Vergleich: ahg-Gewehrkoffer 203 und Bushline Box

  • Ich habe mich gefragt, weshalb es hier bisher überhaupt keine Testberichte über Waffenkoffer gibt. Es mag sein, dass den meisten Waffenbesitzern die mitgelieferten Koffer genügen, in denen Pistolen, Revolvern und Gewehre verkauft werden. Es mag sein, dass andere Leser mehr Platz zu Hause haben als ich und sich dort eigene Schrankfächer oder gar ganze Schränke nur für ihre Waffen reserviert haben. Ich habe nicht so viel Platz, deswegen habe ich von Anfang an meine Schießgeräte in einem einzigen Koffer untergebracht. Anfangs reichte mir die Bushline Box, aber mittlerweile habe ich den ahg-Gewehrkoffer 203 für zwei Langwaffen. Diese beiden Koffer möchte ich vorstellen.

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    Teil 1: Die Bushline Box
    Teil 2: Der ahg-Gewehrkoffer 203

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    Teil 1: Die Bushline Box

    Die Bushline Box ist ein günstiger, leichter (knapp 3 kg) und robuster Gewehrkoffer aus Plastik. Da er keinerlei Herstellerangaben trägt, bin ich mir über seine Herkunft nicht ganz sicher. Bei Schneider findet man ihn jedenfalls unter der Herstellerbezeichnung Jaspo; diese führt einen über Google auf die Homepage von Kettner. - Was für diesen Koffer typisch ist: die langen Schaumstoffnoppen, welche die Waffen sehr gut festhalten, und die wunderbar leichtgängigen Schiebverschlüsse.

    Unverschnörkelte, geradlinige, zweckmäßige Form.

    Der Koffer hat eine Außenhöhe (liegend gemessen) von etwa 10,5 cm.

    Der Schaumstoff macht einen sehr guten Eindruck.

    Mein Tell 220 ging mit Schalldämpfer nicht hinein.

    Die Innenlänge beträgt 122 cm.

    Die normale Breite.

    Der Griff schränkt die Breite in der Koffermitte ein.

    Die anthrazitschwarzen Schaumstoffnoppen sind fast 4 cm lang.

    Der recht grobe Schaumstoff ist in beiden Schalen angeklebt.

    Das einzige Metall am Koffer, die Stifte in den Scharnieren.

    Es gibt insgesamt drei kurze Scharnierabschnitte.

    Die vier Füßchen geben einen festen Stand.

    Der Griff liegt gut in der Hand.

    Der Koffer besitzt vier leichtgängige Schiebverschlüsse.

    Die beiden äußeren Verschlüsse sind per Vorhängeschloss abschließbar.

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    Teil 2: Der ahg-Gewehrkoffer 203

    Als mir die Bushline Box für meine Waffensammlung zu eng wurde und es mich zunehmend annervte, den Weihrauch-Schalldämpfer immer von meinem Tell 220 abschrauben zu müssen, damit es in den Koffer passt, habe ich mir zunächst einen billigen und sehr schrottigen Koffer von ahg gekauft. Hände weg von der Nummer 255. Die ist so labberig, dass glatte, schwere Waffen darin gnadenlos verutschen, sobald man sie hinstellt! Ganz anders dagegen ist der ahg-Koffer Nummer 203, allerdings kostet er auch rund 140 Euro. Er wiegt fast 5 kg, besitzt eine umlaufende Aluleiste und ein durchgehendes Aluscharnier. Ein Hinweis für Leute, die Bock auf Stress haben: Laut ahg entspricht der Koffer den Sicherheitsbestimmungen der US-Luftfahrtaufsichtsbehörde für den Transport von Gewehren als Reisegepäck in Flugzeugen.

    Die Oberfläche ist im prolligen Kroko-Design gehalten und mit einer Raute verziert.

    Die Außenhöhe des Koffers beträgt (liegend gemessen) etwa 12 cm.

    Im Schaumstoff des Deckels sieht man die Abdrücke der Waffen.

    Die Innenlänge ist beachtlich.

    Die Innenbreite, im Gegensatz zur Bushline Box nicht durch einen Innengriff eingeschränkt.

    Die Länge der dunkelgrauen Noppen (3 cm) ist passabel.

    Die relativ feinen Schaumstoffeinlagen sind nicht verklebt.

    Das Scharnier von innen.

    Das Scharnier von außen. Es erstreckt sich über die gesamte Kofferlänge.

    Ober- und Unterteil besitzen je einen beweglichen Griff.

    Manchmal verkantet sich der obere Griff beim Zuklappen des Koffers.

    Der ahg 203 besitzt vier Metallverschlüsse.

    Sie wirken sehr stabil, sind aber etwas hakelig.

    Die inneren beiden Verschlüsse sind nicht abschließbar.

    Die äußeren beiden Verschlüsse sind abschließbar.

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    Mein Fazit: Wer sich zwischen den beiden vorgestellten Koffern entscheiden möchte, sollte wissen, was er darin unterbringen will. Der ahg-Koffer ist sehr geräumig, bietet Platz für zwei Langwaffen inklusive Optik und ist auch lang genug für Gewehre mit aufgeschraubtem Schalldämpfer. Für die kürzere und schmalere Bushline Box sprechen die leichtgängigen Verschlüsse, das schlichte, geradlinige Design und der tiefe Noppenschaumstoff. Der nicht ganz so tiefe Schaumstoff des ahg-Gewehrkoffers 203 passt sich aber auch gut den Waffen an, wenn man ihn eine Weile geschlossen liegen lässt, bevor man ihn aufstellt. Gäbe es die Bushline Box in einer größeren Version mit den Maßen des ahg-Koffers, hätte ich die genommen.