S&W 1911
Hier ein kleiner Bericht über meine Erfahrungen mit der S&W 1911 bicolor, PTB 774.
Zuerst das Wichtigste vorweg: Ja, die Smith&Wesson 1911 bicolor ist nichts anderes als ein „aufgemotzter“ Colt 1911 von Umarex, daher die gleiche PTB Nummer. Selbst auf dem Waffenkoffer ist ein Aufkleber von „Colt“ drauf.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen der „normalen“ 1911 und der S&W Version sind, abgesehen von der sehr schönen Bicoloroptik, dass alle Bedienelemente vergrößert wurden (beidseitige Sicherung, Schlittenfanghebel, Magazinknopf). Außerdem wurde am Abzug eine Skelettierung angedeutet (ist leider keine richtige wie bei der IWG Club Sport). Der Schlitten hat vorne und hinten „Riffel“ für besseren Griff und die Griffschalen sind aus weichem Kunststoff und laufen vorne um das Griffstück herum.
Außerdem habe ich die Waffe mit dem IWG Kompensator ausgestattet (siehe vorhergehende Posts von mir *g*), was sehr gut aussieht und super zur Bicoloroptik passt.
Das einreihige Magazin hat beidseitig (!) Aussparungen, so daß man sehen kann, wie viele Patronen geladen sind und faßt 8 Schuß. Die Waffe ist wie das Original nur SingleAction, sprich man muß vor dem ersten Schuß den Hahn von Hand spannen. Die Sicherung hat drei Stellungen. Ganz unten: schussbereit. Leicht höher: Abzug gesperrt. Ganz oben: Abzug und Schlitten gesperrt. Ich hatte die große Sorge daß diese Art der Sicherung beim Schießen von „schussbereit“ auf „Abzug gesichert“ springen könnte, da der Übergang nur minimal ist, aber diese Sorge war zum Glück unbegründet. Später jedoch mehr zum Beschußtest.
Ich kenne nicht die Anleitung für die normale 1911, aber die für die S&W 1911 ist eine glatte Frechheit. Abgesehen davon, daß die Funktion des Sicherungshebels FALSCH beschrieben ist, fehlen andere Dinge komplett. Es gibt keine Explosionszeichnung, es wird kein Wort darüber verloren, wie die Waffe zu zerlegen ist und beim beschrifteten Foto fehlen wichtige Teile.
Der Schlittenfang ist wie bei der normalen 1911 unnütz, da er von sich aus den Schlitten nach der letzten Patrone nicht fängt. Ziemlich hohl, aber ok. Besser so als wenn ein Schlittenfanghebel mitten im vollen Magazin mal greift.
Ich habe die Waffe heute zum ersten mal auf dem Schießstand getestet. Ich habe zwei Magazine verschossen, zum Teil mit schneller Schußfolge, zum Teil mit Pausen zwischen den Schüssen. Der Kompensator war montiert, aber das hatte keine Auswirkungen, denke ich. Die verwendete Munition war von Fiocci. Leider hatte ich alle paar Schüsse Hülsenklemmer, was natürlich total nervig ist, da die Zuverlässigkeit das Wichtigste an einer SSW ist, auch wenn sie noch so toll aussieht. Ich weiß nicht ob es an der Munition liegt oder an der Waffe (das wäre überaus schade). Falls mir jemand für die 1911 eine bestimmte Munition empfehlen kann, würde ich mich freuen. Sollte es tatsächlich an der Waffe liegen kann ich die Waffe zwar für Sammler empfehlen, jedoch nicht für den praktischen Nutzen.
PROs: - super Optik, vor allem mit Kompensator
- liegt gut in der Hand, schön schwer
- toll für Sammler
CONs: - Schlittenfanghebel funktioniert nur manuell
- „nur“ ne aufgemotzte Umarex Colt 1911
- viele Hülsenklemmer (Munition?)