Vergleich: CO2-Ausbeute bei Twinmaster Action, Smith & Wesson 586 8" und Beretta 92 FS

  • Ich habe einen Test der CO2-Ausbeute dreier mit 12-g-CO2-Kapseln betriebener Kurzwaffen durchgeführt und präsentiere euch hier die zum Teil überraschenden Ergebnisse. Weil ich eher der Bilder-Typ bin und nicht so viel von langen Texten halte, bekommt ihr eine Menge Bilder zu sehen; hauptsächlich natürlich Trefferbilder (14-x-14-cm-Scheiben, Schussdistanz 7,50 m; geschossen wurde sitzend, beidhändig und aufgelegt quer durch die Wohnung), denn das zu erwartende kontinuierliche Absinken der Einschläge war, abgesehen vom Mitzählen der Schüsse, das Ziel meiner Beobachtungen. - Dieser Testbericht entstand zunächst als Thema in der CO2-Rubrik. Diskussionen sind dort möglich.

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    Teil 1: CO2-Ausbeute der Röhm Twinmaster Action
    Teil 2: CO2-Ausbeute des Umarex Smith & Wesson 586 8"
    Teil 3: CO2-Ausbeute der Umarex Beretta 92 FS

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    Teil 1: CO2-Ausbeute der Röhm Twinmaster Action

    Angeregt durch den informativen Kapazitätstest einer CO2-Kapsel bei einer Twinmaster Trainer habe ich einen entsprechenden Test mit der Königin der CO2-Hobbypistolen, der Twinmaster Action, durchgeführt. Sie ist mein neuestes Schätzchen in meiner Waffensammlung und die präziseste und leiseste Luftpistole, mit der ich je geschossen habe. Ich habe den ekligen gelbschwarzen Harpunengriff durch den separat erhältlichen schwarzen Combat-Griff ersetzt (bei Waffen mag ich es schwarz, Holz oder Farben sind tabu) und Laufgewichte als Stabilisatoren angeschraubt.

    Ich habe mir aufgrund des oben erwähnten Tests mit der Twinmaster Trainer gleich etliche Magazine mitbestellt, insgesamt besitze ich zwölf Stück. Diese Anzahl reicht bei meinen anderen CO2-Pistolen locker aus (Walther CP88, Beretta 92 FS), aber bei der Twinmaster Action musste ich gegen Ende des Tests wieder mit dem Bestücken der Magazine beginnen, weil die 96 Schuss, die ich darin ingesamt unterbringen kann, bei weitem nicht ausreichten.

    Ich habe die Waffe erst seit zwei Tagen und bin noch dabei, das Leuchtpunktvisier, ein Walther Top Point II, richtig einzuschießen. Zwar liegen die Treffer schon in der ersten Serie unterhalb der Mitte, aber ich habe mit dem Leuchtpunkt trotzdem immer auf die Mitte der Scheibe gezielt und auch im weiteren Testverlauf nicht vorgehalten. Ich habe für den Test im Single-Action-Modus (Hahn immer vorgespannt), aufgelegt und "anderthalbhändig" geschossen: Ich saß siebeneinhalb Meter vom Kugelfang entfernt auf meinem Nachttisch, die Hand auf der Lehne meines Drehsessels, die linke Hand leicht am Bügel unterm Abzug. Hier die Serie:

    Die Schüsse 1 bis 8.

    Die Schüsse 9 bis 16.

    Die Schüsse 17 bis 24.

    Die Schüsse 25 bis 32.

    Die Schüsse 31 bis 40.

    Die Schüsse 41 bis 48.

    Die Schüsse 49 bis 56.

    Die Schüsse 57 bis 64.

    Die Schüsse 65 bis 72.

    Die Schüsse 73 bis 80.

    Die Schüsse 81 bis 88.

    Die Schüsse 89 bis 96.

    Die Schüsse 97 bis 104.

    Die Schüsse 105 bis 112.

    Die Schüsse 113 bis 115.

    Fünf der acht Schüsse schlugen unterhalb des Kugelfangs ein, schön auf ihrem Flug zu verfolgen. Der erste ging noch in die Acht, aber nicht sauber, der zweite schon tiefer, der dritte ist am untersten Rand der Scheibe zu sehen. Er hat nur einen grauen Abdruck hinterlassen, weil hinter der Schreibe der Rand des Kugelfangs beginnt. Das Diabolo (Geco Dynamit-Nobel, Flachkopf) ist kaum verformt vor dem Kugelfang liegen geblieben. Die restlichen fünf sind in den Pendelkugelfang gepurzelt, auf dem der Scheibenkugelfang steht.

    Am Ende sah es im Kugelfang so aus. Ich hatte ihn vorher geleert und sauber gemacht; alle Diabolos sind aus der Action-Serie. Man sieht tüchtig zerdrückte Diabolos vom Beginn der Serie, man sieht aber auch Diabolos, die fast unbeschädigt durch die Pappe gekrochen sind. - Abschließend möchte ich noch anmerken, dass es mir in diesem kurzen Test nicht um Präzision ging. Ich habe teilweise recht ungeduldig geschossen, gegen Ende tat mir das Handgelenk weh, und ich hatte zwei Leerschüsse, weil mich der Fernseher abgelenkt hatte. Die Schussfrequenz war etwa Schuss, Hahn gespannt, einundzwanzig, zweiundzwanzig, Schuss, usw. Als die Schüsse am Ende immer tiefer lagen und ich gleichzeitig Magazine neu bestücken musste, waren die ersten Schüsse der jeweiligen Achterserien stärker, daher liegen bei den letzten Scheiben die Treffer in der Höhe oft weit auseinander.

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    Teil 2: CO2-Ausbeute des Umarex Smith & Wesson 586 8"

    Weiter geht es mit einem entsprechenden Test mit dem Smith & Wesson 586 mit 8"-Lauf. Dieser Revolver hat ja ebenfalls einen sehr guten Ruf; deswegen hatte ich ihn mir auch geleistet. Bereut habe ich es bisher nicht, obwohl er gegen die Twinmaster Action etwas verblasst. Er ist zwar ziemlich präzise, aber ob er mit der Röhm-Pistole wirklich mithalten kann, will ich nicht beurteilen, denn ich habe mit dem 586er über Kimme und Korn geschossen, nicht mit einem Leuchtpunktzielgerät. Allerdings habe ich auch über Kimme und Korn viele Treffer im schwarzen Bereich der Zehner-Zielscheiben (14 x 14 cm) untergebracht. Ein Salzstreuer ist er definitiv nicht!

    Sehr geil sind die fetten und schweren Trommelmagazine, von denen ich nach dem Motto "Ich brauch' es nicht, so sprach der Rabe, doch ist es schöner, wenn ich's habe" nicht genug haben konnte. Wie sich spätestens mit diesem Test herausstellte, habe ich eine Trommel zu viel, sechs würden reichen. Alle Trommeln hatte ich vor einiger Zeit mit Gamo-Hunter-Rundkopfdiabolos bestückt, nur im ersten Magazin steckten die Dynamit-Nobel-Flachköpfe, die ich auch für den Twinmaster-Action-Test verwendet hatte.

    Geschossen habe ich auch hier wieder im Single-Action-Modus. Entfernung zum Ziel wieder gut sieben Meter, ich habe gesessen und den Revolver mit dem Abzugrahmen auf der Lehne meines Drehsessels aufgestützt. Während die Twinmaster Action extrem leise schießt (wie andere Waffen es nur mit Schalldämpfer schaffen), knallt der 586er fies, so dass mir spätestens nach dem dritten Magazin die Ohren sausten. Da die Magazine je zehn Diabolos aufnehmen können, besteht in diesem Test jede Einzelserie aus zehn Schüssen, nicht aus acht. Also bitte nicht einfach die Zahl der verbrauchten Zielscheiben mit der aus dem Action-Test oben vergleichen. Die Zielscheiben:

    Die Schüsse 1 bis 10.

    Die Schüsse 11 bis 20.

    Die Schüsse 21 bis 30.

    Die Schüsse 31 bis 40.

    Die Schüsse 41 bis 50.

    Die Schüsse 51 bis 60.

    Danach war Schluss. Die siebte Scheibe habe ich trotz beidhändigen, aufgestützten Schießens und genauen Zielens gleich mit dem ersten Versuch verfehlt, das Diabolo landete im Pendelkugelfang im Karton unter dem Scheibenkugelfang. Der zweite Schuss, ingesamt Schuss Nummer 62, war ein Rohrkrepierer, er verließ nicht einmal mehr das Magazin. Ich musste ihn mit dem Plastikstab, welcher der Twinmaster Action beilag, ins Trommelmagazin zurückdrücken, um die Trommel herausnehmen zu können.

    Das hat der Smith & Wesson 586 angerichtet. Er hat zu Beginn spürbar und hörbar mehr Durchschlagskraft als die Twinmaster Action, verballert aber leider seinen CO2-Druck auch deutlich hörbar in die Umgebung und vergeudet damit wertvolles Potenzial. Das Schießen mit ihm ist eine komplett andere Erfahrung als mit der Twinmaster Action. Bei ersterer habe ich das Gefühl, mit einem geschmeidigen Präzisionsgerät zu spielen, während der Revolver ein brachiales Werkzeug darstellt, das hauptsächlich Krach macht und mit seinem 8"-Lauf mächtig angeberisch aussieht.

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    Teil 3: CO2-Ausbeute der Umarex Beretta 92 FS

    Und weil ich gerade in Fahrt bin, habe ich gleich noch einen dritten Test gemacht, diesmal mit der wohl besten Action-Shooting-Pistole mit CO2-Antrieb, der Beretta 92 FS von Umarex. Ich habe auch noch die Walther CP88, aber die Beretta ist noch ein Stückchen solider gebaut, liegt besser in der Hand (zumindest bei mir) und schießt genauer, weil sie besser ausbalanciert ist.

    Geschossen habe ich wieder beidhändig und sitzend aus einer Entfernung von knapp 7,50 m. Die Pistole habe ich mit dem Griff aufgestützt und diesmal besonders genau gezielt, im Vergleich mit den beiden vorigen Tests am genauesten. Die sehr gut (tief) geschnittene Kimme und das breite Korn der Beretta vermitteln ein erstaunlich gutes Zielgefühl.

    Die Magazine muss die Beretta sich mit der CP88 teilen. Ich hatte mir sechs Stück extra gekauft, je zwei waren bei den beiden Pistolen dabei, so komme ich auf zehn Trommeln. Wie der Test zeigen wird, reichen die nicht aus, ich musste zwischendrin mehrfach nachladen. Geschossen habe ich wieder mit Gamo-Hunter-Rundköpfen; normalerweise bevorzuge ich Flachköpfe, der schöneren Löcher wegen. Die Ergebnisse:

    Die Schüsse 1 bis 8.

    Die Schüsse 9 bis 16.

    Die Schüsse 17 bis 24.

    Die Schüsse 25 bis 32.

    Die Schüsse 33 bis 40.

    Die Schüsse 41 bis 48.

    Die Schüsse 49 bis 56.

    Die Schüsse 57 bis 64.

    Die Schüsse 65 bis 72.

    Die Schüsse 73 bis 80.

    Die Schüsse 81 bis 88.

    Die Schüsse 89 bis 96.

    Der 97. Schuss.

    Der 97. Schuss schlug noch einmal in der Zielscheibe ein, wenn auch total verzogen, weil ich an der Pistole vorbeigeschaut habe, um zu sehen, wohin er fliegt, aber alle folgenden Diabolos gingen unter den Kugelfang. Der 102. Schuss blieb im Magazin stecken.

    Ich besitze die Beretta schon eine Weile, aber ich hatte sie dummerweise zusammen mit dem 586er gekauft, der mich so sehr in seinen Bann zog, dass die Beretta wie ein Sammelstück nur herumlag. Dass sie so viel aus einer CO2-Kapsel herausholt, hätte ich nicht gedacht, ich war richtig überrascht. Und dass es erst sehr spät ein Absinken der Trefferlage gab, hatte ich ebenfalls nicht erwartet. Ein sehr gutes Ergebnis für eine Pistole, die von vielen nur fürs Plinking gekauft wird.

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    Abschließend möchte ich euch bitten, meinen Test nicht in erster Linie als Bewertung der Präzision der drei Waffen zu verstehen. Ich habe auf der eh schon sehr präzisen Twinmaster Action schließlich auch noch ein Leuchtpunktvisier sitzen, auf den anderen zwei Waffen nicht. Ich habe mir außerdem bei der Beretta besonders viel Zeit genommen zum Zielen (bis mir schwindelig wurde) und dafür mit dem 586er etwas schneller und teilweise sogar recht schlampig geschossen, weil der ob seiner Leichtgängigkeit sehr zum Schnellschießen verführt. Man sieht das an den Ausreißern. Mit dem 586er wären gegenüber der Beretta noch bessere Trefferbilder möglich gewesen. Wenn ihr aber wie ich nur Gelegenheitsschütze seid und beispielsweise die Beretta besitzt, könnt ihr im Vergleich meiner und eurer Ergebnisse hochrechnen, was ihr mit einer Twinmaster Action mit Leuchtpunktvisier erreichen könntet.

    5 Mal editiert, zuletzt von Tilvaltar (18. September 2007 um 22:31)