Walther LP2: O-Ringe, Ser.No., Werkzeug

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 8.634 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Mai 2009 um 23:32) ist von WaltherLP3.

  • Moin moin!
    Ich habe da mal drei Fragen ??? an diejenigen, die sich mit der Walther LP2 auskennen, und da scheint es ja (noch) einige zu geben :)....

    1) Ventildichtungen: Laut Explosionszeichnung hat es am Ventil zwei O-Ring Dichtungen. Frage: sind diese "standard" bzw. durch handelsübliche O-Ringe zu ersetzen, oder hat es auch hier (wie zB. am Kolben) ganz spezielle Dichtungen?
    Wenn letzteres der Fall ist, kennt jemand einen "Workaround" der funktioniert ohne Benutzung der "original" Walther O-Ringe (die man ja nicht mehr bekommt)?
    (PS: wie gesagt, meine Frage bezieht sich auf die LP2, nicht die LP3!)

    2) Soweit ich gelesen habe, ist die LP2 von 1967 bis 1972 gebaut worden... Hat jemand eine Liste (oder eine Link) der Seriennummern pro Produktionsjahr?

    3) Zum Öffnen der Ventilabdeckung hat Walther mal ein Spezialwerkzeug verkauft (das mit den 3 Stiften). Hat jemand zufällig eines, oder einen Nachbau, das/den er loswerden möchte...;-)

    Danke für Eure Hilfe! :huldige:

    Vmax
    ------------------------
    "Jäger und Sammler"

  • Mögliche Quellen für Teile:
    https://secure6.ixsweb.com/%7ebluelin/kue…secureshop.html
    Vielleicht hat der ja mehr als die Kolbenringe

    http://www.waffen-dangel.de/html/service.html
    Einfach mal anrufen und fragen. Gib mal Dangel in die Forumssuche ein.

    http://www.carlwalther.com/page2.htm
    Listet zwar nur die LP 3, nicht die LP 2 auf seiner Seite, aber bei Deinem Anliegen können auch "Seitenblicke" weiterhelfen.

    Ob z. B. die Ringe der LP 2/3 nicht identisch sind ist mir nicht klar.

    Zu den Baujahren: 67 bis 72 sagt Beeman im "Blue Book of Airguns"
    Buch: Bruno Brukner - Die Luftpistole, 2. Auflage
    Buch: John Walter - Das Buch der Luftdruckwaffen, 1983
    sagen 1965 bis 1971.

    Diesen Download findest Du auch auf der aktuellen Walther-Website noch.
    https://www.co2air.de/wbb2/jgs_db.ph…oad_id=492&sid=

    Schreib Ihnen doch eine Mail ob sie Dir zu Deiner Seriennummer das Baujahr sagen möchten und ob sie noch die O-ringe (wohl eher nicht) oder die Maße haben.

    Viel Glück (und um Rückmeldung wird gebeten :) )

    Andreas

  • Hallöchen,

    ja danke für die Flut an Infos! Ein paar hatte ich schon gefunden, andere sind mir auch neu. Auch werde ich den Rat beherzigen und mal verschiedene der genannten Stellen abklappern. Interessant, dass man sich selbst in der Literatur nicht einig ist, von wann bis wann die LP2 produziert wurde. Wenn ich da was Definitives weiss, werd ich das natürlich posten!

    Auch, wenn ich ein klares Bild davon habe ob - und im Falle wie - man die LP2 heutzutage wieder zum laufen bringt, sprich durch Ersatz kaputter Dichtungen die ursprüngliche Kompression wieder herstellt, gebe ich den Erfahrungsbericht (naja, möglicherweise dann den vom Büchsenmacher ;) ) gerne weiter.

    Ich dachte allerdings auch, dass jemand hier im Forum schonmal zumindest die Ventildichtungen der LP2 gesehn hat bzw. weiss, ob man sie gegen "handelsübliche" austauschen kann. Auch hier habe ich bereits Widersprüchliches gehört: die einen sagen LP2 ja, LP3 nein. Andere wiederum meinen, beide Modelle hätten ganz spezielle Dichtungen. Vielleicht findet sich ja noch einer, der Licht in die Sache bringen kann, bevor ich auf die dornige Suche nach "original" Ventil-Dichtungen gehe, die am Ende möglicherweise gar nicht gebraucht werden...?

    Und dann wäre da ja noch das Spezialwerkzeug mit den 3 Stiften, um die Ventilabdeckung zu öffnen ohne sie zu verkratzen oder die Bohrungen zu beschädigen, oder ein Remake davon, welches ich natürlich irgendwie bräuchte...
    :dafuer:

    Danke schonmal!

    Vmax
    ------------------------------------
    Wer schneller schiesst und besser trifft
    hat mehr vom Leben :crazy3:

  • die ventile der lp2 und lp3 sind komplett unterschiedlich aufgebaut ( siehe z.B. hier ) die lp2 benötigt standard o-ringe, die lp3 einen speziellen dichtungsring, der neu nicht mehr erhältlich ist. auch die kolbendichtung gibt es für beide nur noch als nachbau, frag z.b. mal bei dan küng (hier im forum) oder hier nach.

    vita brevis, ars longa

  • Danke C O 2 , das ist eine Antwort, die ich mir gewünscht habe! Dass die Ventil-Dichtungen LP2-LP3 unterschiedlich sind, wusste ich. Dass die LP2 mit handelsüblichen O-Ringen funktioniert, konnte mir allerdings bislang noch niemand wirklich bestätigen. Das spart Zeit und Stress...
    Darauf muss ich nun erst mal ein Weissbier vernichten! :n12: .

    Die Website von D.Küng kenne ich inzwischen. Im Falle maroder bzw. nicht mehr beschaffbarer LP2-Kolbendichtung weiss ich nun, was zu tun ist!
    Sobald ich nun noch an das "Tool" komme, gehts in die nächste Phase des " Projekts"... :new11:

    (Irgendwo im Forum hatte mal einer ein Bild gepostet, dass einen Eigen(Nach)bau des Tools zeigte. Da ich aber nicht über die nötigen metallbearbeitenden Spezialwerkzeuge verfüge, scheidet Eigenbau für mich leider aus...)

    Danke nochmal,

    Vmax

  • die nötigen metallbearbeitenden spezialwerkzeuge sind eine bohrmaschine und vielleicht ein dremel. besorg dir ein 10cm stück 40mm rundstahl, bohr an einem ende ein 10mm loch quer durch und am anderen ende 3 löcher in an ordnung der löcher im ventil längs ca. 15mm tief. dann nimm 3 im durchmesser passende stahlnägel und kürze sie so, dass sie 5mm aus den 3 löchern herausragen. damit und mit einem schraubendreher als hebel, den du durch das querloch steckst, löst du den ventildeckel problemlos. alternativ baut dir auch bart so ein ding. bei manchen lp2 musste ich den ventildeckel mit einem lötkolben erhitzen, um ihn lösen zu können.

    vita brevis, ars longa

  • C O 2 : auf die Idee bin ich tatsächlich auch schon gekommen, hab sie aber wieder verworfen. Die Stahlstifte sollten ja so wenig wie möglich Spiel in den Löchern der Schraube haben um die - anfangs zumindest - offenbar erhebliche Kraft ohne Beschädigung übertragen zu können. 2,2 mm Stiftdicke sollte da eine guter Wert sein. Damit müssen die Bohrungen (Abstände der Stifte zueinander) aber mindestens aufs 10tel genau und absolut rechtwinklig sitzen, damit die Stifte hinterher auch in die Löcher treffen. Frei Hand, dh. ohne zumindest einen (spielfreien) Bohrständer, meiner Meinung nach kaum zu schaffen, es sei denn man geht Kompromisse ein (mehrere Versuche, dünnere Stifte usw.)

    Tatsächlich hab ich bereits eine Art Versuch gestartet, mit 2,2mm Stahlstiften auf 3cm Tiefe in Hartholz versenkt. 2mm vorgebohrt, freihändig versteht sich. Die Stifte sassen schon recht stramm (waren nur mit heftigen Hammerschlägen reinzutreiben) und mit Nachfeilen haben die dann auch irgendwann gepasst. Aber trotz erheblichem Kraftaufwand hat sich die Abdeckschraube nicht bewegt, allerdings die Stifte im Hartholz! Bevor es zu Beschädigungen an der Schraube kam, hab ich den "Versuch" eingestellt. Mein Fazit: nur Metall macht an dieser Stelle glücklich.

    Das mit dem Erwärmen ist ein guter Tip, werde ich mir merken!

    Pellet : Yep, genau das war es!!! Hast Du den gebaut ??Oder anders gefragt, wie kommt man denn in den Besitz von so einem Teil......:nuts: ...?

    Vmax
    --------

  • Zitat

    Original von Vmax

    Pellet : Yep, genau das war es!!! Hast Du den gebaut ??Oder anders gefragt, wie kommt man denn in den Besitz von so einem Teil......:nuts: ...?

    Jo, hab ich gemacht.....

    Die Stifte sollten 2,5mm haben. Wenn man anstatt 2,5er Zylinderstifte
    den Schaft von einem 2,5er Bohrer nimmt, hat man es etwas leichter,
    da er für gewöhnlich ca 3/100 Untermaß hat. Nichtsdestotrotz müssen
    die Bohrungen sehr genau sein. Dies ist eigentlich nur mit Hilfe von
    Koordinatentisch und Zentrierbohrer möglich.
    Für den Hausgebrauch ist auch folgendes (mit Abstrichen) möglich:
    Mit Hilfe eine Klebebandes die Löcher abdrücken, abziehen,
    anschließend auf das plane Werkzeugteil legen und den Mittelpunkt
    jedes Abdruckes mit dem Körner abschlagen. Damit kann man recht
    genau den Lochkreis übernehmen. Wegen des möglichen Fehlers
    eventuell einen 2/10 kleineren Bohrer für die Stifte nehmen. Die Stifte
    müssen nur 2,5mm aus dem Werkzeug rausstehen.

    Gruß Klaus

  • Hallo Pellet, da hab ich ja grad "den Richtigen" erwischt... bist du etwa Schlosser, Werkzeugmacher, Feinmechaniker, oder erfahrener "Privatier" ;) ?

    (PS: Zum Leidwesen Teilen meiner Umwelt bin ich in solchen (und anderen) Dingern immer irgendwie Perfektionist. Ich bräuchte wenigstens noch ein professionell(er)es Bohrequipment, mein derzeitiges gibt - so wie ich das sehe - die Präzison nicht her. Und meine Portokasse nicht das Equipment. Drum frag ich erstmal jemand, der sich damit auskennt...)

    Zwei Fragen noch:

    Welche Abstände für der Stifte hast Du denn letztendlich genommen, 9,00 mm?

    Hast Du nich Lust, noch so ein "Muster" herzustellen... sollte Dein Schaden nicht sein ;)

    Grüsse,
    Vmax

  • Hier die ultimative Auskunft (Walther) zu den Produktionsjahren der LuPi Walther LP2:

    1965 - 1972

    PS: Das :F: wurde ab 1970 angebracht, das entspricht Seriennummern ab um ca. 17000...
    (bei :F: auf früheren Produktionen wurde es demnach nachträglich angebracht)

    Vmax

  • Zitat

    Original von Vmax
    bist du etwa Schlosser, Werkzeugmacher, Feinmechaniker, oder erfahrener "Privatier" ;) ?

    Ja, alles auf einmal. Und noch ein paar Jobs mehr... :laugh:


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Hier für LP2-Interessierte die es noch vor sich haben: die finale Ventilgeschichte (Ersatz der Dichtungen) in einem Bild:

    Die Originaldichtung(en) lag(en), wie zu erwarten, in Form von Bröseln vor. Der Austausch funktioniert mit handelsüblichen O-Ringen: in Ermangelung anderer Informationen wurden 2 Ringe mit den Massen 11x1,9 und 13x1,9 eingesetzt. Der kleinere in die dafür vorgesehene Aussparung im Ventilkanal der LuPi unterhalb des Ventils, der grössere, nach Aufsetzen der (Beilag-)Scheibe (=3ter "Ring" im Bild links oben), über das Gewinde der Schraube in deren (fiktiven) Freistich. Ergebnis: alles wieder dicht und der Druck wird gehalten!

    Knackpunkt ist der Steckschlüssel zum Öffnen der Ventilabdeckung (hier in der linken oberen Ecke teilweise zu sehen, auf ihm steckt die Schraube), welcher von Walther nicht mehr hergestellt / verkauft wird und auch der geneigte BüMa nicht auf Vorrat hält, wie ich herausfinden musste...
    Grosses Lob geht hier an Erwin, der - als letzte Rettung - zu einem wirklich perfekt sitzenden Schlüssel verhelfen konnte. Alle Achtung! :huldige:
    (PS: Vor Eigenbau ohne Fachkenntnis rate ich persönlich ab: ohne das richtige Material und guten Sitz in der Schraube, ist die Gefahr sie zu ruinieren zu gross.)
    Danke auch an alle, die mir beim Zusammentragen der Informationen geholfen haben! :new11:

    Jahrzehnte war die LuPi krank - jetzt tut sie wieder, Gott sei Dank!:nuts:

    Komprimierte Grüsse,
    Vmax

  • Hallo zusammen,
    habe nun sehr aufmerksam mal alles zur Walther LP2 hier durchgelesen!
    Mein Problem: Meine Walther LP2 sehr frühe Ausführung hat oben im Ventildeckel "KEINE" dieser drei üblichen D=2,5mm Bohrungen. :nuts:Der Deckel sieht aber zu 100% Original aus! Fällt da einem evt. noch was ein?Würde mich über eine Antwort sehr freuen,danke!
    Viele Grüße: Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von WaltherLP3 (6. Mai 2009 um 01:35)