Pistole .315: Reck P6 s

  • Bei diesem Modell handelt es sich um den letzten Vertreter einer sehr langen Ahnenreihe von Gas- und Startpistolen. Zur Geschichte der P6 / P 10 kann im Testbericht von flens69 nachgelesen werden.

    Reck P6 s

    Vorbild: keins ( es gab aber eine scharfe Variante: Reck P 8, cal. 6,35 br. )
    PTB: 580
    Beschuß: 1994 in Köln
    Seriennummer: A003496
    Kaliber: .315 K
    Magazinkapazität: 6 Schuß
    Länge: 116 mm
    Breite: 22 mm
    Höhe: 89 mm ( mit Magazinschuh 100 mm )
    Gewicht: 410 g ( mit leeren Magazin )
    Abschußbecher: Umarex A

    Alle Werte sind selbst ermittelt.

    Meine P6 s habe ich durch Zufall bei meinem örtlichen BüMa unter seinen Restbeständen entdeckt. Da von dieser letzten Baureihe der P6 nicht viele produziert / verkauft wurden, ist sie ziemlich selten und war ein Grund, sie zu kaufen.

    Verarbeitung
    Meine P6 s ist sauber verarbeitet, am Griffstück erkennt man noch leicht die Formteilungsspuren. Die Brünierung ist glänzend, neigt aber dazu, schnell stumpf zu werden. Alle Beschriftungen sind auf der linken Seite im Schlitten eingeschlagen. Am Griffstück findet man nur am Abzugsbügel einen zusätzlichen Nitrobeschuß.
    Aus Stahl sind der Patronenstoßboden, Schlagbolzen, Innenlauf mit Sperre, Auszieher, Schlagbolzengegenlager und das Abzugsgestänge.
    Der Abzug, Sicherungshebel und Magazinhalter sind aus Kunststoff, was der Haltbarkeit aber keinen Abbruch tut.
    Flecken und Unsauberkeiten auf den Bildern sind Öl und Fett.

    Technik
    Bei der Reck P6 s handelt es sich um eine kleine Taschenpistole mit Schlagbolzenschloß. Beim Repetieren wird also nur der Schlagbolzen gespannt und beim Abfeuern dieser entspannt.
    Die Sicherung wirkt, wie bei den meisten Pistolen dieser Art, nur auf den Abzug. Der Schlagbolzen wird dadurch nicht gesichert, was die fertiggeladene Waffe sehr unsicher macht.
    Der Lauf ist in das Griffstück eingegossen und hat eine plattenförmige senkrechte Laufsperre, welche 11 mm vor der Laufmündung endet. Selbst mit Blitzlicht ist sie nur schwer zu erkennen, ohne Blitzlicht garnicht. Die Laufmündung hat einen Durchmesser von 6 mm, was für eine Taschenpistole sehr ordentlich ist.
    Der Schlitten ist ein offener Schlitten, der von der unter dem Lauf liegenden Schließfeder nach vorne gedrückt wird. Die Schließfeder hat am vorderen Ende einen kurzen Bolzen, auf welchen sie sich gegen den Schlitten abstützt.
    Einen Patronenauswerfer hat die P6 s nicht. Abgeschossene Hülsen stossen sich an der obersten Patrone im Magazin, bzw. am Zubringer des Magazins, ab. Da der stählerne Auszieher rechts im Schlitten sitzt, werden die Hülsen nach rechts oben ausgeworfen.

    Das nichtzerlegbare Magazin besteht aus brünierten Stahlblech, welches beidseitig je fünf patronenförmige Aussparungen als Füllstandsanzeige besitzt. Der Magazinschuh ist mit dem Magazin fest verbunden. Der Zubringer besteht aus Aluminium.

    Schiessen
    Während im Visier Spezial Nr. 8 die Zuverlässigkeit wegen der Zuführstörungen ( zu steile Zuführrampe ) bemängelt wird, hat sich mein Exemplar mit nur einer Zuführstörung bei zwei Magazinfüllungen redlich geschlagen. Leider hat Umarex als Hersteller der Reck P6 s bei der Umstellung von 8 mm K auf .315 K ( gleiche Patrone, um 3 mm gekürzt ) einfach nur das Patronenlager gekürzt und das Magazin entsprechend geändert. Durch die gekürzte Patronenhülse hat sich gegenüber dem alten Kaliber der Zuführwinkel an der Zuführrampe nachteilig geändert. Aus der ehemals zuverlässigen P6 s in 8 mm K ist eine ziemlich unzuverlässige P6 s in .315 K geworden.
    Meine P6 s schießt nur in penibel sauberen Zustand, gut gefettet, mit Wadie einigermaßen zuverlässig.

    Fazit
    Für Silvester oder zum Führen ist die Reck P6 s im Kaliber .315 K nicht geeignet. Für solche Sachen ist sie zu unzuverlässig und zu unsicher.
    Wer aber SSW, speziell die kleinen Taschenpistolen, sammelt, kann sich glücklich schätzen, wenn er eine der recht seltenen Reck P6 s im Kaliber .315 K sein eigen nennen kann.