Melcher SAA (LEP) poliert

  • Oberflächenbehandlung am Melcher Single Action Army in 5,5mm LEP


    Ich denke der Revolver an sich sollte bekannt sein. Es ist ein Nachbau des Colt SAA 1873 "Peacemaker". Er wird von Weihrauch gefertigt und von Melcher Sportwaffen vertrieben.
    Der Revolver ist als LEP Waffe konstruiert, also keine umgebaute scharfe Waffe.


    Nach einigen Monaten in meinem Besitz und mehreren hundert Schuss, dachte ich mir, dass es Zeit für Veränderungen ist.
    Daher entschied ich mich, die Brünierung zu entfernen und den ganzen Revolver auf Hochglanz zu polieren.


    Als erstes musste die Waffe komplett zerlegt werden, um beim späteren Polieren auch an alle Ecken und Kanten zu gelagen.


    Nachdem alles zerlegt war, musste die Brünierung runter. Da hat man dann die Möglichkeit, alles mühevoll abzuschleifen, oder (wie ich hier im Forum mal gelesen habe) die Brünierung mit einem Bad-Reiniger wie z.B.
    "Breff" oder "Cillit Bang" anzulösen. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden.
    Beim Einsatz von so einem Reiniger, merkt man schnell den Unterschied zwischen den Stahlteilen (Lauf,Hahn und Trommel) und den Druckgussteilen. Bei den Stahlteilen ist die Brünierung nach einem kurzen Bad in dem Reiniger, ohne weiteres Dazutun fast restlos verschwunden, wogegen man bei den Gussteilen noch ordentlich mit Stahlwolle nachhelfen muss.
    Das komplette Entfernen der Brünierung hat ca. 2,5 Stunden in Anspruch genommen.

    Wo dann alle Einzelteile "roh" vor mir auf dem Tisch lagen, musste ich doch darüber nachdenken, ob das was ich getan hatte, wirklich eine gute Idee war. Schliesslich hatte ich eine voll funktionsfähige und optisch ansprechende Waffe zumidest vorrübergehend vollkommen ruiniert.


    Doch jetzt gab es ja kein Zurück mehr. Also begann ich mit den Vorbereitungen zum polieren.

    Da die Oberfläche ja schon recht glatt ist, begann ich gleich damit alle Teile (alle Teile bedeutet auch alle Schraubenköpfe ect.) mit 1000er Schleifpapier zu schleifen.

    Jetzt geht das eigentliche Polieren los. Die erste Vorpolitur, aller Teile, erfolgte mit einer Filzscheibe für die Bohrmaschine und Polierpaste (braun) von Wolfcraft. Schon jetzt, bei der ersten Politur, merkt man, dass das Polieren der Stahlteile wesentlich arbeitsintensiver ist, als das Polieren der Gussteile.

    Nach dem ersten Polierdurchgang war ich schon etwas optimistischer, was mein Vorhaben betrifft.

    Die zweite Politur erfolgte mit einer (frischen) Filzscheibe und Feinpolierpaste (balu) auch von Wolfcraft. Jetzt kam auch schon richtig Glanz zum Vorschein, was mich antrieb, immer schön weiter zu polieren, auch wenn es langwierig, dreckig und laut ist.

    Als ich mit dem zweiten Durchgang fertig war, erstrahlten die Einzelteile in einem schönen Glanz. Jetzt musste ich erst mal die Reste der Polierpaste aus den Schraubenlöchern und Gewinden entfernen.

    Danach wurden alle Teile kurz mit Waschbenzin abgewischt, um Rückstände der Polierpaste, von der Oberfläche, zu entfernen.
    Mit Hilfe einer neuen Filzscheibe, diesmal ohne Polierpaste, wurden die Einzelteile nochmals kurz "übergebürstet".

    Der letzte Polierdurchgang wurde jetzt mit einer Baumwollscheibe und Sonax NanoPolish (Autopolitur) gemacht. Als auch das geschafft war, habe ich die polierten Oberflächen mit Sonax Speed Wax "versiegelt". Dazu habe ich die Teile mit dem Wachs kurz eingerieben, und sie dann mittels Polierteller wieder auf Hochglanz gebracht.

    Endlich waren alle Teile fertig...... Alle? Na ja, wenn ich schon am polieren bin, kann ich ja noch kurz den Griff überarbeiten. Also schnell den Griff glattgeschliffen und poliert. Dann mit Antikwachs eingeriben und diesen, nach dem Trocknen, nochmals überpoliert.

    Insgesamt habe ich jetzt ca. 6-7 Stunden nur mit Polieren verbracht, aber es hat sich gelohnt. Allerdings wäre so eine Politur von Hand, also ohne Poliescheiben für die Bohrmaschine, fast undenkbar.

    Die letzte Herausforderung besteht jetzt darin, alle Teile wieder zu einer funktionierenden Waffe zusammen zu bauen. Doch der Zusammenbau geht recht schnell von der Hand.

    Jetzt aber Genug der vielen Worte, ihr wollt ja betimmt endlich die Bilder des polierten SAA sehen:



    mfg DeeK

    Einmal editiert, zuletzt von DeeK (18. November 2007 um 13:09)