Shoei - Maschinenkarabiner 42(H) Deko

  • Hier stelle ich kurz und bündig das Deko-Modell des MKb 42(H) von Shoei vor.


    Ein Sturmgewehr 44! - Das hört man oft als erstes. Aber - es ist keins! Das bis zum Kornträger reichende Gasrohr und das kleinere Abzugsgehäuse verraten dieses Stück als Maschinenkarabiner 42(H).
    Hierbei handelt es sich um einen Prototypen der späteren MP44 von Haenel. Ein Konkurrenzentwurf von Walther (als MKb 42(W) bezeichnet) zeigte zwar bessere Schussleistungen, erwies sich aber als nicht robust genug für den Fronteinsatz, zudem war die Anordnung der Bedienungselemente nicht so ergonomisch wie bei der Haenel-Waffe.
    Der wesentliche Unterschied des MKb 42(H) zur späteren MP44 lag in dem zuschießenden Verschluss, was auch der einzige Grund zur Beanstandung an dieser Waffe war, da die Präzision litt und die Waffe eher als schwere Maschinenpistole einzustufen wäre. Dennoch hatte schon dieser Entwurf großes Potential und wurde in recht großer Stückzahl (ca. 11000 Stück) hergestellt, mehr als z.B. vom FG 42 je produziert wurden.

    Zur Geschichte der MP44 und seiner Vorgänger kann ich diese Webseite wärmstens empfehlen: Sturmgewehr!

    Der japanische Hersteller Shoei bietet sowohl von der MP44 als auch vom MKb 42(H) Modelle der oberen Qualitätsstufe an, die nun dank nicht mehr vorhandenem Anscheinsparagraphen eine sehr gute Alternative zu verrotteten Bodenfunden und zu Granulat zerschnipselten Teilesätzen bietet. Ein originaler Maschinenkarabiner in einigermaßen guten Zustand dürfte zudem wohl leicht den Preis eines Mittelklassewagens kosten, sofern überhaupt noch einer zu finden ist!
    Die einzige andere Möglichkeit, an einen Maschinenkarabiner zu kommen, ist derzeit das Deko-Modell von Dittrich. Da dieses auch in "scharfer" Ausführung zu bekommen ist, liegt die Qualität natürlich noch höher (von Sportschützen hört man allerdings auch mal andere Töne...). Höher ist auf alle Fälle dessen Preis - ca. 2500 Euro! Der Normalpreis des Shoei-Modells liegt hingen bei 1000 Euro.

    Dieser Anblick erwartet einen nach dem Öffnen des Kartons. Die Kinnlade klappt herunter :nuts:

    Zum Lieferumfang gehören neben der Waffe ein Magazin und zwei mal fünf Deko-Patronen auf Ladestreifen. Der Trageriemen ist leider nicht dabei, schade, denn der Preis ist ja trotz allem nicht ohne. Außerdem hätte ich mir als Zubehör gerne noch eine Magazinladehilfe gewünscht, aber natürlich scheitert es auch hier wieder an Kleinigkeiten.
    Das Magazin ist voll funktionstüchtig und korrekt mit "MKb 42" gestempelt. Die beiliegenden Patronen sind aus Messing und haben keine Bohrung für ein Zündhütchen, dieses ist nur durch eine eingefräßte Rille angedeutet. Die Maße stimmen mit denen der Originalpatronen aus 1944er Fertigung überein.

    Das Modell besteht zum größten Teil aus Gussmetall, aber es sind auch einige Stanzblechteile verbaut. Griffschalen und Schulterstütze sind aus Holz mit Blechbeschlägen.
    Die Gussteile sind gleich zu erkennen, aber das stört den Gesamteindruck nicht. Hier sieht man den Unterschied zwischen gegossenem Gehäuse und gestanztem Handschutz (links).
    Am Visierträger sind sogar angedeutete Schweißpunkte zu finden.

    Der Hersteller hat sich angenehm dezent an der rechten Gehäuseseite verewigt. Die Linke zeigt die korrekte Modellbezeichnung.

    Auch das Kolbenfach und der Schnappdeckel wurden nicht vergessen. Leider liegt auch nicht das obligatorische Zerlegewerkzeug bei - ärgerlich!

    Dass das Visier auch originalgetreu verstellbar ist versteht sich von selbst.

    Jeder, der noch das Vergnügen (?) hatte, bei der Bundeswehr am G3 ausgebildet zu werden, wird keine Probleme mit dem Zerlegen des Maschinenkarabiners haben. Nachdem der Steckbolzen am Bodenstück und die Schulterstütze entfernt wurden, zieht man die Schließfeder und den Verschluss heraus und klappt das Griffstück herunter.

    Verschlusskopf und Verschlussträger, mit Ausnhame des Gaskolbens, bestehen aus Guss. Der Verschlusskopf hat keine Schlagbolzenbohrung. Wie man sieht, leidet das Material schon nach mehrmaligem Durchladen von Dekopatronen.

    Fazit:
    Die Shoei-Modelle gehören wohl zu den derzeit begehrtesten Dekos, da sie zum einen Modelle von bekannten und seltenen deutschen 2.WK-Waffen sind und zum anderen qualitativ sehr hochwertig. Leider gibt es diese Modelle wegen der geringen Auflage nicht wie Sand am Meer, da sollte man doch einmal auf die eine oder andere CO2- oder SSW-Neuanschaffung verzichten und in eine Shoei investieren. Der Werterhalt dürfte sicher sein!