nach erfolgter pirsch abgerechnet werden!
    2. Luftgewehrschiessen war sehr liberal gehandelt,sollten doch die jugendlichen in selbstfindender weise, so möglich, an den Wehrsport herangeführt werden!
    da ich selbst aktives mitglied der gesellschaft für sport und technik(GST) war, ""genossen"" wir das jährliche highlight in berlin-hoppegarten mit der kk-kalaschnikow schiesen zu dürfen,was auch ehrlich unheimlich spass machte,abgesehen vom politischen hintergrund und dem zuvorigen absolvieren der sturmbahn...
    3. ich hatte bereits in einem anderen thread erwähnt, dass auch in (ost)berlin`s kellern regelrechte schlachten mit luftgewehren ausgetragen wurden und es niemanden kümmerte,echt, bis auf die zerstörung sozialistischen eigentums und honi-bilder zerschiessen störte sich niemand dran! sollten noch spezifische fragen an diese zeit hier im forum von jüngeren mitgliedern bestehen, bin ich gerne bereit per pn diese zu beantworten!
    mit.soz. gruss ronny *lol*

    Haenel, what else?

  • Ich kann das voher gesagte nur bestätigen. Nen Knicker hatte bei uns auf dem Dorf fast jeder und es wurde gebastelt was das Zeug hielt. Wir sind oft mit LG in den Wald und haben ein Feuer (heute undenkbar) gemacht. Das hat niemanden gestört. Ansonsten bei der GST, S50 Moto-Cross *lol* mit militärischen Einlagen - 312 schießen, F1 werfen, Keulenzielwurf und Sturmbahn. Auch im Sportunterricht haben wir ab und an geschossen. Ein Fahrtenmesser hatte auch jeder Junge. Meins haben mir meine Eltern gekauft. Mit heutigen Vorstellungen nicht mehr denkbar (ich seh schon die Bildzeitungsschlagzeile: Mutter kauft 13-jährigen Kampfmesser!). Nur komischerweisem passiert heutzutage mehr als früher.


    gruß eikop

  • Naja mit Hirschfänger , die Teile mit Kompass im Griff ,sind wir auch immer rumgerannt , und LG´s hatten auch viele .

    Dann gabs ja die Gerüchte um die ominöse ´´ RT-Feder´´ - naja , schien jedenfalls net so direkt verboten gewesen zu sein.

    Bolzenschussgeräte waren glaub ich auch frei, hab ich aber nur gehört.

    Einmal editiert, zuletzt von airgunner (20. April 2008 um 13:15)

  • Zitat

    Original von airgunner
    Naja mit Hirschfänger , die Teile mit Kompass im Griff ,sind wir auch immer rumgerannt , und LG´s hatten auch viele .

    Dann gabs ja die Gerüchte um die ominöse ´´ RT-Feder´´ - naja , schien jedenfalls net so direkt verboten gewesen zu sein.

    Bolzenschussgeräte waren glaub ich auch frei, hab ich aber nur gehört.


    waren sie definitiv nicht!! habe damals extra einen kurzlehrgang besuchen müssen und wurden nach gebrauch gleich wieder eingesammelt!!! ehrlich!gruss ronny

    Haenel, what else?

  • Ist zwar etwas OT, aber vielleicht doch von Interesse:

    In meiner westlichen Kindheit / Jugend in den 70ern war es zumindest normal, als 10-jähriger mit Fahrtenmesser herumzurennen und im Wald zu spielen, incl. Feuermachen, Hütten bauen etc.. Und wenn einer dabei ein LG oder LP dabeihatte, war er der King. Wir Normalos hatten unsere Erbsenpistole, im Design der PPK, immer geladen dabei und befeuerten uns damit ständig - ohne, daß jemand etwas komisch dabei fand oder es gar verbot!

    Die Meisten schossen mit dem LG ihres Vaters / Großvaters im Garten, solange man damit keine Unsinn anstellte ( Z.B. die aufhängte Wäsche zu löchern :)) ).

    So groß können die Unterschiede, zumindest inder Zeit, nicht gewesen sein - außer, daß es im Osten etwas staatlich gefördert wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Vogelspinne (20. April 2008 um 15:00)

  • Ich hatte einen "Knicker", einen "Durchlader" und irgendwann bekam ich auch eine Luftdruckpistole Made in CSSR. Fahrtenmesser hatten die meisten von uns.Wir hatte ein ganz entspanntes Verhältnis zu unseren Waffen und den Umgang mit ihnen.
    Und eigentlich sagt der Satz von Vogelspinne alles:


    Zitat

    So groß können die Unterschiede, zumindest inder Zeit, nicht gewesen sein - außer, daß es im Osten etwas staatlich gefördert wurde.

  • Zitat

    Original von airgunner
    Was ist denn eine KK-Kalaschnikov ?

    Oder meinst du die AK74 mit dem kleineren Kaliber 5, irgendwas mm ?

    Wird wohl eine AK47 mit .22er Wechselsatz sein (gab´s beim G3 auch).
    Also .22 lfB, nicht .223 Rem (5,56 x 45mm NATO).

    edit:
    wohl kein Wechselsystem, sonder entsprechende Bauform:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenpistole_Modell_69

    Gruß, RugerBlackhawk

    Einmal editiert, zuletzt von RugerBlackhawk (20. April 2008 um 16:19)

  • Zitat

    Was ist denn eine KK-Kalaschnikov ?


    Ein Umbau der AK47 auf Kleinkalibermunition 22lfb
    Die hatte sogar Dauerfeuer................hatte auch das Vergnügen :new11: :new11:

    edit: war schon wieder jemand schneller (:)

    Bekennender HW100 FAN und Bassist!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Palme (20. April 2008 um 16:27)

  • Hallo, also die Kalaschnikow der GST gab es im kaliber 5,56 mm also 22lg. War im Aufbau und im Aussehen genau wie die große AK 47 eben nur ne Nummer kleiner und konnte Einzelfeuer und auch Dauerfeuer schießen. Ausgerüstet mit mit einem 20 Schuß Magazin hat das schon Spaß gemacht. Geschossen wurde auf einer Entfernung von 50m auf Klappscheiben oder eben auf die Ringscheibe. Die Klappscheiben bestanden aus 5 Stahlscheiben im Durchmesser von 10cm und ne Stärke von 1 cm. Nach dem Umfallen wurden die Scheiben wieder mit einem Stahlseil augestellt. FTS gab es eben schon in der DDR :laugh:Am zielsichersten war das Schießen mit Einzelfeuer. Bei Dauerfeuer gab es immer ladehemmung weil die Bleigeschosse zu weich waren. später gab es dann spezielle Munition für die Kaschi mit härteren Bleigeschossen. Leider verschwanden die GST Kaschi nach der Wende vollkommen von der Bildfläche. Die GST Kaschi hat auch nichts mit der AK 74 zu tun die es später bei der NVA gab. Zu meiner Zeit haben wir nur mit der Ak47 bei der NVA geschossen. Und jetzt natürlich wieder im Schützenverein !!!!!! Schießt meiner Meinung besser wie das G3. Aber das ist nur aus meiner Sicht vielleicht so, man mag die Waffe mit der man beui der Armee geschossen hat. Bin übrigens auch mit Luftgewehr im wald rumgerannt und wir haben úns Bandenkämpfe geliefert.Mit grünen Hollunderbeeren haben die Knicker am zielsichersten geschossen und man hat es gemerkt wenn man getroffen wurde. Passiert ist nichts und die Polizei ist auch nicht gekommen und hat uns verhaftet und Staatsfeinde sind wir auch nicht gewesen !!!

    Mit Gruß aus dem Erzgebirge
    Haras

    Hs

  • Zitat

    Original von Palme


    Ein Umbau der AK47 auf Kleinkalibermunition 22lfb
    Die hatte sogar Dauerfeuer................hatte auch das Vergnügen :new11: :new11:

    edit: war schon wieder jemand schneller (:)


    richtig palme! na denn weeßte ja wovon ik hier labere...wo sind die bloss alle geblieben? ??? ??? ???

    Haenel, what else?

  • Hallo , stimmt war ein Rückstoßlader deshalb auch ab und zu die Ladehemmung. Na 1000 Euronen sind eine Stange die die KK Kalaschnikow nicht wert ist !! Möchte gerne mal wissen wo die alle hingegangen sind die werden sie doch nicht eingeschmolzen haben. Na gibt ja genug Staaten wo ich sie gut verkaufen konnte, genau wie die AK47 !!!

    Mit Gruß aus dem Erzgebirge
    Haras

    Hs