Vom Schlapphut zum regenfesten Schützenhut

  • Eigentlich sah ich meinen alten Buschhut im nächsten Rot-Kreuz-Sack verschwinden, aber da kam mir so eine Idee...

    Bei dem Hut handelt es sich um einen Fernost-Nachbau eines US-Buschhuts, in "Westernform", wie er heutzutage bei verschiedenen Surplushändlern NEU für unter 10,- EUR angeboten wird.

    Diesen hier hatte ich eigentlich selten getragen und pfleglich behandelt, doch er zeigte mit der Zeit hier und da seine Ausfallerscheinungen; ein Druckknopf riss aus und die Krempe hing mit der Zeit auch immer tiefer.


    Auf der Suche nach einem möglichen Ersatz stieß ich auf ein tarnfarbenes Modell namens Mount Kent: wasserabweisend und mit verstellbarer Krempe, durch innen liegenden Draht. Damit man die Hutkrempe auch um ein ZF legen und so störende Lichteinflüsse ausblenden kann. Angeblich ein Ausrüstungsteil von Spezialeinheiten. Dabei ist diese Konzeption für alle Menschen sinnvoll, die draußen schießen - vor allem mit ZF - und ab und an von der Sonne geblendet werden.
    Aber vierzig Euro für so einen "Sonntagshut" (den ich nur selten aufsetze)? Nein, das war mir zuviel.

    Was lag da also näher, das Konstruktionsprinzip auf meinen alten Buschhut zu übertragen?



    Ausgangsmaterial: der Hut, ein Stück Kupferdraht 1,5mm (Stromkabel 3 x 1,5mm), Schrägband und zum Imprägnieren eine Dose Wachs;
    dazu noch Werkzeug, Nähmaschine und los geht´s!



    Schrägband und Draht grob zugeschnitten.

    Als erstes habe ich das Schrägband von der Unterseite der Krempe angenäht:

    Danach einlegen des Drahtes, umklappen des Rands und zunähen!



    Nebenbei noch die alten Ösen herausgetrennt.



    So gut wie fertig; noch den Draht kürzen und ganz zunähen.



    Die Näharbeiten sind beendet - der Draht ist eingenäht. Nun der Test, ob man die Krempe auch so verstellen kann. JA!



    Zum Wachsen eignet sich eine Schuhcreme-Auftragebürste und zum Flüssigmachen ein Fön.


    Fertig! Der Hut ist gewachst; dürfte jetzt einige Schauer und auch permanenten Nieselregen ertragen können.


    Und die Verstellmöglichkeit der Krempe bleibt weiterhin erhalten.


    Ich bin zufrieden! Für den "Umbau" habe ich ca. 1,5 Stunden gebraucht. Wachs und Nahtband hatte ich bereits (dürfte bei dem Verbrauch aber auch unter fünf Euro liegen). Somit wäre auch ein neuer Buschhut mit dieser Anpassung viel günstiger als ein Mount Kent.
    Außerdem ist mir ein Hut mit breiterer Krempe lieber, als die kleinkrempigen "Boonie-Hats", wie sie heutzutage bei verschiedenen Armeen verwendet werden.

    Und so gewachst passt der Billig-Hut sogar zur teuren Barbour-Jacke.
    ;)


    Würde mich freuen, wenn dieser Basteltipp auch anderen Outdoor-Schützen weiterhilft.


    Gruß,
    Helge/ 5-atü


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