Gamo Hunter 440

  • hallo leute,

    vorweg sei erwähnt, dass dies mein erster versuch ist, einen testbericht zu schreiben. abweichungen in form, stil und aussehen von den "professionellen" berichten bitte ich deshalb zu entschuldigen.
    ferner habe ich auch keine bilder beigefügt, da ich immernoch zu den fossilen zähle, die weder eine web-cam noch eine digitale kamera ihr eigen nennen, und wenn ich auf fotos vom fotografen gewartet hätte, wäre dieser bericht nie fertig geworden. danke für euer verständnis.

    nun zum eigentlichen:

    TESTBERICHT

    1. optische erscheinung
    2. technische daten
    3. handhabung
    4. visierung
    5. schiessverhalten mit verschiedener munition
    6. fazit


    1.Optisches Erscheinungsbild

    getestet wurde das hunter440 in der freien (F) version mit v0=170m/s auf 10m stehend freihändig.

    ich besitze das hunter440 nunmehr seit drei wochen und habe es seitdem nicht zur ruhe kommen lassen. es kommt im von gamo gewohntem eleganten äusseren daher, hat einen sehr schön und exakt gearbeiteten dunkelbraunen hartholzschaft mit fischhautverzierung am pistolengriff. der schaft wird von einer ventilierten gummikappe abgeschlossen, die, aufgrund der beschaffenheit des gummis ein verrutschen der waffe im anschlag an der schulter verhindert. ein umstand, der sich beim schiessen später positiv bemerkbar machte.
    Die Metallteile sind sauber verarbeitet und durchgehend schwarz brüniert.

    alles in allem ist das hunter440 eine durch und durch schöne (im sinne des wortes) waffe, die sich durchaus auch als wandschmuck eignet.


    2. Technische Daten

    system einzellader/ kipplaufsystem

    gewicht 3kg

    laenge 110cm

    Lauf gezogen (fragt nicht nach den zug/felddaten, die hab ich nirgendwo gefunden)

    kaliber 4,5mm/.177

    V0 beim getesteten gewehr angegeben mit max. 170m/s

    munition laut hersteller alles gängige, allerdings würde ich wegen des gez. laufes auf bbs und federbolzen verzichten

    visierung fiberoptik (durchmesser 0.4mm fiberkorn/ 0.6mm fiberkimme)
    aufgenietete (!) 1mm-prismenschiene mit zf-stopper

    sicherung manuell

    abzug druckpunktabzug mit verstellbarem druckpunkt

    Preis so um die 200 euro


    3. Handhabung

    man sollte meinen, dass das gewicht von 3kg die handhabung des hunter440 beeinträchtigen könnte, doch weit gefehlt. das gewehr ist gut ausballanciert und liegt sicher im anschlag. der bereits erwähnte schaftabschluss garantiert einen sicheren halt in der schulter und kompensiert dadurch einen grossteil des gewichtes.

    der spannwiderstand ist, entgegen anderslautenden meinungen nicht so beträchtlich und mindert in keiner weise den spass am gewehr. auch der prellschlag ist im vergleich zu anderen gleichstarken luftgewehren zu vernachlässigen.

    der abzug des gewehres ist für meine begriffe ein kleines manko (allerdings zu vernachlässigen), da der hahn etwas zu kurz zu sein scheint, aber man gewöhnt sich schnell daran. die werkseitige einstellung des druckpunktes empfinde ich als angenehm und hab daran auch nichts geändert. man sollte allerdings von anfan an darauf achten, nach jedem schuss die manuelle sicherung, die direkt vor dem hahn angebracht ist, zu betätigen, um unfälle zu vermeiden. nach meiner erfahrung hat man das schon nach zwanzig schuss drauf und die handbewegung gehört zum schuss wie das abdrücken.

    alles in allem lässt sich das gewehr sehr gut bedienen, liegt gut in der hand, ist nicht zu schwer und ist auch für unerfahrene schützen gut geeignet.


    4. Visierung

    ein wort zur visierung. ich habe nun schon desöfteren diskussionen über den sinn und unsinn von fibervisierungen miterlebt.
    ich bin davon begeistert. ich habe, für einen schützen sicherlich unüblich, ein paar probleme mit den augen und kann über eine "normale" visierung mit herkömmlicher kimme und herkömmlichen korn nicht schiessen, sonder brauche dann auf der waffe ein zf.
    die fiberoptik allerdings, die bekanntlich licht in lichtleitern bündelt und als punkt sichtbar macht, ermöglichte es mir, mit dem hunter440 ergebnisse zu erzielen wie seit jahren nicht mehr. es ist also wie bei allem anderen, dem einen so, dem andern so. selber ausprobieren hilft da sicher weiter.

    die voreinstellungen des micrometervisiers waren, wie ich es von gamo nicht anders kenne, nahezu perfekt und auch dort musste ich nichts verändern um ein paar 9er zu treffen (die zehner bewegen sich immer zu schnell für mich :) ).
    also, die visierung ist spitze, wer die fibersache nicht mag, kann ja immernoch ne andere dranbasteln.

    das hunter440 verfügt über eine 1mm prismenschiene mit zf-stopper, die allerdings angenietet ist, was mich bisher daran hinderte, ein zf draufzubauen (aus angst, sie könnte abreissen), sodass ich nichts weiter darüber sagen kann.


    5. Schießverhalten

    über die visierung hab ich schon geschrieben, es gab da auch keine gravierenden unterschiede im trefferbild bei unterschiedlicher munition allerdings in der durchschlagskraft. naja, wird sich mancher denken, stahl ist härter als blei. ja aber....

    über die ergebnisse mit hpps brauch ich glaub ich nix mehr zu sagen. hundefutterbüchsen (durchmesser ca18cm) ein/austritt wie gebohrt.

    dann im vergleich zum g-1200 mit gamo match: das g1200 lochte ein, das hunter machte nur ne beule. das gleiche mit bimoco-diabolos und wälther-spitzkugeln.
    mit 4,5mm-rundkugel jedoch schlug auch das hunter ein loch in die büchse (ich glaub, die sind auch härter als diabolos). wie dem auch sei, ich glaube, das hunter kommt nicht an die angegebenen 170m/s ran. ich habe mittlerweile schon über 500 schuss rausgejagt, und der kolben müsste seine volle leistung haben.
    also für den, der nicht unbedingt stahlplatten lochen will und zum exakten scheibenschiessen ist es ideal.


    6. Fazit

    Wer ein schönes, genaues, handhabungssicheres und preisgünstiges luftgewehr von nem rennomierten hersteller haben will und ggf. auf ein paar m/s verzichten kann, dem kann ich das hunter440 nur empfehlen.
    es machtspass, damit zu schiessen und allein das reicht schon, glaub ich.

    so, das wars. ich hoffe, ich hab halbwegs den kern eines testberichtes getroffen und euch nicht zu sehr gelangweilt.

    viele grüsse
    ron

    Pantau 
    07.2002