Haenel 310 - Flugrost?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.787 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. April 2008 um 16:03) ist von HWJunkie.

  • Guten Tag!
    Nun auch mein erster Post im Forum. Ich bin eher aus Unwissenheit auf euch gestoßen. Nachdem ich mich über Softairwaffen belesen hatte, musste ich feststellen, dass die Dinger nichts für mich sind. So bin ich über Umwege auf Luftpistolen gestoßen und hab mir, auf Grund der vielen sehr guten Bewertungen eine HW40 bestellt. Ich kann nur sagen, dass die HW40 mich als Anfänger total glücklich macht. Ich bin so oft es geht draußen und übe. Beim schiessen kam mir unser altes Luftgewehr in den Sinn, ich habs gesucht, gefunden und natürlich auch geschossen. Es ist ein Haenel 310 und funktioniert in meinen Augen tadellos, keine ungewöhnlichen Geräusche, die Kugel fliegt und trifft soweit es meine Fertigkeiten denn zulassen :crazy2: Da ich hier im Forum gelesen habe, dass sich das Gewehr allgemeiner Beliebtheit erfreut und für den Hobbyschützen im Gartengebrauch völlig ausreichend ist, habe ich mich entschlossen es optisch ein wenig aufzuarbeiten. Es lag jahrelang in der Garage und wurde - so wie es scheint - auch eher liederlich behandelt.
    Lange Rede, kurzer Sinn: hier erstmal ein paar Fotos damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt.

    Ich möchte wenn möglich so wenig wie möglich zu verändern.
    Der meiste Rost scheint Flugrost zu sein, denn er lässt sich teilweise mitdem Fingernage entfernen. Womit entferne ich ihn effektiv und bewahre die Brünierung? Ist es möglich nur den Rost zu entfernen und die Brünierung nicht zu verletzen? Feine Stahlwolle oder Schleifpapier? Ich hab von Zahnpasta gelesen?! Wie behandele ich das doch stärker betroffene Korn? Kann ich den beschädigten Schaft in restaurieren ohne ihn völlig abzuschleifen und neu zu ölen?
    Fragen über Fragen. :(

    Ich frage mich einfach in wie weit ihr, die Experten, das Gewehr restaurieren würdet.

  • Auf keinen Fall irgendein Schleifpapier, das killt die Brünierung garantiert!

    Stahlwolle 0000 (auch XXXX oder extrafein genannt) und ein säure- und
    harzfreies Öl (z.B. Ballistol) sind hier die beste Lösung, zumindest für den
    leichten Flugrost auf Flächen.

    Fürs Korn und andere stark angegriffene Kleinflächen:
    Hast du einen Dremel oder was ähnliches von Aldi oder Proxxon?
    Die kleinen Drahtbürsten dafür sind bei geringem Druck keine Gefahr für die Brünierung.


    Ach ja, falls ich es noch nicht erwähnt habe:
    Niemals irgendein Schleifmittel verwenden!


    Stefan

  • Naja am Schaft dürftest du schon etwas Schleifpapier benutzen, ist die Frage wie der Schaft nacher aussehen soll. Wenn er keine Dellen und tiefe Kratzer oder dergleichen hat, reicht es ihn einmal fein anzuschleifen (400er z.B.) und drüber zu Lackieren (Farbe, Schwarz, Braun, Rosa was immer du willst).
    Soll er nacher noch nach Holz aussehen müsstest du ihn abbeizen oder abschleifen, wässern und dann ölen oder beizen.

    Den Flugrost würde ich auch mal versuchen mit Ballistol zu richten. Wenn man das Korn abnehmen kann und der Rost echt aggresiv war, legs in Cola. Aber nicht zu lange, sonst isses weg *lol* ein paar stunden nur.

    Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er schon ist.

  • Hallo Odal,

    willkommen im Forum.

    Was den Flugrost beim 310 angeht, so möchte ich mich meinen Vorpostern anschließen.

    000 Stahlwolle und Ballistol holt das meiste schon runter.

    Den Schaft würde ich so wie er aussieht komplett behandeln.

    Soll heißen, abschleifen, wässern und trocknen und fein nachschleifen.

    Danach beizen, es gibt im Baumarkt Beize von Aqua Clou, diese ist in verschiedenen Farben und Tönen erhältlich und die Maserung des Holzes bleibt erhalten.

    Danach mit Klarlack versiegeln wenn Du keinen Ölschaft möchtest.

    Wie lange stand denn das Haenel? Ich frage wegen der Kolbendichtung und der Feder.

    Wenn das 310 lange stand, wird die Dichtung ( ist aus Leder ) trocken sein und braucht etwas ÖL.

    Gruß Dirk

    bekennender Haenel FAN :thumbsup:

  • Ich bedanke mich erstmal für die schnellen und hilfreichen Antworten. Ich probiere die Variantemit der Stahlwolle und dem Ballistol aus und berichte euch dann.
    Die Sache mit dem Schaft überlege ich mir nochmal. Scheint ja, nach allem was ich gelesen habe, doch aufwendiger zu sein. Aber wenns einmal gründlich gemacht ist und ich dann sorgsam damit umgehe, sollte das ja auch halten.

    Welches Öl nehm ich für die Dichtung? Auch Ballistol?

  • Zitat

    Original von Odal
    Welches Öl nehm ich für die Dichtung? Auch Ballistol?

    Jep, aber nix an den kolben kommen lassen, sonst dieselt (bedeutet das Öl verbrennt, qualmt dann) das Teil.

    Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er schon ist.

  • Zitat

    Original von -raY-

    Jep, aber nix an den kolben kommen lassen, sonst dieselt (bedeutet das Öl verbrennt, qualmt dann) das Teil.


    ein 310 in diesem zustand und "dieseln"(wenn überhaupt)...wage ich stark zu bezweifeln!
    P.S. ballistol auch für den schaft verwendbar...gibt wieder neuen glanz und schliesst kleine kratzer!!!gruss ronny

    Haenel, what else?

    Einmal editiert, zuletzt von daron01 (7. April 2008 um 23:52)

  • Hi Odal,

    ich wünsche dir, das das auf den Bildern tatsächlich nur Flugrost ist.
    Ich, als Laie im Thema Rost, habe aber die Befürchtung, das der Rost durch die Brünierung gegangen ist ...

    Gruß,

    Harry

  • also von Stahlwolle für die Metallteile kann ich nur dringend abraten.

    Die besten Erfahrungen habe ich mit Messingdrahtbürste gemacht, ok,in Verbindung mit Ballistol.

    Besorg dir eine 5 reihige weiche Messingdrahtbürste .
    Die greift nur den Rost an und nicht die Brünierung.

    mfg
    topgun (:) (:) (:)

  • Ich persönlich habe mit dem entfernen der Brünierung und anschließendem polieren gute Erfahrungen gemacht.

    Den Schaft würde ich abschleifen und dann mit Holzöl behandeln.
    Der Schaft nimmt ca. 3-4h in Anspruch wenn man es gewissenhaft macht - ist also keine extrem zeitintensive Sache!

    Hier mal ein Bild von meinem 310er:

  • Zitat

    also von Stahlwolle für die Metallteile kann ich nur dringend abraten.

    Hängt von der Stahlwolle ab.
    Einfache 0000 aus dem Baumarkt hat mir schon sehr gute Dienste geleistet.

    Klar, Messingbürsten gehen auch.
    Aber nur, wenn man auf einen goldenen Schimmer auf den rauheren Stellen steht!


    Stefan


    ps: Apropos Bürsten:
    Hat irgendwer eine Quelle für Edelstahlrundbürsten mit 40er Aufnahme und gewelltem 0,08mm Draht?

  • Also ich hab mir heute morgen Ballistol besorgt, dann zufällig alte Stahlwolle entdeckt und mich sogleich an die Arbeit gemacht. Zuerst hab ich mit Stoff + reichlich Ballistol alles kräftig abgerieben und siehe da, die ersten rostigen Stellen waren verschwunden. Anschliessend habe ich die hartnäckigeren Stellen mit der getränkten Stahlwolle bearbeitet. Auch hier verschwand vieles.
    Einige Stellen sind, wie richtig vermutet, mehr als nur Flugrost. Aber ich denke das Öl bewahrt mich erstmal vor weiterem. Mir persönlich gefällts so wie es momentan ist. Das ist eine gebrauchte Waffe die ihre eigene Geschichte erzählt, da sind ein paar Kratzer und Rostflecken nicht weiter schlimm. Ich möchte sie nur vor dem Verfall bewahren. Und wer weiss wie ich darüber denke wenn der lange kalte Winter kommt. *lol*
    Hier ein paar Bilder nach 2,5h Arbeit:


    Als ich den Schaft vom System getrennt hatte musste ich feststellen, dass das System von unten nur leicht "staubig" war. Sah aus wie das Zeug was sich im Laufe der Zeit in einer Schublade sammelt, Krümel, Sand, ihr kennt das Sicher. *lol* Von Rost oder anderen Beschädigungen keine Spur. Auch das was ich von "außen" vom System sehe, sieht recht gut aus. Etwas dreckig, nicht rostig. Aber ich hab mich noch nicht getraut das Ding weiter zu zerlegen. Da waren mir zu viele Stifte und Federn die mir um die Ohren fliegen. Ich muss mal eine detaillierte Anleitung suchen und mich mit viel Ruhe dranmachen. Obwohl mir bei dem "Spezialwerkzeug" dann doch wieder ganz anders wird. Na mal gucken, ich bin auf jeden Fall schon einen Schritt weiter. Außerdem habe ich gar nicht das Gefühl, dass das Ding schlecht oder altersschwach ist, für mich reichts im Moment - und warum sollte man etwas an einem funktionierendem System verändern?

  • Ich muss mich nochmal zu Wort melden und eine Frage an die Experten richten. :crazy2:
    Ich habe ja, indem ich den Rost entfernt habe, die alte Oberfläche "beschädigt". Durch die Stahlwolle hab ich ja jetzt viele viele kleine Kerben und Vertiefungen erzeugt. Seh ich das richtig? Und damit es jetzt nicht rostet kommt das Öl ins Spiel. Jetzt stellte sich mir heute die Frage ob man sich die Oberfläche nicht wie ein "Gebirge" vorstellen muss. Täler und Berge eben. Wenn ich jetzt Öl draufsprühe kriecht das Öl doch in die Täler und die Berge sind - wie im wahren Leben - der Witterung schutzlos ausgeliefert. So ein Ölfilm kann doch gar nicht ausreichend schützen. Ich hab mich doch jetzt prinzipiell selber dazu verdonnert das Ding ständig zu ölen. Hab ich da einen Denkfehler drin oder ist das wirklich so? Ich meine dass sowas Pflege bedürft sehe ich ein, aber bei der auf der Dose gelobten Kriechfähigkeit muss das Öl ja schneller wieder runter sein als ichs nachsprühen kann. :laugh:
    Helft mir mal bitte auf die Sprünge.

  • Ballistol hinterlässt auf der gesamten Oberfläche einen Film, egal ob Berg oder Tal.
    Auch wenn dieser Film nach ein paar Tagen nicht mehr fühlbar ist, er ist immer noch da.

    Ich glaube eher nicht, dass du die Oberfläche beschädigt hast, Stahlwolle ist weicher als Brünierung.
    Es wurde lediglich der Rost entfernt, der hat natürlich Spuren in der Oberfläche hinterlassen.


    Stefan