Pistole 9mm: Record COP

  • Hallo,

    ich möchte euch die Record "COP" vorstellen.
    Ich habe sie heute erhalten und natürlich gleich ausgiebig getestet.



    Automatische Gas-, Start- und Signalpistole

    Daten:
    Kaliber: 9 mm P.A.Knall
    Magazin-Kapazität: 6 Schuß + 1
    Abzug: Doubleaction
    Sicherung: Schlagstücksicherung
    PTB: 879
    Gewicht: 619 g (gewogen)

    Größe:
    Lauflänge: 14 cm
    Gesamtlänge: 16 cm
    Höhe ohne Magazin: 10,5 cm
    Höhe mit Magazin: 11,4 cm

    Preise am 18.10.2007 bei Sportwaffen-Schneider

    Schwarz - matt: 72,95 Euro
    Schwarz - poliert: 77,95 Euro
    Silver - Stainless: 94,95 Euro



    Die Lieferung:
    Geliefert wird eine beschossene Waffe (erkennbar an Rußspuren), da, so der Händler auf telefonische Nachfrage, sie werkseitig getestet würde. Lieferumfang ist natürlich ein Magazin, Reinigungsbüste und Abschussbecher, alles in einem Hartschalenkoffer ohne Vorschnitte, so dass der Koffer sich nicht unbedingt ohne Druck schließen lässt.


    Aussehen:
    Die kantige Record COP ist wohl eine der geschmackabhängigsten Waffen überhaupt. Entweder man hasst sie oder man liebt sie. Generell kommt sie optisch der Mauser90 wohl am nächsten, macht aber einen etwas zierlicheren Eindruck, insbesondere durch den schmalen Griff.
    Reales Vorbild ist die Baby Desert Eagle.


    Laufsperre:
    Die Laufsperre besteht aus einem durchgängigen Querbalken. Sie lässt generell viel durch, was sich am hellen Mündungsfeuer bemerkbar macht. Auf den Bildern ist die Laufsperre ungereinigt und von der Sichtbarkeit vergleichbar mit den meisten anderen SSP. Nach dem ersten Schuss hat sich das Thema "zweckmäßige Sichtbarkeit" erledigt.




    Reinigung:
    Mit der mitgelieferten Bürste lässt sich der Lauf nur begrenzt reinigen, da man damit gerade mal das Patronenlager reinigen kann. Ansonsten lässt sie sich gut reinigen, besonders der Schlitten hat kaum schwer zu erreichende Ecken.
    Auseinander bauen lässt sie sich ebenfalls sehr gut. Dazu muss man zunächst eine Art Stift aus dem vorderen Teil der Waffe ziehen. Damit entfällt das übliche Herunterziehen des Abzugrahmens. Der Rest geschieht nach bekannten Muster.



    Qualität:
    Die Qualität macht einen sehr guten Eindruck. Nichts wackelt und klappert. Der Schlitten läuft etwas schwergängig aber sonst sehr sauber, leider nicht sehr klangvoll. "Zierlich und dennoch massiv": das trifft die Beschaffenheit der COP wohl ganz gut. Der Hahn trifft nicht direkt auf den Schlagbolzen, sondern zunächst auf ein Plättchen. Dies wird sich wohl vorteilhaft auf die Haltbarkeit des Hahns auswirken.
    Ansonsten liegt sie auch bei größeren Händen ganz hervorragend in der Hand, aber auch gerade bei kleineren (Damen-) Händen sollte sie Waffe der Wahl sein.




    Munition:
    Ein Extrapunkt widme ich der Muntion. In anderen Berichte hört man, dass sie mit RWS-Munition gut funktionieren soll. Dies kann ich nicht bestätigen. Ich habe sie mit Fiocchi und RWS getestet. Egal mit welcher Sorte geladen kann die Waffe getrost als unbrauchbar eingestuft werden. Unübertrieben gibt jede zweite einen Klemmer, oder aber es wird ausgeworfen aber keine Patrone nachgezogen. Erst mit Umarex funktioniert die Waffe so, wie man es sich vorstellt: Habe etwa 36 Schuss (immerhin sechs Magazine) mit Umarex durchgepustet, dabei gab es dann keinerlei Gründe zur Beanstandung mehr.
    Man sollte daher ausschließlich Umarex-Munition verwenden.


    Selbstverteidigung:
    Aufgrund der relativ durchlässigen Laufsperre, der geringen Größe, der zuverlässigen Sicherung sowie der hohen Zuverlässig handelt es sich um eine ausgezeichnete Waffe zur Selbstverteidigung. Auch die Laufsperre ist gerade im halbdunkeln eigentlich garnicht zu erkennen. Hierbei sollte beachtet werden, dass jeder individuell entscheiden muss, wie er sich verteidigen möchte und ob er es überhaupt (mit einer SSW) will. Weniges ist hier umstrittener als das Thema "Selbstverteidigung mit SSW". Entscheidet man sich jedoch dafür, kann man getrost zur COP greifen. Zu beachten sei, wählt man Verteidigung mit Pfeffergas (gegen Tiere), dass man auch die Umarex "extra stark" benutzt, da es ja wie unter Punkt "Munition" erhebliche Probleme mit anderen Herstellen gibt. Nimmt man auch bei Pfeffer dann Umarex, sollte man auf der sicheren Seite sein. Man sehe mir nach, dies nicht ausgiebig getestet zu haben.
    Jeder, der sich zur SV mit SSW entscheidet, sollte sich über die aktuelle Rechtslage ganz besonders bezüglich dem "kleinen Waffenschein" sowie über den gesamten Bereich Notwehr/Nothilfe (§32 StGB) umfassend informieren!


    Silvster:
    Eine besondere Eignung als Silvesterwaffe konnte noch nicht festgestellt werden. Dafür sprechen geringer Preis, Qualität und Zuverlässigkeit, sofern man die richtige Muntion verwendet. Dagegen spricht die doch eher geringe Magazinkapazität. Rummsen tut sie aber genau wie die großen 9 mm.


    Fazit:
    Verwendet man die richtige Munition, handelt es sich bei der COP um eine schöne Waffe, die bis auf genannte Kleinigkeiten wie zum Beispiel der fehlende Schlittenfang einen Eindruck hinterlässt, mit dem man sie nur weiterempfehlen kann. Eigentlich schade, dass sie derart unbekannt ist. Ich bin erst daraufgestoßen, als ich auf der Suche nach einer kleinen handlichen allround - 9mm SSP einen Thread hier eröffnete...

    Wenn noch Fragen sind, steh ich gerne mit Rat über PM zur Verfügung.

    2 Mal editiert, zuletzt von White (6. Dezember 2007 um 13:21)