Huanuo forged & folded Kanji Katana
Hallo,
ich möchte euch hier mein Katana der Marke Huanuo vorstellen.
Gekauft habe ich es dieses Jahr als sozusagen unerfahrener Katanakäufer über einen Asiawaffenshop im Ausland (Europaimporteur der Marke Huanuo). Samuraischwerter haben mich schon immer fasziniert, und halt ganz besonders das lange Schwert der Samurai:
Das Katana.
Ich habe mich ausführlich im Internet usw. informiert und schnell festgestellt, dass sehr viel Mist auf dem Markt zu kaufen ist. Das fängt mit „handgeschmiedeten“ Katana (und die Mehrzahl heißt übrigens Katana, ohne „s“) für ca. 100 Euro an und es werden Versprechungen von traditioneller Fertigung usw. gemacht… Man muß sehr wachsam sein! 
Nun, da mir Schwerter von anderen Herstellern bei meinen Anforderungen zu teuer waren, suchte ich mir eine Alternative (oder besser gesagt, sie wurde mir von einem Erfahrenen empfohlen). Meine Wahl fiel also auf die noch nicht sooo bekannte Schmiede Huanuo aus China. Diese bieten auch noch hochwertigere Schwerter an, welches sich allerdings auch preislich bemerkbar macht…
Ich habe mir das Huanuo forged & folded Kanji Katana ausgesucht.
Das Schwert besteht aus geschmiedeten und gefalteten (ca. 8 -11 Mal) Kohlenstoffstahl. Es wurden die Normen 1060 und 1090 zusammen verschmiedet (Kohlenstoffgehalt), so dass sich das Ergebnis etwa in der Mitte trifft. Es ist also absolut cuttauglich für sogenannte Tameshigiri-Schnitttests an Reisstrohmatten (auch wenn ich diese niemals durchführen werde).
Die Länge der Klinge ist ab der Klingenzwinge etwa 70,5cm, mit einer leichten Krümmung.
Die Klinge ist maschinell vorpoliert und zum finish noch handnachpoliert. Zur Hervorhebung der Faltung und der Hamon (Härtelinie, … ja, die Klinge ist unter Verwendung von Lehmbestrich differentiell gehärtet. D.h., sie ist im Bereich der Schneide ca. 58 – 60HRC und im Bereich des Klingenrückens ca. 40HRC hart …nach Rockwell) wurde die Klinge nachträglich noch mit einer Säure nachgeätzt (nur um das Muster hervorzuheben, nicht um ein Muster aufzuätzen, wie es Billighersteller handhaben). Diesen Schritt könnte man auch von Hand mit speziellen japanischen Poliersteinen durchführen, aber dann wäre die Politur teurer als das Schwert… Fazit: Die Hybridpolitur (so heißt das) reicht aus.
Dadurch ist die Härtelinie natürlich nicht sehr stark zu sehen (wie bei Originalen, welche traditionell poliert wurden), aber dieses reicht mir aus.
Die differentielle Härtung der Klinge hat den Vorteil, dass die Schneide sehr schnitthaltig bleibt und die Klinge ebenso noch ein wenig elastisch ist (Schutz vor Bruch).
Zur Pflege kann man das Katana natürlich auch zerlegen. Dazu treibt man den einen Bambusstift (Mekugi) zur einen Seite aus dem Griff (Tsuka) und zieht den Griff nach hinten ab. Die Wicklung des Griffes (Tsukamaki) ist aus robuster Baumwolle, die Rochenhaut (Same) ist echt und die Menukis (Dekorelemente unter der Griffwicklung) sind aus Messing, welches geschwärzt wurde. Die Endstücke des Griffes sind aus geschwärztem Eisen.
Weiter geht es mit den Seppa (Unterlegscheiben), diese sind aus Kupfer. Zwischen den Seppa ist die Tsuba (das Stichblatt), welches recht schlicht gehalten wurde und ebenfalls aus geschwärztem Eisen besteht. Die Klingenzwinge (Habaki) ist aus Messing, welches gebürstet wurde.
Pflegen sollte man so ein Schwert mindestens alle 3 Monate (entölen und hauchdünn neu einölen, natürlich mit Choji-Öl). Ich pflege alle 2 Wochen… 
Achso, fast hätte ich die Schärfe vergessen: Diese ist scharf, aber es ist ganz bewusst kein Rasiermesser, da dieses bei Schnittübungen sehr schnell zu Ausbrüchen an der Schneide führen würde. Meine Meinung: Es reicht …
Dieser Testbericht spiegelt natürlich nur meine Meinung und Erfahrung wieder. Es bleibt jedem selbst überlassen, wie er darüber denkt.
Sollten Fragen aufkommen, so kontaktiert mich gerne …
So, genug geschrieben. Ich denke, ich lasse nun die Bilder für sich sprechen:
Hamon und Faltung:
Die Klingenspitze (Kissaki):
Die Schwertangel:
Das Pflegeset:
Gruß
motherbuana