Schaftselbstbau – Verstellbare Schaftbacke

  • Hallo,

    über den Umbau meines Walther LG 200 sowie den dazu angefertigten Lochschaft hatte ich u.a. bereits hier berichtet:

    Schritt für Schritt zum neuen (Loch)Schaft

    Die erste Überarbeitung des Schaftes erfolgte schon kurz nach der Fertigstellung und ist hier beschrieben:

    Walther LG 200 als Field-Target-Umbau (Version 2.1)

    Nun sollte das Gewehr noch eine verstellbare Schaftbacke erhalten. Bei dieser Gelegenheit wollte ich auch gleich noch den Vorderschaft etwas „verrunden“, weil er mir einfach zu kantig erschien und auch die Form des hinteren Schaftteils sollte ein etwas anderes Design bekommen.

    Der Plan wurde mehrfach in Angriff genommen und immer wieder verschoben – es ist halt kein einfacher Schritt, an einem fertigen Schaft die Stichsäge anzusetzten. Die Gefahr, dass das Teil hinterher nur noch Schrott ist, war nicht auszuschließen.

    Dann ging es aber doch los. Zunächst wurde der Umriss der Schafbacke aufgezeichnet und schön langsam mit der Stichsäge ausgeschnitten. Auch am unteren Teil des Schaftes erfolgte ein Ausschnitt. Der Vorderschaft musste Hobel, Raspel, Feile usw. über sich ergehen lassen, bis die gewünschte Rundung vorhanden war.

    Durch den Schaft wurden 2 Löcher zur Durchführung von M5-Schrauben gebohrt. Im unteren Bereich bis zu einer bestimmten Höhe mit einem Durchmesser von 10 mm und anschließend weiter mit einem Durchmesser von 5,5 mm. Am Übergang von 10 mm auf 5,5 mm sind Unterlegscheiben aus Metall im Schaft eingelegt, damit sich die Schrauben beim Festziehen nicht in das Holz „eingraben“.

    Exakt an den Stellen des Schaftes, an denen die Löcher sind, erhielt die Schaftbacke ebenfalls zwei Bohrungen zur Aufnahme von Rampa-Muffen.

    Die Schaftbacke lässt sich mit den derzeitigen Schrauben etwa 1,5 cm in der Höhe variieren. Die Höhe wird durch Verwendung entsprechend vieler Unterlegscheiben fixiert; sie lässt sich damit in 0,5 mm Schritten exakt einstellen.

    Auf den folgenden Bildern ist die bereits fertiggestellte Schaftbacke und die überarbeitete Schaftform zu sehen. Der gesamte Schaft musste natürlich nochmals komplett abgeschliffen werden.


    Dann erhielt der Schaft eine neue Beizung (Wasserbeize), wurde mit feiner Stahlwolle abgerieben und ausgiebig gebürstet.

    Abschließend wurde mehrfach Holzöl mit einem Tuchballen jeweils dünn in das Holz eingerieben. Zwischen den einzelnen Arbeitsschritten waren Trockenpausen erforderlich. So entstand eine seidenmatte und griffige Oberfläche.


    Möglicherweise ist das Gewehr ja nun tatsächlich fertig – sicher bin ich mir da aber nicht.

    Gruß Kurt

    50% + 1

    Einmal editiert, zuletzt von Pellet (24. Oktober 2007 um 22:46)